bin ich ZU nachgibig?

BibileinBibilein

4,312

bearbeitet 1. 02. 2009, 14:48 in Kleinkinder
ich weiß, für die Frage an sich gehört mir schon eine gebatscht, aber momentan zweifel ich ständig, ob ich nicht doch etwas beharrlicher sein sollte.

Es gibt eigentlich zwei Situationen.

die erste heißt "nächtliches Spielen" - das haben wir vor ca. 9 Monaten mal zur großen Freude unseres Kindes eingeführt. Seitdem besteht er vehement auf seine nächtlichen Spielstunden. Um seine Ehre zu retten: es ist nich JEDE Nacht. Es sind immer wieder mal Phasen. keine Ahnung, mal schläft er ne Woche seelenruhig durch und dann folgen wieder zwei chaotische Wochen. Anfangs war das so, dass er panisch schrie und durch nichts zu beruhigen war, erst durch Autofahren. Das haben wir aber 2 oder 3mal gemacht und beschlossen: So gehts nicht.
Dann wurde das durch "spielen" - also ablenken etc. ersetzt. Das geht dann schon mal zwei Stunden. Jetzt ist es so, dass er nachts nicht mehr aus dem Schlaf erwacht und schreit sondern ganz geziehlt "Schatzi" ruft (meine Wenigkeit) und ziehmlich genau weiß, was er jetzt alles so spielen will. Auf einen Rat hin haben wir das geändert. Das läuft jetzt so ab:
Er wacht auf, wir gehen rein, zeigen ihm das Fenster "draußen dunkel, alle schlafen etc." (wir haben jetzt auch für die Puppe ein Bett, wir legen sie abends gemeinsam hin und sagen ihr, dass sie jetzt schläft und wenn er nachts aufwacht, dann zeigen wir ihm: "schau Puppe schläft auch noch"). Dann reden wir etwas auf ihn ein (vielleicht ne halbe Minute) und legen ihn wieder hin. (was er natürlich nicht will und lauthals losschreit). Anfangs war es so, dass er uns seine Ausdauer beweisen wollte. und ich weiß, dass er SEHR viel Ausdauer hat. Mehr als wir. Bedeutet: bleiben wir bei ihm im Zimmer, heult er so lange wie wir bleiben. Verlassen wir das Zimmer, während er heult beruhigt er sich relativ schnell (nach nicht mal einer Minute) und schläft weiter.
Eigentlich bin ich damit schon sehr zufrieden, aber geht das nicht in die Kategorie "schreien lassen"?

Zweite Situation heißt "laufen/getragen werden" - er hat erst relativ spät laufen gelernt (hatte ja den Gips, dann war er lange krank etc.) ich bin ja wieder schwanger (28. SSW) und kann ihn wirklich nicht mehr tragen, ohne dass mir abends höllisch der Rücken schmerzt. Er kann mittlerweile wirklich ganz toll (mit meiner Hilfe) die Treppen rauf und runterstapfen. Er will aber nicht. Er hockt sich auf den Treppenabsatz und grinst mich an, so nach dem Motto: "wenn du willst, dass ich mitkomm, trägst du mich gefälligst" - ich fühle mich so machtlos und (sorry) auch total veräppelt. Ich weiß, dass er mehr Ausdauer hat, er muss auch nicht zu Terminen etc. Also versuche ich erst gar keine Spielchen von wegen, vorlaufen - ist mir auch zu gefährlich. So. Also sehe ich mich - so blöd das klingt - als Verlierer, oder andersrum, ja einfach machtlos. Ich kann nichts dagegen tun und das ärgert mich. Nicht, weil ich ihn nicht tragen will, sondern es einfach nicht mehr kann. Dafür kann er nichts, und ich weiß, je mehr Druck ich ausübe, desto mehr erreiche ich das Gegenteil, also was kann ich tun? Es ist ja nicht so, dass er die Treppen nicht steigen KANN - er WILL nicht.

Dann noch eine Situation (oh es sind doch drei, sorry):
"Machtkämpfe" - also das ganz gezielte "austesten" - wie reagiert Mama. Z.B steigt er auf den Sessel und will von dort das Licht ein- und ausschalten, ist mir aber zu gefährlich, er könnte fallen, oder er geht an den Kleiderschrank im Schlafzimmer und haut die Türe zu etc. etc.
Ich geh hin sag ihm : "Mika, ich möchte nicht, dass du das tust" und er grinst mir ins Gesicht und hat erst recht Spaß dabei. So, ich könnte das jetzt 5 Stunden so machen, ihn immer wieder wegnehmen (HOCHHEBEN :roll: ) und er geht sofort wieder hin. Wie lange mach ich das mit? Momentan ca. 2 -3x, dann nehme ich ihn und halte ihn fest, weil ich mir nicht zu helfen weiß. Was soll ich denn tun? ich kann ihn ja nicht wegsperren, bestrafen will ich nicht, weil ich davon überzeugt bin, dass es nicht gut ist, aber WAS kann ich tun? Wie verhalte ich mich richtig in einer solchen Situation (Ablenkung funzt schon lange nicht mehr). Manchmal tut er solche Dinge, weil er müde ist oder weil ihm langweilig ist, ich lasse dann meine Hausarbeit liegen und spiele etwas mit ihm, das endet aber damit, dass ich dann zu gar nichts mehr komme. Ich gestalte meinen Tag wirklich "mikafreundlich" - also ich habe fast jeden Tag entweder ein Treffen mit anderen Kindern in seinem Alter (seitdem das WEtter so ist) und sonst eben Spielplatz. Außerdem hat er jeden TAg mehrere Stunden, wo ich mit ihm spiele, Bücher ansehe etc. Also er kommt sicher nicht zu kurz. Aber in den 2-3 Stunden dazwischen, wo ich mal etwas tue, kommt er meistens auf "dumme" Gedanken. Es kann doch aber nicht sein, dass ich jetzt gar nichts mehr tue und nur noch für die Bespaßung da bin.

Mich würde mal interessieren, wie ihr das so handhabt. Was ist die "Konsequenz" wenn die kleinen ganz gezielt etwas tun, wo sie genau wissen, dass sie es nicht dürfen. Ist es in Ordnung, ihn in sein Zimmer (bei geöffneter Tür) zu bringen? Das habe ich nämlich schon einige Male gemacht. Er ist dann da drin und beginnt plötzlich zu spielen und kommt dann irgendwann wieder besser gelaunt raus. Also ICH betrachte das nicht als Strafe, denn er kann jederzeit gehen und ich stecke ihn nicht ins Zimmer "zur Strafe" sondern, damit er auf andere Gedanken kommt, oder sich abregen kann oder was auch immer. Er protestiert auch nicht dagegen, ich habe eher das Gefühl, er freut sich darüber, etwas Zeit für sich zu haben. Ist das dann schlimm oder laufe ich gefahr etwas falsches zu tun?

Ich denke mir gerade ständig, ich mache etwas falsch - entweder in die eine richtung oder in die andere.
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Kommentare

  • bratenbraten

    2,538

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich versuch mich mal an einer antwort.

    zum schlafen: also wenn er alleine im zimmer sein muss um einschlafen zu können (wie ja abends und mittags auch, wenn ich mich recht entsinne?) ist es kein "schreien lassen", wenn man rausgeht und er dann innerhalb einer minute einschläft.

    wg. tragen: ich geh manchmal einfach vor. klar, er könnte runterfallen, aber es gibt so viele gefahren und der peter ist sehr sicher beim treppensteigen... was habt ihr denn für eine treppe? vielleicht kannst du ein lockmittel einsetzen? also nicht gerade ne tafel schokolade oben hinlegen, aber vielleicht sagen wenn wir oben sind darf er auf den schoß/eine cd hören/ein spiel spielen? die herrschaften haben oft einfach kein interesse daran, für einen bestimmten zweck (der ihnen nicht ganz klar ist) zu laufen. aber du kannst ihn einfach nicht mehr tragen. von daher musst du eine lösung finden.

    das aus wut oder müdigkeit sachen machen kenn ich auch (bei uns war dann oft das bücherregal dran) ich hab auch ein paarmal gesagt, dass ich es nicht möchte, aber ihn auch schon mal weggetragen (unter protest, natürlich) finde es nicht weiter schlimm... vor allem, wenn mika dann was besseres findet ;-)

    vielleicht kommen ja noch andere ideen.
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    braten schrieb:
    zum schlafen: also wenn er alleine im zimmer sein muss um einschlafen zu können (wie ja abends und mittags auch, wenn ich mich recht entsinne?) ist es kein "schreien lassen", wenn man rausgeht und er dann innerhalb einer minute einschläft.
    ja er schläft ja leider nur in seinem Bett in seinem Zimmer. Ich hätte kein problem, ihn nachts zu uns rüberzuholen, aber da ist für ihn dann halt Spielzeit.
    braten schrieb:
    was habt ihr denn für eine treppe?

    naja, wir wohnen im Dachgeschoss, es sind schon einige Treppen....
    braten schrieb:
    vielleicht kannst du ein lockmittel einsetzen? also nicht gerade ne tafel schokolade oben hinlegen, aber vielleicht sagen wenn wir oben sind darf er auf den schoß/eine cd hören/ein spiel spielen? die herrschaften haben oft einfach kein interesse daran, für einen bestimmten zweck (der ihnen nicht ganz klar ist) zu laufen. aber du kannst ihn einfach nicht mehr tragen. von daher musst du eine lösung finden.

    naja, so "weit" ist er noch nicht, dass er all die Dinge versteht. wenn wir wo hingehen, dann sage ich ihm, "wir fahren jetzt auto" oder " wenn wir unten sind gibts Apfel" oder "wir fahren jetzt zu XY (eine Person die er kennt, wenn wir dort eben auch wirklich hinfahren") oder "wir fahren zum Spielplatz/schaukeln" - das lässt den voll kalt.
    Umgekehrt (also beim Hochlaufen) genauso: Ob ich ihm mit Apfel oder Essen (das macht er ja am liebsten :biggrin: ) komme, oder ein Bad in Aussicht stelle, oder Buch anschaun, keine Chance...

    Einfach vorlaufen, gut das habe ich schon gemacht, ich bin dann ein Stockwerk weiter und hab gewartet, und gewartet und gewartet .... und ich hätte sicher die Nacht dort verbringen können, ohne dass er sich auch nur einen Schritt weiter bewegt hätte.
    braten schrieb:
    das aus wut oder müdigkeit sachen machen kenn ich auch (bei uns war dann oft das bücherregal dran) ich hab auch ein paarmal gesagt, dass ich es nicht möchte, aber ihn auch schon mal weggetragen (unter protest, natürlich) finde es nicht weiter schlimm... vor allem, wenn mika dann was besseres findet ;-)

    ich habe halt Angst, dass er es als Strafe auffassen könnte, wenn ich ihn in sein Zimmer trage. Und schon gar nicht möchte ich, dass er mit seinem Zimmer etwas "negatives" assoziiert. Aber bis jetzt war es immer so, dass er dann in sein Bett geklettert ist, seinen Schnuller und sein Plüschtier genommen und gemuggelt hat. Dann lag er da ein paar Minuten, krabbelte wieder raus und begann zu spielen. Das Dumme ist, an "schlimmen" Tagen kommt er dann wieder zu mir und fängt mit dem nächsten an. Mir kommen dann so Gedanken, als ob er regelrecht nach "Ärger" sucht (natürlich will er nur Aufmerksamkeit) aber wie gesagt, er bekommt wirklich Aufmerksamkeit ohne Ende.

    Ach und seit kurzem hat er die Tour, dass er mich ständig beißen will. Er kommt zu mir, will fast schon "in" mich rein, würde mich am liebsten Aufessen (ich glaube, das will er mir mit dem Beißen auch zeigen, also nicht, dass er mich verletzen will, sondern es sieht wirklich so aus, als wolle er mich aufessen, ganz für sich alleine haben) er folgt mir auf schritt und tritt von einem ins andere Zimmer. wenn mein Mann abends mit ihm spielen will ruft er ständig nach mir und sucht mich :roll: - "esistnureinephase...." ich weiß, aber es ist so anstrengend... :sad:
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    MikasMama schrieb:
    die erste heißt "nächtliches Spielen"
    Da würde ich hart bleiben. Jolina ist ja auch so eine Kandidatin, die phasenweise Wachzeit Nachts hat. Sie bekommt dann gerne was zu trinken, darf sich an uns kuscheln oder wir verjagen schnell böse Träume, aber mehr ist nicht drin! Wir hatten auch schon Extremsituationen, wo sie dann schrie und das Licht anhaben wollte, da haben wir sie auch schreien lassen. Allerdings bei uns im Bett, da sie ja eh schon dort liegt. In ganz schlimmen Nächten habe ich sie aber auch schon mal ins Wohnzimmer getragen, weil ich sonst ausgerastet wäre und ihr gesagt, sie könne gerne wieder ins Bett kommen, wenn sie schlafen will. Da war sie aber schon älter als dein Kleiner und wir in der Nacht total am Ende. Wenn dein Kleiner es gewohnt ist alleine einzuschlafen und er nur kurz weint, dann würde ich es nicht als schreienlassen bezeichnen. Man hört doch den Unterschied als Mutter. Vertrau deinem Bauchgefühl!
    Zweite Situation heißt "laufen/getragen werden"
    -
    Dann trag ihn! Kinder können bis zum 4. Lebensjahr nicht gut das Nebeneinanderlaufen koordinieren. D.h. sie können gut um einen herumlaufen, aber sobald es miteinander in eine Richtung geht oder die Treppe hoch bzw. runter, sind sie überfordert. Das hat wohl was mit geistiger Reife zu tun und glaube mir, kein Kind will noch zur Disco getragen werden. Bei Jolina war das auch sehr extrem, aber mittlerweile wird es besser und sie läuft schon längere Strecken. Es ist auch von Kind zu Kind unterschiedlich. Mir wurde ja schon vorgeworfen, sie würde das deswegen machen, weil ich sie nicht animiere zu laufen. Aber was macht man mit einem Kind, das sich durch nichts animieren lässt? Gar nicht mehr rausgehen? Keine Treppen laufen? Mittlerweile wiegt sie über 16 Kilo und keiner kann sie mehr lange Strecken tragen. Wir haben dann mit ihr eine Abmachung, dass sie ein kurzes Stück auf den Arm oder auf die Schultern darf und dann wieder selbst laufen muss. Hab Geduld, auch Kleinkinder sind halt noch Traglinge!
    Achso, du bist schwanger...hm, dann hilft wohl nur erklären, erklären und nochmals erklären. Vielleicht haben die Mehrfachmütter bessere Tipps.
    Dann noch eine Situation (oh es sind doch drei, sorry):
    "Machtkämpfe" - also das ganz gezielte "austesten" - wie reagiert Mama. Z.B steigt er auf den Sessel und will von dort das Licht ein- und ausschalten, ist mir aber zu gefährlich, er könnte fallen, oder er geht an den Kleiderschrank im Schlafzimmer und haut die Türe zu etc. etc.
    Ich geh hin sag ihm : "Mika, ich möchte nicht, dass du das tust" und er grinst mir ins Gesicht und hat erst recht Spaß dabei. So, ich könnte das jetzt 5 Stunden so machen, ihn immer wieder wegnehmen (HOCHHEBEN :roll: ) und er geht sofort wieder hin. Wie lange mach ich das mit?
    Notfalls 300 Mal! Ich würde nur beim ersten Mal was sagen und dann ihn nur noch ruhig einfach wegnehmen oder mit ihm in ein anderes Zimmer gehen. Mach die Sachen mit ihm und zeig ihm wie er es besser machen kann (Kleiderschrank leise zu machen). Gib ihm eine Taschenlampe, die er 1000 Mal aus- und anmachen kann. Schaff ihm Alternativen!
    Aber in den 2-3 Stunden dazwischen, wo ich mal etwas tue, kommt er meistens auf "dumme" Gedanken. Es kann doch aber nicht sein, dass ich jetzt gar nichts mehr tue und nur noch für die Bespaßung da bin.
    2-3 Stunden sind zu lange! Ich habe meine Hausarbeit gestückelt oder dann gemacht, wenn mein Mann da ist. Kinder können sich in dem Alter nun mal nur max. 5-10 min. alleine beschäftigen. Lass ihn doch mithelfen im Haushalt, beteilige ihn an deinem Alltag. Du musst ihn nicht bespielen, sondern einbinden!
    Mich würde mal interessieren, wie ihr das so handhabt. Was ist die "Konsequenz" wenn die kleinen ganz gezielt etwas tun, wo sie genau wissen, dass sie es nicht dürfen. Ist es in Ordnung, ihn in sein Zimmer (bei geöffneter Tür) zu bringen?
    Würde ich in dem Alter noch nicht machen. Ich mache es sogar jetzt noch ungern und nur in Situationen, in denen ich kurz vorm Austicken bin. Das Kinderzimmer und das Schlafzimmer sind die einzigen Räume hier mit Türen und ich habe nicht immer Lust nur mich aus der Situation zu nehmen, weil ich dann ins Bad oder Schlafzimmer müsste, um eine Tür hinter mir zu zu machen.
    Ich denke, wenn du Alternativen schaffst, ihn besser einbindest und wirklich die Sachen wegräumst, die er nicht haben darf, dann brauchst du ihn gar nicht mehr ins Zimmer zu schicken! :troest: Du machst das schon richtig. Das ist ein Alter, wo man alles neu überdenken muss und sich neue Strategien überlegen muss.
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    MikasMama schrieb:
    Verlassen wir das Zimmer, während er heult beruhigt er sich relativ schnell (nach nicht mal einer Minute) und schläft weiter.
    Eigentlich bin ich damit schon sehr zufrieden, aber geht das nicht in die Kategorie "schreien lassen"?

    Sehe ich nicht so. Bei uns ist das auch manchmal so. Manchmal möchte unsere Tochter mit Nähe einschlafen, manchmal will sie aber auch ihre Ruhe, und dann stören wir einfach. Wenn man dann rausgeht, ist sie in kürzester Zeit eingeschlafen, auch wenn sie dann noch mal kurz knöttert oder sogar weint. Du weißt ja selbst am besten, wie sich das anhört, wenn es umschlägt. Also wenn bei uns ein Kreischen hineinkommt, hechten wir gleich wieder ins Zimmer - dann ist sie nämlich noch nicht bereit, allein zu schlafen und braucht noch jemanden.
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Huetchen schrieb:
    Achso, du bist schwanger...hm, dann hilft wohl nur erklären, erklären und nochmals erklären. Vielleicht haben die Mehrfachmütter bessere Tipps.

    das ist der Punkt - leider. Ich kanns nicht mehr (ich wüsste allerdings auch nicht ob ich es unschwanger noch könnte. 13 Kilo, mein Rücken ist eine Trümmerlandschaft).
    Huetchen schrieb:
    Notfalls 300 Mal! Ich würde nur beim ersten Mal was sagen und dann ihn nur noch ruhig einfach wegnehmen oder mit ihm in ein anderes Zimmer gehen. Mach die Sachen mit ihm und zeig ihm wie er es besser machen kann (Kleiderschrank leise zu machen). Gib ihm eine Taschenlampe, die er 1000 Mal aus- und anmachen kann. Schaff ihm Alternativen!
    Er weiß, wie ein Kleiderschrank "vorsichtig" zugeht, aber das macht ja keinen Spaß. Laut zumachen ist viel lustiger. Alternativen sind in dem Moment absolut uninteressant, er geht sofort wieder dorthin, wo er zuletzt seinen Spaß hatte.
    Huetchen schrieb:
    2-3 Stunden sind zu lange! Ich habe meine Hausarbeit gestückelt oder dann gemacht, wenn mein Mann da ist. Kinder können sich in dem Alter nun mal nur max. 5-10 min. alleine beschäftigen. Lass ihn doch mithelfen im Haushalt, beteilige ihn an deinem Alltag. Du musst ihn nicht bespielen, sondern einbinden!

    da habe mich falsch ausgedrückt. INSGESAMT über den Tag verteilt brauche ich einfach 2-3 Stunden für meine Sachen, ich teile aber das schon so ein, dass ich max. mal 30 min am Stück beschäftigt bin. Beim Wäsche aufhängen beispielsweise versuch ich ihn mit einzubeziehen, indem er mir die Wäscheklammern herlangt oder beim Ausräumen der Spüli trägt er Sachen auf den Tisch oder so. Das geht schon, aber gerade beim Kochen, wo ich einfach mal konzentriert ne halbe Stunde brauche, da ist es am Schlimmsten. Und wenn er generell "Tage" hat, an denen er einfach irgendwie querschießen "will" (ich weiß ja, er tut es nicht mit Absicht), da hilft alles Einbinden nichts, da hat er einfach keinen Bock auf irgendwas. Egal, was ich versuche, ich würde es ihm nicht Recht machen. ich bin leider auch etwas Eingeschränkt durch die Schwangerschaft, bin momentan müde, daher kann ich ihm seine langen, ausgiebigen Spaziergänge draußen nicht mehr täglich ermöglichen, da bin ich abends "tot". Daher unternehmen wir viel mit Freunden, dass er eben andere Kinder um sich hat und trotzdem auf seine Kosten kommt. Da ist auch alles wunderbar, und er ist der Engel auf Erden, aber sobald wir unsere 4 Wände betreten ists vorbei :sad:

    Er hat wirklich VIEL von mir, wirklich. Ich mache so viel mit ihm, beschäftige mich, ich bin wirklich rund um die Uhr für ihn da und habe trotzdem das Gefühl, es reicht ihm nicht
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Du hasdt wirklich mein vollstes Mitgefühl, bei uns ist es im Moment genau das gleiche! Nur das Problem mit dem nächtlichen Spielen haben wir nicht, Johan schläft bei uns und wenn er nachts nicht schlafen will, muss er eben wach bei uns liegen.
    Aber Treppensteigen und austesten - ich hab die gleichen Probleme mit Johan. Treppensteigen ist ja so blöd - da bleibt er lieber noch eine halbe Stunde unten im Treppenhaus sitzen, spielt mit dem Briefschlitz und begrüßt freundlich die draußen vorbeilaufenden Passanten :roll: Wir wohnen im 3. Stock und ich kann ihn einfach nicht mehr so locker hochtragen. Und er wiegt 15kg, da stöhnt auch mein Mann schon ordentlich. Unten lassen kann ich ihn aber auch nicht, denn er bekommt inzwischen schon fast die Tür auf. Und zu gefährlich ist es mir auch, wenn er alleine auf der Treppe ist. Mal ganz abgesehen davon, dass er einfach loskreischt, wenn er dann doch hoch will, und ich das den Nachbarn auch nicht immer antun kann. Die Diskussionen beim Runtergehen sind mir schon peinlich genug :roll:
    Hochlocken - Fehlanzeige. Der Briefschlitz ist ja lustig genug. Eine Zeit lang ging es, wenn ich mit ihm so lange draußen war, bis er Hunger hatte. Jetzt hat er aber kapiert, dass man auch unterwegs etwas kaufen kann und es deswegen also total unnötig ist, zum Essen nach Hause zu gehen. Dann lieber wieder raus...

    Und auch sonst hat Johan wirklich nur Unsinn im Kopf. Der Witz: Bei der Tagesmutter ist er das liebste Kind der Welt.
    Ich hab mich neulich erst bei meiner Hebamme ausgeheult. Sie meinte, dass das ein ganz typisches Verhalten für erste Kinder in der Schwangerschaft ist. Ich denke, es ist eine Kombination daraus und aus dem ganz natürlichen Bedürfnis, Grenzen auszutesten.
    Lösungsvorschläge habe ich auch nicht - ich verzweifle da auch manchmal.
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Julla schrieb:
    Lösungsvorschläge habe ich auch nicht - ich verzweifle da auch manchmal.

    Das tut schon gut, zu wissen, dass man nicht allein ist. Wow unsere beiden würden sich bestimmt gut verstehen - sind auch fast gleich alt, wie ich sehe, das scheint dann wohl wirklich am Alter zu liegen.
    Eigentlich ist es ja "blöd" er hat ja ein Recht drauf, getragen zu werden, er ist schließlich noch klein. Er kann nichts dafür, dass ich schwanger und er schwer ist. Und dass ich keine Supermankräfte hab. Und dass wir in einer DG-Wohnung leben ohne Aufzug. Dafür kann er nichts. Und es wäre gemein, ihm das vorzuhalten oder von ihm zu erwarten, dass er jetzt Rücksicht auf mich nimmt (wenn er überhaupt schon versteht, was das überhaupt ist).

    Dann denke ich mir: "nur noch 11 Wochen" - ABER... was dann? DAnn trag ich halt zwei Kinder runter und rauf :biggrin: :biggrin: :biggrin: :biggrin:

    Aber wie du das beschreibst: ORIGNAL MIKA - Briefschlitz, bei den Nachbarn (die zum Glück größtenteils in der Arbeit sind und der eine arbeitslose Rumhänger soll ruhig mal um zehn aufstehn) klingeln, Leute begrüßen, alles prima.

    ach menno........ hilft wohl nur: umziehen, ins Erdgeschoss. Kann man eigentlich irgendwo Nerven kaufen? :roll:
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    MikasMama schrieb:
    Dann noch eine Situation (oh es sind doch drei, sorry):
    "Machtkämpfe" - also das ganz gezielte "austesten" - wie reagiert Mama. Z.B steigt er auf den Sessel und will von dort das Licht ein- und ausschalten, ist mir aber zu gefährlich, er könnte fallen, oder er geht an den Kleiderschrank im Schlafzimmer und haut die Türe zu etc. etc.
    Ich geh hin sag ihm : "Mika, ich möchte nicht, dass du das tust" und er grinst mir ins Gesicht und hat erst recht Spaß dabei. So, ich könnte das jetzt 5 Stunden so machen, ihn immer wieder wegnehmen (HOCHHEBEN :roll: ) und er geht sofort wieder hin.

    Solche Geschichten kenn ich im Moment auch zur Genüge und es handelt sich sogar fast um dieselben Vorgänge ;-)
    Wir haben ein Sofa, welches freisteht und auf das Franzi im Moment gern klettert und dann dort oben auf der Lehne krabbelnderweise langspaziert. Nachdem ich deswegen schon mehrere Male kurz vorm Herzkasper stand und er natürlich mein Verbot, dass zu unterlassen mißachtet hat ;-) hab ich einfach ein paar Decken genommen und sie drumherumgelegt, damit der Aufprall nicht so hart wird und er sich nicht ernsthaft verletzt. Das klingt jetzt vielleicht nicht gerade nett, aber es hat funktioniert...er ist zweimal abgestürzt, es tat natürlich weh, aber mittlerweile ist er vorsichtiger geworden.
    So ähnlich gehe ich jetzt bei allem vor. Gern kramt er auch gern unter der Spüle im "bösen" Fach rum. Ich hab einfach die schlimmen, ätzenden Produkte rausgeräumt und das Fach ist immer noch halb voll mit Geschirrspültabs, Putzlumpen etc. und er spielt mit Hingabe, räumt rein, räumt raus usw. Ich würde z. B. bei Eurer Schrankgeschichte einfach was Dämpfendes dazwischenpacken, dass es nicht so knallt.

    Bei der Gelegenheit hab ich auch mal eine Frage an alle Mitlesenden: Wieviel Zeit verbringt Ihr denn spielenderweise mit Euren Kindern? Also ich komme keinesfalls auf mehrere Stunden :shock: Wir gehen auf den Spielplatz und wenn wir daheim sind, spiele ich, wenn es hochkommt, eine, vielleicht anderthalb Stunden mit ihm (über den Tag verteilt). Aber er beschäftigt sich ja auch super allein. Er beobachtet mich und macht mir alles nach. Er hat jetzt seinen kleinen Besen bekommen und einen Putzlappen und damit wischt er jetzt wichtig rum. Seine volle Windel trägt er mittlerweile ganz allein zum Mülleimer und aus dem Geschirrspüler reicht er mir das Besteck etc. Ich finde es wichtig, dass die Kleinen mit in den normalen Alltag eingespannt werde, deswegen mach ich alles ganz normal und Franzi ist halt mit dabei.

    Ausprobiert hab ich seit einiger Zeit eine neue Methode zum Nein sagen ;-)
    Normalerweise vermeide ich ja so gut es geht Situationen, in denen ich nein sagen muss etc., aber manchmal muss nun halt wirklich mal sein. Das lief bei uns immer so ab: Franzi möchte an die Stereoanlage - Mama hockt sich vor Klein-Franzi und sagt ganz fest Nein und blickt ihn entschlossen an. Franzi lächelt leicht, hebt seine Hand ein Stück näher an die Anlage - Mama sagt noch entschiedener Nein, - Franzi lächelt noch mehr (eher verlegen) und schaut Mama auch an. Weiß nicht so recht, was er tun soll, greift doch zur Anlage, Mama sagt noch gefühlte hundertmal Nein, setzt ihn dann von dort weg, großes Geschrei, nach einer halben Minute ist er wieder dort...das ewige Lied halt.

    So, jetzt zur neuen Methode. Davon hatte ich irgendwo gelesen, ich glaube es war sogar im continuum concept, ich weiß es nicht mehr.
    Franzi geht an die Stereoanlage. Mama sagt beiläufig, Nein, Franzi ich möchte das nicht, geh dort weg. Mama macht ihren Kram weiter und kümmert sich nicht weiter um Franzi. Sie geht davon aus, dass er es schon richtig macht ;-) Er schaut ganz verdutzt; Wie? Mama schaut mich gar nicht an? Was mach ich denn jetzt? Sieht ziemlich ratlos aus, ich sehe dass ja aus den Augenwinkeln ;-) Er probiert es nochmal, ich sage ein zweites und letztes Mal Nein. Wenn er dann immer noch nicht hört, nehme ich ihn sofort aus der Situation heraus, ohne Schimpfen, völlig neutral. Das hat schon ein wenig gedauert, aber ich muss sagen, dass er wesentlich häufiger auf mich hört. Natürlich nicht immer, klar, aber mit der Methode konnte ich schon sehr viel mehr Erfolge verzeichnen, als mit meinem hundertfachen Nein.
    Und wir hatten letztens eine Begebenheit wie aus dem Bilderbuch, meine Mama ist fast aus den Socken gefallen :biggrin:
    Franzi wollte an die Gläser von meiner Mama und ich saß am Esstisch und hab eine Zeitung durchgeblättert, die Situation nur aus den Augenwinkeln beobachtet. Ich hab mit normalen Ton gesagt: Nein Franzi, bitte nicht. Und hab weitergelesen. Und sieh da, Franzi hat kurz zu mir geschaut, und hat dann sofort die Gläser stehen lassen. Ehrlich, dass funktioniert nicht immer...aber in diesem Moment, vor meiner Mutter...das war der Hammer :biggrin:

    Versuch doch mal diese Methode. Vielleicht funzt sie auch bei Euch :grin:
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab zu dem Thema mal ein wenig Text kopiert. Ich fand das ziemlich einleuchtend.
    (Die Yequana sind ein Indianerstamm)

    Wer übernimmt die Führung?
    Die unglückseligen Folgen, wenn sich alles ums Kind dreht
    von Jean Liedloff

    Der entscheidende Unterschied besteht darin, daß sich bei den Yequana nicht alles ums Kind dreht. Sie mögen gelegentlich ihre Babies liebevoll knuddeln, "Kuckuck" spielen oder ihnen etwas vorsingen, die meiste Zeit jedoch richtet die Pflegeperson ihre Aufmerksamkeit auf andere Dinge... nicht das Baby! Auch Kinder, die ein Baby versorgen, betrachten Baby-Pflege als eine Nichtaktivität und widmen ihnen, obwohl sie sie überall herumtragen, nur selten einmal ihre direkte Aufmerksamkeit. Auf diese Weise finden sich Yequana-Babies inmitten der Aktivitäten, an denen sie später einmal teilnehmen werden, während sie die Entwicklungsstadien des Kriechens, Krabbelns, Laufens und Sprechens durchschreiten. Der panoramaartige Blick auf die Erfahrungen, das Verhalten, das Tempo und die Sprache ihres zukünftigen Lebens versorgt sie mit einer reichen Grundlage für ihre sich entwickelnde Mitwirkung.

    Ein Kind, das den ganzen Tag "bespielt", zu dem ständig gesprochen oder das tagtäglich bewundert wird, entbehrt diese Phase des getragenen Beobachters, die es als richtig empfinden würde. Unfähig, seine Bedürfnisse auszusprechen, wird es seine Unzufriedenheit ausagieren. Es versucht, die Aufmerksamkeit der Pflegeperson zu erhalten, jedoch - und hier liegt die Ursache für die verständliche Verwirrung - mit dem Ziel, die Pflegeperson dazu zu veranlassen, seine unbefriedigende Erfahrung zu ändern, d.h. ihren eigenen Tätigkeiten nachzugehen,mit Selbstvertrauen und ohne das Baby scheinbar um Erlaubnis zu fragen Sobald die Situation korrigiert ist, kann das Aufmerksamkeit heischende Verhalten, das wir als dauerhaften Trieb mißverstehen, nachlassen. Das gleiche Prinzip gilt für die auf die Tragephase folgenden Entwicklungsstadien.


    Leider find ich den Text zu dem "Nein-Sagen" nicht mehr. Ich such aber weiter ;-)
  • karin83karin83

    2,299

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hiii

    also bezügl. nächtliches spielen würd ich auch ganz strikt nein sagen und aus - die erklärung mit der puppe find ich gut wir machen das auch so ähnlich. und es ist wirklich kein schreien lassen wenn er sich binnen so kurzer zeit selbst beruhigt!!! :troest:

    machtkämpfe ich kann ein lied davon singen :groggy: sogar felix fängt jetzt schon an wenn ich sag NEIN bitte spiel an der baox nciht rum lacht er mich an geht hin und drück - 3x sag ichs dann biete ich ihm eine alternative das klappt emistens bei moritz brauch ich an gar keine alternative mehr denken - wenn ich nein sag brüllt und schreit er wie am spieß.... da hilft nur abwarten bis er sich beruhigt hat und von selbst kommt (ich bin genauso....)
    wenn er felix weh tut oder mir oder auch mit spielzeug wirft sag ichs auch 2-3x und dann is es aus! da bin ich auch streng und konsequent und schick ihn in sein zimmer! (1-2 minuten) bis er sich beruhigt hat, dann erklär ichs ihm nochmal und dann teilt er meistens freiwillig bussis aus...
    ich glaub nicht dass er sein zimmer negativ sieht - wir spielen da ja auch - er weiß dass das seine auszeit ist - manchmal nimmt er sich die auch selbst ung geht rein, macht sogar auch mal die türe zu wenn er zornig ist!


    nochmal zu machtkämpfen - ich bin auch mal eher eine die schnell mal bissi lauter ist aber ich versuch echt mich zusammenzureißen aber es klappt immer je ruhiger und gelassener ich auf dinge die ich nciht mag von meinen zwergen reagier desto besser ist es. kurz nein ich mag das nicht und aus. nicht alles muss man ihnen x-mal erklären! moritz weiß dass man zb die flasche nicht durch die gegend werfen darf das hab ich ihm oft genug erklärt aber ich wiederhols nicht xmal...


    so hoffentlich hilft dir das ein weig!!!! :troest:

    lg
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gretchen: also deine Methode, die wende ich oft unbewusst an, und mir ist schon aufgefallen, dass (nicht immer, aber schon häufig) er eher reagiert, wenn ich es beiläufig formuliere, als wenn ich sehr viel Gewicht da reinlege. Das Problem sind Situationen in denen ich geladen bin, weil er droht sich zu verletzen oder etws kaputt zu machen (Die Kleiderschranktür war dank seiner Conan-Kräfte schon in der Glaserei, genauso das Glas der Waschmaschine wurde bereits ausgetauscht. Es geht nicht um die Kosten dafür, das zahlt eh die Versicherung, aber Glas und Scherben - nogo! Ist ja auch saugefährlich!) So und wenn ich dann selbst erschrocken auf etwas reagiere, dann unterdrücke ich meine Flucherei in dem ich "einfach" nur recht entschieden und bedeutungsvoll "NEIN, MIKA!" sage. Manchmal ist er selbst dann so erschrocken, dass er weint (obwohl ich wirklich nicht laut werde, aber ich glaube, er kennt diese Züge nicht an mir), dann gehe ich hin, nehme ihn in den Arm, erkläre ihm, warum ich mich so erschrocken habe und dass ich aber nicht möchte, dass er das tut etc."

    Ich glaube man muss da wirklich Situationen "unterscheiden" - tut er etwas ganz bewusst aus Langeweile, oder weil er müde ist, weil er einfach etwas gesehenes nachmachen möchte und neugierig ist oder weil er schaun will, wie ich reagiere.
    Erster und letzter Fall sind eigentlich die schwierigeren.

    So Gretchen und den Text. Vielleicht ist es zu früh am Morgen, aber ich sag dir jetzt mal wie ich den verstehe :oops: in meinen eigenen Worten: "Schenke dem Kind viel Aufmerksamkeit, dann wird es diese als Selbstverständlichkeit betrachten und bei "jeder" Gelegenheit sein Recht einfordern" - soll das im Umkehrschluss dann heißen, ich soll ihm weniger Aufmerksamkeit schenken um hinterher nicht die konsequenzen tragen zu müssen? Ich kann mir das nicht vorstellen, daher bezweifle ich, dass ich das richtig aufgefasst habe. Vielleicht kannst du es nochmal (mir zu liebe) in eigene Worte packen, damit ich nichts falsch verstehe.

    Generell hab ich keine Lust irgendwetas 500x zu wiederholen, denn ich weiß, dass dies die Neugierde nicht bremst sondern höchstens noch vergrößert. Ich könnte höchstens darauf hoffen, dass nach 500x etwas anderes interessantes in sein Blickfeld huscht :biggrin:
    Generell finde ich das Wort "nein" schon sowas von doof, dass ich mir beim Aussprechen schon denke, lass es einfach :roll: Also ich kann das jetzt wirklich schlecht so schreiben, dass ihr "hört" wie es sich anhört, aber ich gehe normalerweise (wenn ich selbst nicht sehr gereizt oder aufgedreht bin) zu ihm hin und sage wirklich BEILÄUFIG in einem total normalen Tonfall, als würde ich mich mit ihm unterhalten:" Ach Mika lass das bitte, ich möchte das nicht". Seltsamerweise klappt das zu 80% - bei den anderen 20% überlege ich mir, WIE wichtig mir das um meiner Selbst Willen oder seiner Gesundheit Willen ist, dass er es nicht tut und verwende dann entsprechend mehr oder weniger Energie.

    Also ich bin nicht die Furie, die den ganzen Tag durchs Haus rennt und "NEIN" schreit. Ich schreie eh so selten, ist mir zu anstrengend.

    Zum Spielen: Also richtig intensiv spielen mit Mika geht (noch) gar nicht. Es ist so, dass ich mich zu ihm setze und mit irgendwas anfange und dann nimmt er mir das weg, versuchts selbst und wenns dann nicht klappt (was leider meistens der Fall ist) wird das einfach wütend weggeworfen und sich etwas neuem gewidmet. Wenn ich daheim mit ihm bin spiele ich nicht richtig mit ihm, nicht weil ich nicht will, sondern weil es nicht geht. Ich habe noch nichts gefunden, wo man wirklich mal längere Zeit (5-10 min) etwas mit ihm tun kann. Bücher anschaun, ja, aber das macht er wirklich am liebsten allein (leider) oder dann spielen wir mit der Puppe, pflegen sie, füttern sie (das macht ihm sogar Spaß) oder toben einfach nur rum (soweit mein Bauchumfang das zulässt). Wir spielen "verstecken" und "fangen" - also eher solche Dinge, die machen ihm mehr Spaß. Ist ja auch in ordnung.

    Draußen auf dem Spieli braucht er mich in der Regel nicht, da hats andere Kinder, genauso dann wenn wir bei Bekannten sind. Dann spielen die Kinder unterenander. Ich glaube, das macht ihm auch mehr Spaß. Mit mir genießt er wirklich mehr das "körperliche" Spielen. Mama ergrunden, ertasten und eben rumtoben und das ist ja o.k.

    Ich freue mich allerdings schon waaaaahnsinnig auf die Zeit, wo wir zwei einfach mal ein Brettspiel machen oder sowas. Oder zusammen etwas malen (das ist im Moment auch so, dass er die Kreide lieber isst und Fingerfarben findet er ekelig und auch Knete schmeckt viel zu gut :roll: ).

    Aber bis dahin werde ich wohl nach Alternativen schaun müssen :roll:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wie wärs mit Singen? Das macht Luca zur Zeit ganz viel Spaß.
  • EntchenEntchen

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wollte Dir mal meine Erfahrungen zu dem Treppenproblem schreiben. Mia will nämlich auch am liebsten den "Mamalift"nach oben nehmen, und ich will, dass sie das alleine lernt, denn ich bin ja nu auch schwanger ;-)
    Ich habe sie stehen lassen, allerdings ohne allein hoch zu gehen. Ich habe einfach gewartet. Nach 10 min (oder auch länger) und mitunter machen zornes-Tränen (für die ich sie natürlich bemitleidet habe) ging es dann weiter. Anfangs nur 2 Treppen, danach viel gelobt und den Rest getragen. Inzwischen geht sie ganz hoch. Die Belohnung ist bei uns Loben, kein Essen oder andere Versprechungen. Hab zwar sonst nichts gegen eine gepflegte "Erpressung" ( ;-) ) aber sowas sollte selbstverständlich sein. Sie ist dann auch mächtig stolz, wenn sie es alleine gemacht hat und so gelobt wird.
    Zum immer wo wegnehmen oder dann ins Zimmer- ich weiß ja nicht, ob das bei Euch geht, so von den Räumlichkeiten. Aber ich würde ihn aus dem Zimmer nehmen, wo er den Mist baut, und da die Türe zu machen. Also quasi anders rum. Oder Du gehst erstmal mit ins Kinderzimmer, und läßt ihn erst später da alleine?
    Was das nächtliche Theater angeht- ich finde ihr seid da auf dem richtigen Weg! Ist meiner Meinung nach kein Schreienlassen!
    Ihr packt das schon!
    LG
    Entchen
  • MamaclaudiaMamaclaudia

    1,488

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :troest: Ihr bekommt das hin!
    Ansonsten les ich hier begeistert mit...vielleicht ists bei uns ja auch schon bald soweit :roll:
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Zum Thema Treppensteigen:

    Tom ist ja nun schon was älter, aber er will auch oft nicht die Treppen hochlaufen. Er sagt dann immer:"Ich kann nicht mehr." Dann stell ich mich daneben und sage:" Ich auch nicht, was machen wir jetzt?" Dann nehmen wir uns an der Hand und ich sag: "Komm, ich helfe Dir, und Du hilfst mir, dann geht es ganz leicht." Und was soll ich sagen?? Das funktioniert :biggrin: . Er geht an meiner Hand die Treppe rauf und ist auch noch stolz, dass er seiner armen dicken Mama geholfen hat.... :grin:
  • Katharina74Katharina74

    1,027

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Zu dem "Spielproblem" nachts: ich finde auch nicht, dass das Schreienlassen ist. Fynn meckert und jault oft ein, zwei Minuten, nachdem er ins Bett gelegt worden ist und wir rausgegangen sind. Wenn ich dann wieder reinstürze, fängt er erst recht an zu schreien und findet keine Ruhe. Ich warte meistens einen Moment vor der Tür, dann kann ich schon einschätzen, ob er sich nur in die richtige Position dreht und dabei vor sich meckert oder ob er noch einen von uns braucht. Aber beim Spielen würde ich wirklich hart bleiben. Fynn wacht auch manchmal nachts auf und kann nicht mehr schlafen. Im Normalfall holen wir ihn dann zu uns ins Bett, aber es ist dunkel und wir beide stellen uns schlafend, so dass er mittlerweile dann auch einfach ruhig daliegt und irgendwann (meistens jedenfalls) wieder einschläft, auch wenn´s manchmal eine Stunde dauern kann.

    Treppen will Fynn am liebsten allein gehen, runter kann er nicht, da muss ich ihn halt tragen, aber er hat auch erst 9 Kilo, da geht das noch. Mailin wiegt inzwischen 13 und will manchmal auch noch hoch oder runter getragen werden. Da sage ich ihr halt, dass sie allein gehen muss, weil ich sie nicht tragen kann. Das musste sie auch schon mit 10/11 Monaten, als ich mit Fynn schwanger war. Ich habe sie dann nur mal ein paar Stufen getragen und dann wieder abgesetzt, das war unser Kompromiß. Aber da hatte ich wohl ziemliches Glück. Niennas Lösung finde ich übrigens auch ganz prima :grin: .

    Bei Sachen, wo die beiden dran gehen, obwohl ich das nicht möchte, habe ich auch festgestellt, je weniger ich ein Drama drum mache, desto eher lassen sie es. Bei manchen Dingen ist das natürlich nicht so einfach. Fynn liebt nämlich Kabel, Steckdosen und Bügeleisen. Da setze ich ihn dann eben auch 10 x von weg oder lenke ihn ab, anders geht es nicht. Die Steckdosen haben zwar eine Kindersicherung, aber trotzdem soll er da nicht dran rumfummeln und versuchen, was reinzustecken. Irgendwann ist ihm das auch zu blöd und er macht was anderes. Aber es nervt trotzdem. In sein Zimmer kann ich ihn nicht setzen, weil eine Etage höher, würde ich auch wahrscheinlich nicht machen, aber wenn die beiden in der Toilette spielen, dann hole ich sie auch da raus, setze sie in ein anderes Zimmer und schließe die Toilettentür erst mal ab, bis sie auf andere Gedanken gekommen sind. Ich find´s halt nicht so toll, wenn sie mit der Klobürste den Rest der Wohnung schrubben oder das ganze Papier in der Toilette versenken.

    Mit dem Spielen muss ich dir recht geben. In dem Alter ist es einfach nicht drin, längere Zeit irgendwas zu spielen. Mailin ist jetzt 2 1/2 und so seit dem Sommer kann sie sich recht gut beschäftigen, schmeißt nicht alles gleich rum, was nicht klappt (Puzzle, Bauklötze) und schaut sich gerne mit einem zusammen Bücher an. Vorher wollte sie auch am liebsten allein die Bücher anschauen bzw. nur die Seiten umblättern, so wie Fynn jetzt. Zusammen Basteln oder Malen klappt leider noch nicht, aber darauf freue ich mich auch schon total.
    Mit Fynn mache ich auch eher Knuddel- und Tobespiele, das liebt er.
    Ein bißchen Glück habe ich wohl, weil Fynn und Mailin mehr und mehr zusammen "spielen" (d.h. sie macht irgendwas und er sitzt daneben und lacht sich krumm).

    Mein Mann meint auch hin und wieder, ich gebe zuviel nach, aber ich sehe das anders: ich entscheide auch danach, ob mir die Sache aus verschiedenen Gründen so wichtig ist, dass ich Geschrei in Kauf nehme (siehe Steckdosen) oder ob ich ein bißchen Mehraufwand für ein zufriedenenes Kind in Kauf nehme. Deshalb gibt es auch Sachen, wo ich nicht aus Prinzip nein sage, sondern nur hin und wieder mal. Habe ich Zeit, darf Mailin im Supermarkt rumlaufen, auch wenn es nervt, ihr 30 x zu sagen, sie soll den Joghurt, den Käse, die Milchschnitte, das Ü-Ei... wieder zurückbringen. Habe ich keine, muss sie in den Wagen. Mein Mann meint dann immer, ich sei inkonsequent oder zu nachgiebig (manchmal will sie ja auch erst von allein in den Einkaufswagen und dann raus).

    Ich find eigentlich, bei dir hört sich das alles ganz ok und normal an.
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das Treppenproblem haben wir bis heute leider :confuded: und es nervt mich so das ich ständig deswegen Duskussionen habe. Er will auch so oft nicht laufen wenn wir irgendwo sind, sei es ein normaler Spaziergang oder wir sind im Zoo, im Schwimmbad, Freizeit Park etc. Seine Karre ist immer mit oder ein Dreirad, Kiddy Board hat er auch aber nee er muss ja getragen werden. Das arme Kind hat ja was mit den Beinen :roll: ;-).

    Aber wehe er ist beim Turnen oder mit seinen Kumpels auf dem Spielplatz, da kann er dann plötzlich ganz toll rennen, laufen und was weiß ich nicht alles, da vergisst er das er ja gar nicht "laufen kann".

    Als er heute die paar Meter zum Auto nicht laufen wollte (wir wollten ins Hallenbad) meinte ich dann das wir dann auch nicht schwimmen fahren können wenn er ja so schwach ist und nicht bis zum Auto gehen kann. Habe mich umgedreht und wollte wieder reingehen. Na was meint ihr wie schnell der beim Auto war? Hat er in der Stadt irgendein Fahrzeug mit und will dann das ich das und ihn trage sage ich einfach das wir sein Trecker, Dreirad etc. stehenlassen und sich das dann jemand anderes nimmt, dann kann ich ihn tragen. Das will er ja natürlich nicht also fährt er doch weiter (er kann sitzen, muss nicht laufen und will trotzdem auf den Arm :confuded:).

    Bei den Treppen klappt es oft wenn ich sage: hej wer ist schneller oben, Mama oder du...dann rennt er los. Oder ich sage auch er muss mir helfen weil ich nicht mehr kann. Das klappt natürlich auch eher nicht so oft wie ich das gern hätte aber es klappt immer wieder mal. Habe auch schon oft mitten in der Stadt gesessen neben seinem Trecker und gewartet bis wir weiterkommen. Das war auch schonmal fast ne Stunde und die Leute haben sich beömmelt, war mir schon peinlich irgendwann aber wollte das dann doch mal durchziehen. Immer kann man das ja leider nicht machen wenn man was vor hat.

    In der SS habe ich ihn bis zum Schluss noch getragen, teilweise auch Treppen weil ich da keinen Nerv hatte ewig zu warten und zu diskutieren...auch nicht gut.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Huetchen hat es ja schon geschrieben. Dass das mit dem Laufen nicht klappt ist kein böser Wille oder Trotz der Kinder, sie wollen uns damit auch nicht ärgern. Sie können das einfach noch nicht so wie wir uns das vorstellen. Ja, sie können laufen. Aber mit uns irgendwo zielgerichtet (und das Ziel bestimmen ja in der Regel wir) hingehen ist etwas anderes. Nachzulesen ist das bei Carlos Gonzalez in "In Liebe wachsen".
    Mir war das vorher auch nicht so klar. Aber er spricht da auch mal wieder unsere nache Verwandtschaft zu den Affen an. Und überlegt mal, diese Situationen kennt ihr sicher auch aus dem Zoo oder aus Tierfilmen. Affenkinder tollen vergnügt umher, entfernen sich auch ordentlich von ihren Müttern und sehen ganz selbständig aus. Aber sobald Mama sich in Bewegung setzt kommt das Kleine angeflitzt und schwup klammert es an ihr und wird getragen. Genauso machen unsere das im Grunde auch. Das ist also nur natürlich.
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    bei uns klappt das nicht wenn ich weitergehe, er kommt nicht hinterher läuft eher noch weg. Und selbst wenn er bestimmen darf wos langgeht will er getragen werden und hat keine Lust, macht ihm also auch keinen Spaß :roll:
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    MikasMama schrieb:
    So Gretchen und den Text. Vielleicht ist es zu früh am Morgen, aber ich sag dir jetzt mal wie ich den verstehe :oops: in meinen eigenen Worten: "Schenke dem Kind viel Aufmerksamkeit, dann wird es diese als Selbstverständlichkeit betrachten und bei "jeder" Gelegenheit sein Recht einfordern" - soll das im Umkehrschluss dann heißen, ich soll ihm weniger Aufmerksamkeit schenken um hinterher nicht die konsequenzen tragen zu müssen? Ich kann mir das nicht vorstellen, daher bezweifle ich, dass ich das richtig aufgefasst habe. Vielleicht kannst du es nochmal (mir zu liebe) in eigene Worte packen, damit ich nichts falsch verstehe.

    Ich hab das so verstanden, dass es vollkommen in Ordnung ist, dass man mit seinem Kind zusammen spielt etc. Jedoch nicht in dem Maße, wie es bei uns der Fall ist. Das natürliche Grundanliegen des Kindes besteht nicht darin, mit uns zu spielen, sondern es liegt darin, uns aktiv bei unseren täglichen Verrichtungen zu beobachten, zu imitieren und auch zu assistieren. Das gehört zum Lernprozess.
    Wenn Du als Mama jetzt Deine Tätigkeit unterbrichst, um herauszufinden, was Dein Kind möchte, verursachst Du einen "Erwartungs-Kurzschluß". Das Kind denkt, dass Du nicht weißt, wie man sich "benimmt", als "fehle Dir das Selbstvertrauen".
    Wie reagiert ein Kleinkind, wenn es auf Unsicherheit stößt? Es versucht, die Mama nochmehr zu verunsichern und zu testen und zwar solange, bis Du wieder sicher stehst und es somit weiß, dass Du wieder die Führung hast. J. Liedloff schreibt dazu, dass das Kind damit fortfahren wird, Bilder an die Wand zu malen, nachdem seine Mutter es inständig gebeten hat, davon Abstand zu nehmen. Wenn sie ihm die Stifte wegnimmt, wird es einen Wutanfall bekommen und es fährt solange damit fort, bis Du die Führung wieder übernimmst und es spürt, dass die Ordnung wieder hergestellt ist.

    Das ist ein sehr komplexes Thema und es war damals für mich eine Offenbarung, als ich das Buch "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" gelesen habe. Ich wollte mehr dazu wissen und hab das continuum-concept gefunden. Google doch einfach mal danach. Wenn Du auf der Seite bist, klicke mal auf "Texte" und schnarch da doch mal ein wenig rum. Sehr empfehlen kann ich hier die Texte "Die unglückseligen Folgen, wenn sich alles ums Kind dreht" und "Bei uns zuhause - Die Anwendung des Continuum Konzeptes".
    Ich konnte mir schon einige Tips hier holen und ich muss sagen, es funktionert weitgehend. Und es erscheint mir logisch. Ich glaube, wir können in diesem Punkt - was die Kindererziehung angeht - noch viel von den Naturvölkern lernen. Sicherlich kann man einige Dinge in unserer Welt nicht anwenden, aber wenn die Richtung stimmt, ist es schonmal besser als gar nichts ;-)
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hmm...hoffentlich ist das einigermaßen verständlich. Ich wollte noch einige Änderungen vornehmen, aber jetzt darf ich nicht mehr. Die Zeit ist abgelaufe. Sorry :oops:
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @gretchen: danke, jetzt leuchtet mir das mehr ein, aber ich möchte trotzdem einfach die wenige Zeit nutzen und mit ihm spielen. Ich spiele aber aus "freien Zügen" mit ihm, nicht weil er nörgelig ist oder so. Wenn ich Zeit habe und das Gefühl, dass er jetzt gut drauf ist, setze ich mich mit ihm hin und spiele (jetzt ist er z.B. schon seit bestimmt 15 min in seinem Zimmer und beschäftigt sich ganz allein :shock: :shock: :shock: unglaublich)

    @krabbeltier: also ich erwarte von ihm überhaupt nicht, dass er läuft, wenn ich es will oder was weiß ich. Ich gebe ihm unterwegs immer wieder mal Gelegenheit ein paar Schritte zu laufen und dann kommt er relativ schnell wieder zum Kiwa und will sitzen, das auch kein Problem.
    Zu den Treppen: ich würde das sicher lockerer sehen, wenn mich das tragen nicht so schmerzen würde (im Rücken). Ich finde es ja (von mir selbst) total gemein, es von ihm zu erwarten, schließlich läuft er erst seit einigen Wochen, aber was soll ich tun? Ich bin halt einfach 2-3x am Tag mit ihm draußen, sind 4-6x tragen und das ist - aua :groggy: Ich bin nicht der Mensch, der viel erwartet, ich vertraue in vielen Situationen auf seine eigene Kompetenz zu entscheiden, wann er etwas kann und wann nicht und das funktioniert sehr gut. Ich weiß, dass das Treppensteigen für ihn sehr anstrengend sein muss, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass es das für mich mittlerweile auch ist. Ich glaube auch nicht, dass es irgend ein Mittel gibt, dass ihn dazu bewegt. Anders: DASS er sich auf versprechungen überhaupt nicht einlässt könnte durchaus ein Zeichen sein, dass er es sich wirklich nicht zutraut die Treppen zu laufen und dass es keine Sturheit ist. Ah, den Gedanken halte ich mal fest, damit kann ich schon viel besser umgehen (seht ihr, manchmal kommt die Einsicht von allein :biggrin: )


    Jetzt nochmal eine Frage: seit eingen Tagen hat Mika die "Angewohnheit", nachdem wir ihn ins Bett gebracht haben 5-10 min völlig ruhig zu sein (also so dass wir denken, er schläft) und dann ruft er "Schaaaatzi" und "Mamaaaaaaaa" und will offensichtlich nicht schlafen. Meint ihr es ist in Ordnung, ihn rauszuholen? Wir haben damit kein Problem, er ist dann immer lieb und spielt mit uns etc. also normalerweise legen wir ihn um 8 hin und dann ist er meistens nochmal bis neun / halb zehn wach und schläft dann friedlich ein. Also ich würde ihm gern den Gefallen tun, und ihn bei uns lassen, wenn er schon nicht rumnörgelt, das ist doch nicht zu weich oder??? :oops: :oops: :oops:

    Ich hab das die vergangenen Tage jetzt mal ganz gezielt probiert, meine "neins" total beiläufig zu äußern und muss feststellen, dass das unwahrscheinlich gut klappt. Auch merke ich, dass er sehr (!) kooperativ ist in allen Lagen. Wenn ich ihm sage: "Mika wenn du einen Apfel möchtest, bringst du mir dann bitte dein Tellerchen von dort" und total stolz rennt er los und bringt ihn mir. Oder wenn er etwas runtewirft und ich sage: "Mika, das räumen wir aber jetzt auf oder?" - "aufräumen!!" kommt dann voller Begeisterung von ihm und er hilft toll mit. Auch konnte ich mir meine Hausarbeiten zu Nutze machen in dem ich ihn mehr mit eingebunden habe, in Situationen, von denen ich eigentlich nicht gedacht hatte, dass das gut geht oder er Spaß hätte. Also ich habe über das WE sehr viel von meinem Kind gelernt und ich hoffe jetzt langsam auf dem richtigen Weg zu sein. Und was die Tragerei angeht, so denke ich mir:" wer weiß, vielleicht nur noch bis April, dann ziehen wir ja evtl. um"
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Kannst Du ihn auf der Treppe vielleicht Huckepack nehmen?? Tom fand das immer lustig, und dann dürfte es auch im Rücken nicht so schmerzen...
    Er kann ja 2 Stufen hochsteigen, und dann selbst auf Deinen Rücken klettern.... vielleicht macht ihm das Spass?

    Und Hausarbeit liebt Tom auch. Er hilft schon lange und viel mit, und jetzt hat er sogar geschnallt, dass ich mit dem Riesenbauch ganz schlecht runterkomme, und dann geht er echt freiwillig hin und hebt mir Sachen auf (auch wenn mir mal was runterfällt) und gibt es mir mit den Worten: "Ne Mama, ich kann das besser!?!??" :biggrin:
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nienna schrieb:
    Kannst Du ihn auf der Treppe vielleicht Huckepack nehmen??

    das probier ich mal ;-) - auf die Idee kam ich bislang noch nicht
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das klingt doch alles supi. Ihr seid auf dem richtigen Weg! Cool finde ich, dass er Dich Schatzi nennt.
    Da könnt ich mich wegschmeißen :biggrin:
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gretchen schrieb:
    Das klingt doch alles supi. Ihr seid auf dem richtigen Weg!

    ja, ich merke oft, wie es einfach an der eigenen inneren Einstellung liegt, ob man etwas als Problem betrachtet oder nicht :roll: In Zeiten von rückenschmerzen und Schlafmangel neigt man dazu alles eher negativ zu betrachten :biggrin:
    Gretchen schrieb:
    Cool finde ich, dass er Dich Schatzi nennt.
    Da könnt ich mich wegschmeißen :biggrin:
    ICH AUCH :grin:
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Gretchen
    Liedloff in allen Ehren, aber ist es nicht so, dass ihre Beobachtungen in einem ganz anderem System stattfanden? Wir leben nun mal nicht in einem Busch in einem Stammesverband. Wir leben isoliert als Kleinfamilie in einem Haus. So sind ihre Empfehlungen nun mal nicht 1:1 umsetzbar. Hier bei mir laufen nicht noch 10 anderen Kinder im verschiedenen Alter herum und ich kümmere mich nicht mit noch 10 anderen Frauen um die Alltagsarbeit. Nicht falsch verstehen, ich finde ihre Texte sehr interessant und aus einigen haben ich mir auch etwas herausgezogen. Aber ansonsten ist für mich der Grossteil nicht umsetzbar! Gerade in einem Einzelkindhaushalt bin nun mal ich diejenige, auf die sich die komplette Aufmerksamkeit meines Kindes bezieht. Ich bin tagsüber der alleinige Ansprechpartner und so müssen wir da einen Kompromis finden, das beide glücklich sind!
    Aber ich stimme dir natürlich zu, dass Kinder nicht permanent bespielt werden müssen und ab einem bestimmten Alter kann man sie sehr gut in den Alltag mit einbinden. Aber so wie ich das hier sehe, stehen sie gerade am Anfang dieser Phase und da muss man sich einfach neu orientieren. Das dauert eine Weile und man muss lernen damit umzugehen, dass das Kochen eben doppelt so lang braucht, genauso wie das Wäsche zusammenlegen oder saubermachen, weil eben die Kleinen mitwuseln wollen. Mit der Zeit entwickelt man so seine Tricks, wie man sie zufriedenstellend für beide einbinden kann.
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja Huetchen, Du hast natürlich völlig recht. Wir leben leider nicht mehr in so einem großen Familienverband. Auch ich bin mit Franzi tagsüber immer allein. Mir ist jetzt aber klar geworden, dass ich ihn dermaßen in meinen Mittelpunkt gestellt habe, dass ich alles andere darüber vernachlässigte. Das war völlig richtig, als er ein Baby war. Aber mittlerweile ist er ein Kleinkind geworden und seine Bedürfnisse haben sich geändert. Darüber hab ich mir die letzten Wochen Gedanken gemacht, auch gerade weil bei ihm jetzt diese Trotz-Hau-Brüll-Phase begonnen hat. Und wenn ich sehe oder lese, dass diese Phase bei anderen Kindern halt völlig wegbleibt, mache ich anscheinend etwas falsch. Franzi fühlt sich ja in diesen Momenten auch nicht gerade wohl und ich möchte gern, dass es ihm gut geht. Daher hab ich nochmal in den Liedloff-Texten gelesen und gerade zu dieser Problematik hab ich dann auch etwas gefunden.

    Ich hatte bereits geschrieben, dass die vielen Beobachtungen von ihr bei uns einfach nicht umsetzbar sind. Und wenn hier jemand glaubt, dass ich daheim meinen süßen Fratz ignoriere und stur meiner Arbeit nachgehe, der liegt da falsch ;-) Ich habe lediglich meine ganze Haltung nochmal überdacht und die mir logisch erscheinenden und umsetzbaren Tipps von Frau Liedloff zu eigen gemacht. Und ich hab damit in allerkürzester Zeit ziemliche Erfolge gesehen. Und ich mach nicht mehr, als meine "beiläufigen Neins" auf maximal zwei zu reduzieren und ich binde ihn mittlerweile in meine Hausarbeit mit ein. Mit seinen 16 Monaten räumt er seine volle Windel selbständig in den Mülleimer, reicht mir beim Geschirrspüler ausräumen das Besteck und andere kleinere Sachen, wenn ich Wäsche wasche trägt er einen Teil der Schmutzwäsche ins Bad und räumt sie in die Maschine usw. Er hat dabei soviel Spaß und ist völlig ausgeglichen, noch vor 3 Wochen war das unfassbar. Da hatte er seine Spielecke in der Küche und sollte sich mit seinem Spielzeug (allein!) beschäftigen. Natürlich kam er dann aller 3 Minunten angelaufen und wollte bespaßt werden, wenn ich nicht sofort Gewehr bei Fuß stand, gab es eine Brüllerei oder er hat "Unsinn" gemacht, trotzdem ich dann mit meinen 1000 Neins kam usw.. Unsere Situation hat sich jetzt also ziemlich entspannt und deswegen bin ich von Frau Liedloff so begeistert :grin:

    Und was meinen kleinen Franzi angeht, der wird immer noch mehr als genug von mir geknuddelt und wir spielen auch oft zusammen mit den Bauklötzen, nur hat sich das halt mittlerweile auf ein (für mich) normales Maß reduziert ;-)
    Bekannte von mir sind übrigens immer noch der Meinung, dass ich ihn zu viel bemuttere. Ihr seht, alles ist relativ :roll:
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Gretchen
    Ich möchte dir noch sagen, dass diese Phase wichtig ist für Kinder (Hau-drauf-Trotzphase)! Es hat nämlich was mit Loslösung zu tun. Und wenn ein Kind nie in die Trotzphase kommt, dann stimmt da was nicht. Also, entweder lügen dich die anderen Mütter an oder ihre Kinder sind einfach noch nicht in dem Alter! JEDES Kind macht diese Phase durch und das ist auch WICHTIG! Die Intensität ist unterschiedlich, das mag stimmen, aber glaub mir, sogar die ganz pflegeleichten Kandidaten werfen sich irgendwann auf den Boden und schreien sich den Frust raus. Ich erinner mich da an meine Freundin und ihre Tochter. Sie wurde eiskalt erwischt von der Trotzphase und ich war schon viel gelassener, weil meine Maus ja von anfang an viel Aufmerksamkeit verlangte und sehr anspruchsvoll war.
    Du machst nichts falsch! Du machst es genau richtig! Und du wirst dich immer wieder neu orientieren müssen, während ihr gemeinsam durch die Trotzphase geht.
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @gretchen & huetchen: Sehr spannende Diskussion! Das trifft auf viele Fragen zu, die ich in letzter Zeit hatte. Mein Zwerg ist noch sehr klein aber in dieser Phase greift das CC aus meiner Sicht zu 100%: Solange er im TT ist und sich was tut in der Welt um ihn herum, ist mein kleiner Beobachter völlig mit sich im Einklang! Natürlich hast du Recht, Huetchen, wir leben einzeln und nicht im großen Famielienverbund aber das ist doch vielleicht gerade der Knackpunkt: Ich glaube es geht darum, sich zumindest ein Netzwerk zu schaffen, Dinge gemeinsam mit anderen zu tun, Kinder mit anderen zusammenzubringen, damit sich eben nicht alles um den Zwerg dreht sondern er teilhaben & beobachten kann... Ist natürlich häufig recht unrealistisch, die ständige Imitation einer Großfamilie meine ich, aber wenn ich Liedloff lese und mein Kind beobachte, ist für mich gerade die 'Vereinzelung' von Familie das Hauptproblem...

    Glaubt ihr nicht, dass die schlimmsten Spitzen der Trotz-Hau-....Phasen garnicht erst auftauchen, wenn das Kind in einer größeren Gemeinschaft aufwächst oder zumindest von Zeit zu Zeit Teil einer solchen ist? Die Erfahrungen mit den zweiten Kindern oder Kindern in Krippen würden ja dafür sprechen. Ich bin derzeit leider noch ein wenig theoretisch unterwegs, bis ich die empirischen Daten zur Trotz-Phase nachliefern kann, dauerts wohl noch zwei, drei Jahre ;-)
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Soweit ich das verstanden habe, kommt diese Trotzphase immer, weil das nun mal der wichtige Loslösungsschritt ist. Sogar Welpen probieren doch aus wie weit sie gehen können und wenn Mama oder das Geschwistertier die Nase voll haben, dann ist das Spiel beendet. Die natürliche Konsequenz in einer Herde! :biggrin:
    Klar, man könnte jetzt überlegen, ob Kinder in einem Grossfamilienverband weniger schreien oder trotzen, aber das ist mir zu mühselig. Ich kann es nun mal nicht ändern, gerade bei uns ist das sehr extrem, da Jolina in der gesamten Verwandtschaft, das einzige Kleinkind ist und auch bleiben wird. Und nicht immer klappt das mit dem Netzwerkaufbau. Bei mir kams zu spät, jetzt hätte ich ein halbwegs funktionierendes und mit genügend anderen Kindern, aber nun ist Jolina schon aus der schlimmsten Zeit raus. Ich denke, dass heute auf den Frauen ein unglaublicher Druck lastet und sie viel zu wenig Raum für sich haben. Und irgendwie wird sich das schon auf die Kinder übertragen! ABER ich bin sicher, trotzen tun sie alle, genauso wie sie später alle pubertieren. Obwohl Juuls ja behauptet "in der Pubertät erntet man die Früchte der Erziehung!" Schauen wir mal! ;-)
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    na ja, ich empfinde das schon ein bisschen so, dass mit dem ersten Kind zunächst eine gewisse Isolation verbunden ist, die es zu durchbrechen gilt... Bei uns läuft's besser, je weniger ich den ganzen Tag um das Kind 'rumtanze', ich gehe beispielsweise schon wieder stundenweise arbeiten und nehme ihn mit (er im TT, ich auf Pezziball, das geht auch nur, weil ich mit meinen Chefs dort eng befreundet bin... ist nämlich schon ein etwas seltsames Bild ;-) ), treffe mich mit Freunden, fahre weg, geh auf Partys (nur wenn's nicht verqualmt ist) Natürlich machen wir auch das übliche Baby-Programm (Massage, Schwimmen, Pekip), es geht auch nicht drum nur mein Ding durchzuziehen. Aber ich werde irre, wenn ich den ganzen Tag alleine mit ihm bin... und er glaub ich auch ;-)

    Das Problem: die Erwartungshaltung der Anderen ist eben anders, die ganze Zeit kriege ich direkt oder indirekt diese wasmachstdudennschonwiederhier-Gefühl vermittelt. Und dabei ist es für mich extrem entlasten 'raus' zu können... Ich bin jetzt nicht der völlige Liedloff-Fan, doch dieser Gedanke, dass Kinder davon abhängig sind an unserem Leben teilhaben zu können (von dem dann also noch was anderes überig sein muß als dudubababubu), der entlastet mich total. Für mich fehlt also garnicht so sehr der Raum. Es hapert eher an der Idee, das ein Kind NICHT in eine Kleinfamilie sondern auch in eine Gesellschaft geboren wird.... Blalablabla... na ja, das ändere ich heut eh nicht mehr :biggrin:

    Sagt Juuls nicht, dass die Trotzphase nur Elternseitig stattfindet ;-) ? Mit dem Argument bin ich aber neuerdings etwas vorsichtig, seit mich meine Nachbarin (Mutter eines recht widerborstigen 2Jährigen) deswegen beinahe verprügelt hätte... ja, da klafft sie wieder, die Lücke zwischen Theorie und Praxis :biggrin:

    @ mikasmama: ich denke der Text meint nicht, dass man nicht mit seinen Kindern spielen soll! Es geht nur darum, dass ein Kind eher Halt erfährt, wenn dein Leben noch andere Inhalte hat, die er passiv aufnehmen und an denen er lernen kann...
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei uns lief es eine Zeitlang auch besser, wenn wir viel unterwegs waren, mal abgesehen vom Schlafproblem. :biggrin: Aber in der Trotzphase ist alles anders, das wirst du dann auch noch merken. Es geht da dann wirklich um die Willensentdeckung und der Urmacht von Gefühlen. Es gibt zwar Kinder, die unterwegs weniger trotzen als zu Hause, so ist es bei Jolina, die sich nur selten in der Öffentlichkeit auf den Boden wirft, aber glaube mir, sie nutzt dann gerade die wenige Zeit, die wir zu Hause verbringen, um sich trotzmäßig auszuleben. Wobei das Wort Trotz eigentlich nicht passt! Mit Aktivitäten verschiebst du das Ganze, aber du verhinderst es letztendlich nicht.
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Frage: wie bringe ich ihn dazu, NICHT meinen Tannenzweig mit den Holzfigürchen abzuräumen? :sad: :sad: :sad:
    Jetzt hab ich mir so viel Mühe gemacht und er hat alle Figuren an den Schnüren abgerissen um damit zu spielen.
    Außerdem schaltet er ständig die Spülmaschine ein, weiß jetzt wie die herdabdeckung aufgeht und dreht an den Knöpfen rum, er schaltet immer in jedem Raum, jedes Licht ein .... HILFE!
    Wie handhabt ihr das denn im Alltag. Ich mein, ich sehe keinen großen Sinn darin, ihm etwas über Sicherheit, CO-2 oder Wertschätzungen beizubringen :biggrin: Meint ihr, ich soll einfach immer wieder beharrlich "nein, ich möchte das nicht" sagen oder soll ich es einfach ignorieren?

    Keine Ahnung... wo wir wieder beim Thema sind: bin ich zu weich?
  • Tina32Tina32

    780

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    zum Licht: wir lassen Niklas das machen, einige Wochen brannte bei uns immer viel Licht. Aber Niklas war stolz darauf, das er es selber amchen konnte... (Beim Arzt hat er übrigends immer das Licht ausgemacht, es ging also darum, den Zustand zu ändern) Inzwischen macht er sich selber Licht an, wenn er in sein Zimmer geht und manchmal auch schon wieder aus, wenn er es verläßt.

    Ansonsten gibt es bei uns wenige, aber definitive Neins (z.B. die ESC-Taste auf der Tastatur - die zeigt er mir dann und sagt "Mama") und da wird dann auch der Weihnachtsbaum etc. dazugehören.

    Wir lassen also viel zu und bei den uns wirklich wichtigen Dingen sagen wir das mit Nachdruck.
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    gut, die von mir aufgeführten Dinge SIND mir wichtig aber mein Nein ist ihm anscheinend wurscht :sad:
  • Tina32Tina32

    780

    bearbeitet 3. 12. 2007, 20:17
    Wenn es Dir wichtig ist - was es ja ist - dann würde ich das auch immer wieder sagen und das bestimmt. Thema Spülmaschine : "Hände weg - Mama macht das!"

    Ich habe gerade gesehen, das Mika nur unwesentlich älter sein wird als Niklas, als seine Schwester kam. Durch Josefa ist bei uns einiges nicht mehr so "streng" wie ich es anfangs wollte. z.B. essen im Wohnzimmer. Ich stille nunmal auf der Couch und nicht im Küchenstuhl und da ist es mir dann lieber, er ißt mit im Wohnzimmer, als das er alleine in der Küche unterwegs ist. Denn wenn Josefa ißt, dann kann ich ja ihm das essen schlecht verbieten.
    Ich hatte das unterschätzt, von daher überlege Dir vorher, was Du auch mit zweien durchsetzen kannst...
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Tina32 schrieb:
    Wenn es Dir wichtig ist - was es ja ist - dann würde ich das auch immer wieder sagen und das bestimmt. Thema Spülmaschine : "Hände weg - Mama macht das!"

    auch, wenn ich weiß, dass wenn ich nichts sage, es die gleiche Wirkung hat? Sorry, vielleicht klingt die Frage doof, aber ich bin da echt am Grübeln... :oops:
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Räum den Tannenzweig dahin wo er nicht dran kommt und bau vor den Herd eine Abdeckung, die er nicht aufbekommt. Dann bleibt noch die Spülmaschine und an der kannst du ja versuchen ihm das Nein immer wieder klarzumachen.
  • Tina32Tina32

    780

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wenn er die Hände nicht weg nimmt, dann nimmst Du den ganzen Kerl weg. Es muss für ihn ein Unterschied sein, ob Du was sagst oder nicht.
    Was sagen und dann keine Konsequenz, ja wie soll der kleine Kerl denn merken, das es ein Unterschied ist...
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Tina32 schrieb:
    Was sagen und dann keine Konsequenz, ja wie soll der kleine Kerl denn merken, das es ein Unterschied ist...

    Naja, so weit will ich nicht mal gehen. ich mache es so, dass ich ihm eben sag: "nein, das möchte ich nicht" und wenn ich merke, er findet das lustig, gehe ich mit ihm aus dem Raum und lenke ihn ab. Das geht ja auch alles nur er machts eben immer wieder - was mir ja auch einleuchtet :biggrin: :roll:

    eo: das mit dem Tannenzweig habe ich jetzt sowieso vor (mal sehen, wohin). ich glaube das ist gekränkte Eitelkeit. Das sollte sein Adventskalender sein. Er darf jeden Tag aus dem Kalender eine Holzfigur nehmen und die an den Baum hängen, aber da ist er wohl noch zu klein dafür :sad: - naja nächstes Jahr dann vielleicht. (HILFE ICH WILL GAR NICHT AN DEN WEIHNACHTSBAUM DENKEN :shock: :shock: :shock: :shock: )

    Und was den Herd angeht, also ich weiß nicht, die funktionieren doch alle gleich. Bei dem muss man an der Seite so einen Riegel rausschieben (angeblich gleichzeitig beide, aber das geht auch so, wie mir mein Sohn demonstriert hat :roll: ) und dann lässt sich das hochklappen. Er kann ja eh nicht in die Küche allein, ich schau, dass die, wenn ich nicht drin bin, verschlossen ist, aber wenn ich koche oder eben in der Küche etwas tue, dann fällt ihm sofort wieder ein, dass es da was zum Rumdrücken gibt :roll:
    ich werd mal versuchen ihm die Malsachen an den Tisch zu bringen, wenn ich in der Küche beschäftigt bin.

    Meine eigentliche Frage war aber eben: Soll ich ihm trotzdem weiterhin sagen, dass er es nicht darf oder haltet ihr das für überflüssig?
  • bratenbraten

    2,538

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hast du mal versucht, ihn den herd anmachen zu lassen wenn du dabei bist und eh gerade kochen willst? machen wir so mit spülmaschine, und im urlaub hat es auch mit e-herd und kühlschrank funktioniert.
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    braten schrieb:
    hast du mal versucht, ihn den herd anmachen zu lassen wenn du dabei bist und eh gerade kochen willst? machen wir so mit spülmaschine, und im urlaub hat es auch mit e-herd und kühlschrank funktioniert.

    klar, er darf auch die Waschmaschine immer anmachen, aber das nimmt leider nicht den Reiz, es zu tun, wenn ich grad mal nicht schau :roll:
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hmm, also für Johan ist es immer ganz toll, alles so wie die Erwachsenen zu machen. Das heißt, dass er z.B. das Licht anmachen muss, bevor er gewickelt wird, und wenn wir damit fertig sind, muss er es auch wieder ausmachen. Insofern ist Licht an- und ausmachen zwar immer noch toll, er macht es aber eben auch wieder aus. Ich würde versuchen, das verstärkt in Rituale einzubinden. Also immer mit ihm zusammen das Licht auszumachen, wenn Ihr aus einem Zimmer rausgeht z.B. oder z.B. möglichst zu einer bestimmten Zeit die Spülmaschine anzustellen? Vielleicht klappt das?

    Wenn er es besonders gern tut, wenn Du gerade wegschaust, scheint es ja auch mit der Provokation noch zu gut zu klappen, kann das sein?
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Julla schrieb:
    Wenn er es besonders gern tut, wenn Du gerade wegschaust, scheint es ja auch mit der Provokation noch zu gut zu klappen, kann das sein?

    Naja, also ich rast nicht aus oder schimpfe, ich geh dann zu ihm hin und sag: "Du, ich möchte das nicht! Nein" - dann schaut er mich erst mit ernster Miene an und ruft laut "NEIN - DU-DU!!" und macht dann weiter :roll: Dann kommt es drauf an, was ich gerade tue. Bin ich in der Küche mit Essen zubereiten etc. beschäftigt und kann nicht raus, setze ich ihn in seinen Stuhl und geb ihm eine Beschäftigung (was meistens klappt, aber nicht immer) und wenn ich nichts in der küche zu tun hab, geh ich mit ihm raus.
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    *nochmalhochkram*
    weil ich momentan schon wieder das Gefühl habe, alles falsch zu machen.

    mika haut, nimmt Sachen und schmeißt sie auf den Boden nur um zu sehen, was passiert und kriegt tierische Kriesenanfälle wenn er mal nicht das bekommt, was er will.
    Soweit alles normal. Die Frage ist: gehe ich richtig damit um?
    Beispiel hauen: Egal ob mich, die Schwiemu, Vincent, Papa: er haut, wir sagen: "Mika, ich möchte nicht, dass du mich haust" .. ja und dann lacht er und macht weiter. Oft lässt es die Situation einfach nicht zu ihn "da rauszubringen" Manchmal merke ich schon, dass ich ihn aus solchen Sachen "rausholen" muss. Also ich sage dann, dass ich dieses und jene nicht möchte und dann: "so und jetzt hilf mir bitte, die Spülmaschine auszuräumen". DAs geht dann schon mal, aber manchmal auch nicht und dann spitzt sich die Situation irgendwie zu und er heult dann oder ich schreie :oops: :oops: (klar, das hängt auch immer etwas von meiner momentanen Laune etc. ab)

    Naja und dann gibt es Tage, da merke ich richtig, wie ihm langweilig ist. Er kommt und macht bewusst nur Ärger, damit ich mich mit ihm beschäftige. Ich deute das als Zeichen: "Mama, spiel mit mir" und versuche das dann auch. Oder - wenn es sich gerade nicht einrichten lässt - dann versuche ich ihn in meine Arbeit mit einzubinden (z.B. Stuhl holen und beim Kochen "helfen").

    Und manchmal wenn er etwas will... Beispiel: ich lese Zeitung, Mika kommt her, versucht sie mir wegzunehmen und sagt: "Ich lesen" was natürlich nicht geht. Ich möchte nicht, dass er die Tageszeitung nimmt weil sie danach total zerknittert ist. Also lege ich die Zeitung weg und schaue ein Buch mit ihm an oder versuche ihn anderweitig zu beschäftigen.

    Anderes Beispiel: Vincent spielt mit seinem Greifling, Mika nimmt ihn weg und will selbst damit spielen. EIGENTLICH ist es Vincent piepegal, ob er diesen oder einen anderen nimmt, also gebe ich vincent einen anderen und prompt will den Mika natürlich auch haben. Das geht dann solange, bis ich mit Mika etwas spiele....


    was ich mich frage: Bin ich zu nachgibig? Oder ist es richtig? Wenn es richtig ist, warum fühlt es sich manchmal so falsch an? Warum hab ich in mir drin, das Bedürfnis, das Spielzeug von Vincent zu verteidigen, wenn es Vincent doch egal ist? Warum hab ich das Bedürfnis, ihn fürs Haun zu schimpfen, wenn ich doch weiß, dass er es nicht macht um mir weh zu tun, sondern weil er sich nicht anders mitteilen kann? Warum hab ich manchmal einfach nur Lust ihn anzuschrein, wenn er etwas absichtlich runterwirft? Man sagt doch immer, man soll nach seinem Bauchgefühl gehen, aber mein Bauchgefühl ist irgendwie momentan immer anderer Meinung als mein Verstand?

    Wie kann ich mir "nein" abgewöhnen?
  • HappinessHappiness

    3,241

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    MikasMama schrieb:
    Wenn es richtig ist, warum fühlt es sich manchmal so falsch an? Warum hab ich in mir drin, das Bedürfnis, das Spielzeug von Vincent zu verteidigen, wenn es Vincent doch egal ist? Warum hab ich das Bedürfnis, ihn fürs Haun zu schimpfen, wenn ich doch weiß, dass er es nicht macht um mir weh zu tun, sondern weil er sich nicht anders mitteilen kann? Warum hab ich manchmal einfach nur Lust ihn anzuschrein, wenn er etwas absichtlich runterwirft?

    Weil deine persönliche Grenze erreicht bzw. überschritten ist?
    Es geht doch nicht darum, ob etwas "richtig" ist oder nicht, wenn es für dich zuviel ist oder nervt oder oder, dann musst du eben versuchen, etwas zu ändern. Und du bist ja sehr geduldig (hört sich zumindest so an :grin: ) und versuchst, es allen "recht" zu machen. Aber das geht manchmal wohl leider nicht.
    MikasMama schrieb:
    EIGENTLICH ist es Vincent piepegal, ob er diesen oder einen anderen nimmt,

    Genau. Ihm ist es egal. Aber dir ja offensichtlich nicht. Vielleicht kannst du ja einfach mal überlegen, warum das so ist? Möglicherweise ergibt sich dann etwas, wie du bei solchen Situationen reagieren könntest.

    Ich hoffe, das hilft dir etwas, das sind die Dinge, die mir dazu durch den Kopf gehen. Keine Tips, ich weiß :confuded: . Und mich würde noch interessieren, warum du "nein" nicht sagen willst?

    LG
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Happiness schrieb:
    Und mich würde noch interessieren, warum du "nein" nicht sagen willst?

    weil es ihn eh nicht interessiert und ich mich allerhöchstens noch lächerlich damit mache. Ich müsste am Tag 10000000000000 hoch 10 mal "nein" sagen. ist mir zu blöd, er machts trotzdem, außerdem WEISS er ja, dass er es eigentlich nicht soll. Wenn er gezielt etwas macht um meine Aufmerksamkeit zu bekommen, dann ist "nein" in meinen Augen völlig überflüssig. Verstehst du was ich meine?

    Meine persönliche Grenze? Naja, keine Ahnung. Es ist immer so schwierig. Manchmal geht es ja nicht um MEIN Wohl. wenn er anderen Kindern spielzeug wegnimmt, oder andere haut, etwas absichtlich kaputt geht. Manchmal tut er auch Dinge, die ihn selbst in Gefahr bringen oder er könnte etwas kaputt machen, das mir wichtig ist (z.B. die Waschmaschine). Dann sehe ich meine persönlichen Grenzen schon deutlich überschritten. Der punkt ist ja: warum tut er das? Weil er Aufmerksamkeit will. er bekommt aber schon sehr viel Aufmerksamkeit. Es ist ja normal, dass Kinder immer mehr wollen, aber wie zeige ich ihm in solch einer Situation liebevoll, dass ich jetzt nicht kann und wie kann er lernen vernünftig damit umzugehen. Das "wenn ich erst das zuende gemacht habe, dann habe ich danach mehr Zeit um mit dir zu spielen" funktioniert bei ihm noch nicht. (Ich weiß gar nicht, ab welchem Alter das mal funzt :roll: :roll: )

    Ja und wegen dem Spielzeug von Vincent... ich denke das ist ein übertriebener Gerechtigkeitssinn.... :roll:
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    also das mit dem Spielzeug finde ich gar nicht übertrieben, das Thema hatten wir hier auch. Der Große nahm der Kleinen alles weg und ich hab am Anfang nicht groß was gemacht weil es ihr auch egal war. Aber irgendwann dachte ich auch das es nicht sein kann das er ihr was wegnimmt und sie hat dann Pech und kriegt was anderes. Vorallem wollte er das nur haben weil sie es hat, also völlig grundlos irgendwo. Ich habe ihm dann gesagt das er nicht alles wegnehmen darf oder wenn sie ihm dann mal was wegnimmt das ich dann auch nichts sage und sie das darf. Das hat sehr schnell gefruchtet. Und ich bin froh drum weil sie jetzt in einem Alter ist wo es ihr nicht mehr egal ist wenn sie was weggenommen bekommt und dann was neues kriegt und dann weint oder sich verteidigt. So weiß er bescheid das er Sachen nicht einfach wegnehmen soll weil seine Schwester genauso ein Anrecht darauf hat wie er. Hätte ich da nie was gegen gemacht würde er jetzt immer so weitermachen und meinen das ist okay so weil ich ja nichts sage.

    Lange Rede kurzer Sinn, wollte damit nur sagen das ich Gerechtigkeit immer gut finde egal in welchem Alter ;-)
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hm, der Ansatz leuchtet mir ein. Ich hatte halt nur Angst in diese "aus Prinzip-Philosophie" abzudriften :confuded:
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