Artikel aus dem Ärzteblatt...

MäusleMäusle

7,471

bearbeitet 15. 12. 2007, 09:39 in Schwangerschaft
Es ist keine Frage sondern ein für mich recht interessanter Artikel. Ich bewundere das schon lange, wie Schwangere nicht "vorneüberkippen". Dachte, vielleicht interessiert es auch die eine oder andere von euch. Ich hoffe es ist ok, wenn ich das hier einstelle, ansonsten bitte verschieben.
Wie Schwangere ihr Gleichgewicht halten

Boston – Eine Verstärkung der Lendenlordose und der Zwischenwirbelgelenke ermöglicht Schwangeren einen (weitgehend) unbeschwerten aufrechten Gang, berichten Anthropologen in Nature (2007; 450, 1075-1078).

Könnten Männer schwanger werden, hätten sie bald das Gefühl vorne überzukippen. Mit zunehmender Dauer der Schwangerschaft verlagert sich nämlich der Schwerpunkt des Körpers nach vorne. Wenn er vor der Ebene des Hüftgelenks liegt, kann der Körper die Balance nicht mehr halten. Schwangere Frauen kippen niemals um, nicht weil sie im Allgemeinen geschickter wären als Männer. Sie verdanken die Aufrechterhaltung des zweibeinigen Ganges in Zeiten der Schwangerschaft vielmehr anatomischen Besonderheiten ihrer Lumbalwirbelsäule, die bisher unentdeckt blieben.

Bekannt ist, dass die Wirbelsäule bei beiden Geschlechtern im unteren Bereich nach vorne gekrümmt ist. Doch erstreckt sich diese Lordose nur bei der Frau über drei Lumbalwirbel, wie die Anthropologin Katherine Whitcome von der Harvard Universität in Cambridge/Massachusetts herausgefunden hat. Bei Männern ist sie auf zwei Wirbel beschränkt. Bei der Frau sind außerdem die kleinen Zwischenwirbelgelenke um 14 Prozent größer als beim Mann und zudem in einem etwas anderen Winkel als beim Mann aufgestellt. Dies vermindere die Tendenz der Wirbel nach vorne abzugleiten und entlaste damit die Rückenmuskulatur, sagt die Forscherin.

Ohne diese anatomischen Besonderheiten wäre die Schwangerschaft anstrengender für die Frau. Sie hätte in früheren Zeiten die Fortbewegung so sehr eingeschränkt, dass schwangere Frauen zur leichten Beute von wilden Tieren geworden wären, vermutet Whitcome. Deshalb habe sich die vermehrte Lordose schon früh in der Evolution des Menschen herausgebildet. Die Veränderungen fänden sich bereits beim Homo australopithecus, der vor zwei bis drei Millionen Jahren lebte. Bei Schimpansen sei sie dagegen noch nicht nachweisbar. © rme/aerzteblatt.de
Hey! 1 Frage - 100 Antworten!
Im BabyForum kannst du dich einfach, sicher und anonym mit (werdenden) Mamas und Papas in deiner Nähe austauschen. Registriere dich jetzt, um alle Bereiche zu sehen und mitzuplaudern:Kostenlos registrieren

Hey & Hallo im Forum!

Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!

Aktionen

Ratgeber

Ratgeber - Baby und Eltern beim Kuscheln

Social Media & Apps

Registrieren im Forum