Unsere Tochter wollte beim Spazieren nicht mehr weiter gehen, sondern bei mir auf den Arm - und am besten noch Stillen.
Ich habe kein Interesse mich in den Schnee zu hocken und ich kann sie einfach auch nicht mehr Tragen. Will ich auch nicht mehr.
Sie hat da kein Verständnis für!
Ich weiß nicht wie ich es ihr erklären soll, sie versteht es eh nicht. Sie will es nicht verstehen. Sie versteht so viel, also muss sie auch verstehen, daß ich sie nicht tragen kann, weil ich Aua habe.
Mein Mann wollte sie Tragen, boah, hat sie gebrüllt und geheult und sich gewunden. Das war so schlimm! Irgendwann hat mein Mann , der schon voll fertig von dem Kampf war, dann gesagt, daß sie auch in den Kinderwagen könne, wenn sie auf dem Arm eh so rumheult. Also Kind in den Wagen, Kind schrie, brüllte, heulte, wandt sich weiter.
Das geht total gegen meinen Instinkt, das Kind so zu "quälen".
Aber was soll ich denn da machen.
Als sie ein ganz klein bißchen ruhiger wurde, habe ich sie doch rausgenommne, was mein Mann nicht gut fand. Bei mir hat sie sich dann halbwegs eingekriegt. Allerdings fing sie nach kurzer Zeit an, sich kopfüber von meinem Arm zu hängen :roll: Und weinte dabei immer "Arm! Arm!" Boah, ja was denn? Wie soll ich das Blag denn so tragen? Zu meinem Mann wollte sie ja noch weniger. Hinstellen konnte man sie nicht, weil sie sofort am Boden lag. :flaming01:
Ende vom Lied: Mein Mann hat sie dann unter dem allergrößten Protest nach Hause getragen.
Das Theater ging eine halbe Stunde.
Zu Hause ist sie dann sofort an der Brust eingeschlafen.
Ich hatte sowas in der Light-Form schön öfter wenn ich mit ihr unterwegs war. Kind ist irgendwann müde und will auf den Arm. Ich pack sie dann in den KiWa, da schreit sie ne Minute und dann ist es so als sei nie was gewesen.
Aber wenn das jetzt so ausartet, trau ich mich nicht mehr mit dem Kind vor die Tür. :shock:
Was mach ich denn in so einer Situation?
Kommentare
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Das kostet auch viel Kraft und gibt viel Geheul seinerseits, aber anders gehts ja nicht..
Das gleiche Spiel gibts auch bei der Wohnungstreppe, mal geht er sie hoch und runter (an der Hand)
und manchmal gibts gezicke...
Da kommt es dann immer drauf an wie meine Laune ist, entweder ich trage ihn die 2 Treppen hoch oder es gibt auch mal Ärger (zB wenn ich auch noch Taschen usw in der Hand habe).
z.Z. heult er eh wegen jeder Kleinigkeit, heute morgen zB als seine Banane in der Mitte durchgebrochen ist. :roll: :roll: :roll:
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Aber: Amy bekommt Backenzähne und ihre Lieblingserzieherin hat Urlaub und so wollte sie nur Mami und nur Mami Arm, nicht Papi und nicht Wagen. Ich versuche ihr auch immer zu erklären das Mama Rücken Aua hat, dann pustet sie und will wieder hoch. ;-) :biggrin:
In dem Buch, "In Liebe wachsen", steht auch gut erklärt drin, warum Kinder in diesem Alter noch nicht immer laufen wollen. Ich ,muss mal schauen ob ich es hier habe, dann lese ich mal nach.
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Bis ich mit Jannik schwanger wurde, habe ich Joelle noch ab und zu ein Stückchen getragen, wenn ich wusste, sie kann wirklich nicht mehr - seit ich schwanger war, aber gar nicht mehr. Ich habe ihr erklärt, dass ich sie nicht tragen darf, weil ich sonst Bauch weh bekomme. Wenn sie protestiert hat, musste ich das eben aushalten - ich hab ihr dann immer erst mal gesagt "Du weißt doch, ich kann Dich nicht tragen", und wenn sie dann weiter protestiert hat, bin ich langsam ein paar Schritte weiter gegangen, bin auf ihren Protest nicht großartig eingegangen, bzw. hab ihr ggf. eine kleine Belohnung versprochen, wenn wir zu Hause sind. Das kam aber wie gesagt, nur sehr selten vor, und auch nie in der ausgeprägten Form, weil Joelle zum einen gerne und viel läuft und zum anderen nie so ganz ausgeprägte Trotzattacken hat.
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Zum Treppenlaufen:
Ich hatte neulich (und immer mal öfter) die gleiche Situation mit meinem Tageskind. (26 Monate)
Sie wird von ihrer Mutter viel und ausgiebig getragen und ist das gewöhnt. Kann ich aber nicht, wenn ich mit zwei Kindern unterwegs bin, Adrian im Beco, den Einkauf in der Tasche und das Tageskind an der Hand...
Da kann ich sie nicht noch die Treppe rauftragen.
Und ich finde, dass "Es tut mir, leid, ich kann dich nicht tragen, ich trage schon so viel, das geht einfach über meine Kraft!" Ein ziemlich gutes Argumet ist.
Sie hat geheult und man hat richtig gemerkt, wie sie alle Energie für einen waschechten Tobsuchtsanfall sammelte, aber ich habe immer wieder für jeden Treppenabsatz (Wir wohnen 2. Og) freundlich "Bitte" gesagt und mein Argument wiederholt. Und sie ist gelaufen.
Die ganze Treppe. Ohne Tobsuchtsanfall!
Ich wage zu behaupten, dass es daran lag, dass ich erstens das bessere Argument hatte (Auch wenn sies vielleicht nicht im Detail verstanden hat) und dass ich einfach sehr freundlich geblieben bin und dass ich wirklich gemeint habe, was ich gesagt habe. Ich habs nicht gesagt, weil ich eigentlich keinen Bock hatte, sondern weil es wirklich nicht gegangen wäre, sie zu tragen.
Ich denke, dass sind ein paar gute Voraussetzungen um so einen Konflikt zu meistern. Natürlich habe ich mich auch hinterher artig bedankt für ihre große Hilfe. Und auch das war wirklich so gemeint.
@ Nuka, mir fallen spontan eine Menge verflixt guter Argumente ein, warum man keine Lust hat, im Schneegestöber zu stillen. Und auch eine Menge Argumente, warum es gerade nicht geht, ein Kind zu tragen. Ehrlichkeit dem Kind gegenüber hat oft eine ungeahnte Überzeugungskraft.
Statt "Och nööö, jetzt nicht! Du kanst doch selber laufen!" (Was ja auch kein "echtes" Argument ist!)
Ist vielleicht ein "Es tut mir leid, aber meine Arme schmerzen so, ich kann dich jetzt nicht weitertragen. Das geht einfach über meine Kraft und du würdest mir sehr helfen, wenn du selber laufen würdest!", besser. es trifft den Kern vielleicht eher, kommt authentischer und damit auch überzeugender.
Hinterher ein Danke ist selbstverständlich und ein erstgemeintes (nicht genervtes) "bitte" kommt auch gut. Versuchs doch mal auf diese direkt Art. Man kann nicht genau wissen, was davon ankommt, aber es ist auch für dich schon mal eine gute Übung für später, wenn Gegenargumente kommen könnten ;-).
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Nein, so hab ich das auch nicht gemeint!!!
Ich finde es auch wichtig, dem Kind zu erklären, warum etwas nicht geht ... aber es gibt auch Situationen, in denen es nichts zu diskutieren gibt - das Kind muss halt auch lernen, wenn Mama sagt "Ich kann Dich nicht tragen", muss es das akzeptieren. Bzw. wenn man es zum 5. Mal wiederholt hat, warum etwas nicht geht, dann muss das reichen - ich habe dann auch keine Lust, mir den Mund fusselig zu reden - ich stelle sie dann vor die Alternative, entweder sie macht, was ich sage (sie weiß zu dem Zeitpunkt also schon, warum sie es machen soll) oder sie lässt es, muss dann aber die Konsequenzen tragen (z.B. drinnen bleiben, wenn sie sich nicht anziehen lässt, im Flur bleiben, wenn sie sich ihre Schuhe nicht auszieht oder sie wird in den Autositz gesetzt, wenn wir nen Termin haben und sie rumtrödelt).
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Vielleicht klinge ich nicht überzeugt genug, in meiner Stimme schwank sicher leichte Verzweifelung mit ;-)
Wahrscheinlich denke ich wieder zuviel, ich habe z.B. Sorge, daß das Kind sich jetzt schon zurückgesetzt fühlt. Das sie denkt, ich trage sie nicht, weil ich sie nicht lieb habe und Papas Arm ein Straflager ist. :roll:
(Ich habe auch nicht alles erzählt, bevor das Theater anfing, haben wir sie nämlich durch konsequentes NIchtbeachtens dazu gebracht, endlich den Spielplatz zu verlassen. Als sie dann endlich ankam, hatte ich schon ein schlechte Gewissen, daß das arme Kind in seinem Willen gebrochen wurde und dann bekam sie schon wieder was nicht. Vielleicht ist sie auch einfach nur trotzig. aber ich denke immer gleich, daß das Kind einen Schaden fürs Leben davon trägt.)
Als ich sie wieder auf den Arm genommen habe, sind wir nicht weitergegangen. Allerdings habe ich gestanden, Sitzen ging nicht, da wollte sie mir sofort an die Wäsche. :roll:
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Also tut mir leid, aber da sehe ich das Problem, waum du nicht authentisch rüberkommen konntest in der Situation!
Du hast ja deinen eigenen Argumenten augenscheinlich nicht vertraut.. ;-) Obwohl du das ruhig gedurft hättest. Imho.
Ich sag auch nicht, dass die Kinder deswegen werniger ausrasten. Wahrscheinlich werden sie das trotzdem tun aber so kann man einfach auch den Konflikt "deeskalieren" und die Situation entspannen, indem man sich eben den Mund fusselig redet kann man durchaus mal einen Streit verhindern, der allen Beteiligten weh tun würde.
Und nein, etwas nicht bekommen, was man möchte, lässt einen keinen Schaden davontragen. Wenn man nachvollziehen kann, warum man es nicht bekommt, wird das vielleicht deshalb nicht weniger scherzhaft und man wird auch trauern, aber man kann daran lernen!
Das geht ja bei uns Erwachsenen auch nicht anders, oder?