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Studie zum Stillverhalten
Gut 90 Prozent aller schwangeren Frauen in Deutschland haben die feste Absicht, ihr Kind zu stillen. Doch kaum ist das Baby auf der Welt, beginnen die Probleme: zu wenig Milch, wunde Brustwarzen, Saugschwierigkeiten des Kindes. Unter anderem diese Gründe werden von einer Mehrheit der Mütter angegeben, die nach wenigen Tagen oder auch erst nach einigen Wochen abstillen. Das zeigt eine neue Studie des bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit dem Titel „Stillverhalten in Bayern“. Die Studie aus Bayern sowie eine noch nicht abgeschlossene Untersuchung mit rund 4.000 Wöchnerinnen in Berlin zeigen, dass auch heute noch zu viele Mütter früher als empfohlen damit anfangen, Nahrung zuzufüttern und abzustillen.
Insgesamt hat sich das Stillverhalten aber erheblich verbessert, auch wenn noch immer ein Teil der anhand von Fragebögen kontaktierten Mütter (3.822) schon nach wenigen Tagen mit dem Stillen aufhörte. Die häufigsten Gründe sind: Stillprobleme, Flaschenfütterung ist bequemer oder genauso gut wie Stillen, Berufstätigkeit, Stress im Haushalt oder mit den Geschwistern des Neugeborenen. Nach zwei Wochen stillten aber immerhin noch 65 Prozent der Frauen ausschließlich Muttermilch, nach zwei Monaten waren es 50, nach vier Monaten 48 und nach einem halben Jahr 25 Prozent. Im Vergleich zur vor zehn Jahren unter dem Namen „SuSe“-Studie bei 1.717 Müttern erhobenen Daten, füttern damit inzwischen mehr als doppelt so viele Frauen ihre sechs Monate alten Kinder nur mit Muttermilch. Trotzdem ist Deutschland noch weit entfernt von dem als „Stillwunderland“ beschriebenen Norwegen, wo 80 Prozent der Halbjährigen voll gestillt werden. An einem hat sich in den vergangenen zehn Jahren nichts geändert: Hauptgrund für eine Mutter, ihrem Kind die Brust ganz vorzuenthalten oder die Stilldauer zu verkürzen, ist nach wie vor der Einfluss des Vaters.
(FAZ, 2007)
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Kommentare
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Hab mir auch oft anhören müssen, das ich ja nicht unabhängig wäre, weil ich stille und es mit der Flasche ja soviel einfacher wäre. Ich finde das überhaupt nicht. Grade in der Nacht: Aufstehen, Flasche machen, warten bis Flasche fertig ist...usw.
Wenn ich überlege, wie Jannik drauf ist, wenn er hunger hat. Der würde hier alles zusammenbrüllen. :groggy:
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http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/umw ... thoden.pdf
Zumindest ist dort rinr Kontaktperson genannt.
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Tip Nr 1: mit hellen Warzenvorhöfen kannst eh nicht gut stillen, das ist viel schneller entzündet und gibt schnell milchstau, Mütter mit dunklen Warzen und Warzenvorhof hätten das Problem nicht
Tip Nr 2: Allergien übertragen sich durch die Muttermilch oder entstehen dadurch, da die Mütter auch pestizidbelastete Nahrung zu sich nehmen und die Kinder Allergien darauf entwickeln. Daher besser Flasche geben :shock:
Kein wunder dass bei solchen Gerüchten keiner mehr stillt.
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ich glaube, da kann ich auch noch was dazu sagen.
Ich glaube schon, dass die Mütter, die lieber Flasche geben, das einfacher finden als stillen. Ist ja nicht soooo kompliziert.
ABER: würden die das auch behaupten, wenn sie beide Möglichkeiten schon probiert hätten? Nicht nur ein paar Wochen stillen, sondern lange ?!
Ich hatte beides. Meine Tochter ist adoptiert - bekam die Flasche.
Mein Sohn, seit gestern ein Jahr alt, wird gestillt. Immer noch und Ende nicht in Sicht. :hmmmm:
Ich fand beides nicht so schlimm. Flasche hat seine Vor- und Nachteile, genau wie das Stillen. Ich WOLLTE stillen, deshalb habe ich alle Anfangsschwierigkeiten ignoriert. Geduld ist alles. Jetzt kann ich mir Flasche nicht mehr vorstellen.
Aber bei meiner Tochter hatte ich damit auch keine Probleme. Als wir sie bekamen ( :igual: 1 Woche alt) war sie schon vom Krankenhaus auf einen 4Std. Rhytmus "programmiert". Und dabei ist sie geblieben. Ich habe mich mit meinem Mann abgewechselt beim füttern, so dass die Nächte ziemlich ruhig waren. Einmal er, einmal ich. Hatte nie grosse Schlafprobleme.
Dafür jetzt. Wenn mein Kleiner eine schlechte Nacht hat, kommt er jede Stunde. Und dann muss ich früh raus und arbeiten. Da kann ich dann wieder die Frauen verstehen, die abstillen. Das schlaucht ganz schön... Aber es ist unendlich praktisch. Einschlafstillen, essen unterwegs immer dabei, kaum krank wegen der Immunstoffe usw. Ich möchte es nicht mehr missen.
Also wie man sieht, DIE Wahrheit gibts nicht. Letzten Endes ist es wohl hauptsächlich die persönliche Entscheidung des einzelnen und der jeweiligen Situation.
Sabine
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Nicht dasd das falsch rüberkommt
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Ansonsten ist es sicherlich nicht einfacher....was man da alles mitschleppen muss, wenn man unterwegs ist...und nachts bin ich auch viel zu faul zum aufstehen!
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Den gesundheitlichen Wert für Kind UND Mutter usw. will ich hier eigentlich gar nicht diskutieren; daran gibt's nix zu deuteln.
Eigentlich wurde auch schon alles aufgezählt.
Persönlich habe ich schon alles gemacht: gestillt, Flasche gegeben, abgepumpt und das per Flasche gefüttert (und eben nicht "mal", sondern über 3,5 Monate komplett). Ich finde das Stillen am praktischsten, wobei es bei Flaschenfütterung schon auch wirklich praktisch ist, dass das mal jemand anders machen kann/könnte. Es ist halt auch die Frage, ob man das einfahc so mal machen kann, wenn man ansonsten stillt - es gibt ja durchaus Kinder, die die Flasche dann erstmal nicht akzeptieren, auch, wenn das Muttermilch drin ist.
Eine Bekannte aus dem Rückbildungskurs erzählte mir kürzlich, dass sie eben wegen eines Abszesses usw. abpumpen würde udn die Milch verwerfen muss, der Sohn bekommt so lange eben Pre. Nun kann sie zumindest an einer Seite wieder stillen, hätte aber nicht genügend Milch und füttert noch mit Pre hinterher (ich habe ihr dann das Nachfrage-Angebot-Verhältnis erklärt, aber das gehört hier ja eh nicht hin). Jedenfalls meinte sie auch noch, dass sie sich halt inzwischen auch so sehr daran gewöhnt hat, dass sie immer genau sieht und kontrollieren kann, wie viel ihr Sohn trinkt wenn der die Flasche bekommt und sie wäre jetzt total verunsichert, weil so viel Milch hätte sie ja niemals udn außerdem wüsste sie dann nicht, wie viel er trinkt beim Stillen.
Hmpf. Muss ich dazu sagen. Das ist ja nur ein vermeintlicher Vorteil der Flaschenernährung. Was tut man denn,w enn das Kind dann eben mal weniger trinkt? Man regt sich auf und macht sich Sorgen.... so war das zumindest bei mir; Melli hat nieee die angegebenen Mengen getrunken und auch nicht annähernd so viel wie andere Flaschenkinder in unserem Umfeld. Ich war ständig besorgt...
Nun, bei Nadine, habe ich keinen blassen Dunst, wie viel sie pro Mahlzeit trinkt. Das finde ich einerseits prima, weil ich mir nicht ständig o.g. Sorgen machen muss, andererseits verwirrt es mich schon manchmal, weil ich halt doch so einen leichten "Kontrollfimmel" habe....
Letztlich sehe ich es so:
Die Natur hat das Stillen als Ernährung vorgesehen udn nicht das Fläschchen geben. Somit müsste das eigentlich die beste Nahrung und die praktischste Mehtode sein, sonst hätte sich im Laufe der Evolution doch irgendetwas verändert. Insofern ist es zwar sicher gut und für manchen auch "rettend", dass es Flaschennahrung gibt, aber es sollte doch eher als zweite Möglichkeit angesehen werden. Etwas, dass man eben hat, damit das Kidn ernährt wird, wenn es auf dem natürlichen, eigentlich vorgegebenen nicht klappt oder nicht geht (Medikamente usw.).
Das ist in meinen Augen fast so ähnlich wie: normale Geburt udn Kaiserschnitt. Gut, dass es die Möglichkeit gibt, aber eigentlich sollte man das natürliche, von der Natur vorgesehen vorziehen und versuchen.
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aber meist ist es doch so, dass die, die gerade wegen der Durchschlafgeschichte Flasche geben, dann plötzlich auch mit durchschlafenden Kindern "belohnt" werden, das gibt denen dann noch die nötige Bestätigung - und klar, kannst du dann Gegensteuern, aber jemand, der aus Gründen wie mal wieder weggehen oder durchschlafen, Busen für meinen Mann was auch immer abstillt, den interessieren doch die gesundheitlichen Vorteile für Mutter und Kind nicht oder?
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Das Gute an dem Artikel ist, daß ich jetzt wieder weiß, daß meine Arbeit als Stillberaterin Sinn macht. In letzter Zeit hatte ich doch etwas Zweifel, da irgendwie alles um mich herum gestillt hat.
Ich habe nie Flasche gefüttert, kann das also nicht beurteilen. Leider glaube ich, daß mein Kind total unterernährt wäre, wenn ich Flasche geben würde, da ich ständig zu faul dazu wäre. :oops: Ich finde das sooo praktisch, sich das Kind an die Brust zu hängen.
Milchmädchen hat Recht, aus dem Artikel kann man nun nicht genau herauslesen, welche Rolle der Mann spielt. Ich glaube nämlich nicht, daß es beim Einfluß des Vaters nur um "lass mich mal wieder ran" geht. Es sind bestimmt zum großen Teil gesellschaftliche Aspekte, Uninformiertheit der Väter.
Wobei letztens ein Bekannter zu meinem Mann sagte, "Hast Du es gut, daß Deine Frau noch stillt" (und dachte dabei an seinen Geldbeutel)
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Ich denke da mal an die Kinder in meiner direkten Umgebung... *nachzähl* also so 10 fallen mir grade ein, von denen ich es weiß... und die alle in den letzten paar Jahren geboren wurden.
Davon wurde 1 gar nicht gestillt, 2 wurden noch im 1. Monat abgestillt, aber immerhin drei ein gutes Jahr oder darüber teilgestillt.
Wobei die Mutter, die gar nicht gestillt hat, das tat, weil sie mit ihrem ersten Kind (welches sie 2 Wochen stillte), wohl extreme Schwierigkeiten mit dem Stillen hatte und sich den Stress nicht wieder antun wollte. (Eine Brustentzündung nach der nächsten. Das man dann keinen Bock hat kann ich durchaus verstehen, zumal ihr ältester nicht grade ein "einfaches" Kind ist.)
Hmmmm... eigentlich passt das ziemlicht gut in die Statistik rein, oder?
*grübel*
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Meine Schwägerin pumpt hin und wieder mal ein bisschen ab seit der Kleine auf der Welt ist, damit der Papa auch alle paar Tage mal ran kann und sie ein bisschen Luft hat. Meist kriegt der Kleine das dann Nachts :razz: also wo ist bitteschön das Problem.
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