Einschlafen/Schreienlassen-Verständnisfrage

supisupi

8,312

bearbeitet 6. 11. 2007, 15:25 in Schreien- Schlafen- Wachen
Hallo,

also, ich lasse meine Kinder nicht schreien oder dergleichen, aber ich habe doch eine Verständnisfrage:
Wo genau fängt "Schreienlassen" eigentlich an?
Also wenn das Kind schreit und ich es auf dem Arm trage/halte, dann schreit es eben, aber das ist ja nicht schreien gelassen. Wenn das Kidn alleine im Zimmer liegt und schreit und ich bin woanders, dann ist das schreienlasen.
Was ist mit dem "Zwischending": Kind liegt zB im Bett und schreit, ich sitze daneben und halte die Hand bzw. lasse meine Hand "befummeln" - ist das schon schreienlassen oder nicht?
Wir haben da neulich im Bekanntenkreis diskutiert und hinterher war ich völlig verwirrt. :confuded: Zumal wir ja mit Nadine auch so einen "Schlaf-Anschreier" haben.

Kommentare

  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mmhh das ist wieder so eine Sache die jeder anders auffasst. Ich könnte nicht neben meinem schreienden Kind sitzen und "nur" die Hand halten, ich würde es in den Arm nehmen und versuchen so zu beruhigen. Für mich wäre "nur" die Hand zu halten schon irgendwie schreien lassen weil das Kind vielleicht gerade große Angst hat oder so und gern richtig in den Arm genommen werden möchte und sich da geborgen fühlt?

    Wenn man natürlich weiß dass das Kind auch im Arm weiterschreit dann ist es vielleicht auch okay wenn man "nur" die Hand hält.

    Bei meinem Sohn ist es manchmal so das er nachts schreit und ich ihn nicht anfassen darf. Demnach lasse ich ihn also auch schreien, er will es aber nicht anders.

    Ist ne schwierige Sache...
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schreien lassen ist für mich, wenn man die Bedürfnisse des Kindes absichtlich missdeutet. Ich kenne meine Tochter und weiß, wann ich sie, wenn sie weint, besser hochnehme oder wann es besser ist, mich neben sie zu legen und so weiter. Dabei darf sie dann auch schreien, schließlich ist sie auch mal sauer, gefrustet, müde etc. und wir können nicht mehr tun, als sie zu beruhigen. Schreien lassen wäre für mich, wenn ich z.B. in einer Situation, in der ich weiß, das Kind braucht jetzt, dass ich mich neben sie lege, sie ins Bett lege. Selbst wenn ich mich dann daneben setze: wenn ich genau weiß, dass sie jetzt nur auf andere Weise beruhigt werden kann, dann, finde ich, ist das "schreien lassen". Von daher denke ich, wenn deine Tochter das "befummeln" braucht, um sich zu beruhigen, auch wenn sie dabei schreit, dann ist das eben eure Methode. Möglicherweise ist das in eurer speziellen Situation aber auch schwieriger. Sie ist kleiner und vielleicht ist es noch nicht so leicht zu erkennen, warum sie schreit. Ich erkenne halt mittlerweile an der Art des Weinens, wie ich meine Tochter beruhigen kann. Das kennst du vielleicht von der Großen?
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Für mich ist Schreien lassen alles, was nach "Programm" geschieht. Also wenn ich die Bedürfnisse des Kindes bewusst oder geplant mißachte und ein anderes Ziel über die Bedürfnisse des Kindes stelle, z.B. meine Vorstellungen von Erziehung oder wie sich ein Baby/Kind zu verhalten hat.
    Dass Babys zum Einschlafen mal schreien, dass manchen Nähe hilft und anderen nicht, das ist für mich wieder was ganz anderes. Solange man sein Kind, so wie es ist, ernst nimmt, macht man es richtig - denke ich.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich finde, das ist von Baby zu Baby unterschiedlich. Wenn Finn einschläft, dann schreit er auch ganz schrecklich. Wenn ich / wir ihn aber wieder aus seinem Bett rausnehmen und trösten, wuird es nur schlimmer. Glaub das ist seine "Art" runterzukommen und "abzuschalten". Es zerreisst mir oft das Herz, aber er beruhigt sich auch von alleine. Warum soll ich ihn dann hochnehmen, wenn ihn das nur noch mehr aufwühlt?
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das kommt nicht nur aufs Kind selbst drauf an, sondern auch auf das Alter und die Situation.
    Jolina schrie sich als Säugling immer vollkommen weg, d.h. sie reagierte auf gar nichts mehr, wir mussten sie also begleitet schreien lassen. Und das ist wohl der Punkt "Begleiten", aber niemals alleine schreien lassen. Im Säuglingsalter sieht das dann so aus, dass ich mein Kind Nähe gebe mit Körperkontakt und alles versuche, um das Schreien zu mildern. Wenn es sich nicht mildern lässt, dann bin ich aber bei dem Kind und unterstütze es dabei (ich halte dich ganz fest, damit du deinen Frust rauslassen kannst, ich bin bei dir und höre dir zu!)
    Bei älteren Kindern wird der Körperkontakt schon mal abgelehnt, so wie gestern bei meiner fast 4jährigen "Mama, verschwinde, du bist blöd, ich will dich nie mehr sehen", dann ziehe ich mich zurück, um nicht selbst auch noch auszurasten, biete ihr aber an sie in den Arm zu nehmen, wenn sie bereit ist. D.h. ich lasse sie zwar in dem Moment alleine in ihrem Zimmer schreien, aber in gewisser Weise begleite ich sie dabei, weil ich zwischendurch immer mal wieder Kontakt aufnehme.
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