Hallo,
ich bin in der 14.Woche schwanger und hatte bisher eine absolut komplikationsfreie Schwangerschaft. Ich bin seit der 6.Woche bei einer Hebamme des Geburtshauses, in dem ich auch entbinden will.
Ich möchte hier über ein sehr grundsätzliches Problem von mir schreiben.
Schon bevor ich schwanger war, hatte ich immer Probleme mit Ärzten, bzw. es ging mir nach einem Arztbesuch meistens weniger gut als vorher. Auch bei netten Ärzten erlebe ich immer wieder, dass einem hinterher erst auffällt, was man alles nicht verstanden hat und wie verwirrt man eigentlich ist.
Bei meiner Hebamme ist das genau umgekehrt, sie spricht meistens Themen prophylaktisch an, fragt Umstände ab, über die ich mir bisher keine Gedanken gemacht habe und erklärt mir alles übergenau. Sie bereitet mich auch auf mögliche Symptome vor.
Das ist einer der Gründe, warum ich bisher eine absolut sorgenfreie Schwangerschaft hatte.
Das einzig belastende sind die vorgeschriebenen Arztbesuche, bei denen genau das passiert, was mir bei Ärzten immer passiert: Hinterher bin ich fix und fertig und mache mir vor lauter Halbinformationen nur noch Sorgen. Um diese Negativerlebnisse so selten wie möglich zu machen, habe ich beschlossen, nur jeden zweiten Vorsorgetermin bei meiner Ärztin zu machen, sowie alle Ultraschalle, die anderen macht meine Hebamme - worauf mich meine erste Frauenärztin erstmal rausgeschmissen hat. Bei meiner zweiten hatte ich heute meinen ersten Termin, der eigentlich sehr positiv war.
Bei der gynäkologischen Unteruschung erschrak sie allerdings, da ich leichte Schmierblutungen hatte. Sie gab mir das Gefühl, das sei etwas sehr Außergewöhnliches, was ich gar nicht wusste (ich dachte, das sei normal), überprüfte dann aber alles und gab Entwarnung.
Obwohl ich mehrmals nachfragte, woher so etwas käme, was ich in Zukunft beachten sollte, und wann ich mir Sorgen machen muss, erhielt ich überhaupt keine klaren Antworten. Sie erklärte mir gar nichts und gab auch keine Ratschläge. Sie sagte nur: Besser ist immer, wenn es nicht blutet.
Als ich wieder draußen war, konnte ich nur noch an ihr besorgtes Gesicht bei der Untersuchung denken und bekam plötzlich einen Heulkrampf, der 2 Stunden dauerte, so viel Angst hatte ich durch ihre Halbinformationen.
Ich rief meinen Freund an, der gerade im Ausland ist und der konnte nicht fassen, wie eine Ärztin mich so gehen lassen konnte. Ich bin nicht leicht aus der Fassung zu bringen, aber ich konnte einfach nicht aufhören zu weinen.
In diesem Forum und von meiner Hebamme habe ich jetzt einiges über Schmierblutungen erfahren, was mich doch etwas beruhigt hat (zum Beispiel, dass ich nicht die einzige bin, die so etwas hat, und dass es hilft, sich zu schonen, dass es vom Geschlechtsverkehr kommen kann, vom Sport, etc...), aber das positive Gefühl, was ich die letzten Wochen hatte, ist trotzdem einer tiefen Unsicherheit gewichen, und ich fürchte mich davor, das immer wieder zu erleben.
Warum können Ärzte einen denn nicht einfach unterstützen, informieren, aufklären, wenn man es braucht.
Falls ich wieder Blutungen bekomme, werde ich natürlich wieder zu meiner Ärztin gehen, aber ich wünschte, dass sie, wenn alles in Ordnung ist, mir auch wirklich dieses Gefühl gibt, und mich nicht im Unklaren lässt.
Ich habe jetzt noch soviel Wut und Frustration von heute Morgen in mir, dass ich Angst habe, dass mir all das Aufgewühltsein ernsthaft schadet.
Wie kann ich mich denn davor schützen?
Was haben denn andere für Erfahrungen und Tips?
Danke.
Kommentare
20,547
hm also erstmal würde ich dir in deiner Situation raten. alle VUs nur noch von deiner Hebamme machen zu lassen und nur zu den US zum FA. Das erspart dir wenigstens ein paar mal das blöde Gefühl hinterher. Von deine Hebamme hast du ja gehört das Schmierblutungen nicht außergewöhnlich sind. Besonders nach dem GV oder aber auch nach einer vaginalen Untersuchung. Es ist eben alles mehr durchblutet als sonst.
Kannst du zum nächten Termin bei deiner FÄ evt eine Vetrauensperson mitnehmen, die dich moralisch etwas unterstützt?
11
Ich bin leider neu in meiner Stadt und habe meine Mutter nicht hier, die ich sonst sehr gerne mitnehmen würde.
Mein Freund ist auch eine 1A Vertrauensperson, spricht aber leider nur Englisch.
Ich habe zwar bisher alle meine Entscheidungen sehr selbstbewusst getroffen, muss aber zugeben, dass es mich schon sehr verunsichert, wie ablehnend meine Ärztinnen auf das Konzept der Hebammenvorsorge reagieren. Es war schon richtig schwer, das geteilte Konzept zu etablieren, ich fürchte mich fast davor, dass sie unbewusst dazu neigen, mich noch mehr zu verunsichern, wenn ich nur noch den Ultraschall da mache. (So nach dem Motto: Jetzt sehen Sie ja, dass Sie uns brauchen.)
Ich bin ja kein Feind der Schulmedizin, und bei echten Komplikationen bin ich wahrscheinlich dankbar für ihre Behandlungsmethoden, ich wünsche mir nur, dass mein Wohlbefinden und mein gutes Gefühl und mein Selbstvertrauen auch als ernstzunehmender Faktor einer komplikationslosen Schwangerschaft wahrgenommen werden - aber vielleicht ist das einfach zuviel verlangt.
jetzt habe ich erstmal einen Monat Ruhe.
immernoch erschöpft,
Maike
20,547
Mal sehen vieleich hat ja noch wer eine Idee.