Fische und Krebse im Bett

NiennaNienna

7,124

bearbeitet 31. 10. 2007, 18:53 in Kleinkinder
Wir haben seit ein paar Tagen ein (eigentlich sogar ein klein wenig amüsantes) Problem, das uns aber leider den Schlaf raubt.

Tom wird wach und hat einen Fisch auf dem Kopfkissen... zuerst haben wir versucht ihm zu erklären, dass da kein Fisch ist, aber das glaubt er nicht (ich kenne das auch von Patienten, die nach einer Narkose Wahnvorstellungen haben), also hab ich den Fisch genommen und ihn mit ihm zusammen im Klo runtergespült... damit er dann wieder in den Fluss kommt und da schwimmen kann.
Wenn der Fisch dann weg ist, dann kommt der Krebs unter der Bettdecke.... den hab ich heute morgen aus dem Fenster geworfen, denn der kam erst als Tom schon bei uns im Bett war....

Tom scheint ausserdem grade zu begreifen, dass Lebewesen etwas anderes als Kuscheltiere sind, denn er hat seit einigen Wochen einen Heidenrespekt vor Tieren (Katzen, Hunde etc.).

Ausserdem "beisst" sein Essen! Wenn es zum Beispiel Tortellini gibt, die sehen ja mit viel Phantasie aus wie ein Maul mit 2 Zähnen... dann sitzt er vor seinem Teller und sagt: Mama, das beisst!
Ich muss immer schwer aufpassen, dass ich mich nicht kaputtlache... das wär ja schon gemein, denn für ihn scheint diese Angst sehr real zu sein.

Meine Frage jetzt:
Hat mein Kind nur eine blühende Phantasie und geht das wieder weg, oder muss ich mir jetzt Gedanken machen?

Kommentare

  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann anbieten: Füchse, Wölfe, Bären, Monster, Löwen im Bett oder Zimmer und Nachtritter (was immer das auch ist??? :confuded: ) draussen vorm Haus. Meine Tochter hat eine ausgeprägte Phantasie und die raubt uns sehr oft den Schlaf. Wir machen es dann ähnlich wie ihr, aber Nachts lassen wir uns da gar nicht mehr so drauf ein, weil sie ja bei uns schläft.
    Besser ist es zur Zeit, wenn man sich abends nicht mehr auf ihre Phantasiespiele "Du bist der Wolf (beliebig austauschbar gegen Fuchs, Bär usw.) und machst xy" eingeht. Sie stachelt sich da echt selbst an! Von wegen Fernsehen würde so was auslösen. :biggrin: Jolina braucht dafür nur ein Buch, den KiGa oder ihre eigenen Gedanken.
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schulligung, aber:


    lachen10.gif


    Ich hab Tränen in den Augen vor Lachen!
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich weiss ja auch nicht,
    andere Kinder haben Angst vor Monstern oder Geistern.... meins hat Fische im Bett.
    Gerade habe ich wieder einen Krebs aus dem Fenster geschmissen. Das Abendessen hat ihn heute nicht gebissen (wir hatten auch völlig zahnloses Käsebrot... :biggrin: )
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich weiss, dass ich früher nen Wolf unterm Bett hatte :roll: Naja, meine Mutter ist dann mit mir ins Schlafzimmer gegangen, während mein Vater todesmutig mit nem Nudelholz und einer Pamperskiste in mein Zimmer ist :biggrin: Was soll ich sagen? Nach viel Gerumpel, Gepumpel und "ah, hab ich Dich!" wurde der böse Wolf in den Pamperskarton eingepackt. Dann wurde der zugeklebt und "Vorsicht Wolf!!!" draufgeschrieben und auf den Dachboden gestellt. Danach kam nie wieder ein Wolf vorbei (die Kiste steht übrigens immer noch bei meinen Eltern, mittlerweile im Keller und mit Weihnachtsschmuck :cool: ).

    Ich denke, es ist ne Phase und ich finde gut, wie Du damit umgehst. Mir graut ehrlich gesagt schon vor den ersten Alpträumen von Julia und ich hoffe, wir werden ähnlich überzeugend "kämpfen" können, wie es damals meine Eltern gemacht haben. Wobei ich diese Phase auch eher in der Kindergartenzeit hatte, weil ich mich sehr gut daran erinnern kann.
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hmmm, und wie wäre es, wenn Ihr beim Essen z.B. tatsächlich mal spielt, dass das Käsebrot beißen will. Aber so lustig, dass er selbst lachen muss. Also z.B., dass das Käsebrot Hunger hat und nach einem geeigneten Abendessen sucht... Vielleicht kann man damit seine Angst "umdeuten"? Oder meinst Du, dass er davon noch mehr Angst bekommen könnte?
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich weiss nicht, Julla. Habe ich auch schon überlegt, aber ich bin mir nicht sicher, ob er dann nicht völlig panisch würde...
    er ist im Moment echt schwierig in der Beziehung. Er hat als Baby wenig "gefremdelt", doch jetzt darf ihn niemand ansprechen, den nicht kennt... sofort geht es "Nein!" (Find ich ja im Grunde nicht schlecht...) Ausserdem müssen solche Dinge wie :" Ja, der Schmetterling in dem Blumengesteck ist wirklich nur aus Stoff, der kann nicht fliegen" immer wieder durchgekaut werden.
    Heute nachmittag waren wir bei Bekannten mit 2 Kindern (2 und 4 Jahre alt), und der Grosse hat so eine Holzschlange, die sich bewegt, wenn man sie am Schwanz hält und ein bisschen schüttelt... der hat dann auch noch gezischelt dazu und mein Sohn war Panik pur. Nicht zu beruhigen... der 4jährige hatte leider einen Heidenspass an Toms Panik...

    Wenn das Käsebrot jetzt auch noch beisst....
  • supisupi

    8,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hm, ich weiß nicht, ob das jetzt weiterhilft, aber ich hatte früher immer Angst vor Räubern bei uns im Keller.
    Ich weiß zwar nicht, wie ich jetzt ausgerechnet darauf gekommen bin, aber ich weiß, wodurch ich zum allerersten Mal überhaupt das gefühl "Angst" kennengelernt habe: Mir hat mein Kindergartenfreund erzählt, er habe nachts (!) ein blutiges Messer und einen Totenkopf auf der Straße gefunden, wo er wohnt.
    Eigentlioch erstaunlich, dass ich schon wusste, was ein Totenkopf ist und dennoch erst ab dieser Erzählung wirklich "Angst" hatte.
    Gibt es vielleicht bei Tom auch irgend so eine "Geschichte" oder etwas in der Art, was gar nicht so direkt mit seinen Ängsten zu tun hat, die er sich dann aber selbst "umgebaut" haben könnte? Da könnte man ja dann ggf. ansetzen.
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :biggrin:
    Okay, verständlich! Dann ist das wohl auch nicht das Richtige.
    Vielleicht mag er auch einfach keine Tortellini ;-) Frag ihn doch mal, was nicht beißt...
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ supi
    Nein, ich glaube nicht, dass es so eine Geschichte schon gibt, er ist ja noch nicht mal 3 Jahre alt.
    Vielleicht ist das einfach wieder mal ein "Schub".. ich glaube einfach, seine Wahrnehmung ändert sich.... und wenn er meine Phantasie geerbt hat... dann wundert mich fast nix mehr. Ich war auch so ein Angstbündel... ich würde nur gerne eine Möglichkeit finden, ihm seine Ängste zu nehmen statt dass er allein damit fertig werden muss wie ich damals.

    @Julla
    Er hat die Tortellini ja sogar gegessen.... er mochte sie ja gerne. Ich habe ihm gesagt, er soll schneller zubeissen als die Tortellini :biggrin:
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jolina ist mal eine zeitlang nicht raus, weil sie Angst vorm Regen hatte. :shock: Jede dunklere Wolke hat sie in Panik versetzt und wir mussten sofort nach Hause. Dann gabs ne Zeit, in der sie Angst vorm Gewitter hatte. Unglücklicherweise fiel die Phase genau mit der explosiven Wetterlage im Sommer zusammen. Da grollte es jeden Nachmittag bei uns. Einmal waren wir gerade am Spielplatz angekommen und es grollte ganz weit in der Ferne. Sie sprang mich panisch an und schrie, wir müssten sofort nach Hause. :roll:
    Die Phasen gehen vorbei und kommen wieder! Alles ganz normal! :biggrin:
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    danke,

    ich dachte schon, "er spinnt".... :shock:
    neinnein, ich hab mir das schon so gedacht, ist nur gut zu hören, dass andere Kinder auch so Ideen haben... ich kenne nämlich sonst keine.
  • Melody2Melody2

    609

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nienna schrieb:
    also hab ich den Fisch genommen und ihn mit ihm zusammen im Klo runtergespült... damit er dann wieder in den Fluss kommt und da schwimmen kann.

    Ich hoffe ihr habt kein Aquarium... ;-)
    Ich frag mich allerdings, ob das pädagogisch sooo sinnvoll war? :confused01:

    Allein nach dem Film "Rettet Nemo" wurden tausende von Fischen im Klo runter gespült. Weil Kinder sie "retten" wollten - Alle qualvoll gestorben.
    Ich will dir ja nicht zu nahe treten, ich meine nur, das es eventuell sinnvoller wäre den Fisch in eine Schüssel Wasser zu tun und ihn dann am nächsten Tag irgendwo in einen Fluss zu setzten ;-) Den Krebs übrigens auch ;-)

    Ansonsten kann ich dir nur viel Glück wünschen, das die Phase bald vorbei ist, wir sind, Gott sei dank, noch nicht so weit...
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nein, wir haben kein Aquarium und werden auch nie eins haben. Deshalb brauchst Du Dir um reale Fische und Krebse in unserem Haushalt keine Gedanken zu machen.
    Und das Klo ist für Tom auch keine "Strafe" für den Fisch, sondern das ist ja der Weg, den sein geliebter Stinker geht. Den schicken wir ja auch immer weg und wünschen ihm "Gute Reise".... (es war ganz schön schwierig ihn davon zu überzeugen, dass dem Stinker nix passiert und dass der das total gut findet im Klo.. :biggrin: )... und der Fisch schwimmt dann mit einem kleinen Umweg über die Kläranlage ins Meer... sagt Tom.

    Ehrlich gesagt wäre es mir auch zu lästig :oops: so ein Riesenbrimborium um solche Phantasien zu machen (nachts um 4 Uhr eine Schüssel mit Wasser zu holen, den Fisch zu fangen... ) und ausserdem muss ich ihn ja nicht auch noch dann, wenn er von allein nicht daran denkt, damit konfrontieren weil wir jetzt unbedingt den Fisch noch in den Bach bringen müssen... ich finde das reicht, wenn wir da nachts und abends mit zu tun haben. :roll:
  • Melody2Melody2

    609

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin ja ehrlich, mir wäre das auch zu umständlich mit der Schüssel Wasser und so :oops:

    Aber gerade das die Kinder glauben, das der Fisch ins Meer oder so kommt ist, wenn man wirklich Fische hat, dfas Gefährliche... ;-)
    Dann musst du jetzt bloss aufpassen was Tom macht, wenn ihr Leute mit Aquarium besucht :biggrin: d050.gif
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jetzt fängt er an und macht sich einen Spass draus, der kleine Schlawiner!
    Man sieht ihm ganz genau an (und hört es auch an dem "künstlichen" Geheul, das aus dem Babyfon kommt) dass er nicht wirklich Angst hat. Dann liegt der kleine Kerl im Bett, erzählt mir was von Fischen und Krebsen und versucht krampfhaft ein Grinsen zu unterdrücken..... :shock:
    Ich hatte ja angenommen, dass sowas noch ausserhalb seiner Fähigkeiten liegt.... naja, man wird halt immer wieder überrascht...
  • Tanja0906Tanja0906

    2,444

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Was, wenn du ihm eine Schüssel neben sein Bett stellst abends (so ins Abendritual einbinden) und er fängt seine Fische, Krebse und was noch immer in seinem Bett so kreucht und fleucht selbst, ihr bewundert die am nächsten morgen und schickt sie mit stinker auf die weite reise ? und ich musste auch lachen10.gif
  • MiaofeliMiaofeli

    3,647

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meine Große wäre dann mit hellwacher Freude die halbe Nacht auf Meeresbewohnerjagd gewesen und hätte mir immer wieder erklärt sie hätte noch welche zu fangen statt zu schlafen... ;-)

    Gruß Feli
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich glaube nicht, dass die Schüssel was bringen würde, denn wie ich ja im letzten Posting schon schrieb, ist das "Gute" an den Fischen ja, wie mein kleiner Schlaumeier jetzt erkannt hat, dass die Mama noch mal wiederkommt (notfalls auch viele Male) und sich ganz lieb kümmert.... toller Trick!
    Ich mach jetzt wenn er wegen Fischen ruft, immer noch mal das Licht an, und lasse ihn alle suchen und mir mitgeben, und dann hat er ja keinen Grund mehr nochmal zu rufen. Wenn er es doch tut, dann sag ich ihm, dass er noch mal nachschauen soll, und wenn er dann sagt, alle sind weg, dann ist ja gut.
    Gestern hat er auch nur einmal gerufen.
    Nur mitten in der Nacht geht das dann noch mal los.... leider (gähn!)... und dann klappt das nicht so gut.
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