Naja, ganz so krass nicht und eingendlich gehört das auch in ein "himmelhochjauchzend zu tode betrübt"- Forum.
Meine Eltern ziehen heute zu mir (nicht ins gleiche Haus, aber ans andere Ende von Wernau). Sie haben in 450 km Entfernung nun alles verpackt und heute kommt das Umzugsunternehmen und sie geben mit ihren 68 Jahren eigendlcih alles auf, was sie sich so geschaffen hatten.
Der HIntergrund ist, das sie ein Haus hatten,, mein Vater aber sehr krank geworden ist (Parkinson) und er in absehbarere Zeit keine Treppen mehr bewältigen kann. So kam nach 2jährigem routieren, der Entschluss alles zu verkaufen und in eine Wohnung zu ziehen. Vor ca einem halben Jahr dann die entgülitige Entscheidung auch nach Wernau zu kommen.
Boah, eingendlcih freu ich mich riesig, endlich können wir mal ins Kino, mal spontan was machen etc, denn meine Eltern nehmen Frederik dann gern.
Aber- nun gibt es keine Heimatfahrten mehr, kein "altes" Jugendzimmer etc, versteht ihr das ? und dann denke ich auch für meine Eltern, wie schwer das sein muss, alle Freunde und gute Bekannten sind dann weit weg- ob sie sich nochmal neu einleben???
gibts hier villeicht jmd wo das ähnlich lief? das würd mich wirklich interessieren, ob die Eltern wieder neu Fuss fassen konnten.
Kommentare
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Ich habe die beiden für völlig verrückt erklärt, muß aber mittlerweile sagen, es war genau richtig. Sie sind jetzt 64 und 71 (Papa) und haben sich supergut eingelebt. Sie haben jetzt ein Haus mit Garten, duzen ihre Nachbarn (meine Eltern und duzen? Früher never...) und sind total glücklich un zufrieden. Papa gibt Sprachenunterricht in der örtlichen Nachhilfeschule und Mama verewigt sich im Garten. Ihre Freunde mussten sie nicht aufgeben, weil sie durch die ewigen Umzüge eigentlich nie lokale Freunde hatten, sondern immer nur die alten aus Afrika und ansonsten recht zurückgezogen gelebt hatten. Sie sagen aber auch ganz klar, dass das Haus nur vorübergehend ist und wenn einer mal nicht mehr kann oder ist, dann ist die klare Alternative, ab zurück ins Rheinland in meine Nähe. Pragmatisch gesehen, wird es meinen Vater wohl eher treffen denn er hat es schon am Herzen und ist auch älter, aber beide sind sich da einig. Wir schauen gerade, ob wir ein Nachbargrundstück kaufen können und bebauen können mit altengerechten Mietwohnungen. Dann könnte man die vermieten und wenn die Situation da ist, die Eltern und auch Schwiegertiger dort einziehen lassen. Was ich sagen will, wenn die Betroffenen die Situation offen angehen und sich bewußt sind, dass es eine ordentlich Änderung ist, warum nicht? Am besten hilfst Du Deinen Eltern, indem Du auch schon malö guckst, wo es Kontaktmöglichkeiten gibt und das auch ein bisschen mitranleierst. Ich persönlich würde nämlich neben dem Babysitterglück auch das Risiko sehen, dass sich die Eltern zu sehr auf Dich und das Enkelchen konzentrierenn...
PS: Die Sache mit dem Jugendzimmer fand ich persönlich nicht so tragisch, weil ich das Umziehen ja auch gewöhnt bin (8-10 Umzüge !) und außerdem stehen in dem Gästezimmer, dass wir immer bewohnen, teilweise auch meine alten Möbel. Und letzendlich geht es um die Menschen, nicht um die Wände, oder?
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Nee, Angst vorm Anklammern hab ich nicht. So sind sie einfach nicht. Meine Mutter hat auch immer schon gesagt, wie unmöglich sie sowas findet, und man doch klare Absprachen treffen muss, wann man sich sieht etc. und das wird auch so funktionieren. Klar werden wir uns anfangs sicher oft sehen, ich möchte ihnen ja auch helfen, aber dann wird sich das auf ein gesundes Maß einpendeln, sie haben ja auch ihre (Arzt) Termine etc.
achje, ich bin ganz zerissen---grad jetzt sitzen sie wohl schon im Auto und lassen alles hinter sich, könnt grad mitheulen :confuded:
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Pro: Sehr offenes Weltbild, Toleranz, Flexibilität, Selbständigkeit, hohe Sprachaffinität, viele interessante Menschen, die man so nie kennenlernen würde...
Contra: ständig woanders, laufend Schulwechsel, viele Bekannte, wenig echte Freunde, weil als Kind nie gelernt, wie man wirklich Freunde findet und auch behält. Ich habe heute noch das Problem, Freundschaften nicht gut zu pflegen. Bin zwar in Gedanken viel bei den Leuten, aber kriege den Kontakt nicht immer so geregelt und viele verstehen das nicht. Wir leben auch recht autakr zu Hause, also auf uns drei bezogen und Außenkontakte sind dann oft etwas mühsam... Jedes Wochenende mit Freunden was zu machen, wäre mir definitiv zu viel, dabei liebe ich sie alle. Bin der Typ, das ich sofort wieder im vertrauten Ton bin, wenn man sich nach einem Jahr wieder spricht, als wenn nichts dazischen gewesen wäre.
Im Fazit aber würde ich sagen, es war gut so und ich würde es jederzeit wieder so machen. Bei Willi steht ein Jobwechsel an und ich tendiere sehr dazu. im zu den Umzugjobs zu raten, um mal wieder Veränderung zu haben. Wenn ich dann aber in die ganze Arbeit denke... :groggy:
Aber ich sehe schon, Deine Mutter macht das schon richtig, wg. Absprachen etc...
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ohje, das verstehe ich. Hm, ich weiß ja nicht wie "fit" deine Eltern (besonders dein Vater) sind. Also meine Großeltern (75 und 78 Jahre) sind noch topfit, haben einen Schrebergarten, sind in allen möglichen Vereinen (gesangsverein, albverein, weiß der kukukwas verein) tätig und haben weniger Zeit als ich. Also wenn deine Eltern sowas gegenüber offen sind - und natürlich noch über die notwendigen Reserven für sowas verfügen, wäre das vielleicht eine Möglichkei wieder Fuß zu fassen. Oder über die Gemeinde?
Also es ist ja auch nicht anders als in unserem Alter, man muss halt schaun, dass man einen Schritt auf die "neuen" zumacht, dann kommt meist auch was zurück.
Was dein altes zimmer angeht. Hm, also ich geh mal von mir aus, mich würde es nicht stören. Und ich weiß ja nicht: Hast du noch Bekannte dort? Dann ist das ja trotzdem ein Grund, mal für ein WE dorthin zu fahen, oder?
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Wir sind recht wenig umgezogen, meine Eltern zuerst als sich das zweite Kind ankündigte, dann später haben wir gebaut und meine Eltern sind mit 6 bzw. 7 Jahre alten Mädels ins neue Haus gezogen. Meine Schwester ist recht früh innerhalb des Studiums bereits ausgezogen und dann durch das Studium auch mehrmals innerhalb Deutschlands umgezogen. Ihr fiel es schon leichter, denke ich, das Elternhaus zu verlassen.
Ich wohnte da auch 20 Jahre und es war schon komisch auszuziehen. Zwar hätte ich dann noch einige Monate wieder in mein Kinderzimmer zurückkönnen, aber dann haben sich meine Eltern getrennt und das Haus wurde anteilig aufgeteilt, zwei Stockwerke und hinterer Garten an eine Familie verkauft. Leider muss ich sagen, dass meine Mutter, die noch den unteren Teil des Hauses plus vorderen Garten hat und bewohnt nur Nachteile durch diese Lösung hat. Was einst als Ideallösung erschien, weil sie dort in ihrem vertrautem Umfeld wohnen bleiben konnte, die Nachbarn lange kennt und dort auch oft Hilfe fand re. einkaufen usw., ist heute nur noch Horror. Die Familie, die nun Eigentümer des anderen Hausanteils ist, benimmt sich (charmant ausgedrückt) wie der Elefant im Porzellanladen. Sie nehmen nach und nach mehr und mehr Raum des Hauses ein (Tierunterbringung im Treppenhausflurabsatz, Garderobe usw. steht auch dort, Bilder werden vom EG bis DG aufgehängt ohne Rücksprache, um 18.30 Uhr wird die gemeinsame Eingangstür abgeschlossen, obwohl klar zu hören ist, das meine Mutter noch Nachbarsbesuch hat, umgekehrt sitzt die Familie bis 1.30 Uhr morgens laut gackernd (Entschuldigung!) im hinteren Garten und schließt nicht die vorne liegende Eingangstür ab, es wird Musik gehört, dass das ganze Haus vibriert, meine Mutter aber wegen Lärmbelästigung angezeigt (wann, sie ist doch nie zuhause bis auf abends und frühmorgens und die leiseste Person, die ich kenne?), die Hunde bellen alleine oben in der Wohnung, die Decken hängen über der Terasse meiner Mutter, die Kanarienvögel zwitschern den ganzen Tag usw.).
Meine Mutter hängt nicht mehr am Haus, aber wohl an ihrer mit eigenen Händen erschaffenen Rente und ihrem "Zuhause".
Im Nachhinein wäre es also vielleicht besser gewesen, das Haus ganz zu verkaufen und jeder für sich eine ganz neue Existenz aufzubauen. Nur, dass meine Mutter damals noch Brustkrebs bekam und dann eh nicht viel Kraft da war, um das noch zusätzlich zur ganzen Situation zu verkraften. Wir wissen aber alle nicht, wie lange meine Mutter noch so stark sein kann...
Die Schwiegereltern meiner Schwester haben auch nach x Jahren ihr Haus in der Eifel verkauft und sind in eine Mietwohnung im Wohnort des Sohnes/der Schwiegertochter gezogen. Sie waren sich irgendwann klar darüber, dass sie es gesundheitlich nicht mehr schaffen, einen so großen Haushalt und Garten nebst der doch eher harten Witterung teilweise zu bewältigen und dass sie es leid sind, sich um die ganzen Angelegenheiten, die halt mal bei einem Eigentum anfallen zu kümmern. Einfach war der Umzug sicher nicht, aber inzwischen fühlen sie sich auch wohl und freuen sich, dass sie dem Enkel so nahe sind.
Ich weiß nicht, wie es mir im Alter ergehen wird, es fällt mir jetzt schon wieder schwer auch nur an einen weiteren Umzug zu denken (wir sind jetzt auch schon wieder ein paar Jahre in der Wohnung)...aber vielleicht macht man es sich auch schwer, wenn man zuviel nachtrauert?
Am Anfang habe ich immer noch zu meiner Mutter am Telefon gesagt: "Ja, ich komme am Samstag nach HAUSE!" Irgendwann war es dann meine neue Wohnung zu der ich NACH HAUSE fuhr...
LG!
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Zur Frage, ob sie sich einleben: da es ihr Wunsch war (und das war ein Riesenschritt weg von uns) haben sie sich total toll eingelebt. Meine Oma hat auch Parkinson und sie ist letztes Jahr von LU auch nach Husum gezogen (sie hatte über 70 Jahre nur in dem einen Block gewohnt) und auch sie hat sich dort perfekt eingelebt.
Da habe ich keine Bedenken, wenn deine Eltern einigermassen offen sind ;-)
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Meine Eltern sind schon noch offen gegenüber neuem, sonst hätten sie den Schritt sicher nicht gewagt. Aber zumindest mein Vater ist alles andere als fit und Fremde zu finden, die ihn mit seiner Krankheit akzeptieren,wird sicher nicht so einfach.
danke für den Zuspruch, ich hoffe, ich kann diese Zuversicht irgendwo auch an meine Eltern weitergeben! Dummerweise hat Frederik heute Fieber bekommen, da kann ich nicht mal beim Einzug dabeisein und die nächsten Tage kaum was helfen, das finde ich schon sehr schade, aber da geht nun Frederik vor und vielleicht können wir dann alle zusammen das WE geniessen.
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LG!