Dialekt

DeannaDeanna

1,641

bearbeitet 21. 12. 2007, 10:47 in Sprachentwicklung
So... nu muss ich auch mal.

Flo hat im Februar angefangen zu richtig reden und nun quasselt er wie ein Wasserfall, das im Mittagsschlaf und nachts nur mal in "Standby" geht... :roll: ;-) :grin:

Ich habe von Anfang an mit ihm wie mit einem Erwachsenen gesprochen, von daher beherrscht er auch Worte, die andere in seinem Alter nicht verwenden. Ob das gut ist oder nicht kann ich nicht sagen.
Aber ich behaupte mal er hat einen recht großen Wortschatz.

Leider hat er sich jetzt von Opa und seinem Cousin / seiner Cousine ein bisschen den Dialekt abgekupfert.
so kommt oftmals "runner" anstelle von "runter" oder "dahinne" anstelle von "da hinten" etc.
Worte, die er bis vor einiger Zeit hochdeutsch gesprochen hat.

Ich bin auch mit Dialekt aufgewachsen, mein im Haus lebender Onkel konnte garkein Hochdeutsch.
Aber meine Mutter hat mit mir z.B. nur reinstes Hochdeutsch gesprochen, schon fast übertrieben.
Ich wusste irgendwann, dass ich "draußen" hochdeutsch rechen und daheim "babbele wie mir de Schnabbel gewachse is" konnte.
Nur wie mach ich das jetzt bei Flo.
Ich möchte eigentlich ungern, dass er jetzt schon mit sowas anfängt. Auch kommen von Opa im unbedachten Moment Worte wie "der Dämel" (für "der Dussel/Blödmann/Schussel"), die Flo natürlich sofort perfekt beherrscht...

Wie würdest du die Dialektsache handhaben?
Ich meine, ganz rein ist mein Hochdeutsch jetzt auch nicht mehr, aber dennoch "sauberer" als das von Opa...

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich glaube da hat man wenig Einfluss drauf. Was willst du denn machen? Du kannst deiner Umgebung den Dialekt nicht abgewöhnen. Achte halt auf deine eigene Sprache. Das ist der einzige Einfluss, den du hast. Ich lebe hier als einzige einigermaßen hochdeutsch sprechende unter lauter Schwaben. Ich hoffe darauf, dass meine Kinder zweisprachig werden ;-)
  • DeannaDeanna

    1,641

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die Frage ist halt: korrigieren oder nicht?

    Im Moment wiederhole ich halt immer das Wort korrekt, wenn er es im Dialekt sagt.
    Oder ich frage ihn: Wie heißt das richtig? und dann kommt es auch korrekt..
    Also er weiß es schon...
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also unser Opa spricht auch oft mit Dialekt und da ist dann ein Affe ein Ärpe??? Unser Kleiner sagt das dann auch nach und zeigt mir Ärpen wenn er welche sieht. Ich sage dann einfach nur: ah da ist ja ein Affe und das wars dann. Er spricht meißtens so wie ich und da alle anderen ja auch nicht wie der Opa reden geht es denk ich mal.
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich finde, Kinder sollten beides lernen. Und man sollte auch beides ohne Druck vermitteln. Ich finde es schade, dass der Dialekt bei so vielen Kindern und Jugendlichen inzwischen verschwindet. Daher würd ich den kleinen auch lassen.
  • maxi37maxi37

    5,192

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Tim sächselt auch bei manchen Wörtern. Und das ist auch ok so. Schließlich sind wir Sachsen. Er sagt Zuch= Zug oder och neee statt ach nein. Bei ihm ist es auch nicht extrem. Und wenn ich versuche hochdeutsch zu reden klingt das so blöd, das ich es lieber lasse und nur versuche nicht m tiefsten Sächsich zu reden. :grin: . Wenn man in einer Gegend mit Dialekt wohnt, redet man dann eben auch so. Ist ja wie bayrisch oder schwäbisch oder so. Was ich eigentlich sagen wollte, ich finds nicht schlimm ;-) .
  • DeannaDeanna

    1,641

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na mit bayrisch, schwäbisch oder was auch immer hätte ich auch nicht so das Problem... da ist das ja "Landessprache"

    Hier ist es eine Mischung aus Kowwelenzer und Wäller Platt und das hört sich meiner Meinung nach nicht besonders schön an und wird auch - so empfinde ich - nicht so akzeptiert.
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hier in Köln spricht man ja so eigentlich auch keinen Dialekt mehr - viele, die hier aufgewachsen sind, verstehen ihn nicht mal mehr, was ich sehr traurig finde!!
    Ich bin mit Dialekt aufgewachsen- mein Vater kann gar kein Hochdeutsch, und meine Eltern untereinander sprechen nur Kölsch ... ich verstehe alles, kann auch prinzipiell alles sprechen, aber mit hochdeutschem "Akzent" drin - also kein ganz reines Kölsch.
    Mein Vater spricht (da er ja kein Hochdeutsch beherrscht) mit Joelle auch Kölsch - wenn sie da mal irgendein Wort übernimmt, finde ich das nicht schlimm - schlimmer fände ich, wenn sie es nicht verstehen könnte!!
    Natürlich haben wir so den ein oder anderen Laut, den wir nicht ganz rein hochdeutsch sprechen - z.B. wird die "Kirsche" ja eher "Köchsche" gesprochen - so spreche ich mit Joelle natürlich auch - also, ich mühe mich nicht ab, ganz akkurat alles auszusprechen ... und wenn sie das übernimmt, finde ich das schön - man soll schließlich hören, wo sie her kommt!!!
    Meine Schwägerin hat ihr beigebracht zu sagen "Ich bin ein echt kölsch Mädche" ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    dialekt zu sprechen, hat keinen negativen einfluss auf den verlauf der sprachentwicklung. daher sehe ich da auch kein problem, was die verwendung der wörter angeht. wörter ggf. richtigzustellen bzw. zu korrigieren ist okay. mehr würde ich persönlich aber nicht tun, denn für die kinder macht das keinen unterschied, da sie nicht wirklich, wissen was dialekt/mundart vs. hochsprache ist.
    was die akzeptanz des dialekts angeht, ist das eher ein soziales "problem", da möglicherweise damit auf schichtzugehörigkeit und bildungsniveau rückgeschlossen wird. abgesehen davon werden verschiedene dialekte auch unterschiedlich gewertschätzt.
    ich selbst bin gebürtige sächsin aus dem vogtland (hallo maxi :byebye02: ), lebe aber schon seit frühster kindheit in der region potsdam/berlin und habe mir diese mundart auch sehr angenommen ;-). wenn ich im unterricht stehe oder sprachtherapie mache, bin ich natürlich in der hochsprache unterwegs, aber erwische mich auch immer mal wieder, wie ich schnell mal in das umgangssprachliche abrutsche. für mich ist das so okay ;-).
  • Silke76Silke76

    1,109

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich finds auch nicht schlimm. Das ist doch jogging fürs Gehirn :biggrin: Ich hab festgestellt, dass sich unsere Große eben dem anpasst, mit dem sie gerade spricht. Stehen wir also vorm Karusell sagt sie zu mir: "Mama, kann ich Karusell fahren?" Meiner Mutter gegenüber "Oma, derf isch Reidschuhl fahre?" (oder so ähnlich :biggrin: ).
    Grüßle
  • DeannaDeanna

    1,641

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Silke76 schrieb:
    Meiner Mutter gegenüber "Oma, derf isch Reidschuhl fahre?"

    Hört sich nach Mainzer Gegend an.

    Vielleicht kommt mir das auch nur so schlimm vor, weil ich erst seit 7 Jahren mit dem Dialekt hier konfrontiert bin und seit 4 Jahren hier lebe und anfange selbst das ein oder andere zu übernehmen...

    Ich empfinde halt dieses "da runner" als grausam... ;-)
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das kann ich nachvollziehen. Geht mir hier ähnlich. Ich frage mich wann mein sohn zum ersten mal "dahanne" sagt. Wobei ich ja bis heute nicht verstanden habe, wofür dieses Füllwort eigentlich gut sein soll. Immerhin sagt er nicht wie sein Cousin "do nei" und "nä mä". Mein Neffe hat mich mit drei Jahren tatsächlich nicht verstanden, einfach weil er das schwäbisch seiner Eltern gewohnt war.
  • HjördisHjördis

    2,857

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also icke bin ja aus Brandeburg und ick fände es knorke, wenn mein Lütter nich anfängt zu kölschen, sondern lieber berleenert. ;-)
  • KnightKnight

    18

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich mache im Moment auch immer wieder gern die Faust in der Tasche, wenn mein Sohn rheinisch redet, wie er es im Kindergarten hört... ich bin nicht von hier und finde den Akzent gruselig, da kann ich dich gut verstehen.

    Verbessern und sagen, dass es anders heißt, hat bei uns eher den entgegengesetzten Effekt. Im moment bringe ich dann das "Wort des Anstoßes" einfach in meinem nächsten Satz nochmal auf hochdeutsch unter. Ich hoffe einfach, dass er das irgendwann abstellt und so redet wie seine Eltern - oder dass ich lerne, damit zu leben :roll:
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