Hallo zusammen,
ich muss mich mal mit Euch besprechen, weil mir gehts die Tage gar nicht gut. :sad: Ich bin ziemlich frustriert, weil ich zur Zeit wieder mal viel zu viel alleine rumhocke. Und ich habe das Gefühl, dass ich irgendwie Pech bei Freundschaften habe - oder liegts an mir?!
Zur Erklärung: Eine sehr gute Freundin hat diesen Sommer ihr Studium beendet und ist seitdem natürlich nicht mehr auf dem Campus unterwegs wir vorher. Ihr Kind ist in einem anderen Kindergarten (war vorher in der gleichen Krippe wie Jonah) und sie wohnt ca. 15 km entfernt. Nun ist es so, dass wir vor ein paar Wochen einen kleinen Disput hatten. Wir haben das aber eigentlich ausgesprochen. Nur sehen wir uns seitdem im Grunde nie. Ich bin zwei Mal zu ihr gefahren. Aber seitdem ist es ziemlich schwierig. Sie ist ein bissl launisch, deswegen ist es etwas schwer einzuschätzen. Naja, im Grunde stört mich das nicht. Aber im Moment hat sie immer was auszusetzen, sie will nicht, dass ich zu ihr mit Kind komme (Freitags z.B., da ist Jonah immer daheim, ihr Sohn aber im Kiga). Sie will sich aber auch nicht mit mir alleine am Campus treffen (da hätten wir beide den halben Weg, ich mag nicht immer die 15 km zu ihr fahren). Sie wollte eigentlich, dass ich ihr helfe wegen ihrer Diplomarbeit, sie ist da wohl ziemlich im Stress. Aber so wird das nix, ich hab ihr ja jetzt zwei Mal ein Angebot gemacht und nichts ist recht. Außer natürlich ich fahre immer zu ihr und auf jeden Fall ohne Kind...
Ich weiß auch nicht... Irgendwas mache ich falsch. Eine andere Freundin, das ist die mit den 3 Kindern von 2 Vätern usw., da habe ich auch nur noch oberflächlichen Kontakt. Und zu meiner Schwester im Moment auch nicht, da war ja die Sache mit den Diebstählen bei mir...
Natürlich kenne ich noch ein paar nette Leute in der Uni, aber nicht näher und ich fühl mich im Moment wieder ziemlich einsam und würde es gerne ändern.
Ja, ich weiß auch nicht, wollte das mal los werden... Anscheinend klappt das bei mir nie so richtig... :sad:
Kommentare
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Was mich halt stutzig macht, ist, dass mir solche Dinge schon recht oft passiert sind. Also dass ich das Gefühl hatte dass ich mehr investiere als die anderen. Und ob das dann nicht an mir liegt?! Wobei bei dieser Freundschaft war es eher so, dass sie am Anfang mehr investiert hat bzw. den Kontakt halten wollte. Deswegen finde ich es auch so komisch, dass es grade ganz anders ist. Ich denke mir nur, dass sie einfach viel Stress hat, da blockt sie immer etwas ab.
Tatsache ist, dass ich wohl auch eher ein komplizierter, anspruchsvoller Typ bin, wie Du es nennst. Viele finden mich zu "verschlossen". Aber ich kann nicht aus meiner Haut, obwohl ich im Laufe der Jahre schon sehr aus mir rausgegangen bin. Ich finds nur wahnsinnig schwierig, das so stehen zu lassen und es irgendwie "lockerer" zu sehen. Ich glaube, das erwarten die Leute oft von mir.
Vielleicht sollte ich wirklich noch auf andere Leute zugehen, kann ja nicht schaden. Danke für die Schokolade, habe hier eh grad ne Tafel Vollnuss neben mir liegen... :oops:
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Ich bin ja von Haus aus ein ziemlich ruhiger, schüchterner und zurückhaltender Typ. Jedenfalls so die erste Zeit. Ichbrauche immer recht lange, bis ich mit jemandem "warm" werde. Also ich mag die Leute dann schon und so, aber irgendwie brauche ich da so lange "aus mir raus" zu kommen,d ass die dann schon wieder das Interesse verlieren, glaube ich.
Ich wohne jetzt seit 10 Jahren hier in/um Stuttgart und so ne richtige, "echte", große, tolle Freudnschaft hat sich bisher nicht gefunden. Überhaupt nicht! Nein, meine alten in der Heimat haben sich vielmehr auch noch aufgelöst oder sind extrem oberflächlich geworden....
Aber ich habe Anfang diesen Jahres erkannt, woran das -neben meiner oben beschriebenen Art- liegt:
Ich erwarte zu viel bzw. das Falsche. Ich hatte in der SChulzeit eine wirklich dicke Freundin. Mein Ein udn Alles sozusagen. Uns gab es immer nur und ausschließlich im Doppelpack. Sie wusste ALLES (!) von mir und ich alles von ihr. Wir haben uns noch vor dem Abi überworfen und hatten bis eben Anfang diesen Jahres Null Kontakt (also 10 Jahre lang). Dieses Jahr sind wir uns wieder näher gekommen und haben beide bemerkt, dass der "funke" immer noch da ist und sie ist wieder meine engste Vertraute, allerdings noch mit kleineren "Scgüchternheitseinlagen", das muss ich zugeben. Und das, obwohl sie in meiner alten Heimat (von hier ca. 180 km) wohnt.
So, lange Vorrede ( :oops: kann ich gut, ich weiß... :roll: ) - ich habe aber durch dieses Wieder-Annähern gemerkt, dass ich alle freundschaftlichen Beziehungen (nennen wir es mal so) nur an dieser für mich "ultimativen" Freundschaft gemessen habe. Habe ich nicht binnen kurzer Zeit ein so tiefes Vertrauen, Offenheit und Geborgenheit gespürt, habe ich mich selbst etwas zurückgezogen bzw. war nicht bereit da so viel zu investieren.
Das fällt mir grundsätzlich schwer; aber ich denke zudem, dass das einfach eine gewachsene Freundschaft war, v.a. aus einer Zeit heraus, in der man viel erlebt udn durchgemacht hat. Die eigene Entwicklung ging voran usw.... Sowas schweißt schon zusammen. Ich wollte und konnte nicht akzeptieren, dass "Frauenfreundschaften" anders sind, als "Teeniefreundschaften". Und das zweitere, zumindest in meinem Fall, einfach tiefer und enger sind als es andere, später je werden können.
Was will ich Dir damit konkret sagen? Ich weiß es ehrlich gesagt selber nicht :oops: Aber vielleicht läufst Du ja, ähnlich wie ich, einer Vorstellung hinterher, die es so nicht (mehr) geben wird udn verschließt Dich somit vor anderen (genauso wichtigen) Aspekten?
Wobei ich sagen muss, das was Du schreibst, hört sich schon sehr nach Einseitigkeit an - da würde ich mir auch überlegen, den Kontakt abbrechen/einschlafen zu lassen. Vielleicht kannst Du stattdessen bei den "netten Leuten" von der Uni irgendwie anknüpfen?
Oder ein verein? (Den Tipp hat mir meine Mutter schon gefühlte 200.000 Mal gegeben - ich bin immer noch kein Mitglied in irgendeinem Verein ;-) )
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Weißt du, ich finde nicht, dass man sich unbedingt ändern muss, weil die Leute das von einem erwarten. Ich habe auch mit meiner sicher anstrengenden Art Freunde gefunden. Sehr gute Freunde. Und ich vermisse die, mir gehts da ähnlich wie supi, bin 2001 nach Stuttgart gezogen und meine Verwandten und meine zwei besten Freunde wohnen im Ruhrgebiet... Sicher, es gäbe Dinge, die ich an mir ändern könnte und vielleicht auch sollte. Aber das funktioniert nur, wenn ich das auch selbst will. So lange ich mit mir zufrieden bin, habe ich keinen Grund, etwas zu tun um anderen zu gefallen. Darum: wenn du in dir ruhst und mit dir zufrieden bist, dann findest du Freunde, die mit deiner verschlossenen Art bestens zurechtkommen. Vielleicht können sie dir helfen, weniger verschlossen zu sein, wenn du dann irgendwann die Notwendigkeit dafür siehst. Aber bis dahin... sei wie du bist, hauptsache, DU bist damit zufrieden! Ich finde supis Antwort übrigens hoch interessant. Auch ich habe bestimmte Vorstellungen von Freundschaft, das blockiert mich sicher auch manchmal, weil ich mir echte Freunde wünsche und keine oberflächlichen Bekanntschaften. Aber besser man hat wenige Freunde als merkwürdige, oder?
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Möglich, dass ich da auch einem Ideal hinterher renne... Und es ist mir auch ab und zu recht peinlich, dass ich "in meinem Alter" noch Probleme mit Freundschaften habe. Müßte man da nicht schon einen Freundeskreis haben oder wissen, wie man selbst Freundschaften haben möchte? Keine Ahnung, warum ich so denke...
Ich finde Deine Antwort auch sehr interessant, supi! Diese Freundin mit den 3 Kindern ist auch meine beste Freundin aus der Jugend, auch ich fühlte mich ihr immer sehr verbunden. Obwohl ich bis heute nicht recht weiß, ob das auf Gegenseitigkeit beruht. Aber irgendwie sind wir schon ziemlich auf der gleichen Wellenlänge...
Ich finde, wir drei sollten uns mal treffen, in meiner alten Heimat Stuttgart, das passt doch super! ;-) Was machen drei komplizierte, anspruchsvolle und verschlossene Menschen auf einem Haufen? Das wäre sicher lustig! ;-)
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:biggrin:
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Ausserdem haben sich die Prioritäten in meinem Leben dadurch auch sehr verschoben. Es war also nicht nur so, dass diese Leute mit mir nichts mehr anfangen konnten, sondern auch umgekehrt. Das nur zu dem Satz, dass man in einem gewissen Alter einen festen Freundeskreis haben sollte... das kann sich ganz schnell ändern.
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@Nienna: Ja das stimmt, das ändert sich durchaus mal. Ich komme nur gar nicht gut mit solchen Wechseln klar, das war immer schon schwierig für mich. Ich merke schon, dass ich immer noch ziemliche Angst davor habe, alleine zu sein - also "seelisch" alleine. Das kommt aber wahrscheinlich von einer bestimmten Zeit in meinem Leben, wo ich das tatsächlich war... So etwas erhöht natürlich auch gerne die Erwartungen. :confuded:
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und dabei bringt das dann gar nichts.
Meine beiden letzten wirklich guten Freundinnen sind beide dieses Jahr weggezogen.. eine "bloss" nach Kassel (ca 1h 10min Fahrt) und die andere in die Schweiz.... :sad: Das hat mich dazu gezwungen, mit dem Alleinsein zurechtkommen zu müssen... man kann halt nicht "mal eben" auf nen Kaffee vorbeifahren. Aber einfacher ist es leider nicht geworden.
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Ja, gerade das mit dem "kurz auf einen Kaffee gehen", das hatte ich halt noch nie. Hatte nur Freundschaften, wo die andere weiter weg wohnte oder zumindest so weit, dass man sich einige Tage vorher verabreden musste. Hier um die Ecke jemanden, das wäre mir momentan am liebsten.
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Wir wohnen nun schon 7 verflixte Jahre im Schwabenland (zugezogen aus NRW) aber so richtig tolle Freundschaften haben sich bis heute nicht ergeben. :sad: Gefunden hab ich 2 Freundinnen (aber keine die ich nachts um 12 anrufen würde im Notfall....) durch den Geburtsvorberitungskurs, mti Vereinen hab ichs überhaut nicht und an der Arbeit sind die Frauen entweder 17 Jahre jünger oder 10 und mehr Jahre älter mit gänzlich anderen Interessen.
Mich frustet das auch , denn ich bin auch nciht so eine Quasselstrippe , sonder eher abwartend, also ich könnte mich problemlos Eurem Schweigetreffen anschliessen-
off topic: wollen wir nicht eins machen in Stuttgart?
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Ich kann mir nur sehr gut vorstellen wie du dich fühlst :troest: