angst vor lauten dingen!

karin83

hilfe :confuded: !

seit mein mann die badezimmerlampe auf der decke aufgehängt hat ist moritz wie ausgewechselt ... der bohrer war zimlich laut 8weil wir reinen beton haben...) ich dachte ich sag ihm dass wir bohren und setz ihn dann ins wohnzimmer damit nicht so laut ist - er durfte ausnahmsweise biene maja schaun - fewlix hab ich mit genommen ich musste den staubsauger halten. gut plötzlich plärrt moritz und hat angst gut dachte ich dann nehm ich ihn mit und zeig ihm was der papa macht - wir also alle drei in der badewanne und ich erzähl lang und breit was der papa da macht - beide haben geschrien wie am spieß...

gut und seit dem weint er dest öfteren wenn die waschmaschine laut ist oder ist ganz panisch wenn der papa ein loch bohren muss - und ich muss ja waschen habs ihm erklärt dass da nix passiert und die wäsche sauber wird usw. aber er heult sschrecklich und weil er so angst hat überträgt sich das auf felix und der schreit dann mit....

was soll ich denn jetzt tun? ist das eine phase??? hilfe... :confuded: :sad:

Milchmädchen

ich reihe mich hier mal ein. Mein jüngerer Sohn (3 1/4 Jahre) hat seit Silvester, wo wir nur für die Kinderknallerei draußen waren (vor der allgemeinen Böllerzeit), Angst vor Geräuschen. Sein Bett stand immer an der Wand zur Nachbarwohnung, die Waschmaschine und die Küchenspüle in Hörweite. Früher hat ihm das nichts ausgemacht, jetzt kommt er bei jedem Geräusch (Hubschrauber draußen, Flugzeug, Bohrer im Mietshaus) und sagt, er hat Angst. Dabei kennt er die anderen Geräusche und hat sich auch immer selbst nochmal erklärt. Zeitgleich hat er seine ersten Toilettenversuche eingestellt. Hm.

tesoro

Oh je...

arme Mäuse. Das hat ihnen wohl einen ziemlichen Schrecken eingejagt. :sad:

Grundsätzlich sollte man vielleicht wissen, dass Kinder ein viel feineres Gehör haben, als Erwachsene, also laute Geräusche noch wesentlich lauter wahrnehmen.

Ich denke mit einer großen Portion Geduld und viel Erklären wird sich der Schrecken wieder verlieren. Er nutzt sich sozusagen ab. Das nennt man in der Lernforschung "Reizhabituierung" -> man gewöhnt sich wieder dran.
Wichtig wäre, laute Geräusche in Zukunft nicht zu vermeiden, sondern möglichst normal damit umzugehen. Das gilt für Staubsauger und Waschmaschinen.... Der Kontakt damit sollte ruhig ein bisschen forciert werden. Aber keinen großen Wirbel drum machen.

karin83

ok gut - ich hab die maschine eingeschaltet und ihms erklärt dass da die wäsche sauber macht und wir doch mit der waschmaschine musik machen könnten zb er mit seiner rassel oder seiner trommel - naja wollt er zwar nicht aber mal schauen wies in zukunft sein wird...

kerstinj

Lukas hatte von Anfang an Angst vor lauten Geräuschen und das verstärkt sich bei ihm: wenn es dunkel ist (da machen ihm schon vorbeifahrende Autos so Angst, dass er sich die Ohren zuhält) und wenn er müde ist.
Allerdings ist es was gaaanz anderes, wenn er selbst Krach macht oder wenn Befour läuft :biggrin: Darauf steht er nämlich und bitte oft darum, etwas lauter zumachen...
Silvester waren wir auch nur ca. 30 Sekunden draussen, dann wollte er wieder rein, obwohl es ihm letztes Jahr überhaupt nix ausgemacht hatte, das ändert sich also ;-)
Gut, bohren darf Männe auch nicht, ohne eine mindestens mittlere Krise auszulösen, aber da muss er in meiner Begleitung durch *achselzuck* geht nu mal manchmal nicht anders...
Einfach drauf eingehen und trösten, z.B. Gewitter mit Donner kann man ja auch nix machen! (Oder im Dunkeln vorbeifahrende Autos, die ihn im Hellen nur markenmäßig interessieren...)

Mäusle

Ich hatte das als Kind auch. Bei uns sind öfters Flugzeuge tief drüber geflogen, also so ganz schnelle (wie nennt man die eigentlich?? ) und ich hab mich immer auf den Boden geschmissen und geschrien wie am Spieß. Bei Gewitter bin ich unters Bett gekrochen und hab mir die Ohren zugehalten... und da konnten meine Eltern nix machen außer mich in den Arm nehmen. Irgendwann vergeht das wieder. Und wenn die Geräusche alltäglich werden (z.b. die Waschmaschine) dann vergisst er das sicher bald wieder.

milchbart

Mäusle schrieb:

Ich hatte das als Kind auch. Bei uns sind öfters Flugzeuge tief drüber geflogen, also so ganz schnelle (wie nennt man die eigentlich?? ) .

Du meinst wohl Düsenjäger

Eowyn

Mirco ist auch sehr geräuschempfindlich. Und das nicht nur bei wirklich lauten Sachen, sondern auch bei leisen Geräuschen, die ihm fremd sind. Er kann dann richtig panisch werden. Da hilft nur selber Ruhe bewahren, immer wieder erklären woher das Geräusch kommt und eben trösten. So langsam kann Mirco schon besser mit fremden Geräuschen umgehen, aber die Phase hält jetzt schon sehr lange an.

Mäusle

jaaaa, Düsenjäger warens!! :biggrin: (sorry, OT)

karin83

jetzt wirds "mühsam" heute waren wir einkaufen und er hat gemwint weil er einen hubschrauber gehört (nicht gesehen) hat und als ich die wohnung staubgesaugt hab ist er auf der couch gegsessen und hat geweint.... :confuded:

Caro2310

:troest: puh das sitzt aber tief. Ich überlege gerade ob und wie man ihn wieder sanft an Geräusche wieder gewöhnen kann.

karin83

ja der blöde bohrer wars grrr ... ich kann wahrscheinlich eh nciht mehr machen außer ihm erklären das nix passiert und dann augen zu und durch....mal schauen viell ist es in einer woche wieder besser - er tut mir so leid...

Eowyn

Ich kann mich ehrlich gesagt gar nicht erinnern wann das bei Mirco angefangen hat. Aber es kann durchaus sein, dass auch so ein Erlebnis der Auslöser war :confuded:

karin83

grr weint er auch beim saugen oder der waschmaschine? lässt du dann bewusst die türe offen und erklärst es ihm oder machst alles zu und gehst weeeeit weg vom basdezimmer?
ja es war echt so blöd weil ich dachte wenn erseiht was der papa macht is es nicht mehr schlimm .... und wir haben so richtig festen beton und mein freund musste sich total dagegen stemmen damits ein loch wird - und es war einfach echt laut....

Eowyn

Mit dem Staubsauger kann er mittlerweile leben. Aber er hasst den Pürierstab. Sobald ich den aus der Schublade hole gibt er mir Anweisung noch nicht anzufangen und flitzt in sein Zimmer, an der Tür ruft er, dass ich jetzt anfangen kann und macht die Tür dann zu

Hier mal ein paar Situationen von uns:
Wenn wir am Esstisch sitzen und der Brotbackautoamt in der Küche ein leises Knacken von sich gibt, weil er anfängt zu heizen, will Mirco wissen, was das für ein Geräusch war. Und früher hat ihn das Rappeln beim Kneten des Automaten richtig Angst gemacht. Ich erkläre ihm dann, was das für ein Geräusch ist.

Wenn er ins Treppenhaus geht hat er Angst, dass die Pumpe im Keller anspringen könnte, die ist eigentlich nicht laut, und das Geräusch sollte ihm vertraut sein, aber er will nicht allein ins TReppenhaus, weil die Pumpe angehen könnte. Also muss immer jemand mitgehen, auch wenn er nur eben nach unten ins Erdgeschoss will um mit seinem Cousin zu spielen.

Vor einer Woche war er beim Opa gerade friedlich dabei ein Bild zu malen, als der Nachtspeicherofen angesprungen ist, ein leises Surren und Mirco bekommt einen panischen Blick. Er hat richtig gezittert, Erklären was das für ein Geräuscht ist hat ihn etwas beruhigt, aber er konnte erst wieder entspannt malen als der Ofen ausgeschaltet war.

Mirco liebt Kehrmaschinen, zumindest wenn er sie vom Fenster aus sehen kann. Wenn uns eine auf der Straße begegnet hat er Panik, weil die zu laut sind.


Vor den normalen Alltagsgeräuschen schütze ich ihn nicht, mit denen muss er leben, ich erkläre halt und tröste ihn auch, nehme seine Angst ernst, verkneife mir ein "das ist doch nicht schlimm" denn für ihn ist es ja schlimm. Ich sage eher "ich finde das gar nicht so laut". Wenn bei uns gebohrt oder gesägt werden muss sehen wir zu, dass Mirco nicht direkt dabei ist oder er ist auf dem Arm, dann geht es auch. Er ist aber auch ein Jahr älter.

tesoro

2 1/2 - 5 Jahre ist so eine ganz typische Ängste-Phase.

Die Phantasie und die Vostellungskraft entwicken sich und geben Raum für die unmöglichsten Zusammenhänge und Vorstellungen. Die Kinder wissen, dass Geräusche etwas bedeuten können und in ihrer Phantasie nimmt dieses "etwas" ungeahnte Ausmaße an.

Wichtig: Sich nicht drüber lustig machen oder so. Man sollte diese Ängste, so absurd sie auch manchmal sind, ernst nehmen. Aber das macht ihr ja ohnehin schon.

Ihr bekommt bestimmt auch bald Besuch vom ersten unsichtbaren Freund oder von Monstern unter dem Bett, wenn die nicht schon längst da waren... :biggrin: Diese Geräusch-Empfindlichkeit reiht sich da nahtlos ein.

karin83

@ ewoyn: ok das berhigt mich dass es anderen auch so geht... :confuded: ja ihm kannst dus schon besser erklären wahrscheinlich - aber mal schauen. heute musste der papa noch mal bohren allerdings nur kurz und ein kleines loch er hat zwar geweint hat sich aber super schnell wieder beruhigt.....
wobei um halb 7 hat jemand geduscht und man hört das wasser da war er auch etwas verunsichert aber mit erklären hats geklappt.....

@tesoro: beruhigend gut zu wissen!!!! naja ich hoff auf die monster können wir noch ein bissi warten.....

karin83

sooo nochmal hoch schupps!

gerstern war ich im elternkindzentrum da sit diensatgs immer eine psychologin die ich eigentlich kompetent finde - die meinte dass es auch sein könnte dass moritz einach nähe sucht - dh er hat abgespeichert wenn es laut ist kuschelt mama exterem lang mit mir und kümmert sich quasi nur um mich - das hat mich dann doch nachdenklich gemacht! eigentlich kuscheln wir eher weniger weils er selten mag er ist eher slebständig und felix eher der kuscheltiger... wenn er weint oder angst hat bin ich natürlich immer da auch wenn er kuscheln mag bin ich da....
grr glaubt ihr dass das sein kann? ich mein ich hab eher das gefühl dass er mehr geräusche wahrnimmt auch leisere geräusche und einfach hinterfragt - und die lauten flößen ihm halt im moment angst ein.,...

Sommermami2006

Hmm, Natalie hat das auch und wir kuscheln sehr viel, abends und am WE beim Spielen, morgens beim Umziehen. Beim Staubsauger ist es besser geworden, seit wir sie haben etwas mit den Knöpfen spielen lassen (zuerst ohne Anschluss in der Steckdose und nur unter Aufsicht natürlich). Beim Rührgerät oder Bohrer flieht sie immer noch gerne, es geht aber auch langsam besser, wenn wir sie im Arm haben und ihr in Ruhe erklären, was wir machen. Ich glaube, es hilft nur, sie immer mehr damit vertraut zu machen und daran zu gewöhnen ohne Zwang auszuüben. Eine Kollegin erzählte mir, dass ihre Tochter auch Angst vor dem Staubsauger hatte, bis sie sie eben mal mit den Knöpfen spielen ließ und etwas später mal "saugen" ließ.
Ich kann mich noch gut erinnern, dass in meinem Heimatort in meiner Kinderzeit im Sommer recht oft Düsenjäger unterwegs waren und wir dann auch schnell ins Haus geflüchtet sind, um dem Lärm zu entkommen.

LG!

Milchmädchen

Wir kommen irgendwie nicht zur Ruhe. Da sind ein paar findige Jugendliche, die sich ein paar Böller aufgespart haben, um jetzt pünktlich um 22 Uhr loszuknallen. Mein jüngerer Sohn ist jede Nacht bei uns, sobald sein Tiefschlaf vorüber ist und er die Geräusche hört. :sad:

karin83

bei uns war heute eine hexe und jemand der ans fenster geklopft hat.... :confuded: