Mir gehts grad nicht so gut. Ein befreundetes Pärchen von uns trennt sich gerade (verheiratet, 2 Kinder). Für mich und meinen Mann war das echt ein Schock und wir stehen etwas neben uns, weil wir es echt schade finden, wenn eine Familie auseinanderbricht. Von den Gefühlen für die Kinder und die Situation mal ganz abgesehen. Klar wussten wir, dass es nicht mehr so läuft und kriselt, aber den entgültigen Schritt hätten wir nicht erwartet, wir haben gedacht, sie schaffen es wieder.
Eine gemeinsame Bekannte (kennt das Pärchen nicht so gut wie wir) lässt da mal eben den Satz los "Naja, so ist das Leben, Leute trennen sich, das ist doch normal und dann ist es eben einfach so". Ich finde das total daneben, so eine Haltung gegenüber einer Beziehung, geschweige denn einer Ehe und Familie zu haben. Ist es denn wirklich normal, dass man sich trennt? Leben wir in rosaroten Wolken, weil wir an die Ehe und Familie glauben und es eben nicht einfach so gedanklich hinnehmen? Ok, klar, sie trennen sich und wir werden es nicht ändern, aber wir sind betroffen und das sagen wir auch, uns ist das nicht egal.
Mein Mann hat sich nur erlaubt, Ihr zu sagen (keine feste Beziehung seit 5 Jahren, keine längere Beziehung als 1 Jahr, keine Kinder), dass sie vielleicht mal ihre Einstellung überdenken sollte, denn das lasse viel darauf schliessen, wie man in eigenen Beziehungen denkt und lebt. Ich bin da voll seiner Meinung, man sollte sich nicht so eine allgemeine Haltung aneignen, wenn man die Situation nicht kennt, bzw. nicht beurteilen kann. Jetzt meint sie, mein Mann hätte sich ihr gegenüber im Ton vergriffen und fragt mich, was gestern mit ihm los war. Ich meinte dann nur, dass er Recht hätte und das das wohl offensichtlich eine Geschichte ist, zu der jeder seine eigene Einstellung hat, aber wenn man nicht auf einen Nenner kommt, müsse man zumindest die Meinung des anderen akzeptieren (tolerieren, wie auch immer) und eben hinnehmen, wenn man für seine Meinung auch kritisiert wird.
Ich weiss nicht, sind wir wirklich so naiv oder gutgläubig, dass es uns wirklich erschüttert, wenn sich ein Paar nach langer Zeit trennt? Sind Trennungen wirklich so normal? Bei uns im Bekannten- und Freundeskreis ist es eben nicht so und ich bin ziemlich froh darüber.
Kommentare
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aber natürlich trifft das nicht auf alle zu, das ist klar. Da spielen einfach viele faktoren mit rein
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So bin ich einfach froh, dass ich einen ähnlic hdenkenden Partner habe. :jubel:
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Meine Beziehung war auch nicht immer Friede, Freude,Eierkuchen., aber wir haben uns geliebt und lieben uns immer noch und deshalb lohnt es sich doch zu kämpfen - egal was für Probleme man hat.
Die wichtigste Erkenntnis die ich in all den Jahren bekommen habe ist:
Du kannst einen Menschen nicht ändern, lerne seine Macken zu lieben!
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Dass eure Bekannte so eine Äußerung vom Stapel lässt, finde ich auch unmöglich. :flaming01:
Sie kann sich doch gar nicht in die Lage versetzen, wenn sie noch nie eine eigene Familie hatte. Ich glaube, ich würde den Kontakt mit ihr reduzieren, wenn die so oberflächlich ist.
Gruß
schatzilein
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Aber mir geht es wirklich nicht um die Trennung, ich weiss, dass zumindest einer von ihnen gekämpft hat und wirklich alles versucht hat, die Ehe zu retten. Mir geht es wirklich um die Äusserung, die mich geschockt hat, dass es "normal" ist. Kann man denn wirklich mit so einer Einstellung beziehungsfähig sein, dann schmeisst man doch auf jeden Fall das Handtuch, wenn mal was ist.
Natürlich ist eine Ehe nicht immer einfach und es gewittert auch mal, aber man muss doch auch Kompromisse schliessen können. Ich kenne leider viele, die mit jemanden zusammen sind und trotzdem auf "den oder die Richtige" warten. Ja hallo? Warum ist man denn dann zusammen? Gewohnheit, Alltag, Gemütlichkeit?
Gut, wir sind heutzutage bestimmt auch ein Extrem, weil wir schon mit 24 bewusst geheiratet haben (nicht wegen Steuerersparnissen oder sonstigen Vorteilen) und uns bewusst früh für eine Familie entschieden haben. Wir haben aber auch Glück, dass unsere Elternpaare beide noch verheiratet sind und auch bei Grosseltern und in der Familie keine Scheidungen vorkommen. Vielleicht haben wir dann einfach einen anderen Blick darauf, wie wenn jemand schon selbst Scheidungen miterlebt hat, vielleicht kommt man dann wirklich von dem Glauben ab, dass es so etwas noch gibt.
Mich macht es einfach traurig, denn diese Einstellung scheint wirklich verbreitet zu sein und ich habe Angst vor dem, wie Julia später mal ihr Umfeld erfährt, wenn sie alt genug ist und es an Beziehungen geht. Ich hoffe, wir können Ihr so viele Werte vermitteln, dass es eben nicht einfach ist, es sich aber lohnt, wenn man den Partner gefunden hat, mit dem man zusammenbleiben will.
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Ich habe schon mehrere Paare erlebt, die sich getrennt haben. Manchmal auch Paare mit Kindern, und oft hätte ich dem ganzen noch Chancen gesehen. Aber ich stecke eben nicht in deren Haut und ich bin mittlerweile sehr, sehr Vorsichtig mit Urteilen geworden. Erstens erfährt man selten die ganze Wahrheit, sondern ganz oft überhaupt nur die gefühlsbeladene und beschönte Sicht der einen Partei. Hat man das Glück, die Situation von beiden Parteien geschildert zu bekommen, sieht man sehr oft, dass die eigentlichen Reibereien ausgespart bleiben und nur eigentlich unwesentliche Details zum Zankapfel werden, die mit dem eigentlichen Problem nichts zu tun haben.
Ich glaube auch ganz bestimmt nicht, dass jemand zum Zeitpunkt der Eheschließung diese deshalb macht, weil er insgeheim immer noch den Fluchtweg Scheidung vor Augen hat. Es ist heute eher die Ausnahme, dass jemand zum Traualtar schreitet, ohne diese Beziehung ernsthaft bis ans Lebensende zu wollen. Gerade heute, wo doch Beziehungen auch ohne Trauschein gesellschaftstauglich sind, leben viele in einer sehr langen Phase des unverbindlichen Beisammenseins, wie das Zusammenleben ohne Trauschein bezeichnet werden kann. Es gibt heutzutage tatsächlich keinen Grund mehr, eine Ehe einzugehen, ohne diese Form der lebenslangen Beziehung zu wollen.
Ich gratuliere noch einmal allen, die sich hier gemeldet haben und vielleicht noch melden werden, wenn sie sich so großartig um ihre Beziehung bemühen und immer erfolgreich daran arbeiten, wenn es zu Krisen kommt. Macht einen das nicht noch großartiger, wenn man zwar schlimme Krisen hatte, es aber mit eigener Kraft geschafft hat, die Krise abzuwenden? Posaunt es laut hinaus und heftet es an eure Fahnen, es ist großartig, was ihr da geleistet habt.
Daneben bedauere ich aufrichtig all jene, die es nicht geschafft haben und versichere euch, es gibt Situationen wo das Ende mit Schrecken besser ist als ein Schrecken ohne Ende.
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Ganz ehrlich? Ich will dir nicht zu nahe treten, aber ich finde, dass es nicht ok ist, sich eurer Bekannten gegenüber so zu äußern. Denn ihr kritisiert nicht ihre Meinung, sondern gebt eine Bewertung über ihren Lebensentwurf ab. Sie muß ihre Einstellung eben so wenig überdenken wie ihr eure Einstellung überdenken müßt. Darum geht's doch: Leben und leben lassen, oder? Warum darf jemand ohne Familie und Kinder nicht sagen, dass es normal ist, dass sich Paare trennen. Sie trennen sich doch und das sicher nicht ohne Grund. Eure Bekannte hat auch Eltern und eine Familie aus der sie kommt und somit einen ganz eigenen Erfahrungshintergrund. Ich verstehe wenn ihr euch in euren Gefühlen unverstanden fühlt, sie hätte das sicher auch mitfühlender formulieren können, aber jemandem das Recht auf Meinung absprechen und kritisieren 'wie man in eigenen Beziehungen denkt und lebt' steht euch leider meiner Ansicht nach nicht zu.
MEINE Familie ist mir das allerwichtigste auf der Welt und ich würde das nie leichtfertig aufs Spiel setzten, doch manchmal ist auch eine Trennung nötig und beurteilen können das einzig die Betroffenen. Es ehrt euch, dass ihr mitfühlt, wenn andere nicht soviel Glück haben und scheitern, doch Werte sind nun mal etwas sehr persönliches. Das Gute ist, dass ihr sie nicht auf eure Bekannte übertragen müßt, eure Kinder werden sie aber auf jeden Fall mitbekommen und sind somit bestens auf ihre eigenes Leben später vorbereitet.
Viele Grüße, Sophie
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Ich bin auch Deiner Meinung, manchmal sind Trennungen nötig und ich gebe auch lila Recht, lieber ein Ende mit Schrecken wie ein Schrecken ohne Ende.
Natürlich werden wir unsere Werte auf unsere Tochter übertragen, aber wird sie nicht auch von anderen Werten beeinflusst ? Mir würde davor grauen, wenn sie sich mit ihrer "Tante" über Beziehungen unterhält, wenn so eine Grundhaltung dahinter steht (mal davon abgesehen, dass ich hoffe, dass sie mit sowas zu uns kommt, aber man kann ja nie wissen).
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Natürlich wird sie auch von anderen beeinflusst werden, aber das ist doch gut! Ihr seid dafür da, ihr positive Grundwerte mitzugeben. Und sie gleichzeitig zu einem selbständig denkenden Menschen zu erziehen, der sich seine eigene Meinung darüber bildet. Wenn sie dann also mal mit dieser Frau redet, dann kann sie sich alles anhören und sich aufgrund ihrer eigenen Erziehung entscheiden, wie sie damit umgeht. Denn dafür seid ihr ja auch verantwortlich: dafür zu sorgen, dass sie keine Vorurteile entwickelt, sondern sich ein eigenes Urteil bilden kann.
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Vielleicht sollte ich einfach mal von dem Gedanken loslassen (leichter gesagt als getan) und mich anderen, wichtigen Dingen widmen, die eigentlich meiner Aufmerksamkeit bedürfen. Ich bewerte dieses Thema mit Sicherheit zu hoch und in einiger Zeit wird über dieses Thema womöglich gar nicht mehr gesprochen und ich mache mir einfach zu viele Gedanken um ungelegte Eier :roll:
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Ich sehe nur die Gefahr, als Paar in einer gut funktionierenden Beziehung, aus einer gewissen Selbstzufriedenheit heraus, solche Werturteile abzugeben. Und am Ende steht man vielleicht vor seinem eigenen Scheitern und wird von anderen abgeurteilt... Zugegeben etwas dramatisch formuliert :biggrin: Aber es ist halt nicht alles planbar, und wo es einen noch hinverschlägt weiß ja auch keiner. Ihr habt das Glück gehabt, das eben auch dazugehört...
Aber so wirklich beurteilen kann ich das von hier aus leider nicht, kenne ja weder euch noch eure Bekannte, deswegen bezieht sich das Geschriebenen auch ein bißchen auf die Dinge die ich so in meinem Umfeld wahrnehme...
Zur Beeinflussung deiner Tochter kann ich Tinat nur 100%ig bepflichten. Ich glaube auch nicht, das die Welt so viel schlechter wird, es gibt halt heute nur die Möglichkeit länger zu warten mit der Familie und sich eben auch zu trennen. Das konnten Frauen vor 30 Jahren noch nicht. Es gibt halt nach wie vor solche und solche Menschen... früher wie heute.
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Stimmt, Freundschaften sind dafür da, dass man sich auch mal ausjammern kann, nur denke ich, sollte man dann einer Linie treu bleiben und nicht für sich das Fähnchen so drehen, wie es gerade passt. Natürlich darf sie leben wie sie möchte, aber dann bitte konsequent.
Deine dramatische Formulierung gefällt mir übrigens sehr gut :biggrin: klar ist es einfacher, Urteile abzugeben, wenn es bei einem läuft, wie wenn man in einer ähnlichen Situation ist aber auch eine Gefahr.
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also grundsätzlich gebe ich deiner freundin recht. paare trennen sich, das ist eben einfach so. (statistisch gesehen wird jede 2. ehe geschieden.) es ist wunschdenken, wenn man glaubt das immer alles schick ist. sicher man sollte um eine beziehung / ehe kämpfen, aber auf biegen und brechen aufrecht erhalten ist m. M. nach vollkommen sinnlos. wir leben in einer schnelllebigen zeit und da passiert es schnell das interessen und wege auseinander gehen.
ich selbst bin auch in einer festen beziehung seit etwas mehr als 5 jahren und wir wollen heiraten und haben auch den traum der ewigen liebe. aber wir sind auch beide realistisch und wissen das in 10, 20 oder 30 jahren auch alles anders sein kann. es ist doch wunschdenken zu glauben das dann immer noch alles in bester ordnung ist, bis dahin vergeht viel zeit und welche art der probleme bis dahin auf uns zukommen kann ich vorab nicht sehen bzw weinschätzen. ob wir es schaffen diese gemeinsam zu bewältigen kann ich eben so wenig einschätzen. hoffen tue ich es natürlich und auch mein realismus ist für mich kein grund die ehe nicht einzugehen (und nein ich habe nicht die einstellung, wenn es nicht klappt lass ich mich scheiden)
ich finde eine trennung nicht einmal soooo schlimm. (ich selber habe den vater meines kindes verlassen, weil es nicht funktioniert hat, im nachhinein gesehen war das sogar von vornherein abzusehen.) wenn es nicht klappt...dann ist das der beste und (vielleicht) auch der einzigste weg.
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Es ist ja auch so, dass man ja nicht ewig sein Leben lang nur kämpfen kann um die Beziehung aufrecht zu erhalten. Irgendwann hat das kämpfen doch einfach keinen Sinn mehr. Und es sind ja auch nicht immer nur kleine Macken die einen an dem Partner stören, sondern es geht um viel schwerwiegendere Sachen.
Versteht das nicht falsch, ich bin auch nicht der Typ der sich alle paar Wochen jemand anderes sucht oder der zwar in einer festen Beziehung ist, aber trotzdem nebenbei noch Ausschau hält. Mein Freund und ich sind über 5 Jahre zusammen, wir erwarten unser zweites Kind. Wir haben schon oft um unsere Beziehung gekämpft, sonst wären wir wohl längst nicht mehr zusammen. Aber im Laufe der Jahre sind wir so unterschiedlich geworden, wir verstehen uns bei weitem nicht mehr so gut wie am Anfang. Es gibt öfter mal Streit, und dabei geht´s nicht um Kleinigkeiten sondern der Streit resultiert daraus, dass wir einfach ganz verschiedene Ansichten und Vorstellungen usw. haben. Er hatte auch schon 2x was mit anderen Frauen und das ist ja auch wirklich nicht etwas, was man hunderte male verzeihen kann. Das sind auch Gründe warum wir uns entfremdet haben oder ich z.B. schlechter über ihn denke als früher. Und für mich ist klar, dass sofern er nochmal was mit einer anderen anfangen sollte, die Sache für mich auf jeden Fall beendet ist, denn ein drittes Mal mache ich das bestimmt nicht nochmal mit. Und wenn ich jetzt immer wieder kämpfen sollte, müsste ich ihm ja noch x-mal verzeihen - nee.
Manchmal ist es wirklich einfach besser, wenn man einen Schlussstrich zieht. Wenn man sich kennenlernt und frisch verliebt ist und sich ganz sicher ist, dass der Partner genau der Richtige ist, und wenn man heiratet und auch noch viele Jahre frisch verliebt ist, ist das ganz toll. Aber so ein Glück hat eben nicht jeder. Und ich finde, wenn man merkt, dass es absolut nicht mehr so wie am Anfang ist, und man hat gekämpft aber irgendwann scheint einem der Kampf sinnlos, dann sollte man vielleicht wirklich aufgeben. Auch wenn´s traurig ist, aber so ist das Leben nunmal. Klar ist es für die Kinder blöd, aber für die Kinder ist es auch nicht toll, wenn die Eltern sich nicht mehr lieben und nur wegen der Kinder zusammen sind.