Probleme mit dem Großen

AnonymousAnonymous

59,500

bearbeitet 8. 11. 2007, 18:20 in Unsere "Grossen"
Hallo,

ich hab mal eine Frage an die Erziehungsexperten.

Ich habe gerade folgendes Problem mit dem Großen, Carlo, der ist jetzt 18. Er hat letztens meinem Freund 50 Euro geklaut und seinem Papa letztens 100 Euro. Rausgekommen ist das jetzt am WE, als ich mit beiden Kindern noch mal gesprochen habe, hat er es zugegeben.

Er sagt, er hat es nicht gebraucht, hat es sich aber genommen, weil er es so Scheiße findet, dass ich mich von meinem Exmann getrennt hab. "Ihr habt mich verarscht, jetzt verarsche ich euch", hat er gesagt.

Dass er das Geld zurückgeben muss ist selbstverständlich, das wird jetzt erstmal vom Taschengeld abgezogen oder keine Ahnung wie. Aber ich bin mir nicht so sicher, wie ich mich jetzt am besten verhalte.

Ich habe ganz viele Sachen, die ich ihm gerne sagen möchte. Im Bezug auf die Trennung, im Bezug auf sein Verhalten, auf mein Verhalten, dass ich enttäuscht bin, was ich erwarte usw. Ich kann es ihm aber im Moment nicht sagen, denn er macht sofort dicht, wenn ich überhaupt in der Nähe bin und auf einen Monolog oder eine Gardinenpredigt hab ich kein Bock.

Ich dachte daran, ihm das alles aufzuschreiben?

Oder ist das Blödsinn? Überfordere ich ihn, wenn ich ihm das alles sage, was ich so auf dem Herzen habe? Ist es besser, ihn jetzt wieder etwas mehr wie ein Kind zu behandeln und wieder etwas strenger zu werden? Ohne viel Gerede meinerseits, sondern einfach mit kürzerer Leine einfach machen, ohne viel zu reden. Geht ihn das überhaupt was an, was ich empfinde oder ja, wie gesagt, überfordere ich ihn damit, weil ich ihn dadurch zu sehr als Erwachsenen behandele und nicht wie ein Kind.

Ich würde ihm gerne sagen, dass ich verdammt nochmal keinen Bock mehr hab, mich für den Rest des Lebens schuldig zu fühlen, weil ich damal gegangen bin und dass ich ihn viel mehr verarscht hätte, wenn ich bei meinem Exmann geblieben wäre, ohne das zu wollen und selber unglücklich. Dass wir in unseren Rollen feststecken, er als Opfer, ich als Schuldiger, dass das keinem weiterhilft und dass das keine gute Basis für eine Beziehung ist. Dass er mit seinen Ressourcen total geizig ist, aber vehement bei mir alles mögliche einfordert, GEld, Verständnis, Zeit, Gefallen die ich ihm tue usw. Dass ich mich nicht getrennt habe, um jemand zu schaden, sondern für mich. Dass er sein Leben in die Hand nehmen soll und VErantwortung übernehmen soll. Dass das Leben einem Schäden zufügt, und dass es ganz schön bequem ist, sich immer wieder darauf zu berufen. So Sachen halt.

Ist das zuviel, ist das zu "Psycho" für einen 18jährigen?

Es wäre toll, wenn jemand mir sagen kann, was jetzt "richtiges" Verhalten ist.

Danke,

Kommentare

  • sandra_83sandra_83

    1,193

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich hatte mit meinen eltern genau das selbe problem, ich war so wie dein sohn (halt nur ohne trennung der eltern), ich habe mich nie mit meinem vater verstanden und meine ma saß zwischen zwei stühlen. gut ich war noch ein bissl jünger (15) als dein sohn jetzt, aber ich glaube das ist in dem fall egal.

    meine mutter kam auch nicht an mich ran und konnte nicht mehr mit mir reden, will heißen es herrschte komplett stillschweigen.
    sie hat mir dann auch einfach briefe geschrieben, allerdings waren die ohne vorwürfe, sie hat mir geschrieben wie sie sich fühlt und was sie von mir erwartet, das man in einer familie nur mit regeln leben kann und das das leben eine geben und nehmen ist.

    für uns war es damals eine super lösung unserer probleme, ich habe nicht gleich darauf reagiert aber irgendwann habe ich auf ihre briefe auch geantwortet, wobei sie das nicht erwartet hat von mir. sonst hat sie sich mir gegenüber verhalten wie immer. sie hat auch nie die briefe angesprochen, was ich als sehr angenehm empfand.

    ob das bei euch hilft kann ich dir natürlich nciht sagen, aber ein versuch wäre es doch wert.
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Doro,
    ich bin zwar keine Expertin aber vieleicht kannst kannst du noch schreiben wie alt Carlo war als ihr euch getrennt habt? War die Trennung friedlich? Wann kam denn dein Freund in Euer Leben? (Ich meine wie alt war Carlo da) Ich finde es schon etwas merkwürdig wenn das jetzt so aus heiterem Himmel passiert. Hört sich im Moment für mich mehr nach einer Ausrede an zumal er ja auch seinem Vater Geld gestohlen hat. Ich gehe mal nachdenken :troest:
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    also wenn das wirklich der Grund ist (weil ihr euch getrennt habt? klingt etwas nach Ausrede), dann solltest du ihm das in einem Gespräch schon mal darlegen, was die Gründe waren usw. Er hat ein Anrecht darauf, er ist alt genug. Meine Meinung.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab mich vor fast 5 Jahren getrennt, ich wollte die Trennung, mein Ex-Mann ist immer noch sauer auf mich und tut immer noch so, als hätte ich sein Leben zerstört. Die Trennung war nicht friedlich, weil ich mich bestimmt 2 Jahre massiv abgrenzen musste gegen meinen Exmann, der immer wieder unangemeldet vor der Tür stand, angerufen hat, mich auf der Straße angeschrien hat usw und vor Gericht rumgezetert hat, was für eine egoistische Frau ich bin.

    Thomas, mein jetziger Partner hat mit der Trennung nix zu tun, den hab ich vor 2 1/2 Jahren kennengelernt.

    Mir ist schon klar, dass die Kinder unter der Trennung gelitten haben, aber ich weiß, dass sie auch massiv unter der Partnerschaft gelitten haben. Ich denke tendenziell auch, dass Carlo dass als Ausrede benutzt. Meine Schuldgefühle den Kindern gegenüber, die noch jetzt große Probleme mit dem Vater haben, ist sozusagen der Knopf, auf den die Kinder drücken können, damit ich einknicke.

    Edit @ Caro: natürlich bist du auch Erziehungsexperte.
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    die noch jetzt große Probleme mit dem Vater haben, ist sozusagen der Knopf, auf den die Kinder drücken können, damit ich einknicke.
    hm, das kenne ich :confuded: Das hieße aber auch das es mehrere Probleme gibt. Einmal erstmal raus zu bekommen was wirklich der Grund für die Diebstähle war, zweitens deine Schuldgefühle gegenüber den Kids und das die Kinder (oder auch nur Carlo) evt. die Trennung oder die Streitigkeiten noch nicht richtig verarbeitet haben.
    An deinen Schuldgefühlen kannst du nur alleine arbeiten, das kann dir keiner abnehmen Notfalls mit ein paar Stunden Therapie.(leicht gesagt, ich weis :troest: ) Alledings denke ich das du mit Carlo schon sprechen kannst. Er ist volljährig und was ich aus deinen sonstigen Postings gelesen habe auch ziemlich reif für sein alter.Nur solltest du nicht zu sehr seinen Vater dabei schlecht machen. Vieleicht fragst du ihn ja mal, wie er die Trennung empfunden hat. Habt ihr denn schonmal über die Zeit damals gesprochen? Wenns dir leichter fällt kannst du es natürlich auch mit einem Brief versuchen.

    Hm ich werde weiter darüber nachdenken. Ich melde mich wenn mir noch etwas einfällt.
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Doro,
    ich kann Dir keine persönlichen Erfahrungswerte sagen, aber generell ist es in dem Alter, in dem Dein Sohn ist, wichtig, auf jeden Fall gleichwertig mit ihm zu sprechen. Sag ihm - oder schreib ihm - was Du ihm mitteilen möchtest. Schreib von Dir, gib ihm die Möglichkeit, Dich als Mensch wahrzunehmen. Sag ihm aber auch deutlich, was Du nicht willst und dass Du Dich nicht mehr schuldig fühlen möchtest. Frag ihn, was er sich wünschen würde, biete ihm ein gemeinsames Gespräch an. Zeig ihm, dass es Dir wichtig ist, diese Sachen mit ihm zu klären.
    Was das geklaute Geld angeht, dafür sollte er trotzdem grade stehen müssen. Wie Du das handhabst, bleibt Dir überlassen, aber Klauen sollte indiskutabel sein. In der Sache würde ich klar Stellung beziehen, bei den anderen Sachen eher das gleichwertige Gespräch mit ihm suchen.
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Doro,
    habe unsere Antworten dich verschreckt?
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nein, überhaupt nicht. Sorry, dass ich mich noch nicht gemeldet hab. Ich war zwar heute schon on, und hab ja auch schon gepostet, aber hab hierdrum einen Bogen gemacht.

    Das hilft mir schon, was ihr mir schreibt. Ich merke jedoch gerade, dass ich selber noch etwas mehr Distanz zu dem Thema benötige und auch zu meinem Sohn, bevor ich mit ihm darüber sprechen kann, oder schreiben.

    Das mit den Schuldgefühlen, ja, das ist so eine Sache. Das ist allein meine Sache, da hast du völlig recht. Eine Therapie hab ich jahrelang hinter mir, würde ich auch wieder machen, aber nicht im Moment. Weißt du, als ich mich von meinem Ex-Mann getrennt habe, hat von meiner Familie außer meiner Schwester niemand hinter mir gestanden. Meine Eltern, Großeltern, die Familie meines Ex-Mannes haben mich alle massiv dafür verantwortlich gemacht, dass mein Ex nach der Trennung so unglücklich wurde und bis jetzt nicht wieder auf die Füße gefallen ist. Er lebt in einem Sorry aber so ist es Dreckloch, kriegt seinen Job nur mit Ach und Krach hin und trinkt ganz gerne. Als wir noch zusammen waren, konnte die Beziehung diese Defizite noch ganz gut kompensieren, danach war es aus. Und selbst meine Mutter hat mir schlimme Vorwürfe gemacht, dass ich ihn zerstört hab, dass ich hätte für ihn dasein müssen und weiß der Teufel. Das nagt leider noch immer an mir. Obwohl ich weiß, dass es für mich die richtige Entscheidung war und letztendlich auch für die Kinder. Mein Ex heult oft noch, wenn die Kinder bei ihm sind und klagt ihnen sein Leid, dass es ihm so schlecht geht, auch die Kinder haben ziemliche Probleme mit ihm.

    Ich versuche oft, mit ihnen zu reden, aber das tun sie nur selten. Ich rede dann nicht schlecht über ihn, aber versuche ihnen den Rücken zu stärken, dass sie für nichts verantwortlich sind und dass sie nichts tun sollen, was sie nicht möchten.

    Also, wie du siehst, ist das Thema Schuldgefühle bei mir zwar irgendwie bearbeitet, aber halt nicht immer verarbeitet. Und wenn Carlo dann so Sachen macht und genau in diese Kerbe haut, dann muss ich erstmal nachdenken, wie ich mich positionieren möchte.

    Ich denke, ich werde ihm das alles versuchen, zu erklären, so sachlich wie möglich, ohne dass er von meinem Kummer belastet wird, sondern dass ich ihm die Situation aus meiner Sicht schildere. Und dass ich versuche, ihm zu erklären, dass ich durch die Trennung vor allem Verantwortung für mich übernommen habe und nicht in erster Linie die Familie zerstört wird. So oder so ähnlich. Ich brauch noch ein paar Tage, bis sich das alles klar zeigt, wie und was ich sagen möchte.

    Das heißt aber jetzt nicht, dass ich dazu hier nix sagen will, schließlich hab ich mit dem Thema ja angefangen und Danke für Eure Postings.

    Ich werde berichten
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Doro
    ich wollte dich auch nicht bedrängen. Ich kann deine Lage während und nach der Trennung besser nach voll ziehen als mir lieb ist :confuded:
    Ich würde auch sagen, nimm dir ruhig die Zeit die du brauchst um mit dir zu klären ob und wie du mit Carlo reden willst.
    Ich wünsche dir dafür viel Kraft und alles Gute :troest:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Du hast mich nicht bedrängt, Caro, und nicht dass du jetzt denkst, du wärst mir zu nahe getreten, oder so. Ist alles ok und Danke.
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