Ich glaube, von ALLEINE stillt der sich nie ab

bearbeitet 9. 02. 2008, 15:01 in Langzeitstillen
Hallo Ihr Lieben,

bin an einem Punkt angelangt, an dem ich bisher noch nicht (ganz) war. Ich habe das Gefühl, mein Kleiner wird sich von alleine nie selbst abstillen und das halte ich nicht mehr aus.

Ich bin wieder schwanger und arbeite 6 Std. am Tag. Er stillt nachts immer noch mind. alle 2 Stunden, tagsüber sobald ich wieder zuhause bin auch so ca. alle 2-3 Std., je nachdem, ob man ihn noch etwas ablenken kann.

Tagsüber habe ich weniger ein Problem, aber nachts ist es unerträglich. Meine Brustwarzen schmerzen ziemlich und ich merke, dass ich einfach "keine Lust" mehr drauf habe, keine Geduld mehr, ich werde oft aggressiv und das kann nicht gut für uns beide sein. Ab 4/5 Uhr morgens will er dann meist mind. 2 Stunden lang dauernuckeln und das bei schmerzenden Brustwarzen. Das halte ich immer max. 1 Std. aus, dann geht nichts mehr. Ich löse ihn von der Brust, natürlich will er wieder ran. Ich sage ihm dann, dass er jetzt nicht mehr trinken kann, weil die Brust aua hat oder weil die Brust jetzt schlafen will. Dann kriegt er jedes Mal (habe das jetzt seit 3-4 Nächten so gemacht) sowas von Heulattacken, dass es nicht auszuhalten ist. Er steigert sich dann richtig rein, läßt sich weder durch Worte noch durch Streicheln, in den Arm nehmen etc. beruhigen. Er nestelt dann an meinem T-Shirt und ist ganz verzweifelt. Drückt sein Gesicht ganz fest an meines und weint ohne Ende. Ich bin meist so am Ende mit meiner Kraft, dass ich fast losheule oder aggressiv werde, wenn er sich überhaupt nicht beruhigen läßt. Hinzu kommt, dass dann mein Mann auch noch laut wird, was ihn zusätzlich aufregt (obwohl ich meinem Mann schon oft erklärt habe, dass das alles nur noch schlimmer macht). Mein Mann kann die ganze Nacht ungestört pennen, hat dann aber für sowas null Nerven (das kotzt mich zusätzlich an, habe überhaupt keine Unterstützung).

Gestern morgen war es wieder so. Um 6:30 hatte ich solche Schmerzen in der Brustwarze, dass ich ihn abdocken mußte. Nachdem ich ihm dann sagte, dass die Brust aua hat, hat er 2 Std. lang (mit kurzen Phasen der Beruhigung, in denen er apathisch wie eine Statue mit offenen Augen dalag) geweint. Erst dann hat er sich von mir beruhigen lassen, indem ich ihn auf meinen Bauch legte (ist momentan die einzige Methode außer der Brust) und ihm etwas vorsang. Dann hat er nochmal ca. 2 Std. geschlafen.

Ich bin fix und alle und weiß mir keinen Rat. Ich möchte eigentlich nicht gerne Tandem stillen. Das ginge über meine Kräfte. Also hatte ich eben schon vor, in den nächsten Wochen/Monaten das Abstillen nachts anzugehen. Aber wenn mein Kleiner so heftig reagiert, schaffe ich das ja nie.

Tagsüber ist es auch oft so, dass er sich schwer damit tut, wenn ich mal Nein sage. Z.B. morgens wenn ich frühstücke und danach gleich zur Arbeit muß, da will er partout immer an die Brust. Da sage ich aber immer nein, da es zeitlich einfach nicht geht und ich morgens auch Medikamente einnehmen muß, wo ich immer gerne eine Stillpause von mind. 4 Std. mache.

Welche "Strategie" würdet ihr mir denn vorschlagen. Soll ich weiter "hart bleiben" wenn ich einfach nicht mehr will/kann. Oder füge ich ihm dadurch seelischen Schaden zu. Ich kann es halt schwer ertragen, wenn er so lange weint (obwohl meine Schmerzgrenze diesbezgl. schon etwas niedriger ist, als noch vor ein paar Wochen). So richtig habe ich das Abstillen ja noch gar nicht angefangen. Es geht ja momentan nur um die allmorgendliche Dauernuckelei......

Ach mensch, so hab' ich mir das nicht vorgestellt. Das nächste Kind stille ich früher ab, da geht es wahrscheinlich einfacher......

Heike

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Heike,
    du hast recht, von alleine wird er sich im Moment sicher nicht abstillen. Dafür ist es für ihn einfach noch zu früh. Und wenn du dir das Tandemstillen absolut nicht vorstellen kannst, dann wirst du ihn wohl von dir aus abstillen müssen.

    Ich kann es gut verstehen, dass du das Dauergenuckel nicht mehr ertragen kannst. das ging mir als ich wieder schwanger ganz genauso. Daher habe ich dann auch den Schritt gemacht und Mirco nachts abgestillt. Ich hatte das Glück, dass er das ziemlich gut akzeptiert hat. Ob das vor allem an ihm lag oder auch an meiner klaren Einstellung, dass ich das so nicht mehr ertragen kann, weiß ich natürlich nicht. aber ich denke es ist vor allem sehr wichtig, dass du dir genau überlegst, was du willst. Jede noch so kleine Unsicherheit merken unsere Kleinen sofort und klammern sich dann doch an die Hoffnung, dass wir es vielleicht gar nicht so meinen.
    Ich habe Mirco damals direkt für die komplette Nacht abgestillt. Ich dachte einfach, dass er ja noch kein Zeitgefühl hat und es vielleicht besser versteht wenn es die Brust eben erst wieder nach dem Aufstehen gibt.

    Dass du bisher keine Unterstützung von deinem Mann hast ist natürlich blöd :sad: Denkst du denn du kannst da noch einmal ein Gespräch mit ihm führen und ihm klarmachen wie sehr du am Ende bist und seine Hilfe brauchst? Ich denke nämlich schon, dass gerade das nächtliche Abstillen die Unterstützung vom Papa braucht. Zumal du ja nicht nur wieder schwanger bist sondern auch noch arbeitest. Das kannst du nicht alles alleine regeln müssen. Ihn geht das genauso an.

    viele Grüße

    Eowyn
  • maschamascha

    1,176

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh ja, ich erinnere mich auch noch daran, dass mich das Stillen in der Schwangerschaft genervt hat. Es war nachts nicht mehr ganz so schlimm wie bei Dir, aber so ähnlich. Die Schmerzen und das Klammern haben mich genervt, ich bin auch schnell aggressiv geworden. Der Papa fühlte sich nicht zuständig, weil Mama-Kind. Dadurch, dass die Milch zurückging oder einfach so, hat die Große gemerkt, dass eine Veränderung stattfindet. Mir kam es vor, als ob sie Angst hatte oder schon mitbekommen hat, dass etwas Neues kommt, obwohl sie sehr freudig auf die Babyerzählungen reagierte.

    Abstillen war für mich ausgeschlossen, weil ich das meiner Tochter nicht zumuten wollte, obwohl ich oft keine Lust mehr hatte. Irgendwie ging die Zeit vorbei und ich bereue den Entschluss zum Tandemstillen nicht. Die zwei Geschwister sind (im Durchschnitt) sooo süß zueinander! Das Dauernuckeln hat nach der Entbindung wieder aufgehört. Ich stille morgens und abends beide gleichzeitig und wenn die erste fertig ist, ist für die zweite die Bar dann auch geschlossen. Auf der anderen Seite ist nun das Abstillen aus dem Willen der Mutter von nur einem Kind quasi unmöglich, ohne Schaden zu hinterlassen. Dann besser vorher.

    Die Kleine ist wesentlich weniger versessen auf das Stillen als die Große. Sie braucht auch keinen Schnuller und ist auch sonst viel entspannter. Die Große lernt dadurch gleich mit und geht auf meinen gelegentlichen Wunsch anstandslos in ihr Kinderbett, wenn die Kleine auch in ihr Bett geht.

    Zum Nein-Sagen kann ich noch hinzufügen, das manchmal die Umschreibung des Wortes "Nein" durch "das darfst Du heute Mittag" Wunder gewirkt hat.

    Hör einfach auf Dein Gefühl, das sagt Dir bestimmt den richtigen Weg für Euch.
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