Ich muß dann auch mal...

EntchenEntchen

763

bearbeitet 13. 11. 2007, 11:05 in Kummerkasten
Ich bin ja soooo stinkig :flaming01: :flaming01: :flaming01:
Ich weiß gar nicht so recht, wie und wo ich anfangen soll, um das "Problem" anderen Menschen überhaupt zugänglich zu machen.. Also der aktuelle Anlass meiner Laune ist ein Telefonat, was ich gestern mit meiner Schwester geführt habe. Meine Schwester ist überhaupt so ein Problem. Und dass mir das ganze einfach nicht egal ist und ich schulterzuckend darüber stehen kann, wie mir das meine Mutter immer empfiehlt, das ist glaub ich noch das größte Problem. Hmm- also erstmal vorweg: Wir haben kein offenes schlechtes Verhältnis, Streit in der Familie oder so- das ist immer alles sehr subtil. Dieses subtile ist schon das erste, was mich echt auf die Palme bringen kann. Sie tut mir gegenüber immer sch**freundlich und verständnissvoll, und ich merke dabei so richtig dass sie mit mir spricht, wie mit einem Geisteskranken den man ganz vorsichtig behandeln muß. Dazu kommt, dass ich mich von ihr wirklich permanent verarscht fühle, weil sie mir seltenst die Warheit sagt und alle Gespräche eher Selbstdarstellung und selbst geschaffene Realitäten sind, von denen ich oft genug weiß oder sich nachher herausstellt, dass sie die Sachen erfindet oder zumindest beschönigt, viellieicht weil sie sich selber keine Blöße geben will vor mir oder weil sie tatsächlich in einer Art Parallelwelt lebt und ihre Geschichten noch selber glaubt. Ja- manchmal vermute ich fast, dass sie eine Art schizoaffektive Störung hat, aber nun ja.
Falls überhaupt noch jemand liest nach diesem Wirrwar möchte ich mal mit ein paar Beispielen genauer werden. Also z.B. das Telefonat gestern: Wenn ich sage, dass unsere Kleine nur in gewohnter Umgebung gut schläft und ich deswegen abends lieber heimfahre, kommen Sprüche wie: "dass die Mia so SCHRECKLICH kompliziert ist, das könne sie ja nicht wissen, ihrer und auch sonst alle Kinder die sie kennt würden ja ganz unkompliziert sein und so- na toll, genau, Mia ist ja sooo ungewöhnlich, dass sie am besten im eigenen Bett schläft. Dann erzählt sie z.B wie sie ja immer alles gewuppt hat, schon damals mit 21 im Studium wo unerwartet ihre Nr.1 kam, ich wisse ja dass sie von meinen Eltern damals nicht finanziert wurde, und da hätte sie ja die Arbeit als Tagesmutter aufgegriffen und mit ihrem 3 Monate alten Baby das alles schon geschafft. Irgendwo her hätte das Geld ja kommen müssen... Ich finde allein das ist eine so unverschämte Verleumdung das mir die Hutschnur hochgeht. Meine Eltern haben UNS BEIDE IMMER finanziert und unterstützt, und sie war NIE Tagesmutter. Sie hat vielleicht ab und an ein anderes Kind gegen Geld babygesittet, das ist dann aber auch alles. Genauso wie sie immer erzählt, sie war alleinerziehend, wobei sobald der Kleine 1 Jahr alt war, er in die Kita kam bis 16:00, dann noch eine Tagesmutti hatte und abends auch oft genug noch einen Babysitter- aber anderes Thema. Ich rege mich einfach darüber auf, wie sie sich immer darstellt: Miss Perfekt, die Powerfrau, dabei lügt und sich darstellt und wie ich finde auch dadurch diesen Wetteifer "wer ist die tollste, fleißigste beste Powerfrau" immer so richtig anstachelt. Versteht mich nicht falsch, ich hab da gar keinen Bock drauf und ich bin zufrieden genug mit meinem Leben, um mich nicht darstellen zu müssen. Aber ich rege mich auf, an der Nase herumgeführt zu werden, und ich rege mich auf so eine Schwester zu haben, und nur die eine, und eh eine sehr kleine Familie, und dann muß das auch noch so eine sein, und so ein Verhältnis. Meine Mutter meint nur, sie hätte es ja noch nie so mit der Warheit gehabt, und das wär eben so, und ich solle sie so nehmen wie sie ist. Aber ich sehe es immer als Angriff gegen mich persönlich, und es ist definitiv auch immer wieder von ihr so gemeint, wie z.B oben das mit Mia und dem schlafen, was wir denn so kompliziert sind. Am Ende kommt dann noch sowas wie: "Selber Schuld wenn Ihr immer rennt" oder sie sprichts nicht aus aber meint es ganz deutlich so. Mein Problem ist: ich reg mich so auf! Hab heute die eine Hälfte der Nacht wegen Mias Backenzahn wachgelegen, die andere wegen meiner Schwester. Geht doch nicht! Und so ein hoher Adrenalinspiegel in der SS ist auch nicht gesund. Wie kann ich denn damit umgehen lernen? Ich überlege schon echt, mich bei einer Familientherapeutin beraten zu lassen. Und NEIN, mit meiner Schwester kann man über sowas NICHT reden. Ihr könnt Euch das vielleicht nicht vorstellen, aber SIE hat ja kein Problem, kann sehr gut verdrängen, und ist eh der Meinung das Therapeuten selber eine Therapie brauchen etc.
Das Problem ist nur von meiner Seite aus zu lösen. Ich will anders damit umgehen lernen. Denn an IHR ändere ich nichts, und den Kontakt abbrechen will ich auch (noch) nicht. Hab ja eben nur die eine Schwester...
Also falls das wirklich jemand gelesen hat, Hut ab, da bin ich ja schon froh! Hab meinen Frust ein bisschen abgelassen und kann mich jetzt hoffentlich wieder auf die Arbeit konzentrieren. Wenn jemand sowas auch kennt, bin ich über alle Erfahrungsberichte dankbar, da fühlt man sich nicht so alleine mit dem Problem. Und wenn jemand noch einen Tipp hat: Immer her damit, ich nehm alles ;-)
Leider immer noch kochendes
Entchen
:byebye01:

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :troest:

    Gelesen habe ich. Aber einen Tipp habe ich nicht wirklich. Ich kann mit solchen Menschen auch ganz schlecht umgehen :roll: Und wenn es dann auch noch die eigene Schwester ist, ist das total blöd :sad:
  • sandra_83sandra_83

    1,193

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    auch erstmal :troest:
    gelesen hab ich auch.
    tja so eine schwester habe ich leider auch nicht, also ist es schwer dir einen tip zugeben.
    vielleicht solltest du einfach versuchen etwas abgebrühter auf sie zu reagieren. dir geht es anscheinend sehr nah, dass sie so ist wie sie ist. rechtfertige dich nicht für dein tun oder versuch solche brisanten themen, wie die kinder erziehung usw., zu meiden.

    ich bin eher ein sehr zynischer mensch und das würde sie auch von mir zu spüren bekommen, aber ob du das kannst weiß ich natürlich nicht.
  • EntchenEntchen

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke erstmal fürs Kuscheln! Ja abgebrüht wäre toll. Ich nehme mir das immer vor, und bis zu einem bestimmten Punkt geht das auch meistens. Aber irgendwann ist es bei mir erreicht, dann hab ich mich doch provozieren lassen. Sowas geht manchmal so plötzlich, das merke ich auch gar nicht vorher- ich sehe es szs. nicht kommen...
    Ich würde mir gerne etwas zurechtlegen, eine art Grundeinstellung zu ihr/ ihrer Art etc, dass ich einfach grundsetzlich drüber stehen kann.. nur ist mir bisher auch noch nicht eingefallen, was das sein könnte.
    Dass es mir nicht mehr so nahe geht, denn das tut es tatsächlich. Mir fehlt da der Schutzmechanismus, von dem sie eher zuviel abbekommen hat :roll:
    LG
    Entchen
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :troest: Habs auch brav gelesen

    also bei den "perfekten", die ich so kenne, ist mir immer eines aufgefallen: Sie sind innerlich verunsichert, unzufrieden, setzen sich selbst unter Druck und haben ständig Angst, Schwächen einzugestehen. Deswegen lenken sie i von ihren eigenen Problemen ab, in dem sie diese auf andere projezieren. Verstehst du was ich mein? Vielleicht geht es deiner Schwester ja ähnlich. Wenn sie mit 21 überraschend schwanger wurde, war das sicher nicht einfach für sie.
    Dann weiß ich nicht, wie deine Eltern so sind. Wurde ihr denn gesagt, dass sie ihre Sache toll macht, also ist es generell so, dass ihre Leistungen etc. immer geschätzt wurden oder lief es nach dem Motto "net gschimpft is g'lobt g'nug"? Vielleicht übertreibt sie ja, weil sie sich so sehr Bewunderung wünscht.

    Ist auf jeden Fall schwierig, denn ich wüsste nicht, wie DU mit der Situation am besten umgehen kannst. Es liegt dir ja anscheinend viel an der Beziehung, sonst würde dich das keine schlaflosen nächte kosten. Wenn du dir verinnerlichst, dass sie das nicht böse meint, sondern selbst eigentlich arm dran ist, vielleicht hilft dir das, besser damit umzugehen. Also, dass du dich über ihr Verhalten nicht mehr aufregst sondern dir sagst: " sie kann halt nicht anders".

    Keine Ahnung, ob ich dir jetzt eine Hilfe war. :sad:
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich schließe mich Mikasmama an... ich hab keine Kinder - ehrlich zu gegeben, ich kann da nicht so mitreden, wie einer von euch anderen... aber ich erlebe immer und immer wieder, dass Menschen das tatsächlich auch so sehen, selbst wenn die Situation ganz anders war. Geht vielleicht jeder von euch so, dass sie die Geburt im Nachhinein anders betrachtet als in dem Augenblick als alles ablief. Und genauso schaffen es manche Menschen, sich selber eine Unwahrheit glaubhaft zu verkaufen und für mich klingt das so, als ob das hier grade abläuft.

    Es ist ein Erziehungsprozess, den ich auch gerade durchmache: ich rede mir immer wieder ein "das juckt mich nicht mehr, das ist nicht mein Problem... etc", ich baue mir sozusagen eine psychische Schutzmauer. Natürlich juckt es mich, wenn mich wieder jemand aus der Familie angreift. Aber damit stecke ich es besser weg. Ich WEIß dass der/diejenige so ist, ändern kann ichs nicht, also find ich mich damit ab und nehm nicht mehr alles so ernst, sage zu allem ja und amen, mach letztendlich aber was ich für richtig halte... es ist verdammt schwer! aber es funktioniert nach mehr als 2 Jahren "Abstand halten" endlich. Und solche Themen nicht mehr ausdiskutieren sondern gleich sagen "wir sind unterschiedlicher Meinung - ich lass dir deine, und erwarte das auch von dir". Also die Situation entschärfen und nicht näher drauf eingehen. So machs ich. Vielleicht war ein Tip für dich dabei!

    Liebe Grüße und gute Nerven (dafür hilft übrigens viiiieeel Vit B12 ;-) )
  • EntchenEntchen

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja Bianca, da steckt einiges an Warheit in Deinen Worten- ich glaub auch dass ich an dem Punkt am ehesten ansetzen kann. Sie hat viel Kritik bekommen auch was ihren ersten Sohn und den Umgang damit betraf. Das ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss, denn sie war auch vorher schon immer irgendwie "komisch"- kann das nicht besser beschreiben in der Kürze. Ist einfach eine komische und zumindest komplett andere Persönlichkeit als ich das bin.
    Ja, Mitleid wäre so eine Schiene die ich vielleicht fahren könnte. Nur ist der Konkurrenzkampf zwischen uns echt so ausgeprägt, wenn auch jetzt "im Alter" ;-) eben subtiler. Sie hat mir nie was gegönnt oder zugetraut, und jetzt fällt es mir eben umgekehrt auch schwer, ihr was zu lassen. Irgendwie hab ich glaub ich auch immer das Teufelchen auf meiner Schulter sitzen, dass ihr nichts gönnen will. Klar lob ich sie dann auch wie saaaaaaaaauber es bei ihr ist oder wie lecker ihre Plätzchen oder was weis ich, und manchmal mit einer gewissen Genugtuung das ich sie dabei genauso ganz subtil wie ein kleines Kind behandle wie sie es bei mir zu machen pflegt (einmal haben die tatsächlich bei Tisch geklatscht ob meiner Kochkünste, als hätte ich das nötig, dass man mir gehörig auf die Schulter klopft, ich hab mich totla ver** gefühlt)
    Nur habe ich all das eben nicht so unter Kontrolle. Mal läuft ein Telefonat gut, erwachsen eben, man steht drüber und hat sich im Griff und so, und dann lasse ich mich eben doch wieder auf die Palme bringen und es versaut mir den ganzen Abend, die Nacht, den nächsten Tag. Jaja- bin schon so ein Sensibelchen. Ich denke es ist auf jeden Fall noch ein Stück Arbeit für mich!
    Geschwister können einen doch am besten ärgern, die kennen die wunden Punkte. Vielleicht ärgere ich sie ja sogar auch oft genug oder provoziere sie meinerseits. Stimmt schon, dass ich mit ihrer Lebensführung nicht besonders viel anfangen kann und zudem stören mich eben die "Storys" die sie mir immer auftischt.
    Ach wie auch immer. Ich werd mich zusammenreißen müssen- gell?
    Ist schon prima, sich mit Euch auszutauschen
    :knutsch03:
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Entchen schrieb:
    Ach wie auch immer. Ich werd mich zusammenreißen müssen- gell?

    also ich würde einfach versuchen, die Sichtweise zu ändern, damit du damit lockerer umgehen kannst. Wie gesagt: "Mitleid" haben.
    Und - also - Geschwister sind halt was besonderes und ich glaube grad bei Schwestern ist es nicht immer leicht. Wenn man sich das bewusst macht, und eben die Tatsache, dass man es zwar mit einem Blutsverwandten aber mit einem völlig anderem Menschen (Charakter) zu tun hat, dann macht es das vielleicht einfacher ;-) Geschwisterliebe bedeutet ja nicht "nur" dass man sich uneingeschränkt lieb hat und den anderen super toll finden muss und alles was er/sie tut prima findet. Das Besondere daran ist, dass man sich ein Leben lang hat. Es ist nicht wie Freundschaften, die sich mal im Sand verlaufen können. Man ist immer wieder "gezwungen", sich zu "vertragen" und Wege zu finden, den anderen zu akzeptieren.
    Aber du hast mich auf eine Idee gebracht, ich hab nämlich einen Bruder bei dem ich auch momentan ratlos bin *gleichmalthemaeröffnenmuss*
  • EntchenEntchen

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Mäusle: Wir hatten wohl gestern zeitgleich gepostet- wollte mich auch nochmal für Deine Tipps bedanken. Ja ich glaube auch, dass muß man mit der Zeit in den Kopf bekommen, immer wieder dran arbeiten eben. Inzwischen hab ich mich sogar abgeregt :oops: - jetzt kommts eben drauf an, sich das nächste mal gar nicht erst so aufzuregen! Ich fürchte, solang man "emotional verbunden" ist, wird es immer wieder schwere Situationen geben, weil man eben auch getroffen werden kann. Jemand, der einem egal ist kann einen nicht so treffen (glaub ich). Hoffen wir mal, dass die Treffen in nächster Zukunft (Weihnachten :roll: ) gut verlaufen und dann bin ich ja schon zufrieden erstmal. Was sie mit ihren Kindern macht, und wie sie mit der Wahrheit umgeht, das kann ich tatsächlich nicht ändern.
    Dank Euch nochmal!
    Entchen
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Entchen schrieb:
    Ich fürchte, solang man "emotional verbunden" ist, wird es immer wieder schwere Situationen geben, weil man eben auch getroffen werden kann. Jemand, der einem egal ist kann einen nicht so treffen (glaub ich).

    Das ist der springende Punkt... man kann Familie nicht einfach "abstellen", auch wenns Tage gibt, an denen man mit dem einen oder anderen am liebsten NIE WIEDER Kontakt hätte ;-) tja. ich glaube wir stehen vor dem selben Problem. Ich wünsch dir auf jedenfall Viel Gelassenheit *mal eine portion rüberschieb*... und ein bisschen *kannst mich mal gernhaben* - Gefühle...
  • EntchenEntchen

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :grin: Danke- Werd mich dran erinnern wenn ich meine Schwester das nächste mal treffe und anfange mich aufzuregen. Das hilft bestimmt!
    :byebye01:
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