Ben 23.08.2007 geplanter Kaiserschnitt wegen BEL doch ungepl

bearbeitet 11. 10. 2007, 21:23 in Geburtsberichte
Hallo Zusammen,

unser Sohn hatte es sich schon ab dem 7. Monat in der BEL in meinem Bauch bequem gemacht. Nazürlich war die Hoffnung groß, das er sich noch drehen würde, genug Fruchtwasser war vorhanden und der Geburtstermin erst für den 12.09.2007 errechnet.
In der 35. Schwangerschaftswoche meinte mein Arzt dann, dass der Po schon sehr tief liegt und ich in einer Woche wiederkommen solle, um zu überprüfen wie der Befund des Gebärmutterhalses ist und dann würde man weiter sehen.
In der 36. Woche war aber alles wie gehabt und mein Gyn schlug vor, den Termin für den Kaiserschnitt um den 28./29.8 zu legen. Ich sollte aber am 23.08. wiederkommen und dann würden wir den genauen Termin festlegen.
In der Nacht vom 22. auf den 23.8. wachte ich plötzlich auf und spürte Nässe zwischen meinen Beinen. Ich habe sofort meinen Mann geweckt "Schatz, mein Fruchtwasser läuft aus" Er sofort wie eine Tarantel aus dem Bett geschossen "Was soll ich tun?" Ich bin, zu meinem Erstaunen ganz ruhig geblieben. Habe ihm dann vom Bett aus Anweisungen gegeben: "Gib mir bitte ein Handtuch und ruf im Krankenhaus an, ob ich transportabel bin wegen BEL." Die Hebamme am Telefon meinte, wir sollen mit Kliniktasche losfahren. Gesagt, getan. Tasche war zum Glück schon gepackt. Schnell noch einen Anruf bei meinen Eltern und das wir uns melden, wenn wir Genaueres wissen.
Im Krankenhaus angekommen, es war 1:15 wurde ich in ein Zimmer gebracht und das CTG wurde angeschlossen. Die Herztöne waren sehr leise und das war ungewöhnlich, weil mein Kleiner sonst beim CTG immer richtig aufgedreht hat. Mein Gyn wurde angerufen und der sagte, dass der kaiserschnitt dann um 7:30 gemacht werden sollte. Ich dachte nur "Noch so lange warten..." Ich hatte Angst um meinen Sohn. Die Hebamme riet mir, tief in den Bauch zu atmen, damit der Kleine genug Sauerstoff hat. Meine Eltern, die kurz nach uns im Krankenhaus ankamen (sie konnten es zu Hause nicht mehr abwarten), beschlossen wieder zu fahren und morgens wiederzukommen. Die Hebamme fragte meinen Mann, ob er auch noch nach Hause fahren wollte, aber er wollte bei mir bleiben. dafür war ich ihm sehr dankbar.
Das CTG wurde entfernt, weil die Herztöne regelmäßig waren. Später sollte es noch einmal angeschlossen werden.
Die Hebamme entschied, mich schon einmal OPfertig zu machen, damit es im Schichtwechsel nicht zu stressig wird. Der Anästhesist wurde aus dem Bett geklingelt und ich musste die Einwilligung unterschreiben. Er meinte noch so, dass wir uns wahrscheinlich nicht wiedersehen, da morgen sein Kollege die OP übernimmt. Während ich OPfertig gemacht wurde, spürte ich Unterleibsschmerzen und sagte zu der Hebamme "Ich glaube ich habe Wehen." Sie fühlte meinen Bauch, aber da er nicht hart wurde tippte sie auf Vorwehen und ich dachte mir nichts dabei, da ich bis dahin weder Vor- noch sonstige Wehen kannte. Sie verschwand, ich atmete weiter in meinen Bauch, mein Mann versuchte auf dem gegenüberliegendem Bett etwas zu schlafen und die Unterleibsschmerzen kamen und gingen, wie wenn ich meine Periode am ersten Tag habe.
Doch plötzlich, so gegen 4 Uhr verspürte ich einen Druck auf den Darm, als wenn ich dringend zur Toilette müßte. Ich klingelte und als ich der Hebamme das berichtete, untersuchte sie mich sofort und tatsächlich, mein Muttermund hatte sich innerhalb 2,5 Stunden komplett geöffnet.
Ein erneuter Anruf bei meinem Gyn und der Kaiserschnitt wurde auf "sofort" vorverlegt. Zum Glück war ich ja schon bereit (Rasur, Katheter, Zugang,...alles schon fertig).
Mein Mann rief wieder bei meinen Eltern an, währenddessen wurde ich schon zum OP gefahren. Vor dem OP musste ich noch warten, bis alles bereit war. Nach und nach trafen der Anästhesist und mein Gyn ein und alle die gebraucht wurden. Mein Gyn ist ein lockerer Typ und meinte nur zu mir "Wollten Sie nicht heute in die Praxis kommen?"
Das OP-Team war super nett und ich war total ruhig, weil ich nur wollte, dass es vorbei war. Jedesmal, wenn sie die Herztöne meines Kleinen nicht sofort gefunden haben, bekam ich Angst und dachte nur "fangt endlich an". Ich bekam eine Spinalanästhesie (nun doch von dem Bereitschaftsanästhesisten...), wurde abgedeckt und festgebunden und mein Mann durfte zu mir. Er hat die Sauerstoffmaske gehalten und war so nervös, dass er mich damit fast erstickt hätte :grin: Damm begannen die Minuten des Wartens. In Wirklichkeit ging es bestimmt schnell, aber mir kam es ewig vor. Endlich hörte man ein leises Husten. Der Kleine wurde an meinem Mann vorbeigetragen, weil er erst abgesaugt werden musste, er hatte die Nabelschnur zweimal feste um den Hals gewickelt. Dann endlich der erste Schrei und große Erleichterung. Auch mein Mann hat ein paar Tränen verdrückt :grin:
Ben, 23.08.2007, 5:15, 49cm, 2960g, 32cm KU
Endlich brachte die Hebamme den Kleinen, damit ich einen kurzen Blick auf ihn werfen konnte. Dann habe ich meinen Mann mit zu unserem Kind geschickt während ich selbst noch zugenäht werden musste. Nach der langen Prozedur hoffte ich, nun endlich zu meinem Kind zu dürfen. Aber nein, ich musste noch eine Stunde zur Beobachtung auf die Intensivstation, weil der Aufwachraum nachts nicht geöffnet war. Eine Stunde kann endlos lang sein :sad:
Da meine Eltern ja irgendwo im Krankenhaus sein mussten, fragte ich, ob die mir wenigstens Gesellschaft leisten durften. Das durften sie auch. Sie waren schon im Kreißsaal bei meinem Kleinen, kamen dann aber direkt zu mir und zeigten mir erste Handyfotos. Zum Glück war die Hebamme der Frühschicht so nett und sorgte dafür, dass ich schon nach 40 Minuten endlich zu meinem Kind durfte. Mein Mann und der Kleine erwarteten mich sehnsüchtig im Kreißsaal. Happy End!
Nach ausgiebigem ersten Kuscheln wurden wir wieder aufs Zimmer gefahren, ich bekam meine Kleidung an und frische Trombosestrümpfe, aber nichts zu essen und ich hatte so einen Hunger und Durst :sad: Bis dahin war noch alles gut, doch ab mittags begannen die Schmerzen. Und ich wollte noch kein Schmerzmittel, weil ich den Kleinen erst anlegen wollte und der verspürte aber noch keinen Hunger. Und dann hieß es "Aufstehen für den Kreißlauf". Ich hätte heulen können vor Schmerzen. Nach Katzenwäsche durfte ich endlich wieder ins Bett und so war es mein mann, der den Kleinen zum ersten Mal wickeln durfte. Der Kleine ist donnerstags geboren, freitags konnte ich alleine bis zur Toilette und samstags endlich bis ins Kinderzimmer zum Baden und Wickeln. Danach wurden die Schmerzen von Tag zu Tag weniger und ich habe mich schon nach 6 Tagen entlassen lassen, weil ich endlich nach Hause wollte, denn da ist es am schönsten :grin:
Ich kann nur sagen, es war eine unvergessliche Nacht aber freiwillig würde ich keinen Kaiserschnitt mehr machen lassen. Im Nachhinein kann man nur sagen, es war ein Wunder der Natur, dass der Kleine sich nicht mehr versucht hat zu drehen. Er hat sich durch seine Lage selbst geschützt und dafür sind wir unendlich dankbar!

Kommentare

  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Hallo
    nachträglich noch herzlichen Glückwunsch zur Geburt des kleinen Ben :fantasy05:
    und auch herzlich willkommen hier im Forum.
    Ich hoffe ihr habt euch inzwischen gut kennengelernt :grin:
  • kleine Hexekleine Hexe

    1,201

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Jap! Von uns auch Glückwünsche zum kleinen Kaiser :biggrin:
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