Johan ist gerade bei seiner Tagesmutter und ich müsste eigentlich arbeiten, aber mich beschäftigt im Moment sehr, wie das im Moment alles läuft.
Es ist so, dass unsere Tagesmutter jetzt lange Zeit ausgefallen ist. Bei ihrem Baby ist der RS-Virus ausgebrochen, weshalb Johan bei jedem kleinsten Schnupfen nicht mehr hingehen durfte. Seit Ende der Weihnachtsferien geht er nach 4 Wochen Pause jetzt wieder hin. Wir hatten erst die Befürchtung, dass wir jetzt quasi eine neue Eingewöhnung machen müssen, aber nichts - er hat sich einfach nur gefreut, wieder dort zu sein, hat direkt mit seiner Tagesschwester gespielt und sich kaum dafür interessiert, als ich mich von ihm verabschiedet habe. Ich muss aber sagen, dass mich das einfach nur gefreut hat. Ich hatte nie Probleme damit, Johan zur Tagesmutter zu geben, er hat sich dort immer wohl gefühlt und wollte manchmal gar nicht mit nach Hause kommen. Das war für mich immer ganz okay, ich war deswegen nicht eifersüchtig, denn ich war einfach froh, dass er sich dort so wohl fühlt und war mir immer sicher, dass ich als seine Mama trotzdem etwas ganz besonderes bin.
Seit Johan nun aber wieder zur Tagesmutter geht, ist es ganz anders. Jeden Tag, wenn ich ihn abholen will, gibt es Geschrei. Ich kann ihn nur mit Gewalt anziehen und in den Kinderwagen stecken, weil er sich so wehrt und nur noch brüllt. Wenn wir uns dann endlich auf den Weg machen können, bin ich völlig erledigt und Johan weint noch den ganzen Rückweg :sad: Ich fühle mich inzwischen wie eine Kindesmisshandlerin :sad: Vorgestern war die Tagesfamilie gerade erst von einem Ausflug nach Hause gekommen und stand noch draußen am Auto und wartete auf mich. Johan spielte gerade hinterm Auto mit seiner Tagesschwester verstecken, da sagte sein Tagesvater zu ihm: "Schau mal, wer da ist!" (er meinte mich). Johan kam mit erwartungsfrohem Blick hinter dem Auto hervor, sah mich und schaute völlig entsetzt :sad: Er wollte dann wieder gar nicht mitkommen. Gestern hatten wir auch wieder den Kampf und Johan drehte sich, als wir dann gingen, im Kinderwagen immer nach hinten um und rief "Mami, Mami". Mir war echt nur noch zum Heulen zumute :sad: Am liebsten wär ich umgekehrt und hätte ihn wieder abgegeben, weil ich mich so grausam fühlte :sad:
Ich finde es nach wie vor schön, wie er dort spielen kann und dass er so viel Spaß hat und seine Tagesmutter so mag. Aber ich habe im Moment wirklich das Gefühl, dass er gar nicht mehr bei uns leben will. Bisher hatte ich keine Probleme, solche blöden Gedanken beiseite zu schieben, aber im Moment sieht wirklich alles danach aus. Ich weiß gar nicht, was wir tun sollen.
Kommentare
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das sit echt eine blöde situation - und ich kann verstehen dass es dir dabei schlecht geht - ich fühl mich auch immer bescheiden wenn ich moritz unter gewalt von meiner schwester losreißen muss weil wir gehen und zu den sgat er aber nciht mama ... das ist doppelt hart....
aber ich seh ja dass du bald baby nummer 2 kriegst - kanns sein dass er ein bissi eifersüchtig sit? je näher mein termin von felix kam desto komischer verhielt sich moritz ; wollte nicht bi mir bleiben, hat sich ständig von anderen tragen lassen selbst am spielplatz ist er zu wildfremden und ´wollte hoch - einfach weil ich nciht mehr so konnte wie er wollte.... :roll:
das wird schon wieder dicker knutsch :troest:
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Und dann zu dem Verhalten an sich:
Das kenne ich von Tom auch, und ich glaube dass es eine Alterssache ist. Irgendwann war das Spielen wichtiger als die Rückkehr zur Mama. Zuhause hat er den Alltag, der sicher nicht darin besteht, dass er pausenlos von Dir bespasst wird, oder? Bei der TaMu stehen die Kinder im Mittelpunkt und alles dreht sich um sie, klar dass er das toll findet, so soll das ja auch sein.
Ich weiss dass es echt schwer ist :troest: , ging mir genauso, aber glaube mir: Er liebt Dich trotzdem! Und nur DU bist die Mama und das weiss er auch.
Vielleicht kannst Du mit der TaMu absprechen, dass sie ihm gegenüber darauf besteht, dass er sie beim Vornamen nennt und konsequent ablehnt von ihm Mami genannt zu werden?? Dann ist es schon nicht mehr ganz so schwer.
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Ich hab mit unserer Tagesmutter nie darüber gesprochen, wie Johan sie nennen soll. Johan ist aber neben ihren drei eigenen Kindern ihr einziges Tageskind, insofern ist es ja total logisch, dass er sie so nennt, wie ihre eigenen Kinder auch. Und ich stelle es mir auch wirklich schwer vor, ihm beizubiegen, dass er sie beim Vornamen nennen soll, wenn die anderen sie "Mami" nennen. Ehrlich gesagt hat es mich bisher auch nicht gestört, wenn er sie Mami nennt, weil ich glaube, dass dieser Name nur für uns diese magische Bedeutung hat. Johan sieht das vermutlich nur als irgendeinen Namen an. Ich heiße Mama, sie eben Mami. Stören tut mich das erst, seit er so fürchterlich brüllt, wenn ich ihn abhole, und seit er ihr dann immer noch "Mami" hinterherruft. Ich glaube, dass das für mich die leise Befürchtung, da eine echte Konkurrenz zu haben, einfach noch mal verbildlicht.
Heute war es allerdings erstaunlicherweise ganz einfach. Sie hatte ihn schon fertig angezogen und vielleicht hat sie ihm auch schon gesagt, dass ich gleich komme, das muss ich sie noch mal fragen. Jedenfalls war er zwar nicht vollkommen begeistert, aber wir haben dann zusammen seiner Kuschelmaus (die er heute morgen unbedingt auch anziehen und mitnehmen wollte) Schuhe, Jacke und Mütze angezogen und dann ist er auch in den Kinderwagen gegangen und problemlos mitgekommen.
Ja, vielleicht ist er echt ein bisschen eifersüchtig, vielleicht merkt er auch einfach, dass ich nicht mehr so kann. Er macht bei mir z.B. auch irre Probleme beim Wickeln, tritt mir in den Bauch usw. Bei anderen macht er das nicht.
Und andererseits kann ich mir auch ein bisschen vorstellen, dass er nach der langen Pause bei der Tagesmutter Angst hat, weil er sich nie sicher sein kann, ob er morgen wieder hin darf. Das konnte ich ihm ja nicht so richtig erklären, warum er jetzt so lange nicht mehr hin durfte. Er hat ein paar mal nach allen Familienmitgliedern gefragt, ich hab ihm auch gesagt, dass das Baby krank ist, aber ich glaube, er hat sie schon echt vermisst und seit Weihnachten nimmt er auch viel eher wahr, wenn ihm wichtige Leute nicht mehr da sind. Z.B. waren wir an Weihnachten bei meinen Eltern und meine Brüder waren auch da und er fragt jetzt noch alle paar Tage, wo die alle sind! Das bricht mir manchmal fast das Herz, in dem Fall natürlich nicht, weil ich eifersüchtig bin, sondern weil es mir so leid tut, dass der kleine Kerl Menschen so in sein Herz schließt und aber ja nicht so richtig versteht, warum sie nicht immer da sein können. Normaler Entwicklungsschritt, klar, da müssen wir alle durch ;-) Aber vielleicht ist es auch gerade dieser Schritt, der es ihm schwer macht, Abschied zu nehmen, weil er inzwischen verstanden hat, dass manche Menschen jeden Tag wieder da sind und man manche aber nur alle paar Wochen oder sogar Monate sieht und er aber noch nicht so gut abschätzen kann, welche zu welcher Gruppe gehören und die Tagesmutter sich in seinem Weltbild eben als "unzuverlässig" (insofern, als dass sie bisher zu der Gruppe derer gehörte, die er jeden Tag sieht, er nun aber Wochen nicht mehr kommen durfte) herausgestellt hat.
Naja, Ihr seht, ich bin da gerade wieder etwas entspannter und kann auch wieder klarer denken. Der Titel "Johan hat eine neue Mama" war natürlich schon im Affekt gewählt. Ich weiß, dass er sie nur Mami nennt, er aber keine neue Mama hat. Wenn es morgen wieder schlecht läuf,t werde ich bestimmt auch wieder traurig sein, aber ich hoffe doch, dass sich das bald wieder legt und stelle mich aber schon mal drauf ein, dass es nach der Geburt des Babys auch erstmal noch schlimmer werden könnte. Wir werden sehen.
VIelen Dank jedenfalls für Eure Mutmachbeiträge, ich bin froh, dass andere Kinder anscheinend auch solche Phasen haben. Meine Hebamme sagte mir auch mal, dass es ein schmerzhafter Prozess sei, großer Bruder zu werden. So ist das wohl.
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Ich wünsche Euch auf alle Fälle alles Gute und schicke eine Portion Kraft rüber.