Nach längerer Zeit wollte ich auch mal meinen Stillbericht hier verewigen.
Nach der Geburt wurde Jacqueline mir leider nicht sofort im Kreissaal an die Brust gelegt. Das kam mir zwar komisch vor, aber ich war nun doch eher auch mit anderen Dingen, wie z.B. mein Baby betrachten, beschäftigt, so dass ich diesbezüglich mich nicht geäußert habe. :oops: Das Anlegen wurde mir dann erst im Familienzimmer ca. 2 Stunden nach der Geburt gezeigt. Und es hat gleich prächtig geklappt. Jacqueline hatte überhaupt keine Probleme damit und hat sofort kräftig gesaugt. Dies war auch das Überraschende für mich: Mit welcher Kraft an der Brustwarze gesaugt wird. Darauf wirst Du nicht wirklich vorbereitet !!! :roll:
In den nächsten Tagen im Krankenhaus habe ich Jacqueline immer, wenn ich meinte, sie hat Hunger (in der Zeit noch bei jedem Schreien, da ich noch nicht wirklich die Signale meines Babys deuten konnte), angelegt. Dies hat mir leider von den Kinderkrankenschwestern oft komische Blicke eingehandelt, da sie der Meinung waren, dass meine Tochter nicht satt wird. Mein Glück war aber, dass wir an einer Diabetis-Studie teilgenommen haben, in deren Rahmen Jacqueline nur besondere Milch zugefüttert bekommen durfte. Dies war aber den Krankenschwestern zuviel Aufwand (haben sie mir gleich zu verstehen gegeben), so dass mir im Krankenhaus nie eine einzige Flasche zum Zufüttern angeboten worden ist. Gott sei Dank !!! Denn sonst hatte ich das Zufüttern vielleicht nicht verhindern können. Aber so…………..ich stillte also weiter.
Nach 3 Tagen hatte ich dann meinen Milcheinschuss. Meine Brüste waren zwar nun voller, aber ansonsten hat sich nichts geändert. Mir tat weder was weh, noch hatte Jacqueline längere Stillpausen (sie kam so alle 2 Stunden). Also konnte ich dieses Kapitel für mich auch als „nichts besonderes“ abhacken.
Zu Hause angekommen hat mir meine Nachsorge-Hebamme dann alle möglichen Stillpositionen gezeigt. Sie war außerdem noch der „alten“ Meinung, dass das Kind nur alle 4 Stunden an die Brust angelegt werden sollte. Ich habe sie erzählen lassen, habe brav ihren „Stillplan“ ausgefüllt und trotzdem gestillt, wie ich es für richtig erachtet habe. D.h. Jacqueline hat auch mal nach einer halben Stunde wieder andocken dürfen.
Und zum Thema Stillpositionen sei gesagt: Ich kann bis heute nur die Wiegenhaltung. :leggggger: Alle anderen Stillpositionen habe ich geübt, aber nie wirklich entspannt und erfolgreich ausgeübt. Das Stillkissen ist bei mir auch nach wenigen Tagen in die Ecke geflogen; ich konnte ohne Kissen einfach besser stillen. Obwohl ich immer nur in einer Position gestillt habe, hatte ich das Glück, nie eine entzündete Brust o.ä. zu bekommen. Jacqueline konnte meine Brust auch in dieser einen Position immer gut entleeren. Des Weiteren war es oft so, dass Jacqueline nur an einer Brust trinken wollte. Auch da habe ich mich einfach von meinem Kind leiten lassen. Wenn sie einen Nachschlag wollte, hat sie ihn bekommen; wenn nicht, auch gut.
Den ersten Stillstreik hatten wir mit 6 Monaten. Da wollte Jacqueline mal 2 Tagen keine Muttermilch trinken. Dies war auch die einzige Zeit, in der ich es mal geschafft habe, abzupumpen. (Ich habe in meiner Stillzeit alle möglichen Pumpen ausprobiert, aber bis auf ein paar Tröpfchen nie wirkliche Erfolgserlebnisse gehabt. In diesen 2 Tagen hat die Pumpe mir Entspannung gebracht, so dass ich einige Eisbeutel mit Muttermilch für die Schnupfenzeit einfreien konnte. Aber ansonsten war die Pumpe für mich die absolute Fehlinvestition.) Nach 2 Tagen war dann der Spuk vorbei, und Jacqueline wollte wieder gestillt werden.
Nun stillen wir schon seit fast 17 Monaten und ein Ende ist nicht wirklich in Sicht. Bis dato hatte ich seine super schöne Stillzeit ohne Probleme. Ich habe immer auf mein Kind und deren Bedürfnisse geachtet, so dass ich als Mutter eigentlich in dieser Beziehung nichts falsch machen konnte. Klar, habe ich auch gedacht, Jacqueline hängt ja nur an mir (auch wegen des nicht funktionierenden Abstillens). Aber auch die Zeiten haben wir gut gemeistert. Mir hat es dann geholfen, das Stillen nicht nur als Nahrungsquelle zu sehen, sondern vor allem auch als „Kuscheltier“ und „Beruhigungssauger“.
Vor der Schwangerschaft hätte ich mir nicht wirklich vorstellen können, ein Kleinkind zu stillen. Aber es ist nun mal so praktisch !!! Jacqueline will zur Zeit noch nachts gestillt werden, und ich habe auch nicht die Lust und Kraft dies im Moment zu ändern. Ich hoffe, sie kommt alleine auf den Gedanken, sich irgendwann von Mamas Busen trennen zu wollen.
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Weiter viel Spaß beim Stillen.