Depressionen in der Schwangerschaft ?

Clueless

Hi,
ich bin jetzt in der 8. Woche mit dem 2. Kind (das erste ist 2 1/2) und mir gehts echt mies. Mir ist den ganzen Tag schlecht, ich übergebe mich nicht, aber es macht keinen Unterschied ob ich was gegessen hab oder nicht, mir ist wirklich ständig schlecht. Noch dazu bin ich nur müde und meine Allgemeinstimmung kann man eigentlich nur noch verjammert und depressiv bezeichnen. Das halte ich keine 6 Wochen mehr aus (und mein Mann wohl auch nicht). Bei meiner Tochter war mir auch schlecht, aber ich kann mich nicht an diese depressive "alles-ist ätzend und ich hab zu nichts lust"-Stimmung erinnern. Ich habe schon länger den Verdacht das ich generell zu Depressionen neigen könnte, hab das aber noch nie laut geäußert. Insgeheim hatte ich nach der Geburt meiner Tochter mit einer richtig heftigen Wochenbett-Depression gerechnet, aber außer ein bißchen Stimmungs-heulen war ich damals eigentlich nur glücklich. Meine Oma hatte schlimme Depressionen und ich dachte damals immer "ohgott, das krieg ich auch irgendwann mal".... Diese Jammerei ist mir peinlich und ich weiß das andere Leute davon auf Dauer auch nur genervt sind (bei meinem Mann ist es schon fast so weit), aber ich kann es im Moment einfach nicht wegschieben... Was soll ich nur tun ?

Dawn

Hallo!

Also mal davon abgesehen, dass die erste Zeit der SS bzw. die SS generell von ziemlichen Hormonschüben begleitet ist, die durchaus für solche Stimmungslagen verantwortlich zu machen ist, ist die Grenze zu einer Depression oft schwer auszumachen.
Seit wann gehts Dir denn jetzt so wie jetzt? Bist Du eher genervt oder mehr deprimiert? Und seit wann hast Du den Verdacht, dass Du an Depressionen leiden könntest bzw. wie hat sich das früher geäußert?
Wie gesagt, es ist schwer zu sagen und Diagnosen stellen nur die Fachleute. Es ist die Frage, was Dir denn helfen könnte? Kannst Du sagen, womit es Dir besser gehen könnte?
Ich erinnere mich zwar auch an eine "zu nichts Lust und alles ätzend" - Stimmung am Anfang der SS, aber das war vor allem wegen der Übelkeit... Als die weg war, gings mir besser...

Ich drück Dich mal wenn ich darf... :troest:

Clueless

Ich hoffe ja auch das es rein Schwangerschafts-bestimmt ist, aber ich kenne sonst keine Schwangere die am Anfang so "verjammert" war wie ich jetzt und ich muß wege finden da raus zu kommen bevor mein Mann, meine Eltern und Freundinnen echt genervt sind.
Vor der Schwangerschaft kann man nicht sagen das ich schon depressiv war, aber ich weiß das es in mir ist und meine allgemeine Stimmungslage ist schon immer eher negativ und lustlos gewesen. Ich bin mit mir oft selbst unzufrieden. Natürlich wäre es mir lieber ich würde mich irren und das sind alles normale Stimmungsschwankungen, aber manchmal denke ich mir ich sollte vielleicht mal was dagegen unternehmen - quasi vorbeugen damit es gar nicht erst ausbricht. Vor der Schwangerschaft hatte ich mir fest vorgenommen Sport zu machen und aktiver zu werden (auch deshalb) - aber dafür hab ich jetzt echt keine Energie mehr. Es ist schwer zu beschreiben, aber ich denke einfach wenn mal was Schlimmeres passiert gehts los. Und ich finde das scheusslich denn ich weiß wie genervt insgeheim jeder von meiner Oma war- man kann Depressionen einfach so schlecht verstehen und was auch immer man meiner Oma sagte es half nichts und deshalb muß auch ich gestehen das ich sie zu ihren schimmen Schüben nur selten und ungern angerufen hab.
Es ist einfach eine Krankheit die ich fürchte in mir zu haben und die ich absolut nicht haben will - und momentan fühle ich mich ihr so nah wie nie zuvor- und das macht mir Angst !

Dawn

Ich verstehe, was Du meinst - aber vielleicht ist gerade das

Es ist einfach eine Krankheit die ich fürchte in mir zu haben und die ich absolut nicht haben will

das Problem? Du hast ja schon geschrieben, dass Deine Oma das auch hatte. Ich muss dazu sagen, dass ich selbst schon eine Depression hatte und dass mir mein damaliger Psychiater eine üble postpartale Depression prophezeit hat - bei der Vorgeschichte! Und was war? Gar nichts! Klar war ich etwas emotionaler nach der Geburt, aber eine Depression war das nicht.
Wie sehr Du momentan unter Deiner Situation leidest - oder ob Du vor allem Angst hast vor dem was kommen könnte oder was die anderen von Dir denken könnten - das kannst nur Du selbst beurteilen. Ich denke, jeder spürt den Punkt, wo er/sie handeln muss.
Und sicher gibt es so etwas wie "erbliche Disposition", wie es so schön heißt, was Depressionserkrankungen angeht. Aber trotzdem sind Deine Oma und Du ganz verschiedene Menschen, die mit Belastungssituationen völlig anders umgehen, auch wenn ihr vielleicht im Gemüt ähnlich gelagert seid. Aber das eine bedingt nicht das andere.
Ich kann Dich nur ermutigen, Dir Hilfe zu suchen, wenn Du Dich momentan nicht wohl fühlst in Deiner Haut. Hier gilt sicher je früher, desto besser. Aber kümmere Dich weniger um die Diagnose, die gestellt werden könnte als vielmehr um Dich selbst! ;-)

Clueless

Hi und vielen Dank für die lieben Worte. Ich werde wohl die verflixten 12 Wochen abwarten müssen und hoffen das es dann wieder aufwärts geht. Ich hatte die Schwangerschaft mit meiner Tochter in so guter Erinnerung das das hier jetzt echt erschreckend ist. Aber ich hoffe jedenfalls mal das es bald vorbei geht und frage morgen mal meinen Doc um Rat. Aber wirklich vielen Dank für Deine Hilfe !
Clueless

lucyantonia

hallo, mir geht es gaanz genauso wie dir und ich bin auch generell ein niedergeschlagenener mensch. mir ging es während der 1.ss ganz prächtig und nach der geburt fiel ich fast 4 monate in ein loch....ich hab mir geschworen, bei der 2. ss wird es besser, mache viel sport, genauso wie du. und jetzt bin ich in der 11.woche und ich fühle mich so was von niedergeschlagen und kraftlos, weine ständig,dass ich mich meinem krümel ggü fast schon schäme und angst habe, ihn nicht richtig lieben zu können. ich leide zudem unter schlafstörungen seit wochen. habe mir aber eine hebamme gesucht und schon 3 mal akupunktur bekommen und meine eine leichte besserung zu spüren. vielleicht wäre das ja auch eine möglichkeit für dich...aber du bist nicht allein mit deinen gefühlen!!

Clueless

hi,
das tut mir leid, das es dir genauso geht - aber es tröstet tatsächlich nicht allein mit so "schwangeren-fremden"-Gefühlen dazustehen. Im moment ist bei uns ein großer Markt und mein Mann hat ein paar Tage Urlaub, da merke ich das es besser ist. Ich sollte mir wahrscheinlich auch eine Hebamme suchen...
Aber du bist immerhin schon in der 11. Woche, da besteht doch Hoffnung das es bald besser wird.
Liebe Grüße

Clueless

Marlies/Hebamme

Trinkst Du Schwangerschaftstee? Die Kräuter sind auch stimmungsausgleichend.

Clueless

noch nicht, aber ich werde jetzt damit anfangen !

Trixy11

Hallo!!!!

Mir ging es genaus wie dir. Ich war in der 8.Woche (diesen Sommer) und mir war pausenlos schlecht, so, als hätte ich Saft getrunken, dessen Verfallsdatum abgelaufen ist, und das habe ich 24 Stunden am Stück gespürt. Begleitet von heftigen Depressionen. Selbstmordgedanken. Ich konnte mich und meine Umwet nicht mehr ertragen. Ich war bettlegerich und verlor jeden Tag schwarzes Blut. Es war so schlimm, (und mein Freund war völlig fertig) dass ich einen Abruch vornehmen lassen habe.

Spiele auf keinen Fall mit Schwangerschaftsabbruch-Gedanken!!! Nach dem Abbruch ging es mir zwar körperlich wieder sehr gut, aber psychisch war ich am Ende. Ich bereute so sehr, die Wochen bis zum 3.Monat nicht durchgehalten zu haben, dass ich alles daran setzte sofort nach der Abtreibung wieder schwanger zu werden, (was ich inzwischen auch bin)

Vor Furcht vor weiteren Komplikationen habe ich mal die Seiten hier so durchgeforscht ... Und von der Hebamme wird empfohlen:
Neroli-Öl gegen Übelkeit. (Was ich mir zu 100% zulegen werde.) bzw empfiehlt sie einfache ätherische Öle.

*Lieben Gruß von Trix; und Durchhalten!!!!!

Clueless

Ach herrje Du arme !!! Aber ich kann verstehen das einem der Gedanke Abtreibung kommen kann. Ich hab ja schon die Erfahrung das es irgendwann +/- 14. Woche besser wird, sonst wär ich sicher auch verzweifelt. Wie weit bist Du denn jetzt ? Wenns wieder so schlimm wird, laß dich krank schreiben und leg dich ins bett wann immer dir danach ist, verbring die wochen schlafend, unterbrochen von verwöhn-essen und freundinnen-besuch - beim ersten kind geht das ja noch. Bei mir ist es auch noch nicht besser, aber ich hoffe jeden tag das es besser wird :confuded: .
Alles Gute und liebe Grüße
Clueless

Trixy11

Hallo!!!

Wegen heftiger Übelkeit: Meine Ärztin meinte damals, dass die Möglichkeit bestünde, dass der Körper sich gegen die Schwangerschaft wehrte. Eine Freundin argumentierte, es könnte sein, dass die Blutgruppe des Fötus die gleiche ist wie die der Mutter und es deswegen zu heftiger Übelkeit und zu Depressionen käme. Die Blutgruppe ist also der Auslöser für heftige Beschwerden !?!?!?!
Ich bin momentan in der 6 Woche und habe weniger Probleme als im Sommer. Vielleicht hat es ja was mit der Blutgruppe zu tun, dass einem permanent schlecht oder nicht schlecht ist???

Grüße, trix

Clueless

Hi,
das mit der Blutgruppe hab ich noch nicht gehört - aber da wird sich sicher noch jemand dazu äußern der mehr Ahnung hat. Es muß ja diesmal nicht so schlimm werden, aber bei mir ging es eigentlich auch erst 6/7. Woche los - es könnte also noch kommen. Aber wenn es dir ein bißchen Hoffnung macht - ich hatte gestern meinen 1. "normalen" Tag - in der 13. Woche. Es scheint also zu werden. Ich drück Dir ganz fest die Daumen das es nicht so schlimm wird und diese Zeit schnell vorbei geht - eigentlich ist die erste Schwangerschaft nämlich einer der schönsten Zeiten meines (und sicher vieler Frauen) Leben gewesen (nur eben erst nach der 14. Woche),
Liebe Grüße
Clueless

Marlies/Hebamme

Mit der Blutgruppe hat das nichts zu tun.

Grünraupe

Hier ist noch eine "Mir-gehts-genauso-sagerin" ;-)

Nur ist es leider so das ich das bereits die gesamte Schwangerschaft habe, und es immer schlimmer wird. Mein momentaner FA ist ein Blödmann und meinte nur das ist halt so... (mein alter FA hat aufgehört).
Ich denke dass es bei mir einerseits natürlich die Hormone sind, aber ich auch mit der Situation überlastet bin allein für meinen knapp 11 Monate alten Rabauken zu sorgen und gleichzeitig den Umzug vorbereiten muss, also kisten packen etc... leider ist mein Mann ja so selten zu Haus (sch... Bundeswehr).

Nun such ich auch ein Mittel dass gegen Depression / depressionsartige Stimmungen hilft, gegen Dauermüdigkeit, Gereiztheit, stundenlange Heulattacken, und den Gedanken "doch einfach dem ganzen ein Ende zu bereiten"... (keine Sorge, mein Pflichtgefühl meinen Kindern gegenüber ist stärker)

So hat jemand DIE ULTIMATIV-LÖSUNG parat???

LG Grünraupe

Marlies/Hebamme

Ja vielleicht
http://www.naturheilkunde-shop24.de/de/ ... ionen.html

wende Dich doch mal telefonisch an die Apotheke. Evtl. sind Kombinationen mit anderen Mittel eine Möglichkeit.

Grünraupe

Danke, ich werds versuchen!

Clueless

Oh je Du Arme,
da wirds mir ja angst und bange. ich hab zwar wirklich bessere Tage, aber es geht nicht richtig weg. wenn ich das die ganze ss durchhalten müßte würde ich verrückt. Es ist wirklich furchtbar wenn einem nichts mehr spaß macht und man nie zu irgenwas lust hat. Hast du denn mal johanniskraut probiert - oder soll man das während der ss nicht nehmen ?
clueless

Marlies/Hebamme

Doch, das kann man nehmen. Es ist ja auch im Schwangerschaftstee enthalten.
http://www.hebamme4u.net/nuetzliches/teemischungen.html

Die Frage ist nur, ob diese niedrige Dosierung ausreicht. Allerdings sind auch andere Kräuter darin gut für die Seele.