Geburten: Nur selten ohne künstliche Hilfe
Hamburg (ddp). Der Bund Deutscher Hebammen (BDH) sieht die Entwicklung der Geburtshilfe in Deutschland mit Sorge. Durch ein «hohes Maß an Medikalisierung und Technisierung» der natürlichen Vorgänge bei einer Schwangerschaft sei das Wohl von Mutter und Kind in Gefahr. So würden bei 90 Prozent der klinischen Geburten heute routinemäßig Eingriffe vorgenommen - beispielsweise venöse Zugänge, Öffnung der Fruchtblase, Dammschnitt und Kristellerhilfe, also starker Druck von außen auf die Gebärmutter. Darüber hinaus kämen laut BDH 25 Prozent der Kinder durch Kaiserschnitt oder vaginale Operationen auf die Welt. Zunehmend werde der Kaiserschnitt sogar als Alternative zur spontanen Geburt angeboten. Im Jahr 2004 wurden nach Angaben des BDH in Deutschland 708.350 Kinder entbunden. 695.885 Geburten fanden in einem Kreißsaal statt, 12 465 (1,79 Prozent) kamen außerhalb der Klinik auf die Welt.
Quelle: Netdoktor.de
Ist es Deutschland wirklich schon soweit? :shock: Oder Stimmt der Artikel nicht? :confuded:
Kommentare
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Ich kann jetzt nur für mich sprechen; da gabs den venösen Zugang weil ich ihn wollte (Panik vor dem ewigen Venensuchen bei miesen/vernarbten Venen im Falle eines Notfalles) aber vorangetrieben wurde die Geburt wenn überhaupt dann durch Positionswechsel (Knien, Vierfüßlerstand).
Praktisch war der Zugang dann in der Wanne, als ich nicht mehr trinken konnte und deswegen einen Beutel Ringer bekommen habe....
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Quelle: Aachener Nachrichten
Ich habe in den Texten auf der Homepage auch Links dazu wie hier zum Beispiel
http://www.hebamme4u.net/hausgeburt1.html
Zu beachten ist, dass die Zahlen dieser Geburten kontinuierlich steigen. Es sind noch immer nicht viele, aber immerhin viele tausend potentielle und lukrative Kaiserschnitte weniger.
Da muss man doch vorbeugen und die Frauen vor uns gefählichen Hebammen warnen. :table2: Sonst werden es ja glatt noch mehr.
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Ich liiieebe gefährliche Frauen!! :biggrin:
Nein, im Ernst. Ich habe ja nun schon eine Hausgeburt hinter mir, und ich kann das im Text geschriebene nur bestätigen. Ich hätte bestimmt sehr gelitten, wenn ich mit DIESEN Wehen im Auto hätte sitzen müssen. Ausserdem glaube ich weiterhin, dass die entspannte Situation zu Hause (ohne die Angst im Nacken, dass irgendwer aus ner Mücke einen Elefanten macht) dazu beigetragen hat, dass die Geburt doch recht zügig vonstatten ging (4120g, 37cm Kopf mit anliegender Hand, 54 cm, wollte noch ein Sterngucker werden - konnte aber noch "überzeugt" werden, dass es andersrum besser ist :biggrin: ) - in 6 h vom Blasensprung bis ich mein Kind im Arm hatte.
Und, eine bescheidene Frage: Was ist so schlimm daran, wenn man bei einer auftretenden Komplikation (wie häufig sind die?) mit Rettungswagen und Blaulicht in die Klinik muss? Ich meine, dafür ist die Klinik da! Und auch der Rettungswagen.
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@Kirschquark
wenn der venöse Zugang erst einmal liegt kann eben auch ruckzuck etwas darüber verabreicht werden, selbst wenn es gar nicht so dringend nötig gewesen wäre. Und es ist eben wieder so eine Prozedur, die frau über sich ergehen lassen muss, wenn sie sich eigentlich in Ruhe auf ihre Wehen einlassen sollte.
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sehr schön!
meine hebamme hatte damals im gvk ein beispiel gegeben, weiß nicht ob ich es 100% richtig wiedergebe. in afganistan, so sagte sie, gäbe es keine "richtigen" hebammen mehr (frauen durfen ja keinen beruf erlernen unter den taliban), auch vorsorge in der schwangerschaft sei nicht vorhanden. und die frauen sind wahrscheinlich im schnitt eher nicht gesünder als wir hier, von der ausstattung mit geburtszubehör bzw. hygiene mal ganz zu schweigen. und trotzdem sterben wohl bei 1000 geburten "nur" 70 frauen (keine frage,das sind 70 zuviel!). da fragt man sich doch, ob wir wirklich jedes mal ultraschall brauchen und ctg alle 2 wochen, so wie manche frauenärzte uns das weismachen wollen.
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Zudem steigt trotz der Überversorgung die Frühgeburtenrate wieder. Und Ihr seid Schuld, wiel Ihr erst so alt Kinder bekommt...jawoll, uuuuund weil es so viele künstliche Befruchtungen gibt.
Sagen die Gynäkologen, nicht ich.
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Dauerhafter Zugang,Wehentropf,vorher die Einleitung....Schade schade,aber das nächste Kind kommt zu Haus wenn ich GöGa davon überzeugen kann das KH´s pööööhse ;-) sind.
Es war zwar ne schöne Geburt aber wenn man hinterher drüber nachdenkt wie es hätte sein können ohne den ganzen Firlefanz,werd ich doch ziemlich traurig.
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meinst du jetzt mein beispiel? ich wollte nur verdeutlichen, dass eine geburt wirklich nicht das gefährlichste ist, was man sich im leben antun kann... es gibt/gab dort halt keine ausgebildeten oder besonders erfahrene hebammen, u.u. kein "heißes wasser und saubere handtücher" etc.
hier gibt es einen frauenarzt, der hebammenvorsorge ablehnt, weil: es gab wohl mal einen fall, wo er einer frau geraten hat in die klinik zu gehen und die hebamme der meinung war, es hat noch zeit. das kind hat am ende wohl eine behinderung davongetragen. ob das alles so wahr ist weiß ich nicht. jedenfalls erzählt der arzt wohl jeder patientin (kenne 2 davon persönlich), das problem für ihn ist dass die hebamme eher so die "freundin" ist und der fa eben der arzt. und wenn was passiert würde man ja eher nicht die "freundin" beschuldigen. und dieser arzt macht jedesmal ultraschall und am ende alle 2 wochen ctg, weil er der meinung ist das muss alles überprüft werden.
mir persönlich macht aber so eine vorsorge eher angst, und ich glaube da gibt es noch mehr frauen, die eigentlich intuitiv davon ausgehen, dass alles ok ist - die sich aber erst gedanken machen wenn so viel untersucht wird.
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Ich denke auch dass so viele Frauen (auch ich) nicht ins KH wollen, weil eben dort alles zu medizinisch ist. Eine Geburt ist immer noch was natürliches. mich erschreckt der Gedanke, dass da dann noch Arzt und vielleicht Praktikant und sonst wer mit im Raum stehen, der Arzt u.U. einen Schnitt macht, den eine Hebamme im GH evtl. verhindert hätte. Das ist für mich ein Eingriff in meine Persönlichkeit, da habe ich das Gefühl, mir entgleitet die Situation und ich kann nicht mehr entscheiden. Und dann bekomme ich vielleicht einen Kaiserschnitt weil es der Arzt nicht erwarten konnte, oder weil irgendetwas gemacht wurde, was den natürlichen Ablauf gestört hat. Muss nicht, aber kann. Da tu ich mir selber und auch mein Kind tut mir da leid. Alles eben nicht natürlich.
Wären die Krankenhäuser so eingerichtet, dass es wie im Geburtshaus ist, sprich man bekommt nicht nach ein paar std Wehentropf gelegt, weil angeblich nix vorwärts geht, weil der Arzt schichtwechsel hat oder sonst was, ich glaube dann würden mehr Frauen dort entbinden. Wär doch ok, wenn der Arzt einfach nur in Rufbereitschaft im Nebenzimmer ist.
Das ist alles so verwirrend :groggy:
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Mäusle: Schick ihn doch mal auf die Homepage zur Geburt....