Hallo zusammen,
ich hab neulich folgende Liste zum Thema vaginale Geburt nach Sectio entdeckt:
Voraussetzungen für eine vaginale Geburt nach Sectio
Einmal Kaiserschnitt - immer Kaiserschnitt? Diese Aussage stimmt so nicht. Es ist durchaus möglich, auch nach einer vorangegangenen Sectio vaginal zu gebären. Allerdings müssen einige Punkte beachtet werden.
In der aktuellen Ausgabe der Deutschen Hebammenzeitschrift (12/06) wurden diese zusammengetragen:
• Eine Geburt nach Uterusoperation darf weder mit "natürlichen" chemischen Substanden, beispielsweise Rhizinus, noch mit pharmakologisch gebräuchlichen Mitteln (Oxytocin, Prostaglandin) eingeleitet oder beschleunigt werden
• Die Frau muss alle Möglichkeiten der Wehenentlastung (Position, Bewegung, Wasser) nutzen können
• Die Voraussetzungen der interventionsarmen Geburtshilfe müssen eingehalten werden
• Die Betreuung durch eine einzige Hebamme muss gewährleistet sein (noch besser: die Vorsorgehebamme ist gleichzeitig die entbindende Hebamme)
• Zusätzliche physikalische Kräfte wie Kristeller oder Credé müssen vermieden werden
• Eine Anästhesie - und auch eine chemisch initiierte Analgesie (künstlich hergestellte Gefühllosigkeit) - ist zu vermeiden
• Psychischer Stress (Angstappelle, Erfolgszwang, Einsamkeit) und physischer Stress (Hunger, Durst, Kälte) sind zusätzlich zu vermeiden
• Eventuelle Alarmzeichen der Geburt sollten richtig eingeordnet werden können
• Eine operative Notfallintervention muss innerhalb von 20 Minuten erfolgen können
Zu vermeidende Risikofaktoren:
• Es wird häufig eingeleitet. Das bedeutet, daß die Narbe einer unsteuerbaren, künstlich erzeugten Belastung ausgesetzt wird.
• Die Geburt wird durch Wehenmittel beschleunigt, wenn es geboten erscheint. Dies bedeutet einen zusätzlichen Stress für die Operationsnarbe, ähnlich wie bei der Einleitung.
• Es wird bei Bedarf eine PDA gesetzt oder es werden andere Betäubungsarten verwandt. Die Schmerzempfindung kann so nicht mehr adäquat wahrgenommen werden.
• Es wird bei Bedarf kristellert. Dies geht einher mit einer mitunter hohen und nicht kontrollierbaren Belastung des Narbengewebes.
• Die Betreuung der Geburt durch eine Hebamme, die sich nur um diese "Risiko-Frau" kümmert, ist in den wenigsten Kreißsälen gegeben.
• Das CTG als technologische Überwachungsmaßnahme kann eine drohende Ruptur nicht anzeigen. Trotzdem ersetzt das Gerät häufig die personelle Überwachung.
Würdet ihr dieser Liste zustimmen? Könnte man sie als eine Art "Checkliste" mit ins Krankenhaus nehmen, um die persönlichen Wünsche dazulegen und zu besprechen?
Kommentare
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Wie kommt man denn an die Hebammenzeitschrift? Kann man das evtl. im KH zeigen und sich da drauf berufen und bestehen, dass es SO gemacht wird?
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Es sind Richtlinien von und für Hebammen und kein KH muss sich daran halten. Sie beschreiben die Idealvorrausetzungen, wie sie aus unserer Sicht sein sollten, nicht wie sie sind. Persönlich befürchte ich eher, dass man damit in vielen Häusern eher schlechte Karten hat, wenn die Standards dort grundsätzlich völlig anders sind.
Außerdem sind die Personalvorausetzungen nicht so ideal wie es dann sein sollte.
Beleghebammen sind nicht immer eine Lösung, weil je nach vertrag bestimmte Abhängigkeiten bestehen. Da braucht man dann schon eine durchsetzungsfähige Person, die sich nicht so leicht einschüchtern lässt. Nur weiß man das als Paar vorher oft nicht.
Bessere Chancen hat man, wenn ein KH vorhanden ist, das eine "natürliche" Linie unterstützt und nicht 30% Kaiserschnittrate hat. Die Hebammen vor Ort wissen das meistens.
So geht es nämlich auch. das geht es zwar um eine BEL, aber es eignet sich als Beispiel ganz gut.
viewtopic.php?f=12&t=40732&p=510790&e=510790
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Aus gutem Grund habe ich jetzt nichts übersetzt, weil ich gerne wüßte wie Kuti selber den Text einordnet.
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Ich habe 2 Kaiserschnitte und habe danach doch noch mal 3 mal normale Geburten erleben dürfen .
Ich habe aber dafür gekämpft und ich muss sagen ich hatte bestimmt nicht die besten voraussetzung nach der Liste .
Bei mir wird immer eingeleitet usw .
Wenn ich das hier alles aufzähle dann komme ich aus den schreiben nicht mehr raus .
Aber ich möchte auch nur sagen das man es nicht so nach einer Liste machen sollte und ich würde immer lieber normal entbinden als wie ein KS.
So bis dann
Dunja
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@Marlies: Die Liste ist aus der Deutschen Hebammenzeitschrift (12/06) entnommen. Ich hab sie irgendwie beim googlen in einem Forum entdeckt und mich anschließend gefragt, ob das so "idealen Bedingungen" für eine vaginale Geburt nach Sectio sind und ob man auf diese bestehen kann.
Die Liste an sich habe ich soweit (denk ich mal) schon verstanden. Was meinst du damit, wie ich den Text einordne?
Klar, es ist kein Leitfaden, denn in jedem Geburtsverlauf kann es immer wieder zu Veränderungen kommen, die den einen oder anderen Punkt mit sich bringen (z.B. Einleitung). Ich bin mir auch darüber im Klaren, dass sich nicht jedes Krankenhaus an diese Liste hält (wie gesagt, es ist u.a. situationsbedingt). Aber mal vorausgesetzt: Alles läuft normal - kann man dann nicht doch auf die eine oder andere Sache aus der Liste aufmerksam machen? Oder warum findest du es nicht empfehlenswert, sie der Geburtsabteilung vorher zu zeigen?
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Darauf wollte ich hinaus. Eine solche Liste hilft mir jetzt momentan ganz offen gestanden überhaupt nicht :confuded:
Ich denke, wenn man sich im Vorfeld ausgiebig mit der Krankenhaussuche beschäftigt und seine Wünsche und Vorstellungen mit der dortigen Arbeit harmonieren sieht, dann ist es sicher überflüssig. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.
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Vielleicht hilft Dir das mehr
http://www.hebamme4u.net/fileadmin/Imag ... bogen3.pdf
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Moechte es auch ganz normal entbinden.
Wie koennte ich eine Ruptur unter der Geburt bemerken. Sind die vom Wehenschmerz noch gut zu unterscheiden?
Ausserdem habe ich einen gut eingestellten Gestationsdiabetes. Im KH wurde mir aber gesagt, dass man das Kind nicht zu lange uebertragen solle. Heisst das, ich sollte im Falle einer Einleitung lieber einen Kaiseschnitt vorziehen?
Ach mann, die ganze Zeit war ich so gelassen dem Thema gegenueber, und jetzt fang` ich mit der Gruebelei an.
Wie oft kommt es eigentlich zu einer Ruptur, und wie ist der Ausgang einer solchen Komplikation?
Danke schon mal fuer Antworten. Tina
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Wegen dem Gestationsdiabetes und der evtl. Einleitung solltest du das am besten mit dem KH besprechen, in dem du entbinden willst, ich nehme mal an, da ist auch die Einstellung von KH zu KH unterschiedlich. Mein altes KH hätte da auch eher eingeleitet, als sofort einen KS zu machen. Aber es hätte nicht die ganze Palette von Einleitungsversuchen gefahren und wenn es nicht klappt, eher früher als später einen KS gemacht. Das hatte mir aber die Hebi allgemein vorher gesagt, dass die Entscheidung für einen KS schneller fallen würde, wenn die Geburt nicht voran geht, als unter "normalen" Umständen.
Ich muss dazu sagen, ich habe das erste Kind mit Not-KS und das 2. ein Jahr später spontan bekommen. Eine Liste, wie sie hier eingestellt wurde, war mir unbekannt und hätte mich auch nicht in meinem Wunsch nach einer spontanen Geburt bestärkt oder davon abgehalten. Im Nachhinein kann ich sagen, dass einige Punkte bei mir erfüllt waren, andere nicht. Z.B. habe ich am Ende Wehenmittel zur Geburtsbeschleunigung bekommen, weil in der Pressphase die Wehen nachliessen. Dafür hatte ich eine Hebi ganz für mich, die auch noch meine Vorsorgehebi war. Das war allerdings eher Zufall, dass sie an dem Tag Dienst hatte und es die einzige Geburt war. Ich muss sagen, ich habe da insgesamt ganz einfach meinem Arzt und meiner Hebamme, ihrer Erfahrung und ihrer Einschätzung der Situation vertraut und mich auf mein Gefühl verlassen.
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Bin noch in der Nacht ins KH wg. Blasensprung. Meine Unruhe war vielleicht schon so was wie `ne Vorahnung dass es frueher los geht.ET war erst knapp 2Wo. spaeter.
Fast 4 Tage nach Blasensprung musste doch eingeleitet werden. Trotz versch. Massnahmen im Vorfeld hatte ich keine Wehen bekommen.
Nach 12 Std. Einleitung habe ich spontan entbinden duerfen, die ganzen Bedenken waren umsonst, lief alles prima.
Stolz bin , dass ich das geschafft habe. Nach dem KS vor jetzt fast 3 Jahren habe ich jetzt doch erlebt wie es ist ein Kind zu gebaehren, unbeschreiblich.
Nur die Wehen waren echt moerder, habe zeitweise gedacht ich kann nimmer!
Bei meinem 1. wurde auch eingeleitet, bevor es mit KS endete.
Gibt es das, dass der Koerper keine eigenen Wehen produzieren kann?
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Auf jeden Fall herzlichen Glückwunsch zur natürlichen Geburt, einen schönen Namen hat euer Sohn ;-) !!!!
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Warum nach einem Blasensprung nicht immer Wehen produziert werden, weiß man nicht genau.
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Im KH hiess es, man koenne 5 Tage warten, dann wuerde man erst KS machen, vorausgesetzt natuerlich Kind und Mutter geht es gut.
Wurde engmaschig ueberwacht, d.h. CTG und Blutwerte (CRP, ob sich eine Infektion anbahnt), und Fieber wurden alle paar Stunden kontrolliert. Und ich erhielt vorsorglich alle 8 Stunden eine Infusion mit Antibiotika.
War zwar aetzend, aber ich war froh, diesmal keinen KS haben zu muessen.