Ich bin sicher, viele von Euch verfolgen was da gerade in Deutschland passiert. Leute mit viel Geld bringen es in "Sicherheit", damit es noch mehr wird. Auch wenn man es nie ausgeben kann!
Ihnen ist es völlig egal was mit der Allgemeinheit passiert. Und das Grundgesetz in dem "Eigentum verpflichtet" steht, ist gleich völlig out.
Nun würde ich mal nicht über die bösen Reichen schimpfen, sondern würde gerne wissen, ob Ihr Euch vorstellen könnt, was Ihr tun würdet.
Denkt Ihr von Euch selber dass Ihr anders handeln würdet? Habt Ihr noch nie versucht Euch Vorteile zu verschaffen? Sei es bei Versicherungen oder der Steuer? Würdet Ihr es ablehnen wenn Ihr plötzlich unangemessen gut bezahlt werdet? Ganz unabhängig von der Leistung?
Meint Ihr dass keine von Euch in ein Steuerparadies umzieht?
Schwarzgeld bunkern kein Thema?
Aktiengewinne einstreichen normal? Ganz wurscht was aus den Arbeitsplätzen wird? Denkt Ihr dass Eure persönliche Moral eine andere ist? Wenn ja meint Ihr wirklich das würde auch so bleiben? Wenn ja warum meint Ihr das?
Ich bin gespannt!
Kommentare
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Kann mich dem Statement nur anschließen. Ich denke, in gewisser Weise versucht doch jeder, vom Finanzamt mehr zu bekommen. Wir müssen dazu halt die Steuererklärung abgeben, Belege sammeln, etc. Da wir selbst nicht soviel Geld haben, sind unsere Mittel diesbezüglich begrenzt. Aber wenn ein jeder ehrlich zu sich selbst ist, würden wir vielleicht ähnlich handeln.....
Was mir jetzt sehr zu denken gibt, ist die Tatsache, dass man nach einer Selbstanzeige straffrei bleibt. Dies halte ich für bedenklich, denn diese "Reichen Leute" wissen schon sehr genau, was sie tun.
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Als ich hier am Institut angefangen habe, hat man mir ein neues Zimmer zugewiesen nach kurzer Zeit (Wechsel einer Abteilung in ein anderes Gebäude) und da die Vorgängerin die Möbel teilweise mitgenommen hat, wurde mir gesagt, dass ich mir neue Möbel aussuchen kann. Kam dann auch ein Berater vom Einkauf usw. Habe mir dann ein Apfelbaumdekor (sieht so ähnlich aus wie Birke) ausgesucht und einen blau bezogenen neuen Bürostuhl bekam ich auch noch. Da hieß es dann zu mir: "Ja, Sie als Chefsekretärin (bäh, ich kann diese Bezeichnung nicht leiden), haben mehr Auswahl, der Rest der Kollegen (Diplomanden, Doktoranden, Praktikanten, technische und wissenschaftliche Angestellte...) darf nur unter den drei Varianten auswählen!" Ich guckte ihn wahrscheinlich an wie ein Schaf nach dieser Aussage und habe dann gemeint:"Wenn es für meine Kollegen in dieser Ausführung reicht, dann reicht es für mich genauso, ich will da keine Extras!"
Ansonsten bin ich eher zu naiv und laufe eh rot an, wenn ich schummle... :biggrin:
Andererseits kann ich mich erinnern, dass ich schon Einiges mehr eingekauft habe, was nicht immer so benötigt wurde als ich noch gut verdiente. Das ging jetzt aber nicht so weit, dass ich nur noch Designerklamotten trug und mir nichts mehr Anderes gut genug war. So bin ich aber auch nicht aufgewachsen. Der Sohn der ehemaligen Vermieter meiner Eltern bekam von Anfang an nur Markenklamotten und nur das Beste...was keine Entschuldigung für ihr späteres Verhalten sein soll!
Ich kann für Leute wie Zumwinkel und Co. null Verständnis aufbringen und für mich gibt es keine Entschuldigung für Betrug in solchen Ausmaßen. Wohl verstehen, wenn auch nicht akzeptieren, kann ich aber, wenn sich jemand aus Geldnot (und damit meine ich wirkliche Not) mal Vorteile verschafft, indem er/sie vielleicht mal einen Nebenjob nicht angibt, weil er/sie sonst wegen der Abzüge noch mehr Verlust hätte, trotz Mehrarbeit.
Wir haben hier begüterte Kollegen, die zum runden Geburtstag dann pro Kollege einen Berliner ausgeben (Großpackung vom Discounter), aber sonst alles mitnehmen, was es "gratis" gibt. Das finde ich unschön, aber nicht so schädigend für die Gemeinschaft wie Steuerbetrug in großem Maße oder Menschen, die Hartz IV beziehen und davon gemütlich auf der Sonneninsel XY in der Hängematte leben, wie ein Bekannter meines Schwiegervaters.
LG!
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Gruß Feli
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Liebe Grüße
Carolin
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ich muesste nicht unbedingt superreich sein, denn dann muss man immer ein bisschen darauf achten, was das geld und die leute, die es verwalten, grad machen ... aber ziemlich wohlhabend waer mir schon recht.
man kann die kohle dann selbst verwalten, behaelt den ueberblick und kann selbst prioritaeten bei den anlageformen setzen. sehr von vorteil, finde ich.
ich muesste mir dann keine gedanken darueber machen, wie die naechste stromrechnung zu bewaeltigen ist und mich aergern, dass ich soviel geld in ein autowrack stecken muss, weil ich ein neues, sicheres auto nicht bezahlen kann.
was steuern, sonstige beitraege und all den gebuehrenkram betrifft, kann ich mir das doch leisten, wenn ich wohlhabend oder gar reich bin?! wozu dann das theater?
nicht nur der aufwand, illegal geld zu verstecken, waer mir viel zu hoch, sondern auch der gesamtschaden, wenns rauskommt.
ausserdem:
soweit mir bekannt ist, funktioniert unsere gesellschaft in sehr vielen wichtigen lebensbereichen nach dem solidarprinzip.
damit bin ich voellig und total einverstanden und ich will auch, dass das so bleibt.
ich moechte hilfe haben, wenn es mir schlecht geht (arbeitslos, krank oder was auch immer), und ich will ebenso anderen helfen, wenn es mir gut geht.
da ich das so haben will, muss ich natuerlich auch etwas dafuer leisten.
sofern das die "grossen" belange des staates, der gesellschaft und der verschiedenen institutionen betrifft, geht es gar nicht anders als ueber geldleistungen.
also bezahle ich das.
punkt.
ebenso nehme ich hilfen an, wenn ich sie brauche.
auch punkt.
alles andere gehoert sich nicht + kommt nicht in frage.
achso, und wenn ich mich auf fragwuerdige weise bereichere, opfere ich auf jeden fall meine integritaet und bin im grunde erpressbar.
kann ich nicht leiden, will ich nicht sein, denn dann waere ich manipulierbar und koennte nicht mehr unabhaengig entscheiden.
achja, btw, wenn ich supergut verdiene, kann ich auch supergut steuern zahlen: wenn ich eine menge verdiene, bleibt auch nach hohen steuern genug ueberig.
was ich viel schlimmer find, ist, wenn gute arbeit trotz guter wirtschaftslage schlecht bezahlt wird und man mit 2 verdiensten noch keine familie ernaehren kann. DAS regt mich auf und ist ungerecht ...
aber das mit dem solidarprinzip: wollt ihr das nicht? ist euch das egal?
blackaliss, jetzt solidarisch mit dem schokohasen ;-)
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Ist das denn noch so? Funktioniert es wirklich noch? Ich glaube, dass wir da momentan in eine ganz gefährliche Richtung steuern...
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doch, ich glaub schon.
vielleicht nicht mehr so komfortabel wie es mal war (ich denke da an die bezuege fuer arbeitslose/hartzIV), in einigen bereichen zu stark reduziert (z.b. krankenkassen/versorgung) und in einigen bereichen hat es auch noch nie so richtig funktioniert (private krankenkassen find ich z.b. seeehr unsolidarisch).
aber trotzdem ...
wenn wir wirklich in eine absolute notlage geraten, steht fuer jeden von uns zumindest eine minimalversorgung zur verfuegung. das ist doch schon mal was.
ich meine, so stark ich mich auch einschraenken muss, und so dramatisch das dann sein mag - in z.b. einer wirtschaftlichen notlage wie langzeit-arbeitslosigkeit werden meine familie und ich nicht verhungern + wir werden ein dach ueber dem kopf haben. wir werden auch eine hinreichende medizinische versorgung erhalten wenn es noetig ist.
das finde ich gut.
viel dramatischer sehe ich es, wenn man sich aus dieser notversorgung nicht mehr selbst befreien kann, weil man keine neue arbeit findet oder die arbeit, die man findet, zu schlecht bezahlt wird.
@nanaki:
ich habe fast den eindruck, der trend kehrt sich schon wieder um ...
es sind schon so viele leistungen gestrichen worden, dass es in vielen bereichen nur noch sozusagen eine minimal-solidaritaet = minimal-versorgung gibt.
aber es scheint mir, dass viele menschen begriffen haben, dass sie ihre lebensumstaende nicht mehr ueber ihre persoenliche leistungsbereitschaft und -faehigkeit bestimmen koennen.
vielmehr kann jederzeit alles umgeschmissen werden, und das bedeutet natuerlich eine hohe unsicherheit in der lebensplanung.
in letzter zeit sind mir viele themen aufgefallen, in denen es im grunde um solidaritaet geht (z.b. letzten sonntag bei anne will das leidige thema rente, immer wieder das thema 2klassen-medizin usw.).
neben der gern genommenen neid debatte (besonders der gemeine hartzIVer scheint da sehr beneidenswert, er muss ja nicht arbeiten :roll: - nee, ist klar, auch wenn ich mir den 3fachen hartzIV-betrag herschmarotze, was ja wohl kaum machbar ist, lebe ich noch nicht in luxus) kommt doch ganz oft durch, dass mehr menschen als noch vor 10 jahren daran denken, dass sie ganz schnell selber in eine notlage geraten koennen.
arbeitslosigkeit oder andere umstaende, die die rueckkehr in die arbeits- = geld-verdien-welt massiv erschweren sind auf einmal so nah ... da ueberlegt man sich schon, auf was man in einer solchen notlage wert legt.
ich hab den eindruck, dass immer mehr leute ueber sowas nachdenken, und das kann sich natuerlich dramatisch fehlentwickeln, aber es kann auch dazu fuehren, dass wieder mehr wert auf das "der starke hilft dem schwachen"-prinzip gelegt wird.
vom ideal sind wir sicher weit entfernt, und die lage ist ernst, aber eben nicht hoffnungslos, glaub ich.
es gibt natuerlich noch jede menge zu verbessern ...
ach, menno, das ist ja echt ein weites feld ... trotzdem, wollt ich mal gesacht haben.
... und gern mal hoeren, was ihr so dazu denkt ... im krabbelgruppenstress kommt man zu solchen themen ja kaum ;-)
liebe gruesse,
blackaliss, jetzt solidarisch mit dem putzeimer. jawoll.