Ab wann werden Verbote eingehalten?

MelusineMelusine

535

bearbeitet 27. 12. 2007, 21:04 in Kleinkinder
Ihr Lieben,

ich versuche nun schon seit einiger Zeit meinem Kleinen ein paar einfache Dinge (wie z.B., daß die Bilderbücher nicht gegessen werden dürfen) zu verbieten, nur leider ist das von wenig Erfolg gesegnet.

Mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich womöglich schon zu viel verlange? Ab wann ist denn bei einem Kind damit zu rechnen, daß es kapiert, wenn es etwas nicht tun soll und wie gehe ich am geschicktesten vor? MUSS ich schimpfen oder kann es das Kind auch kapieren, wenn ich es ihm freundlich aber bestimmt erkläre, was ich meist versuche. Ich frage deshalb so blöd, weil mein Kleiner schon vor geraumer Zeit gelernt hat, nicht auf dem Wickeltisch zu turnen, nachdem ich zweimal total sauer geworden bin und ich ihn regelrecht angeschrien habe :roll:. Ich möchte aber, daß so etwas die abolute Ausnahme bleibt und nur in richtig gefährlichen Situationen Anwendung findet, wenn alles andere nicht fruchtet.

T.w. habe ich das Gefühl, daß mein Kleiner durchaus kapiert, daß manches nicht erlaubt ist... Er dreht sich dann immer erst nach meinem Mann oder mir um, guckt provokativ, und begeht dann die "Straftat" ;-) . Aber das macht die Sache ja nicht unbedingt besser...

Ab wann haben Eure Kinder sich an Verbote gehalten?

VLG von Melusine

Kommentare

  • ulirikeulirike

    51

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Melusine,

    wie fange ich an ... Ich beschreibe einfach, wie wir es machen.
    Sobald sich unsere Kinder fortbewegen konnten, haben wir schon angefangen ihnen beizubringen, wo sie hinduerfen und was nicht erlaubt ist. Gerade ist Florian in der Phase. Wenn er die Knöpfe am Herd anfassen möchte, dann sagen wir zuerst "ohoh" und schütteln mit dem Kopf. Das hilft schon mal so weit, dass er die Hände wieder zurück zieht. Hilft das nicht, dann kommt ein "nein, Florian, nur gucken". Wenn er es wieder macht, dann setzen wir ihn weg und zwar dahin, wo er alles anfassen darf - in seine Spielecke. Das fordert natürlich konsequentes Handeln. Als erstes hatte er die Kabel entdeckt und wir haben es hinbekommen, dass er sie nicht mehr anfasst bzw. weiß, dass er es nicht mehr soll. Manchmal ist er doch in der sehr großen Versuchung, sie zu greifen, reagiert dann aber sofort, wenn wir etwas dagegen sagen. Er wird am Samstag 1 Jahr alt und genau die gleiche Vorgehensweise haben wir auch bei Franziska durchgezogen. Wir hatten den Erfolg, dass wir weder Stereoanlage noch CDs noch Bücher noch ... wegräumen mussten. Wichtig ist, konsequent zu bleiben und auch zu gucken, was das Kind macht. Ehrlich gesagt, Du wirst Deinem Kind nicht verbieten können Bilderbücher zu essen. Entweder Du guckst sie mit ihm oder Du gibst ihm ein Stoffbuch, was er anknabbern kann. Der Drang, Sachen in den Mund zu nehmen, ist halt noch sehr groß. Daher überlegen wir immer, was können wir dem Kind als Alternative geben, wenn wir nicht möchten, was es gerade tut.
    Anschreien ist wirklich die letzte Alternative. Ach ja, beim Drehen auf dem Wickeltisch - hier hatten wir auch das Problem. Mein Mann hat es gelöst, dass er ihm gezeigt hat, dass er der Stärkere ist und ihn festgehalten. Da hatte ich aber meine Schwierigkeiten mit - ich habe ihm etwas in die Hand gegeben zum Angucken und das hat gut funktioniert. Wenn sie etwas nicht wegnehmen sollen, dann sagen wir "das bleibt" - habe ich von meinem Bruder übernommen, der auch gute Erfahrungen mit seinen vieren gemacht hat. Es müssen halt kurze, prägnante und immer wieder die gleichen Worte sein, die wie Signale wirken. Sollte es nicht helfen, dann Alternativen bieten, ansonsten wird Dein Kleiner frustriert sein. Ja, und immer wieder konsequent sein - er wird es nicht beim ersten und auch nicht beim zweiten Mal sagen verstehen, sondern erst beim xten Mal :fingers: .

    Liebe Grüße
    Ulrike
  • MelusineMelusine

    535

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo ulirike!

    Vielen Dank für Deine Antwort! Eigentlich gehe ich garnicht mal so anders vor wie Du, nur daß bei meinem Kleinen häufig die Neugier stärker ist als alles andere, was sie Sache schwierig gestaltet... :roll:

    Ein weiteres Problem z.B. mit Stereoanlage und Herd ist, daß ICH es zwar konsequent verbiete, mein Mann es ihm dann aber "unter Aufsicht" erlaubt. Ich hatte schon manch´ eine Diskussion mit ihm darüber, aber er ist der festen Meinung, daß jede Erfahrung eine wichtige Erfahrung für den Kleinen ist. Ich hingegen bin er Meinung, daß es absolute Tabus geben muß (wie den Herd) :roll:.

    Das mit dem Anschreien auf dem Wickeltisch war nicht gut - das finde ich auch, aber es hat geholfen. Zeitweise hat ihn halt kein Kitzeln, kein Blödeln und kein Spielen vom Turnen ablenken können... :roll:

    Die Bücher kriegt er bis auf weiteres nur, wenn ich dabei bin, denn auf vielen steht hinten drauf "Printed in China" und ich bin von der Unbedenklichkeit nicht wirklich überzeugt...

    VLG von Melusine
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :roll: Och, es gibt immer wieder Phasen, in denen sich auch die fast 4jährigen an keine Verbote oder Gebote halten. :biggrin: Wichtig ist zu wissen, dass es nicht zu viele "Neins" am Tag geben soll. Gerade die Kleineren sind mit zuvielen Ge- und Verboten total überfordert. Und wichtig ist es, die Sätze positiv zu formulieren. Also nicht "Du sollst doch mein xy nicht nehmen", sondern "bitte leg xy wieder auf den Tisch!" Auch das doppelte Verneinen verstehen Kinder nicht so gut. Beispiel "Nein, das darfst du doch nicht!"
  • MelusineMelusine

    535

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    *lach* :biggrin: Das wird sicher auch noch ein paar Jahre so sein... :grin:
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wie wahr :roll:
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Eine kurze Anmerkung zu Verboten im allgemeinen.

    So lange Kinder nicht einsehen, warum sie Verbote einhalten sollten, werden sie immer wieder dagegen vertossen!
    Deshalb sollte Verbote auch immer gut begründen können. Und man sollte sehr gut überlegen, was man verbietet. Gerade bei älteren Kindern. Am allerbesten werden Verbote sogar zur Verhandlung gestellt und gemeinsam aufgestellt. (Ist nicht immer möglich, klar! Vor allem, weil Kinder Handlungskonsequenzen oft noch nicht abschätzen können. Ist aber der Idealfall.)

    "Weil ich das so sage!" ist quasi eine Aufforderung zur Rebellion. Verständlicherweise.
    Sobald man nicht hinguckt, wirds dann trotzdem gemacht. Logisch, oder? Schöner wärs doch, wenn die Kinners sich auch dran halten, wenn man gerade nicht da ist, um die Einhaltung einzufordern. Das kann man aber nur erreichen, wenn sie selber davon überzeugt sind.

    Das kann man auch ruhig schon bei den Kleinen üben, auch wenn sies noch nicht verstehen.
  • MiaofeliMiaofeli

    3,647

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, und irgendwann bilden sie sich eine eigene Ansicht zu den Begründungen und halten es dann auch nicht mehr ein....
    Wenn man jetzt ohne Nachlesen stur auf die Überschrift antworten wollte, so hieße die Antwort wohl: Nie!

    Wenn ich sehe wie meine Oma konsequent ihre Grenzen im Altersheim auslotet..... ;-)


    Lieben Gruß Feli

    Ps.: Es wird nie besser aber dafür anders ;-)
  • MelusineMelusine

    535

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, wahrscheinlich hast Du recht mit "NIE" :biggrin: !

    Momentan gehorcht mein kleines Monster eigentlich wieder recht gut, aber das kann sich jeden Tag ändern... ;-)

    VLG von Melusine
  • NinelenNinelen

    675

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Puh also bei Tarya liegts viel am Tonfall. Und damit mein ich nicht die Lautstärke sondern es ist wohl eher eine Frage des Untertons, sie mekr auf jeden Fall mit einer 100% Sicherheit wenn sie am absoluten Limit der Reizschwelle bzw des Erlaubten ist.
    Will heißen wenn ich schon im Gefühl habe das sie eh nicht hören wird dann hört sie auch nicht. Kann man mir folgen? Also ich mein das nicht irgendwie übersinnlich :biggrin: Aber die kleinen "Monster" merken schon gut wann es ernst ist und wann nicht.
    Was natürlich immer von Vorteil ist, ist Konsequenz. Sie geht deutlich weniger an Stefans Sachen als an meine. Er ist einfach konsequenter darin.

    Mit Tarya hab ich gute Erfahrung damit gemacht ihr einen verständlichen Grund zu geben, allerdings auch erst seit kurzer Zeit, für so ganz Kleine ist das ja gar nicht verständlich.

    Vor einiger Zeit hat Tarya aus einem Buch in dem man immer kleine Teile hochklappen kann und darunter ist dann noch ein weiteres Bild alle diese kleinen "Hochklappteilchen" abgerissen, nachdem sie damit wochenlang wunderbar sorgfältig umgegangen war :flaming01: Also hab ich ihr das Buch abgenommen und sie war der Ansicht wir geben das einfach Papa oder Opa (der ist für schwerere Reperaturen zuständig ;-) ) und dann ist alles wieder ok. Das hab ich vehement verneint und sie hat das Buch nicht wiederbekommen. Jedes Mal wenn sie nachfragte hab ich ihr gesagt das sie es ja kaputt gemacht hat und daher nicht mer lesen kann. Seit dem ist kein einziges Buch mehr beschädigt worden.

    Ist schon nicht so einfach, grade bei dieser Geschichte mit dem Buch hab ich gemerkt das auch viel an unserer Reaktion liegt. Weil wir ja lange Zeit versuchen alles Böse von unserem kleinen Wesen fern zu halten und alles was kaputt geht wieder in Ordnung zu bringen und (schwerere) Verletzungen zu vermeiden und dann auf einmal halten wir den Zeitpunkt für gekommen das "Kind" nun aber mal auch an die Konsequenzen denken soll ohne das es je wirklich ernsthaft Konsequenzen erlebt hätte. Diese haben wir ja nämlich mühsam ferngehalten.
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