Depressionen? Schub? Trauma? Phase?

BibileinBibilein

4,312

bearbeitet 12. 10. 2007, 12:05 in Kleinkinder
zunächst mal für alle, die nicht mitbekommen haben, was bei uns in der letzten Zeit so war, hier kurz die abgekürzte Version, denn ich denke, es ist vielleicht mit ein Grund für Mikas Verhalten.

Also Ende Juli: Sprunggelenkbruch - Gips (6 1/2 wochen) während dessen natürlich ständig im Krankenhaus, allein weil er zweimal den Gips verloren hat :roll: ganz zu Beginn hatte er noch starken Durchfall mit Fieber, wo wir zusätzlich noch zum Kia mussten.

Kurz nach Entfernen des Gipses dann wieder heftiger Durchfall 2 1/2 Wochen, obendrauf dann noch irgendwo Salmonellen geholt, Krankenhausaufenthalt, und und und

Also kurzum: Ich könnte mir vorstellen, dass solche Erfahrungen bei Kindern ihre "Spuren" hinterlassen. Nun zum "Problem" (?)
Mika ist ein total aufgeweckter Junge, sehr gesellschaftsfreudig, hat NIE auch nur ein bissel gefremdelt oder so wirklich ein total glückliches Kind, das jeden immer angestrahlt hat und und und.
Das war bis zu dem Durchfall der nach dem Gips kam (also so Anfang September). Seitdem wirkte er immer ruhiger. Klar, wir haben es natürlich durch die Krankheit begründet, Schwäche etc etc. - ich bin ja auch nicht scharf drauf um die Häuser zu ziehen, wenn es mir so schlecht geht.

Jetzt geht es ihm ja schon seit 1-2 Wochen wieder besser, aber er ist jetzt NOCH zurückgezogener als je zuvor. Auf den Spielplatz will er gar nicht mehr, er verkriecht sich entweder bei mir oder will sofort in den Kiwa und sagt: ada ada (also will gehen). Andere Kinder schüchtern ihn ein, er hat fast schon Angst, wenn Besuch da ist, versteckt er sich in irgendwelchen Ecken oder bei mir ist total still, guckt traurig und wirkt unbeteiligt. kurzum: Ich erkenne meinen Schatz nicht mehr wieder.
Dazu kommt die Sache mit dem Laufen. Ich hab ganz stark das Gefühl er "will" oder "kann" nicht, aber nicht körperlich sondern irgendwas im Kopf hält ihn davon ab. Ich weiß nicht, vielleicht hat er Angst vor dem Schritt in die Selbstständigkeit, also dieses "weg von Mama" oder ist es einfach nur Angst vorm Sturz (wegen der Gipsgeschichte?). Zwei Ärzte meinten unabhängig voneinander, er sei jetzt schon "zu alt" um laufen zu lernen, er würde jetzt schon mehr Angst haben und das stünde ihm im Weg. Ich kann mir das gar nicht so richtig vorstellen. Wie gesagt, ich glaube, es ist eher die Angst vorm Loslassen.

Also auf mich wirkt er sehr verändert und ich weiß nicht, wie ich ihm helfen kann, wieder den Weg "zurück" zu finden. Er lacht so wenig, wirkt traurig, spielt ÜBERHAUPT mit gar nichts, interessiert sich für nichts. Will keine Bücher ansehen, wenn ich Lego etc. mit ihm spielen will, wirkt er uninteressiert und hat keine Lust. Das Einzigste, was ihm gefällt, ist im Kinderwagen rumgeschoben zu werden, dann ist er total ausgeglichen und glücklich.....

Wie würdet ihr das Verhalten begründen/beurteilen und was kann man tun um ihm zu helfen? Ich finde es so schade, dass er gar nicht mehr mit anderen Kindern spielen will, oder auf den Spielplatz...

Bin für ermutigende Worte und Tipps aller Art dankbar :sad:

Kommentare

  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo

    Also Frei laufen da ist das Zeitfenster 18 Monate und die hat er ja noch nicht. Danach sollte man schauen warum er nicht los läßt. Aber ein Kind das aufrecht steht und entlang geht ...das wird auch Frei laufen da siegt dann schon die Neugierde.
    Vielleicht muß man mal ein paar Stunden KG machen ..um ihm die Sicherheit nach dem Sturz wieder zu geben.
    Aber bis Dezember würde ich abwarten.

    Und das er das jetzt nicht mehr lehrnt...wer sagt denn so einen Quatsch? :shock: Dann dürfte kein behindertes Kind das laufen lernen..die fangen wie meiner oft erst zwischen 3-5 Jahren damit an..und lernen es auch. ;-)

    Also gib ihm da noch Zeit.

    Das er im Moment etwas still geworden ist kann an einem Entwicklungsschub gepaar mit Verarbeiten liegen. Auch da würde ich jetzt mit Geduld dran gehen.

    Wie ist denn sonst seine Entwicklung ( Motorik,Sprache ect?)
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    AnjaH schrieb:
    Hallo
    Wie ist denn sonst seine Entwicklung ( Motorik,Sprache ect?)

    ja, er lernt täglich neue Wörter und ist eher ein Feinmotoriker, ein Tüftler, untersucht alles und versteht viele Zusammenhänge.

    Wegen 18 Monate, die hat er ja am 05.10. sozusagen erreicht, klar, also ich häng mich wirklich nicht an den Monaten auf, aber es ist halt "komisch", dass er es eigentlich (motorisch) kann, aber ich das Gefühl habe, er lässt nicht los.....

    Die Sache mit dem "zu alt" hat u.A. der Kinderchirug gesagt.

    Aber gut, das mit dem Laufen ist eine Sache, mehr zu schaffen macht mir einfach sein momentanes Verhalten. Das fällt jedem auf, der ihn sonst kennt (krabbelgruppe, Familie, Freunde etc.) er ist wirklich wie umgekrämpelt! Als ob jemand meinen Mika ausgetauscht hat. Kann es sein, dass er jetzt SO plötzlich das fremdeln anfängt, wo er vorher wirklich NIE Anzeichen für gemacht hat?
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ja es kann sein das jetzt der Schub...des "Loslassens" ansteht...vielleicht braucht er noch etwas...körperlich wie seelisch.

    Und Chirurgen sind Handwerker keine Entwicklungsdiagnostiker.;-)
    Du bekommst deinen Mika schon wieder zurück..keine Angst.
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    also für mich hört sich das alles auch so an, als würde diese Phase wieder vorbei gehen. Denn wenn er ein wirkliches Trauma hätte (was ich nicht glaube), dann würde sich das nochmal ganz anders äußern. Lass ihm einfach etwas Zeit, wieder in den Alltag hinein zu finden, ohne Gips, KH und Co. Jonah war auch nach seiner Angina mit Zwangs - Antibiotika - Gabe :-( noch einige Zeit durch den Wind, hat oft gefragt, ob er nochmal Medizin nehmen muss, war mit dem Essen heikel usw. Aber das war dann wieder weg. Die Kleinen stecken sowas oft besser weg als man denkt.

    Alles Gute!
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    na gut, ich war nur gestern verunsichert, weil mich doch enige Leute jetzt darauf angesprochen haben und meine Sorgen damit verstärkt haben.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ist jetzt ein völliger Laientipp :oops:

    Vielleicht würde ihm ein Trampolin helfen...

    Meine Mutter hatte sich im Mai den Schienbeinkopf gebrochen und war danach ca. 9 Wochen im KH. Danach musste sie natürlich an Krücken gehen.

    Aber was ihr selbst jetzt noch zu schaffen macht, ist die Blockade im Kopf, dass das Bein wieder "abhaut", wie bei dem Sturz, als sie versucht hatte aufzustehen.

    Deshalb mussste sie auf ein Trampolin, um zu merken, dass das Bein "wieder da ist". Viell. würde ihm das zum einen helfen, wg. des Fußes und zum anderen Spaß machen...
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    muss man dafür nicht frei stehen können? Ich fürchte dafür ist er noch nicht weit genug oder?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    MikasMama schrieb:
    muss man dafür nicht frei stehen können? Ich fürchte dafür ist er noch nicht weit genug oder?


    :oops: das weiss ich leider nicht... aber der Einwand ist berechtigt *Dussel*, da hab ich gar nicht dran gedacht... :roll:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich würd ihm möglichst viel von dem geben, was er jetzt mag und genießt. Viel Kinderwagenfahren, irgendwo sitzen und allein was piddeln (hab auch so ne Feinmotorikerin :grin: ) Nicht laufen sollen müssen, nicht mit anderen Kindern spielen müssen. Bis er selber wieder will.
    Für mich hört sich das nach Regenerationsbedürfnis und Entwicklungsschub in einem an. Das braucht bestimmt viel Energie, Sicherheit, Ruhe, Zeit.
    Vielleicht wirklich auch eine gute KG, bei der er Sicherheit findet. Aber nur wenn das kein Stress für ihn ist.
    Hmm, ich finde es ganz natürlich, dass er mit dem Laufen mehr Zeit braucht, wenn er wochenlang einen Gips hatte. Und dass er körperlich und seelisch Zeit braucht, um sich mit den je neuen Gegebenheiten zurechtzufinden.

    Liebe Grüsse!
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jolina hat nach Krankheiten IMMER eine ganz starke regressive Phase. Deswegen schlaucht mich jeder heftige Infekt gleich doppelt. Sie ist vorher anhänglich, währenddessen schläft sie dann gar nicht mehr und ist noch anhänglicher und dann dauert die regressive Phase manchmal wochenlang. Ich kann mich noch gut an unseren Holland-Urlaub erinnern dieses Jahr, ich wäre am Liebsten weggelaufen, so hat sie geklammert. :roll: Dabei war sie mit dem AB schnell fit (Mandelentzündung), aber ohne Mama ging gar nichts. Sie hat sich für nichts interessiert und nicht mal der Spielplatz lockte sie. Ich war echt verzweifelt!
    Ich würde also erstmal abwarten bis die krankheitsbedingte, regressive Phase vorbei ist. An ein Trauma glaube ich nicht, die Kinder stecken das doch besser weg als wir.
    Dazu kommt, dass mit 18 Monaten ja eh ein heftiger Schub ansteht, an den kann ich mich auch noch sehr gut erinnern. :shock:
    Also, hab ein wenig Geduld, dein Kleiner berappelt sich schon wieder!
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