Wutanfälle, Schreiattacken

julixjulix

66

bearbeitet 30. 11. 2007, 10:36 in Kleinkinder
Hallo,
wir haben mittlerweile ein immer schwierigeres Problem. Die Pia ist jetzt 2 Jahre und 5 Monate und hat eine ziemliche Trotzphase. D.h. wenn irgendetwas nicht nach ihrem Kopf geht, schreit sie wie am Spiess und hat grosse Schwierigkeiten sich selbst wieder zu beruhigen. Ich selbst versuche es am Anfang ihr zu erklären und ruhig zu bleiben, aber oft wird sie dann noch wütender schreit noch mehr, wirft sich sogar auf den Boden und strampelt wie verrückt. Ich sag dann zu ihr, dass ich jetzt weggehe und erst wieder mit ihr reden kann, wenn sie ruhig ist. Sie steht dann auf rennt schreiend hinter mir her, zieht mich am Bein und schreit weiter wie am Spiess.
Wenn ich sie in so einer Situation in den Arm nehmen will und sie so beruhigen will dann strampelt sie so fest, dass sie mich trifft und das tut natürlich weh.
Das einzigste was da hilft ist sie in ihr Zimmer zu bringen (sie also sich selbst überlassen) und sie da drinnen ausschreien zu lassen. Danach ist sie das reinste Lämmchen und wir reden dann nochmal darüber.
Aber ich hab mittlerweile meine Zweifel ob das wirklich die beste Lösung ist, wenn ich sie einfach so ins Zimmer schmeisse und damit abschiebe. Aber ich weiss sonst keine Lösung , da es wirklich nicht einfach ist in so einer Situation ruhig zu bleiben.
WAs denkt ihr, könnt ihr mir helfen?

Liebe gRüsse aus der Schweiz
Julia

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schau mal, zwei Beiträge weiter unten
    viewtopic.php?f=26&t=41430
  • julixjulix

    66

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    oh entschuldigung, hab vorher nicht so weit gelesen und dachte das passt nicht so ganz, wie unsere das macht. heisst das also, dass das mit dem ins zimmer sperren total falsch ist und meine kleine dort ängste hat? aber wie denn sonst? wie schon gesagt, manchmal dauert so eine schreiphase über 20 minuten und das zerrt schon sehr an den nerven.
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, es ist falsch, denn es wie ein Liebesentzug! Diese Trotzphase ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung und man sollte das Kind begleiten. D.h. man muss lernen mit dem Geschrei umzugehen. Das ist schwer, ich habe hier auch so ein ausdauerndes Kind, das mal locker 40 min. am Stück schreit.
    Gib mal Trotzphase in die Suche ein und du wirst ganz viele Beiträge dazu finden mit guten Texten, die dir wirklich weiterhelfen. Ich würde es dir verlinken, aber bin gerade auf der Arbeit und habe kaum Zeit.
    Es ist wichtig, dass du dir immer vor Augen hälst, dass dein Kind das nicht macht, um dich zu ärgern. Es ist einfach in dem Moment überwältig von seinen Gefühlen und seinem Willen. Und es macht nur wenig Sinn, ja es kann sogar schädlich sein, wenn du von deinem Kind verlangst, seine Gefühle zu unterdrücken. Besser wäre es, wenn du sagst "ich kann verstehen, dass du wütend bist, aber du kannst xy jetzt nun mal nicht haben!" Dann solltest du deinem Kind anbieten, es zu trösten, was aber nicht bedeutet, dass du nachgeben musst. Lässt es sich nicht trösten, dann bleib in der Nähe und biete den Trost immer wieder an. Ist der Schreianfall durch, dann erkläre ihr es noch mal genau.
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jupp. Das untersteich ich und füge noch hinzu:

    Ablenkung wirkt manchmal Wunder.

    Versuch mal, den Wutanfall nicht als Konflikt zwischen Dir und deinem Kind, sondern als Konflikt zwischen dem Willen den Kindes und seinen Möglichkeiten zu begreifen.
    Dann hast du die nötige Distanz um über deinen Schatten zu springen und zu deeskalieren, das heißt, die Situation zu entschärfen indem du dem Kind eine Alternative anbietest, es zum Lachen bringst, es ablenkst, ihm schnell eine neue Aufgabe und ein neues Ziel gibst.

    Das hilft oft besser, als man meint. Ist aber natürlich Temperamntabhängig. Einige lassen sich gut ablenken, andere weniger gut.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab da mal eine Frage dazu. Wenn man das Kind ablenkt, nimmt man ihm dann nicht die Möglichkeit, so einen Konflikt, den das Kind da gerade hat, zu bewältigen? Ist Ablenken nicht gelegentlich auch eine Mogelpackung? Dass man es in der Situation nicht ernst nimmt? Oder dass man sofort wieder will, dass das Kind "lieb" ist und man es nicht einfach mal "böse" sein läßt.

    Also wenn ich wütend bin, dann hasse ich es, wenn mein Freund mich ablenken will, weil er es nicht erträgt, dass gerade mal nicht alles eitel Sonnenschein ist. Wo ist der Unterschied zwischen Erwachsenen und kindlichem Verhalten?

    Ich mein das nicht als Gestänker hier, aber ich hab mir da in der letzten Zeit immer mal wieder Gedanken zu gemacht, bin aber gedanklich nicht zu einem Ergebnis gekommen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das finde ich eine sehr gute Frage....
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ist völlig richtig, Kinder sollen auch mal ruhig sauer sein dürfen. Nur ist es auch immer absolut situationsabhängig und temperamtabhängig, oder nicht? Klassisches Beispiel: Wutanfall an der Kasse im Supermarkt. Wenn man da keine Nerven wie Drahtseile hat, ist man dankbar, wenn sich das Kind schnell ablenken lässt.
    Zu Hause ist das was anderes. Da mag man das Kind sich auch mal kontrolliert austoben lassen (Kissen boxen etc).

    Ich denke einfach, dass man mehrere Handlungsmöglichkeiten kennen sollte für so eine Situation. Mit nur einer fährt man sich sehr schnell fest.

    Außerdem sind solche Handlungsmuster ja keine Patentrezepte.
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jolina lässt sich gar nicht ablenken! :biggrin: Das hat noch mit 18 Monaten geklappt, aber dann wars auch vorbei. Es kommt auf die Situation an, auf die Intensität des Trotzanfalls und auf das Kind.
    Ich persönlich finde ja, dass es besser ist, die Situation vorauszusehen und rechtzeitig zu umschiffen. Auch eine Art Ablenkung, die aber nicht immer klappt.
    Was ich wirklich als Ablenkung empfinde und nicht gut heisse ist, wenn meine Mutter oder die Schwiegermutter sofort Jolina versuchen vom Schreien abzulenken mit irgendwelchen Spielchen oder Versuche, sie in ein Gespräch zu verwickeln. Sie reden dann einfach auf sie ein mit irgendwelchen Dingen, das macht mich wahnsinnig. Dann habe ich nicht nur ein schreiendes Kind, sondern noch eine dauerquasselnde Oma, die mir die Möglichkeit nimmt mein Kind vernünftig in seinem Schmerz zu begleiten. :roll: Und letztendlich hat das noch nie funktioniert, wenn Jolina toben will, dann macht sie das auch!
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