Wie "Machtkämpfchen" ausfechten ohne zu verletzen?

NiennaNienna

7,124

bearbeitet 17. 01. 2008, 10:56 in Kleinkinder
Hallo zusammen.

Ich weiss echt nicht weiter....

Tom ist soooo schrecklich drauf: er will grundsätzlich das Gegenteil von dem was man sagt. Wenn er etwas erlaubt bekommt ist es nicht genug, er fordert so lange Dinge ein, bis es irgendwann ein "Nein" gibt.
Dann heult er, was mich nicht dazu bringt nachzugeben. Dann kommandiert er los:"Die Tränen wegmachen!" obwohl er durchaus ganze Sätze bilden kann und bitte und danke benutzen kann.
Wenn ich mich weigere ihm die Tränen wegzuwischen (das kann er prima allein) hört das Geheul gar nicht auf.
Beliebte Streitpunkte sind Zähneputzen, Anziehen, Spazierengehen, Essen....

Ich weiss einfach nicht, wie ich darauf reagieren soll. Ich kann mir das ja nicht gefallen lassen. Den Tagesplan bestimme nun mal weitgehend ich, denn ich organisiere hier das kleine Familienunternehen und ich kann die Uhr lesen. Ausserdem finde ich, dass er Dinge, die er selbst kann (z.b. Schuhe ausziehen) auch -meistens- selbst machen sollte, ich bin ja nicht sein Lakai. Klar, wenn er müde ist odersonstwie schlecht drauf, helfe ich ihm natürlich, aber doch nicht immer!
Andererseits will ich aber auch nicht durch ständiges Nein und Kritik sein Selbstvertrauen im Keim ersticken.

Was tun?? :confuded:

Kommentare

  • DarkBlueDarkBlue

    1,019

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!

    Ich kann da eigentlich noch nicht wirklich mitreden, da Sarah ja noch viel kleiner ist (obwohl sie auch schon einen ziemlichen Dickkopf hat... ;-) ), aber kann es vielleicht sein, dass sein Verhalten u.a. auch an der Geburt seiner kleinen Schwester liegt?

    Die Kleine wird in seinen Augen ja auch von vorne bis hinten bedient und jeder springt, wenn sie schreit (nehme ich jetzt mal an ;-) ) - evtl. fällt er jetzt auch in so eine Art "Babyphase" zurück, in der er wieder alles gemacht haben will, obwohl er es eigentlich schon längst selber kann?! Ist nur so ein Gedanke...und eine wirkliche Lösung dazu hab ich leider auch nicht parat, aber vielleicht ist es zumindest mal ein Ansatz, auf dem man aufbauen kann...

    Liebe Grüße,
    Judith
  • NinelenNinelen

    675

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ui ja das kann gut sein das es am Geschwisterchen liegt. Versuchs doch mal anders rum statt das Problem anzugehen wenn er "ungehorsam" ist bestätigst du erst mal alles was er allein macht und toll macht. So das er sieht er bekommt auch Aufmerksamkeit ohne das er deine Hilfe braucht und vor allem ohne das er fies wird. Mit Glück erledigt sich das Ganze dann von allein oder wird zumindest weniger.

    Im Moment muß er ja glauben er kriegt nur so was von deiner Zeit.

    Was kein Vorwurf sein soll! Tarya hat das gleiche Spiel gemacht als bei uns der Hund dazukam und der bedarf ja nun deutlich weniger Aufmerksamkeit als ein Baby.

    Binde ihn mit in die Babybetreuung ein und wenn es nur ist das er dir ein Spuktuch bringt oder die Windel anreicht etc. Zeig ihm das du stolz auf das bist was er schon alles kann.
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @DarkBlue,
    sicher hat die kleine Schwester da was mit zu tun, aber in Ansätzen gab es das auch schon vorher.

    @Ninelen
    Genau das tu ich ja schon, aber es wird immer schlimmer.
    Ich lobe ihn, wo es nur geht (und es gibt wirklich Tage da muss ich nach einer solchen Gelegenheit suchen!!). Heute zum Beispiel war er beim Einkaufen superlieb, und das habe ich ihm dann auch ausdrücklich gesagt. Ich war mit beiden Kindern im Kaufhaus um mir Schlafanzüge zu kaufen und er hatte vorher schon gesagt, dass er da keine Lust zu hat. Trotzdem war er ruhig, ist bei mir geblieben und hat sogar den "Grosser-Bruder-Beschützerinstinkt" ausgepackt, als ich Luzie im MaxiCosi auf den Boden gestellt habe und weiter als 2 m davon weg stand: "Nehmen die Leute die Luzie jetzt weg??" - und hst sie mit beiden Händen festgehalten.
    Er liebt sie und sagt auch immer gleich Bescheid, wenn sie schreit und kümmert sich soweit er kann.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wir haben diese Machtkämpfe auch andauernd. Naja, so kommt es mir vor. Sie treten meist phasenweise gehäuft auf. Vor einiger Zeit hat er mich auch permanent provoziert. Erst wollte er das Eine (was er nicht darf) dann etwas Anderes (was er auch nicht darf), anschliessend will er genau das machen, was er auch nicht darf. Es war zum Verrücktwerden. Und ich habe noch keine zufriedenstellende "Massnahmen" herausgefunden.
    Er scheint den Riecher dafür zu haben, wann es wirlich unpassend ist. Gehäuft treten diese Kämpfe auch beim Anziehen zum Rausgehen/Termine/Kiga etc. auf oder wenn ich mich um etwas anderes (oder anderen) beschäftigen muss. Seit einiger Zeit gibt es auch jeden morgen Geschrei, wenn es ans umziehen und waschen geht. Ich bin dann auch schon genervt. :oops:
    Alle guten Worte, ignorieren der Wutanfälle, schimpfen, ankündigen, abwarten, Zeit lassen...nichts zeigte bisher wirklich Erfolg. :sad:
    Er lehnt dann alles ab und schreit und tobt. Er will weder kuscheln noch hört er zu. Ihn austoben lassen kann ich nicht, wenn wir wohinwollen etc. Wenn möglich, versuche ich ihn sich austoben zu lassen.

    Aber wie soll ich am besten damit umgehen, wenn wir wegmüssen oder er morgens sich weigert sich umziehen zu lassen/sich selber auszuziehen? Manches Mal habe ich ihn einfach angezogen (ruhig aber bestimmt), damit wir los können.
    Aber nutze ich damit nicht meine körprliche Überlegenheit aus? Und wie empfindet er das wohl?
    Ich versuche es nicht persönlich zunehmen, aber das ist ganz schön schwierig.Und es zerrt gehörig an meinen Nerven.
    Irgendwann muss das doch mal ein Ende haben...

    Also kann ich Dir leider nicht helfen. Sondern Dir nur sagen, daß ich dieses Verhalten gut kenne.
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Nienna:
    Auch wenn das Verhalten schon vorher in Ansätzen da war, es ist einfach zu typisch für einen frisch gebackenen großen Bruder um nichts damit zu tun zu haben ;-) . Ich bin mir fast sicher, dass es was damit zu tun hat!
    Und die Frage, ober seine Schwester mag oder nicht hat damit gar nichts zu tun, denn hier geht es nicht um SEINE Beziehung zu seiner kleinen Schwester (Die ja sehr gut ist, siehe Kaufhaus), sondern um DEINE Beziehung zu ihm, die notwendigerweise durch die neue Situation verändert wird. Das ist schmerzhaft.

    Für die konkrete Situation: Aussitzen und ihm immer wieder vermitteln, dass du ihn trotzdem lieb hast. D.h. wenn ihr "diskutiert", dann wird nur das Verhalten kritisiert, aber nicht er selbst. Das ist ganz wichtig.
    Jeden gute Moment genießen.

    @Froschvonhops:
    Ich würde einfach mal versuchen, die Situation nicht als Machtkampf zu begreifen. Ich finde dieses Wort sehr unschön, es hat so viel mit hierarchischen Strukturen zu tun. Eltern als Machthaber (Diktatoren) und Kinder als Grabenkämpfer im rebellischen Untergrund? Naja, ihr wisst schon, was ich meine. Unschöne Vorstellung.

    Man unterschätzt nämlich oft die Empfindsamkeit der Kinder.

    Ist Dir mal aufgefallen, in welchen Situationen diese Diskussionen auftreten?
    In Situationen die für DICH stressig sind. Für DICH, nicht notwendigerweise für IHN! Mal überlegt, dass er vielleicht in dem Moment nur deinen eigenen Unwillen und deine eigene negative Einstellung der Situation gegenüber zum Ausdruck bringt?
    Vielleicht stellt er sich ja gerade gar nicht gegen dich, sondern arbeitete mit dir quasi als dein Sprachrohr? Das würde erklären, warum er die ganze Zeit Unwillen demonstriert.

    Soll nur ein Denkanstoß sein für weitere Diskussionen. Aber vielleicht ist ja was dran. Ich habe das selbst einfach sehr oft erlebt in letzter Zeit.

    Mein Kind ist nämlich auch in Gegenwart meiner Eltern der letzte Rotzlöffel gewesen in letzter Zeit, was meine erzieherischen Fähigkeiten natürlich zur Diskussion stellte, was ja klar... :roll: . Aber er war es einfach, weil ich es in dem Augenblick gerne gewesen wäre ( aufgrund von einigen Kämpfen, die ICH mit meinen Eltern ausfechten musste ). Er ist ein ungalublich gutes Barometer für meine eigene Stimmung. Und so schaukelt sich schlechte Laune schnell hoch... :confuded:
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @tesoro
    Manchmal bricht mir schier das Herz, wenn er -vermeintlich- unbeobachtet irgendwo steht und sein Kuscheltuch krault.... dieser todtraurige Blick, und ich weiss gar nicht, wie ich ihm helfen kann.
    Ich habe ihn auch schon mal gefragt, ob er traurig sei, was er dann bejaht hat. Er kann mir aber nicht sagen, warum.
    Kann ich denn noch irgendetwas tun, um es ihm leichter zu machen??
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Nienna:
    Das ist für Ihn vielleicht eine Krisensituation, aber eine, die nun mal zum Leben dazugehört!
    Alles geht nun mal nicht. Blöder Spruch, aber wahr.

    Helfen kann ihm eine Extraportion Zuwendung viellleicht von einem anderen Familienmitglied, ein bisschen mehr Geduld bei kleinen und größeren Ausrastern und keine dummen Sprüche, wie "Aber du bist doch jetzt der Große, du musst das doch können / Rücksicht nehmen" etc... du weißt, welche Sprüche ich meine.
    Auch wenn es vielleicht wahr ist...

    Verkneifen :biggrin: .


    Und vielleicht darf er ja auch mal ab und zu Baby spielen. Das kann auch helfen und wird ihm sicherlich bald langweilig werden.

    :troest:
    Es wird schon.
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Baby spielen will er gar nicht, im Gegenteil, er betont selbst, dass er schon groß sei. Allerdings soll ich ihm ständig helfen und zwar "sofort" (O-Ton!), aber an Selbständigkeit hat er wie gesagt auch vor Luzies Geburt wenig Interesse gezeigt... alle anderen Kinder wollen immer alles alleine, auch wenn sie es vielleicht noch nicht können und machen ihren Eltern damit stress.... meiner macht es umgekehrt... er lässt sich ja sogar freiwillig füttern und kann dabei hervorragend selbst essen... es ist ihm nur zu langweilig; genau wie an-und ausziehen, etc.
    Ich sage dann immer, dass ich ihm helfe, wenn alles andere erledigt ist... also bespielsweise fütter ich ihn erst dann, wenn ich fertig gegessen habe, oder ziehe ihm die Schuhe aus, wenn ich die Einkäufe im Kühlschrank habe, selbstverständlich nur bei Dingen, die er sicher selbst kann. Wenn ihm das Warten nicht gefällt, muss er eben selbst aktiv werden, oder ist das zu viel verlangt?

    Und ansonsten.... weiter wie bisher... loben wo es geht; Exclusivzeit mit Mama, wenn möglich; auf das "Theater " wenig eingehen; Warten, dass er seinen Weg findet.
  • MiaofeliMiaofeli

    3,647

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo

    Habt ihr eine feste Struktur bei den Dingen um die es geht oder ists schwammig? Was ich meine ist z.B. das Schuhe anziehen. Machst Du es manchmal und er auch manchmal oder folgst Du auch seinem Befehl in Situationen die Eile erfordern z.B. ?
    Für mich klingt es als suche er nach klaren Ansagen ( er lebt sie sogar vor) um zu wissen woran er ist. Vielleicht hilft es wenn ihr verschiedene Dinge ( nicht alle auf einmal) klar regelt. Nimm dafür Dinge von denen Du weißt das sie auch ausnahmslos einhaltbar sind für die nächsten Wochen ( etabliertes hält Ausnahmen schonmal stand) und zieh es auch "knallhart" durch. Bestehe also auf die Einhaltung der Regeln. Baue aber in die Struktur auch positives ein. Z.B. eine feste Zeit für Euch beide ( muss keine Uhrzeit sein, sondern eine dem Tagesablauf angepasste z.B. Nach dem Mittagessen oder wenn die Kleine Abends schläft. Was am besten machbar ist) oder einen Tag an dem es für ihn einen besonderen Joghurt gibt ( oder was er sonst so mag) den kein anderer haben darf ( natürlich beneidet ihr ihn immer wieder mal darum ).

    Viel Lob ( auch für ganz banale Dinge tut Lob gut. Wie z.B. das er toll mit der Gabel umgehen kann) und viel kuscheln und liebhaben ist klar. Elena liebt es sich zu übertrumpfen mit den Liebesbekundungen frei nach dem Hasenbuch " Weißt Du eigentlich wie lieb ich Dich hab?" Was Elena noch liebend gerne hört sind Geschichten von ihr als sie so alt war wie Tom es grade ist.

    Gruß Feli
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nienna schrieb:
    Allerdings soll ich ihm ständig helfen und zwar "sofort" (O-Ton!), aber an Selbständigkeit hat er wie gesagt auch vor Luzies Geburt wenig Interesse gezeigt... alle anderen Kinder wollen immer alles alleine, auch wenn sie es vielleicht noch nicht können und machen ihren Eltern damit stress.... meiner macht es umgekehrt... er lässt sich ja sogar freiwillig füttern und kann dabei hervorragend selbst essen... es ist ihm nur zu langweilig; genau wie an-und ausziehen, etc.
    Ist bei Mirco genauso. Der will eigentlich auch gar nichts selber machen. Das kommt bei uns nur ganz selten vor. Mittlerweile hat er sich aber daran gewöhnt, dass er dann eben warten muss bis ich mit Jolanda fertig bin. Aber dass er sich deswegen selber anfängt die Schuhe auszuziehen ist bisher nicht passiert.
    Ich halte ihm auch nicht mehr vor, dass er das ja eigentlich selber kann. Das macht uns nur Stress und letztendlich bringt es ja auch nichts. Er muss schon selber den Dreh finden, dass es viel spannender ist Dinge selber zu machen.
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aber warten lassen ist schon ok, oder?
    Nicht dass er dann denkt alles andere (der Einkauf, Luzie, ich) wären wichtiger als er?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @tesoro
    Ja, da Du hast Recht. Machtkämpfe ist ein blödes Wort. Er weiss noch nicht so Recht, wohin mit seiner Wut, Hilflosigkeit etc. wird er langanhaltend laut.

    Die Situationen (anziehen, los müssen) in denen die Diskussionen auftreten sind für mich nicht von Haus aus stressig. Dafür plane ich ausreichend Zeit ein. Sie werden für mich erst stressig, wenn er sich total quer stellt. Mein Problem dabei ist dann, das ich nicht weiss, warum er gerade austickt. Mal geht alles gut, beim nächsten Mal, wo alles genauso abläuft, will er plötzlich nicht (mehr) und mauert. Dann komme ich nicht an ihn ran. Das setzt mich unter Stress. Und ich habe dann auch nicht die Zeit 30-45 min zu warten, bis er sich beruhigt hat und co-operiert.

    Es wäre schon möglich, das er wie mein Sprachrohr reagiert. Habe länger darüber nachgedacht und ich würde mich gerade eher gut ausgelastet und urlaubsreif beschreiben. Daher kann es sein, das sich unsere Stimmung manchmal hochschaukelt. Das wurde mir manches Mal auch bewusst und ich konnte die Situation wieder entspannen.

    Generell reden wir danach kurz darüber, wobei er mir nicht viel dazu sagen kann. Wir kritisieren jedoch nicht ihn, sondern das Verhalten und gestehen auch selber Fehler ein. Und wir sagen uns oft, das wir uns lieb haben und kuscheln.
  • tesorotesoro

    4,431

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nienna schrieb:
    Aber warten lassen ist schon ok, oder?
    Nicht dass er dann denkt alles andere (der Einkauf, Luzie, ich) wären wichtiger als er?

    Ich glaube nicht, dass er das denkt. Ich finde die Konsequenz, dass er nun mal warten muss, wenn er es nicht selber machen will, ganz logisch. Ich kann nicht sehen, wo das problematisch sein sollte.
    Du kannst ihm auch ruhig vermitteln, dass du das stressig findest, wenn er nichts alleine machen will.
    Nur weil er gerade eine Krise durchmacht, muss man ihn deshalb nicht vor der Realität abschotten und die Realität ist nun mal: Mama ist auch nur ein Mensch, mit zwei Händen und einem Kopf. Und manchmal hat sie Stress.

    Seine Zuwendung wird er in anderen Situationen bekommen.
    Froschvonhops schrieb:

    Es wäre schon möglich, das er wie mein Sprachrohr reagiert. Habe länger darüber nachgedacht und ich würde mich gerade eher gut ausgelastet und urlaubsreif beschreiben.

    Sind wir das nicht alle ein bisschen :biggrin: ?

    Ich kenn das Gefühl, gerne wissen zu wollen, was in so einem kleinen Kopf vor sich geht, der gerade beschließt, einen dicken Ausraster hinzulegen. Oft bleibt das wirklich ein Rätsel... :traurig04:

    Aber ich finde es gut, wenn Eltern nicht gleich auf stur schalten, sondern auch mal überlegen, dass zu einem Streit immer zwei gehören ;-) . Und ohne Streit geht es nun mal nicht. Das gehört genauso dazu, wie Kuscheln. Die Frage ist immer nur, wie man aus dem Streit wieder herauskommt. Gestärkt oder verletzt. Und das ist nicht nur bei kleinen Kindern und Erwachsenen so, sondern auch zwischen Erwachsenen.

    Das war mein Wort zum Samstag.
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei uns ist es auch gaaaaaaaaanz schlimm wie du ja schon gelesen hattest ;-) und leider kann ich überhaupt nicht mehr ruhig bleiben, bin nur noch am meckern und rumschreien und leider sage ich viele Sachen die ihm sicher nicht gut tun :sad:. Aber ich kann das einfach nicht mehr ertragen das er erstens wie eine Klette an mir hängt und wenn ich alles mit ihm mache er trotzdem nie zufrieden ist. Er besteht zum Beispiel darauf das ich mit spazieren gehe was ich dann eben auch mache weil ich denke er will eben Zeit mit mir verbringen, aber dann macht er nur Theater das ich echt gar keine Lust mehr habe irgendwas zu machen. Egal was es artet immer aus...er möchte einen Lutscher und kriegt auch einen...dann will er noch einen aber ich sage ihm immer schon vorher das es nur einen gibt und dann nichts mehr. Das gibt natürlich Theater ohne Ende und so geht das den ganzen Tag weiter. Er will nicht mit einkaufen er will im Auto warten mit mir. Okay geht Papa alleine rein...ist er drin will mein Sohn doch mit und schreit wie am Spieß. Überhaupt jammert er sofort los wenn irgendwas ist wo ich dann immer sage er soll doch erstmal ruhig bleiben ich helfe ihm doch etc. Vorhin wollte er schwimmen aber das Schwimmbad hatte schon zu, also sag ich wir gehen morgen. Nein jetzt schon ist dann sein spezieller Satz und weint. Dann sagt er zum Opa das er jetzt schwimmen geht und der sagt auch das Schwimmbad ist zu und da fängt mein Sohn so an zu schreien als hätte man ihm sonstwas getan. Ich sage ihm dann das ich das verstehe das er enttäuscht ist weil wir nicht schwimmen gehen können aber ich ja auch nichts daran ändern kann und wir dann eben Morgen gehen. Aber ich kann sagen was ich will es ist nie gut. Den ganzen Tag geht es auch nur mit "Drohungen". Lässt du dich jetzt nicht anziehen kommst du eben nicht mit, wenn du keine Zähne putzt gibts nichts Süßes etc etc...wirklich den ganzen Tag und dann natürlich auch wieder Gebrüll. Dann versteckt er sich vor jedem den er kennt sagt das er die nicht mag. Neulich wollten wir zu seiner Patentante da wollte er dann im Auto warten und sagte immer er findet die nicht gut. Dann war er doch drin und wollte nicht mehr weg :roll:. Treffen wir wen draußen läuft er weg auch bei Kindern die er kennt. Ich wollte mich mal mit einer Bekannten unterhalten die ich ewig nicht mehr gesehen hatte da fing er an er will nach Hause (wir waren gerade erst losgegangen nachdem er unbedingt raus wollte) schrie rum wie am Spieß und lief weg. Da ich alleine war musste ich hinterher weil die Straße auch gefährlich ist da. Er hat solange Theater gemacht bis meine Bekannte meinte wir unterhalten uns ein andermal. Ganz toll! Wir hatten gerade höchstens 10 Sekunden geredet da fing er mit dem Theater an. Hätte ja verstanden wenn wir ewig geredet hätten das ihm das zu öde wird aber das war ja nicht so. Ihr Sohn war auch dabei, die beiden kennen sich gut, die hätten ja irgendwas machen können zusammen aber meiner will ja nicht.

    Ich habe auch schon alles probiert, habe seine Wünsche erfüllt, war immer ruhig etc. es artet trotzdem aus, man kann es ihm einfach nie recht machen und wenn man was erlaubt will er noch mehr anstatt sich über das zu freuen was er bekommen hat. Jetzt bin ich da angelangt wo ich nicht hin wollte, das ich nur noch am meckern oder schreien bin und eben blödes Zeug zu ihm sage...aber wie gesagt ändert das gar nichts an seinem Verhalten ob ich schreie oder ruhig bin. Ich lobe ihn auch sooooo viel, wir kuscheln viel wenn er will, ich habe viel Zeit für ihn etc...ich hoffe so das geht bald vorbei. Ich liebe ihn doch so doll und möchte auch mal wieder Spaß mit ihm haben wie vorher, ihn zufrieden sehen, möchte nicht so unfair zu ihm sein wie ich manchmal bin. Ach ja sorry ich bin keine große Hilfe aber es hilft ja oft auch zu hören das es bei anderen auch so ist ;-)
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Nienna
    warten lassen finde ich in gewissem Rahmen auch ok. Also zumindest ist bei mir immer erst einmal Jolanda dran, weil die sich eben alleine noch nicht helfen kann.

    Ich merke bei mir, dass ich aber eben auch dazu neige tatsächlich Machtkämpfe aus vielen Situationen zu machen. Und ich bin dann oft nicht weniger trotzig als Mirco. Schließlich ist es doch nicht anders zu nennen, wenn ich meine Vorstellungen wie etwas ablaufen soll undbedingt durchsetzen will. Klar, manchmal ist es so, dass ich einfach den besseren Überblick habe und dann eben auch bestimmen muss wie etwas läuft. Aber in vielen anderen Situationen spricht eigentlich nichts dagegen eben doch noch einmal einen Schritt zurück zu treten und die Änderungswünsche meines Sohnes zu überdenken. Nur weil ich mir das anders vorgestellt hatte muss ich ja nicht krampfhaft daran festhalten.

    Wir hatten hier zum Beispiel immer mal wieder das Thema "Treppen laufen". Klar kann Mirco das schon ewig, aber eine zeitlang stand er ganz oft unten an der Treppe und wollte hochgetragen werden. Ich hab das einfach verweigert, weil ich wirklich dachte verflixt nochmal er kann das selber, also muss er das auch selber machen. Das gab ein riesiges Geschrei und Genöl.
    Irgendwann habe ich dann doch noch einmal darüber nachgedacht und bin ab und an auf sein Verlangen eingegangen. Nämlich dann wenn ich Zeit und Kraft hatte. Das hat die ganze Situation sehr entspannt, er ist dann in den anderen Situationen wo ich ihm gesagt habe, dass ich jetzt keine Kraft dafür habe auch ohne großes Gejammer die Treppe hochgelaufen. Und mittlerweile fragt er auch kaum noch danach ob ich ihn mal tragen kann.

    Und so läuft es in vielem, wenn ich auch immer mal wieder einen Schritt auf ihn zumache, dann haben wir weniger Kämpfe miteinander und er akzeptiert dann auch besser, dass ich manchmal einfach keine Kraft habe. Ich glaube allzuoft habe ich dieses "er kann das alleine und daher soll er das auch machen, schließlich will ich ihn nicht verwöhnen" im Kopf. Aber ist das gleich verwöhnen wenn man ihnen ab und an etwas abnimmt, was sie eigentlich selber können? Verwöhnt mich mein Mann, wenn er mir Dinge abnimmt, die ich eigentlich auch selber könnte? ;-)
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, Eowyn, ich glaube da hast Du recht. Ich habe auch immer diese blöden Sätze im Kopf, die ihren Ursprung in einer anderen Generation haben: Wenn Du das und das immer für ihn machst, dann wird er das nie lernen... :roll: Aber andererseits, wer hat schon von einem Schulkind gehört, dass immer noch die Hose hochgezogen bekommen muss wenn es auf Toilette war?

    Aber eine andere wichtige Frage ist: Wie bringt man die kleinen Dickköpfe dazu, das zu machen, was sein muss (z.B. Zähneputzen??) Beim Anziehen würde ich tatsächlich ihm seinen Willen lassen: Wer sich nicht anziehen (lassen) will, der geht eben im Schlafanzug in den Kindergarten... das passiert bestimmt nur einmal. Diese ständigen Drohung wie Krabbeltier beschreibt sind ja auch nur begrenzt wirksam, denn sie nutzen sich ab. (und blöd finde ich das nebenbei auch noch, wo kommen wir denn hin, wenn es nur noch mit Drohungen läuft.)
    Oder Aufräumen ... natürlich muss er nicht allein aufräumen, aber ich verlange schon von ihm, dass er mithilft. Und wenn ich das was ich immer sage, wahr machen würde, dann hätte der kleine Kerl bald kein Spielzeug mehr. (Wenn ich allein aufräumen muss, dann räume ich die Sachen so weg, dass er sie nicht mehr ausräumen kann.... :oops: )
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mir hat in solchen Situationen immer geholfen, dass ich meine persönlichen Grenzen neu definiert habe. Ich habe mir überlegt, was mir wirklich wichtig ist und wo ich bereit bin übergangsweise nachzugeben. Wobei es hier auch Phasen gibt, in denen Jolina regelrecht die Reibung sucht, d.h. ich kann so oft nachgeben wie ich will, irgendwann findet sie etwas, womit sie es schafft mich herauszufordern. Dann wird mir klar, dass sie an diesem Tag wohl lieber "geführt" werden wollte. Es ist oft eine Gradwanderung, aber je älter sie werden, um so besser klappt das.
    Mein Tipp für dich, überleg dir, was dir wichtig ist und diese Dinge setzt du auch durch. Z.B. dass er kurz warten muss, wenn du gerade mit anderen Dingen beschäftigt bist, die wichtig sind. Aber ehrlich, wegen solchen Dingen wie selbstständiges Anziehen, würde ich gar nicht erst anfangen zu diskutieren. Und trotzdem bin ich nicht der Lakei meiner Tochter. ;-) Sie lässt sich mit fast 4 Jahren immer noch ab und zu füttern. :biggrin: Es kommt immer seltener vor, aber wenn sie es will, mach ich das halt. Na und? Mit 14 wird sie sich nicht mehr die Gabel von mir in den Mund schieben lassen.
    Genauso ist es auch beim Anziehen! Ich bin einfach schneller, wenn ich es selbst mache, dränge mich aber nicht auf, wenn sie es aus eigenem Antrieb macht. Und das wechselt manchmal stündlich! Mal will sie es selbst, mal muss ich es machen. Für mich ist das natürlich schon einfacher, weil ich kein Baby zu versorgen habe. Aber ich denke, wenn man den Kleinen erklärt, warum sie jetzt kurz warten müssen, sind sie durchaus verständig. Und alles andere sind nun mal Anzeichen der Trotzphase, durch die wir alle durch müssen!
    Im Übrigen kann man den Kindern helfen Gefühle auszudrücken, in dem man sie immer wieder benennt. "Gell, du weinst jetzt, weil du traurig bist!" "Du bist jetzt wütend, weil du xy nicht darfst, das kann ich verstehen!" usw.. Ich habe das von Anfang an so gemacht und Jolina kann jetzt mit ihren fast 4 Jahren schon sehr deutlich sagen, was mit ihr los ist. Sie unterscheidet von wütend, traurig über "ich flippe gleich aus!" :biggrin:
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Zähneputzen setze ich notfalls wirklich mit Gewalt durch :oops: Also zumindest bei Jolanda. Mirco sage ich, dass wer isst auch Zähne putzen muss. Konsequenz wäre, wer nicht Zähne putzt darf auch nichts essen. Oder wenn dir das zu hart ist eben keine Marmelade mehr aufs Brot oder ähnliches. Da gibt es aber eigentlich keine Diskussionen mehr drüber.

    Und wenn er beim Aufräumen nicht mitmacht die Dinge dann weg zu räumen so dass sie nicht mehr zur Verfügung stehen finde ich völlig in Ordnung. Ein anderer Weg wäre einfach in seinem Zimmer alles liegen zu lassen und sich weigern das Zimmer zu betreten. Hätte dann zur Folge, dass er allein ins Bett gehen muss und eben auch keiner mehr mit ihm in seinem Zimmer spielt. Im Rest der Wohnung gilt dann das Sachen die rumliegen weggeräumt werden.


    @Krabbeltier
    und kommt er denn mit seinem Geschrei bei euch dann ans Ziel? Also wie bist du mit den beschriebenen Situationen weiter umgegangen? Als er noch einen Lutscher wollte, oder dann doch mit rein zum Einkaufen?
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Beim Zähneputzen halte ich es ähnlich wie Eowyn. Wer keine Zähne putzt, darf keine Apfelsaftschorle trinken und keinen Süßkram essen. Und zu Süßkram gehört leider auch Marmelade, Honig usw.. :biggrin: So war das bei uns nur ganz selten ein Thema.
    Aufräumen lernen sie im KiGa! Leider bleibt zu Hause nicht viel übrig von der Aufräummotivation. :roll: Wenn es mir zu blöd wird, dann lass ich Spielsachen schon mal verschwinden. Aber Jolina stört das nicht, dann spielt sie eben eine Weile nicht damit. :roll: Ich habe auch schon mal alles in einen Müllsack gepackt, ihr hingestellt und ihr einen Tag Zeit gelassen, um den Kram wegzuräumen, sonst wäre alles in den Müll gewandert. Aber letztendlich habe ich mich in dieser Hinsicht einfach in meinem Schicksal als Putze ergeben. :biggrin: Vielleicht wirds im neuen Haus besser, weil sie mehr Platz im KiZi hat und nicht mehr so viel Kram in der restlichen Wohnung lagert. Dann mache ich einfach die Tür zu und muss es nicht mehr sehen. :biggrin:
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Natürlich sind Drohungen nicht toll aber wie gesagt geht das hier zur Zeit nicht anders obwohl die letzten zwei Tage echt schön waren ohne große Probleme, ohne Stress. Aber wenn ich eben wohin muss und keine Zeit zum Aussitzen habe dann helfen nur diese Sprüche wie: wenn du dich jetzt nicht anziehst bleibst du bei der Oma oder gehst eben nackt mit. Da er ja eigentlich mit will klappt das so immer. Ich lass ihn auch im Winter Sandalen anziehen wenn er meint er muss die unbedingt anziehen, da mach ich mir diesen Stress nicht, das muss er eben selbst ausprobieren. Ich nehme dann eben noch seine Winterschuhe mit und er ist dann froh drüber ;-). Das hatten wir zweimal, seitdem ist das Thema gegessen. Er fragt zwar noch ob er die Sandalen anziehen kann aber wenn ich dann sage kann er sagt er: nein lieber nicht ist zu kalt draußen *lach*. Aber man kann ja nochmal gucken ob ich es verbiete ;-). Was nutzt es mir das solche Drohungen doof sind wenn es nur so klappt? Ich kann nicht immer ewig auf ihn warten. Und auch beim Zähne putzen gibts den Spruch (bzw. gabs, jetzt putzt er sogar gerne) das er eben nichts Süßes m,ehr kriegt wenn er nicht putzt, wieder eine Drohung die aber wirkt. Aber wie gesgat ist das zur Zeit so, das war ja nicht immer so und wird sich hoffentlich auch wieder ändern. Aber wie macht ihr das denn wenn nicht mit solchen "Drohungen" die ich nichtmal als so schlimm ansehe? Wenn er zum Beispiel das Badezimmer überflutet mit Absicht dann sag ich ihm eben wenn er das nochmal macht muss er aus der Wanne raus...oder kann ohne Wasser drin bleiben.

    Und e sgibt einiges was ich dann doch mache und ihm seinen Willen lasse wie das Tragen zum Beispiel. Er will halt ständig getragen werden obwohl er toll laufen kann ;-) naja und oft trage ich ihn dann eben. Aber nicht immer. Wenn ich den Maxi Cosi samt Baby noch schleppe dann muss er eben schreien wenn ich ihn nicht auch noch nehmen kann. Aber so langsam klappt das eigentlich auch.

    Naja wenn ich ihm sage es gibt nur einen Lutscher dann gibt es auch nur einen, das weiß er vorher und das hat sich dann für mich erledigt. Ich weiß aber das er selbst wenn er einen zweiten kriegen würde dann noch einen dritten und vierten haben wollen würde. Da könnte ich ihm nichts gutes mit tun da er so oder so schreien würde egal wieviele ich ihm erlauben würde :roll:. Aber da er beim Thema Süßigkeiten keine Grenzen kennt muss ich da schon so konsequent sein...und wie gesagt gibts so oder so Geschrei.

    Beim Thema einkaufen ist es ganz unterschiedlich. Da gehe ich auch ab und an doch mit ihm hinterher wenn er unbedingt rein möchte, kommt einfach auf die Situation an. Aber immer geht das eben nicht wenn ich gerade stille z.B. oder der Papa schon an der Kasse steht und eh gleich kommt usw. Im Großen und Ganzen klappte das ja auch immer alles recht gut, nur zur Zeit scheint er echt nach Dingen zu suchen die mich rasend machen. Er kippt auch zum Spaß seinen vollen Becher um und grinst mich dann an obwohl er weiß das mich das nicht wütend macht. Ich sage ihm dann eben das ich ihm den Becher eben festhalten muss wenn er Durst hat wenn er das mit Absicht umkippt...das will er aber auch nicht also lässt er sowas erstmal wieder :roll:

    Und wenn er draußem keine Handschuhe will dann zwing ich ihm die auch nicht auf, er merkt ja dann doch sehr schnell das er sie braucht ;-).

    Es gibt aber so viele Sachen die er nicht verstehen will. Wenn der Bächer zu hat z.B. und er was von da haben möchte dann will er nicht verstehen dass das nicht geht. Dann kann ich ihm 100 mal vorschlagen zum nächsten Bäcker zu gehen der auf hat er will nicht. Dann steht er an der Tür und will da rein und was haben. Kasper kommt am Wochenende, er will aber sofort hin (jetzt schon - sein Lieblingssatz).

    Die letzten 2 Tage waren super, bzw. vorgestern und heute, er ist sogar mit seinem Papa zum Schwimmen gegangen ohne das ich mit sollte (das ist ein großes Wunder). Danach hab ich was mit ihm gemacht, er war ja sowas von lieb ich hoffe das blribt erstmal so, würde uns allen nur gut tun.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Klingt für mich so, als würde er immer wieder bohren um zu schauen ob seine Welt auch wirklich richtig funktioniert. Er sucht die Sicherheit, dass deine Reaktion immer wieder reproduzierbar ist. Ist ja im Prinzip positiv. Wenn es nur nicht so furchtbar anstrengend wäre :roll:

    Das was du beschreibst würde ich aber eigentlich nicht als Drohungen beschreiben. Das klingt mir doch zu negativ. du erklärst ihm doch eigentlich nur mit welchen Konsequenzen er leben muss, wenn er sich so verhält. Und das ist doch völlig in Ordnung. Wer im Winter Sandalen anzieht bekommt kalte Füße. Wer sich gar keine Schuhe anziehen lässt bekommt nicht nur kalte sondern womöglich sogar nasse Füße wenn er so mit rausgeht. Wer mit Wasser aus der Badewanne spritzt und noch zu klein ist um anschließend das Bad wieder aufzuwischen und zu putzen ist eben fertig mit Baden. Und wer sich nicht die Zähne putzt bekommt keine Süßigkeiten. Das sind für mich alles vernüftige Konsequenzen.
  • NinelenNinelen

    675

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich zeige Tarya auch die Konsequenzen auf. Eine Drohung ist das für mich nicht. Voher soll sie all die Zusammenhänge wissen? Selbst wenn sie mal einen Zusammenhang festgestellt hat ie ist 2, sie wird es sich nicht gleich für die Ewigkeit merken ;-) Das ist für mich nichtanderes wie "Faß nicht auf den Herd der ist heiß." Das würde niemand als Drohung empfinden sondern im Gegenteil eher als Schutzmaßnahme!

    Was mich wundert ist das viele von euch oft den Hintergedanken haben "Mein Kind kann xy schon alleine also muß es das auch alleine machen." Als es darum ging das euer Kind lieber in eurem Bett schläft als allein in seinem Zimmer, als es darum ging das Mütter die mehr als 6 Monate stillen sicher irgendwie seltsam sind, als ihr Tragetuch dem Kiwa vorgezogen habt, da war es gut und richtig sich gegen die alten festgefahrernen Meinungen zu lehnen weil es besser für euch und euer Kind war. Wieso genau sollte das jetzt nicht mehr gelten? Gibt es ein Alter für ein Kind in dem es nicht mehr das Wichtigste ist das es glücklich ist und ihr als Familie glücklich seid? :shock: Ich denke NEIN! :fingers: Also kann es auch kein Alter geben in dem der alte Satz "Er ist das alt genug für das muß er allein machen/können!" richtig ist.

    Mir hat sehr geholfen als ich eingesehen hab das ich keine perfekte Mutter sein kann. Ich kann nicht 7 Tage die Woche, 4 Wochen im Monat etc immer 100% für Tarya geben. Das geht einfach nicht. Der nächste Schritt war zu begreifen das mich das nicht zu einer schlechten Mutter macht!

    Meine Mutter ist stets bemüht es uns 3 Kindern angenehm zu machen und keine von uns sollte zu kurz kommen. Noch heute ist es so und je älter ich wurde desto mehr sah ich wie sie bei dem ständigen (hoffnungslosen) versuch müden, fertiger, enttäuschter, unglücklicher wurde und ich nahm mir vor, sollte ich je Mama werden würde mir das nicht passieren. Als ich dann wieder einmal heulend vor Taryas Bett saß nachdem ein 4stündiger Einschlafmarathon überstanden war viel mir das wieder ein.

    Also nahm ich mir für den nächsten Tag vor auch wieder ein eigenes Leben einzufordern. Ich war mir 100% sicher das das in Ordnung und richtig ist und ich glaube Tarya merkte das. Als sie wie immer nachts um 5 aufstand und rüberkam um mir zu sagen ich soll ihren Kakao machen, sagte ich ihr "Einen Moment laß mich erst wach werden." Setzte micuf die Bettkankte und wartete das mein Kreislauf nachkam. Normalerweise mault sie schon rum wenn ich antworte "Ok mach." Nun stand sie einfach neben meinem Bett, ich saß auf der Kante und aufeinmal legt sie ihre kleinen Arme um mich und drückt mich. Dann sind wir Hand in Hand in die Küche und haben ihr Kakao gemacht.

    Anderes Bsp. durch die 3Monatsspritze hatte ich enorme Hormonprobleme und Stimmungsschwankungen, es kam also öfter vor das ich wegen Kleinigkeiten weinen mußte. Oder eben mal 3 Minuten für mich brauchte. "Tarya mir geht es nicht so gut ich brauche einen Moment Pause." Inzwischen ist es so das sie losflitzt udn ein Taschentuch holt wenn ich weinen muß und mich dann in den Arm nimmt und sagt "Mama ist doch alles wieder gut!"

    Ich will damit nicht sagen das es Wunder gibt ;-) aber ich habe bisher bei Tarya immer Erfolg gehabt wenn ich mir sicher war und ese Sicherheit strahlt man dann auch irgendwie aus.

    Wenn Tarya die Treppe hochgetragen werden will mach ich es wie Eowyn, ich sage ok wenn ich da grade die Kraft zu habe und ich sage nein wenn nicht. Meist akzepiert sie es manchmal meckert sie geht dann aber trotzdem allein rauf.

    @ Krabbeltier Da die "Drohungen" nicht immer oder nur eine zeitlang helfen bin ich dazu übergegangen zu Schweigen. Wenn ich etwas schn 1 Million mal begründet habe und ich weiß sie versteht es. Macht es aber mit sichtlicher Absicht trotzdem nicht, sag ich ihr "Ok, dann nicht aber ich möchte mich nicht ärgern lassen, dann gehe ich jetzt raus." Und verlasse das Zimmer. Es macht keinen Spaß jemanden zu ärgern der nicht da ist bzw der sich nicht ärgern läßt ;-)
    Tarya hasst es. Inzwischen ist es so, dass sie Aufstand bei irgendwas macht, Zähneputzen, hinlegen etc (die Klassiker :roll: ) und ich hab grade erst "Ok,..." gesagt da schreit sie schon "Mama nein nein hierbleiben!".
    Wenn dein Kleiner auch so eine "Klette" ist könnte das klappen. Ist nicht nett aber niemand ist immer nett auch Mamas nicht :oops:
  • krabbeltierkrabbeltier

    3,047

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    danke eowyn das du das so schön formuliert hast jetzt fühle ich mich doch wohler. Ja und eigentlich sind das ja tatsächlich keine Drohungen sondern Konsequenzen die er ja anscheinend auch braucht.

    @ninelen: das mit dem ok und rausgehen mach ich auch zum Beispiel wenn er sich nicht anziehen lassen will und ich Zeit habe. Dann sag ich ihm das ich dann jetzt alleine gehe und gehe raus. Da schreit er aber sofort los das er mit will und lässt sich anziehen. Beim Zähne putzen hatten wir das auch durch aber wie gesagt macht er das jetzt gerne da er nicht auf Süßes verzichten möchte vermute ich mal ;-).

    Heute war wieder so ein schöner Tag...ich mag das ja gar nicht so laut zu sagen, ich genieße es mit ihm so sehr nach diesen schlimmen Tagen. Er ist aufeinmal so lieb und geht auch wieder zu Oma runter :shock:. Mal sehen wie lange das anhält ;-)
  • CluelessClueless

    871

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi,
    da kann ich mich auch einreihen. Ist euch mal aufgefallen das die Kinder um die es geht alle ca. 3 Jahre alt sind. Ich schätze jetzt fängt einfach die Trotzphase an (o gott, meine Mam sagt die dauert 2 Jahre) - ich werde mich mal nach einem Buch umsehen "Trotzphase überleben" oder so.
    Mein Mann und ich können es auch gar nicht fassen, unsere Tochter war ein Engel, sie räumt gern auf, schmust, schläft lang und gut, sagt gerne bitte und danke, richtet sich im großen und ganzen nach Verboten und geht meistens auf Kompromisse ein - dh. das war so. Seit 2 Wochen sind wir die böse, böse Mama und der böse, böse Papa und mein Mann kriegt abends regelmäßig gesagt das sie ihn nicht mag und das er weggehen soll. Außerdem gibt es jeden abend bei Kleinigkeiten (gestern hab ich es doch tatsächlich gewagt ihr Apfelschorle nachzuschenken als ihr Glas leer war- und nach dem schreianfall durfte ich es weder leer trinken noch wegräumen, es war nicht mehr gutzumachen :shock: ) Mega-Wutanfälle.
    Wir waren gestern abend so gereizt das wir uns mal vorgenommen haben das ganze nicht mehr so ernst zu nehmen, wenn wir mal wieder die bösen Eltern sind, sie den papa nicht mag oder ähnliches wollen wir höchstens noch mit "aha, soso" reagieren und bei den wutanfällen ähnlich und wenn es ganz daneben ist, bzw total ausartet eben eine Auszeit im Zimmer. Ich weiß nicht ob das pädagogisch korrekt ist, aber bevor wir uns abends allesamt nur noch angiften und alle Nerven blank liegen werden wir das zumindest versuchen. Zum Glück konzentriert sich das ganze bei uns auf die Abendstunden (und früher ins Bett geht nicht, sie schläft eh schon unmengen und würde vorher auch gar nicht einschlafen), so das wir zumindest nicht im Zeitdruck sind.
    Warum können sie keine Engel bleiben ??? :roll:

    Liebe Grüße und gute Nerven
    Clueless
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