Hallo!
Ich würde gerne mal hören, wie Ihr das empfunden habt, wenn Ihr Euch den Kreißsaal im KH Eurer Wahl angeschaut habt. Und für die, die dann auch dort waren um ihr Kind zu kriegen: Wie wars dann tatsächlich, wenn man es mit der Besichtigung vergleicht??
Der Kreißsaal meiner Wahl ist mein Wohnzimmer, aber ich habe mir trotzdem den im nächstgelegenen KH angeschaut, damit ich weiss, wo ich im Falle einer Verlegung dann lande. Und ich muss sagen: Die Besichtigung hat mich in meinem Wunsch nach einer weiteren Hausgeburt nur bestärkt.
Die haben da ein nagelneues Mutter-Kind-Zentrum hingestellt und es gibt dort 3 Kreißsäle, alle klein wie Hundehütten, mit einer Art "Wandschrank" (ein anderes Wort kann ich dafür kaum finden) in dem dann das Neugeborene versorgt wird :shock: .
In dem Kreißsaal steht so ein Gebärbett, und sie werben dann für alternative Geburtsmethoden (haben auch alles da: Wanne, Hocker, Ball, son komisches Ding das fast aussieht wie ein Rhönrad :roll: und und und ) aber im gleichen Atemzug wird dann erwähnt: "Die meisten Frauen wählen das Bett." Tja, ich würd mal sagen, kein Wunder! Es ist ja auch viel zu wenig Platz für anderes... wenn man sich mal vorstellt, dass da ja nicht nur die Gebärende, der Ehemann und die Hebamme(nschülerin) im Saal sind, sondern wenn es ernst wird stehen da ja wenn man Pech hat auch noch ein Haufen angehende und schon gewordene Ärzte herum.
Wir reden hier auch nicht von einem Feld-Wald-und-Wiesen-KH sondern von einer Uni-Klinik (mittlerweile Privatisiert.. aber ein Haus der Maximalversorgung).
Ausserdem wird man während der gesamten Geburt an ein CTG angeschlossen (wenn die Herztöne damit nicht mehr richtig ableitbar sind, weil das Kind schon zu tief sitzt, dann bekommt der arme Wurm auch noch Kopfschwartenelektroden!!), wenn man Glück hat, bekommt man ein CTG ohne Kabel.
Ich werd immer ganz nervös, wenn ich daran denke, da evtl. hinzumüssen. Ich habe so das Gefühl, dass man dort schon "krank" gemacht wird, bevor überhaupt etwas passiert ist.
Wie sind Eure Erfahrungen?
Kommentare
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Als ich mir den Kreissaal angeschaut habe, hatte ich zum ersten Mal so ein richtiges Gefühl von "Oh Gott, jetzt wird es ernst!" Ich hatte die ganze Schwangerschaft jedoch keine Angst vor der Geburt und war daher auch bei der Besichtigung mehr interessiert als aufgeregt oder so. Ich hatte mir ganz bewusst ein bestimmtes Krankenhaus ausgesucht und auch nur dieses eine besichtigt. Ich fand meine Vorstellungen bestätigt. Und später, als ich dann dort war, war es auch so wie in der Besichtigung. Dass dann ein Kaiserschnitt aus meiner schönen geplanten Wassergeburt wurde, ist ja ein anderes Thema
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Ich war dort mit meinem Partner und es war sehr voll. (30 Paare oder so :groggy: ) Danach sind erstmal ein haufen Fragen gestellt worden, die mich alle nicht interessiert haben und die normalerweise in einem Vorbereitungskurs besprochen werden sollte :roll:
Auf der Station wurden wir aufgeteilt weil wir so viele waren. Nach dem ich zuerst die Wöchnerinnenstation sehen durfte :groggy: bin ich gegangen. Mir hat es nämlich beinahe die Füsse wegezogen und gesehen hat man auch nichts weil die Zimmer alle belegt waren und man durfte sich nur im Gang ein Bett und ein Babybett anschauen. Dafür war mir den meine Zeit doch zu kostbar :roll:
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Im Kreißsaal hatten sie noch gesagt, es gäbe für Ausnahmefälle auch ein Säuglingszimmer, obwohl die meisten Frauen rooming in machen würden. Auf der Station kam dann die Wahrheit ans Licht: kein Säuglingszimmer sondern eine fensterlose Abstellkammer, ohne Anwesenheit von jemand (ausser dem Säugling) weil kein Personal dafür da sei. Ausserdem habe ich mich gefragt, wie entspannend und der Ruhe zuträglich wohl rooming in im 4-Bett-Zimmer sein soll? Und wieso werden in einem neuen KH überhaupt noch 4-Bett-Zimmer gebaut?
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Hat mir das Stillen nicht gerade erleichtert :confuded:
Bei uns gab es kein richtiges Säuglingszimmer. Wenn das Kind über Nacht abgegeben wurde, lag es in einem Kinderwagen im Schwesternzimmer. Die hatte da zum Teil 10 Kinderwägen rumstehen :shock:
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als das Mutter-Kind-Zentrum eröffnet wurde, habe ich es mir auch komplett angeschaut. Sogar mit dem OP-Raum, der nur einmal gezeigt wurde. Schon beeindruckend die Technik! Aus medizinischer Sicht ist man dort sicher in den besten Händen, aber in dem Moment, in dem ich den Brutkasten gesehen habe, kamen mir voll die Tränen hoch, weil ich sofort an die neun Tage Kinderklinik mit der ersten Tochter erinnert wurde.
Die erste Entbindung war ja noch in der alten Frauenklinik und die Schwestern waren alle sehr nett. Wie die Zimmer aussahen war mir sowas von schnurtzpiepegal, ich habe mich nur auf mich selbst konzentriert. Die CDs mit der Entspannungsmusik hab ich nicht mal ausgepackt. Unangenehm war die Zeit zwischen dem Blasensprung und wo die Wehen stark wurden. Denn da musste ich im Zimmer warten und dort war eine Fußball schauende, nach Knoblauch riechende Großfamilie anwesend, die das Zimmer auch nicht verlassen wollte, als ich rummeckerte, dass alle raus müssten, weil ich mich übergeben müsste. Positiv am Krankenhaus war, dass ich nachts keine Hebamme extra wecken musste, die haben ja ihre festen Dienstzeiten.
Eine PDA wurde mir angeboten, die ich ablehnte. Das wurde akzeptiert. Ein Venenzugang war gelegt worden. Im Geburtshaus nicht. Das Bett zu wählen war sowohl in der Klinik als auch im Geburtshaus die richtige Entscheidung, weil die Kinder so schnell waren und ich sonst vielleicht gerissen wäre. Für mich war das okay.
Der gravierende Unterschied zwischen Klinik und Geburtshaus kam danach. In der Klinik wurde ich kaum aufgeklärt, was Sache war (Frühgeburt) und das Kind wurde nach einer Kuschelzeit in die Kinderklinik mitgenommen. Dort wurde ihr ungefragt (sicher, ich habe einen Wisch unterschrieben, ob sie sie medizinisch versorgen dürfen) Fläschchen und Schnuller gegeben. Ich fand mein Kind mit Sonde im Brutkasten wieder ohne Vorwarnung. Überall klingelte Alarm, wo ich an die schrecklichsten Sachen dachte, aber es war nur ein Bewegungsmelder oder so. Der 4-h-Rhytmus und das Wiegen waren schlimm, auch die schlecht angepassten Zeiten zwischen Frauen- und Kinderklinik. Die Stillberatung war super. Mit dem heutigen Wissen hätte ich als Mutter etwas anders reagiert, als alles zu akzeptieren, schließlich waren 2.610 gr. schon ganz ordentlich. Nach neun Tagen war ich zuhause total verunsichert, weil die Alarm-Apparate weg waren.
Beim Geburtshaus war klar, dass mein Kind gesund ist und es war eine sehr schöne Geburt in angenehmer Atmosphäre. Kann ich nur weiterempfehlen! Nach zwei Stunden danach wollte ich allerdings nach Hause. Nachteilig war, dass ich eine kranke Hebamme um drei aus dem Bett geklingelt habe, die dann zwar sofort kam, aber nicht sehr glücklich aussah. Und schon gar nicht, weil ich noch keine richtigen Wehen hatte. Natürlich hat dann die Hebamme gesagt, dass es okay gewesen wäre und war trotzdem ganz professionell bei der Sache, aber irgendwo hatte ich ein schlechtes Gewissen. War halt Pech, dass ich sie an einem schlechten Tag erwischt hatte. Aber ich hatte im Kreißsaal-Vorstellungsgespräch gehört, beim Blasensprung fährt man direkt ins Krankenhaus. Also habe ich sofort zum Telefonhörer gegriffen. Für mich brauchte ich das auch. Zuhause hätte ich Panik geschoben, weil ich vom ersten noch wusste, dass der Übergang zu den heftigen Wehen so plötzlich war.
Die Sache mit dem "Man wird im Krankenhaus krank gemacht" stimmt schon ein bisschen. Die Kliniksleute erleben soviel jeden Tag und haben so einen Druck, dass sie total pingelig und übervorsichtig sind und dabei manches Wünschenswerte verdrängt wird. Die Arbeitsbedingungen haben sich seit der Privatisierung nur zum Negativen verändert, was ich im März mit der großen Tochter auch mitbekommen habe. Die Mitarbeiter waren schnell genervt.
Gegen eine Hausgeburt habe ich mich aus dem Grunde entschieden, weil die Wände zuhause so dünn sind. Ich will ja nicht, dass die Nachbarn zuhören und das Putzen ist ja auch nicht so angenehm. Außerdem war das Sicherheitsgefühl für mich im Geburtshaus höher. Auf der anderen Seite finde ich den Gedanken, sein Kind zuhause zur Welt zu bringen total schön.
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Ich kann nur sagen, das war deutlich weniger Sauerei als ich erwartet hatte. Wir hatten eine Matratze mit Laken, drunter eine Malerfolie...
Nachher haben wir das Laken und die Folie entfernt (auf dem Laken war gar nicht viel, weil die Hebamme Unterlagen mit hatte und ich auch die vorgeschriebenen Handtücher parat hatte.... die wandern dann halt in die Kochwäsche)... und schon hat man ausser dem Kind von der ganzen "Nummer" nichts mehr gesehen.
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also bei der ersten Geburt habe ich mich überhaupt nicht vorbereitet, was da so auf mich zukommt. In der Klinik war ich zwar zur Anmeldung bei irgendeiner Hebamme, aber die Kreißsäle durfte ich nicht besichtigen, da gab es feste Termine einmal im Monat. Und da ich erst vier Wochen vor dem ET wieder in Deutschland war, erübrigte sich das. Na ja, wurde halt nur nach Allergien etc. gefragt. Bei der Geburt hatte ich noch so ein schrecklich altmodisches Zimmer, halt superweiß, eine Art Schaltkasten direkt an der Tür zu diesem Kreißsaal, der mich schrecklich genervt hat, und angsteinflößende Geräte hinter so einem Arztschirm. Die versperrten den Blick aus dem Fenster, aber da es Erdgeschoss war und die Leute in der Nähe dort rumliefen, wollte ich eigentlich auch nicht freie Sicht haben. Vorbereitungsraum war schrecklich, der große Untersuchungstisch war nur für den Einlauf reserviert. Baden wollte ich danach gleich, aber da gabs Gemecker, weil ich sollte nicht einfach so in die Wanne ohne das Kommando der Hebamme(eigentlich unnötig, hatte ja meinen Mann dabei).
Bei den beiden anderen Kindern war ich deshalb woanders zur Kreißsaalbesichtigung, da konnte auch nach einen Telefonat einfach sofort vorbeischauen, wenn es nicht gerade alles belegt war. Meine Wunschklinik lag im Nachbarbezirk, es gab einen persönlichen Termin zur Anmeldung, wo man sich eine Stunde Zeit nahm, um zu besprechen, was man wollte und was gar nicht. Routinen schloß ich aus. Bis auf den Dammschnitt konnte ich alles durchsetzen. Muss dazu sagen, die Hebamme, die bei der zweiten Geburt gerade Dienst hatte, war wohl noch eine, die Routinen gerne durchgeführt hätte, aber ich sagte nein und es war eh zu spät, weil die Geburt fast zuende war. Entbindung auf dem Bett war ok, da man krauchen konnte wie man wollte, nicht immer nur in "Käferposition" auf dem Rücken.
bei der dritten Geburt sah ich den Kreißsaal nur ab der Pressphase, ich fand es so gemütlich im Vorbereitungsraum in der Badewanne, die Hebi servierte Apfelsaft und das CTG war ohne Kabel. Mein Mann schlief im Sessel in der Ecke. ;-)
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