Wir haben seit ein paar Tagen ein (eigentlich sogar ein klein wenig amüsantes) Problem, das uns aber leider den Schlaf raubt.
Tom wird wach und hat einen Fisch auf dem Kopfkissen... zuerst haben wir versucht ihm zu erklären, dass da kein Fisch ist, aber das glaubt er nicht (ich kenne das auch von Patienten, die nach einer Narkose Wahnvorstellungen haben), also hab ich den Fisch genommen und ihn mit ihm zusammen im Klo runtergespült... damit er dann wieder in den Fluss kommt und da schwimmen kann.
Wenn der Fisch dann weg ist, dann kommt der Krebs unter der Bettdecke.... den hab ich heute morgen aus dem Fenster geworfen, denn der kam erst als Tom schon bei uns im Bett war....
Tom scheint ausserdem grade zu begreifen, dass Lebewesen etwas anderes als Kuscheltiere sind, denn er hat seit einigen Wochen einen Heidenrespekt vor Tieren (Katzen, Hunde etc.).
Ausserdem "beisst" sein Essen! Wenn es zum Beispiel Tortellini gibt, die sehen ja mit viel Phantasie aus wie ein Maul mit 2 Zähnen... dann sitzt er vor seinem Teller und sagt: Mama, das beisst!
Ich muss immer schwer aufpassen, dass ich mich nicht kaputtlache... das wär ja schon gemein, denn für ihn scheint diese Angst sehr real zu sein.
Meine Frage jetzt:
Hat mein Kind nur eine blühende Phantasie und geht das wieder weg, oder muss ich mir jetzt Gedanken machen?
Kommentare
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Besser ist es zur Zeit, wenn man sich abends nicht mehr auf ihre Phantasiespiele "Du bist der Wolf (beliebig austauschbar gegen Fuchs, Bär usw.) und machst xy" eingeht. Sie stachelt sich da echt selbst an! Von wegen Fernsehen würde so was auslösen. :biggrin: Jolina braucht dafür nur ein Buch, den KiGa oder ihre eigenen Gedanken.
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Ich hab Tränen in den Augen vor Lachen!
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andere Kinder haben Angst vor Monstern oder Geistern.... meins hat Fische im Bett.
Gerade habe ich wieder einen Krebs aus dem Fenster geschmissen. Das Abendessen hat ihn heute nicht gebissen (wir hatten auch völlig zahnloses Käsebrot... :biggrin: )
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Ich denke, es ist ne Phase und ich finde gut, wie Du damit umgehst. Mir graut ehrlich gesagt schon vor den ersten Alpträumen von Julia und ich hoffe, wir werden ähnlich überzeugend "kämpfen" können, wie es damals meine Eltern gemacht haben. Wobei ich diese Phase auch eher in der Kindergartenzeit hatte, weil ich mich sehr gut daran erinnern kann.
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er ist im Moment echt schwierig in der Beziehung. Er hat als Baby wenig "gefremdelt", doch jetzt darf ihn niemand ansprechen, den nicht kennt... sofort geht es "Nein!" (Find ich ja im Grunde nicht schlecht...) Ausserdem müssen solche Dinge wie :" Ja, der Schmetterling in dem Blumengesteck ist wirklich nur aus Stoff, der kann nicht fliegen" immer wieder durchgekaut werden.
Heute nachmittag waren wir bei Bekannten mit 2 Kindern (2 und 4 Jahre alt), und der Grosse hat so eine Holzschlange, die sich bewegt, wenn man sie am Schwanz hält und ein bisschen schüttelt... der hat dann auch noch gezischelt dazu und mein Sohn war Panik pur. Nicht zu beruhigen... der 4jährige hatte leider einen Heidenspass an Toms Panik...
Wenn das Käsebrot jetzt auch noch beisst....
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Ich weiß zwar nicht, wie ich jetzt ausgerechnet darauf gekommen bin, aber ich weiß, wodurch ich zum allerersten Mal überhaupt das gefühl "Angst" kennengelernt habe: Mir hat mein Kindergartenfreund erzählt, er habe nachts (!) ein blutiges Messer und einen Totenkopf auf der Straße gefunden, wo er wohnt.
Eigentlioch erstaunlich, dass ich schon wusste, was ein Totenkopf ist und dennoch erst ab dieser Erzählung wirklich "Angst" hatte.
Gibt es vielleicht bei Tom auch irgend so eine "Geschichte" oder etwas in der Art, was gar nicht so direkt mit seinen Ängsten zu tun hat, die er sich dann aber selbst "umgebaut" haben könnte? Da könnte man ja dann ggf. ansetzen.
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Okay, verständlich! Dann ist das wohl auch nicht das Richtige.
Vielleicht mag er auch einfach keine Tortellini ;-) Frag ihn doch mal, was nicht beißt...
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Nein, ich glaube nicht, dass es so eine Geschichte schon gibt, er ist ja noch nicht mal 3 Jahre alt.
Vielleicht ist das einfach wieder mal ein "Schub".. ich glaube einfach, seine Wahrnehmung ändert sich.... und wenn er meine Phantasie geerbt hat... dann wundert mich fast nix mehr. Ich war auch so ein Angstbündel... ich würde nur gerne eine Möglichkeit finden, ihm seine Ängste zu nehmen statt dass er allein damit fertig werden muss wie ich damals.
@Julla
Er hat die Tortellini ja sogar gegessen.... er mochte sie ja gerne. Ich habe ihm gesagt, er soll schneller zubeissen als die Tortellini :biggrin:
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Die Phasen gehen vorbei und kommen wieder! Alles ganz normal! :biggrin:
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ich dachte schon, "er spinnt".... :shock:
neinnein, ich hab mir das schon so gedacht, ist nur gut zu hören, dass andere Kinder auch so Ideen haben... ich kenne nämlich sonst keine.
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Ich hoffe ihr habt kein Aquarium... ;-)
Ich frag mich allerdings, ob das pädagogisch sooo sinnvoll war? :confused01:
Allein nach dem Film "Rettet Nemo" wurden tausende von Fischen im Klo runter gespült. Weil Kinder sie "retten" wollten - Alle qualvoll gestorben.
Ich will dir ja nicht zu nahe treten, ich meine nur, das es eventuell sinnvoller wäre den Fisch in eine Schüssel Wasser zu tun und ihn dann am nächsten Tag irgendwo in einen Fluss zu setzten ;-) Den Krebs übrigens auch ;-)
Ansonsten kann ich dir nur viel Glück wünschen, das die Phase bald vorbei ist, wir sind, Gott sei dank, noch nicht so weit...
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Und das Klo ist für Tom auch keine "Strafe" für den Fisch, sondern das ist ja der Weg, den sein geliebter Stinker geht. Den schicken wir ja auch immer weg und wünschen ihm "Gute Reise".... (es war ganz schön schwierig ihn davon zu überzeugen, dass dem Stinker nix passiert und dass der das total gut findet im Klo.. :biggrin: )... und der Fisch schwimmt dann mit einem kleinen Umweg über die Kläranlage ins Meer... sagt Tom.
Ehrlich gesagt wäre es mir auch zu lästig :oops: so ein Riesenbrimborium um solche Phantasien zu machen (nachts um 4 Uhr eine Schüssel mit Wasser zu holen, den Fisch zu fangen... ) und ausserdem muss ich ihn ja nicht auch noch dann, wenn er von allein nicht daran denkt, damit konfrontieren weil wir jetzt unbedingt den Fisch noch in den Bach bringen müssen... ich finde das reicht, wenn wir da nachts und abends mit zu tun haben. :roll:
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Aber gerade das die Kinder glauben, das der Fisch ins Meer oder so kommt ist, wenn man wirklich Fische hat, dfas Gefährliche... ;-)
Dann musst du jetzt bloss aufpassen was Tom macht, wenn ihr Leute mit Aquarium besucht :biggrin:
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Man sieht ihm ganz genau an (und hört es auch an dem "künstlichen" Geheul, das aus dem Babyfon kommt) dass er nicht wirklich Angst hat. Dann liegt der kleine Kerl im Bett, erzählt mir was von Fischen und Krebsen und versucht krampfhaft ein Grinsen zu unterdrücken..... :shock:
Ich hatte ja angenommen, dass sowas noch ausserhalb seiner Fähigkeiten liegt.... naja, man wird halt immer wieder überrascht...
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Gruß Feli
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Ich mach jetzt wenn er wegen Fischen ruft, immer noch mal das Licht an, und lasse ihn alle suchen und mir mitgeben, und dann hat er ja keinen Grund mehr nochmal zu rufen. Wenn er es doch tut, dann sag ich ihm, dass er noch mal nachschauen soll, und wenn er dann sagt, alle sind weg, dann ist ja gut.
Gestern hat er auch nur einmal gerufen.
Nur mitten in der Nacht geht das dann noch mal los.... leider (gähn!)... und dann klappt das nicht so gut.