Ich brauch mal wieder euren Rat und Meinungen
Patrick wird bald 14 und ich kann ihn immer noch nicht allein zu Hause lassen. Ja, es ist alles schon besser geworden und er ist auch schon selbstständiger geworden. Und dran denken, dass er alleine ist, wenn er heimkommt von der Schule brauch ich noch gar nicht. Da braucht er einfach einen Ansprechpartner und jemand, der ihm sein Essen hinrichtet.
Aber nachmittags kotzt es mich manchmal einfach nur noch an. Dass ich immer nur so raus kann, wie er auch raus geht. Und so hock ich viel zu viel zu Hause mit der Kleinen. Ich muss das alles am Vormittag machen, damit ich daheim bin, wenn er auch zu Hause ist. Kann auch nichts ausmachen, um mich mit anderen zu Treffen, das ginge dann nur noch ab ca 16:00 wenn er zu Freunden oder so geht. Außer es käme jemand zu mir, aber dann hockt er mir dauernd auf der Pelle - er könnt ja was verpassen. Da ist er manchmal eher wie ein fünfjähriger als ein fast 14-jähriger.
Nun das allergrößte Problem. Hin und wieder teste ich ja an, ob ich ihn doch mal für ne halbe Stunde allein lassen könnte. Und weise ihn darauf hin, dass ich mich auf ihn verlassen können muss und was er zu tun hat, bis ich wieder da bin (meistens was für die Schule). Komme ich wieder, kann ich froh sein, wenn das Haus noch steht, da er nichts besseres zu tun hat, als zu zündeln.
Letztens hat er im Bad (!!!!!) ne Deoflasche mit Feuerzeug ausprobiert :shock: :flaming01: ! Daraufhin gabs ne Standpauke von meinem Mann mit dem ausdrücklichen Verbot, dass im Haus oder auf dem Grundstück gezündelt wird.
Ich hab ihn daraufhin natürlich erstmal wieder für 8-10 Wochen NICHT allein zu Hause gelassen. Dann ergab sich wieder ne Notsituation, und ich musste. Wieder mit erinnerung an vereinbarte Regel.
Ich komme nach Hause (er war zwischenzeitlich gegangen) und alles riecht brenzlig. Hat er im Wohnzimmer ein Blatt Papier abkokeln lassen.
Ich weiß einfach nicht, was wir weiter machen sollen. Normalerweise hasse ich Strafen. Aber hier wäre meine Reaktion mindestens 2 Wochen Hausarrest. Und zwar von allem. Also auch sein geliebter Sport. Allerdings fessle ich mich damit auch ans Haus. Und das was wir ihm sagen, scheint ja nicht zu fruchten. Wir haben hier wirklich nicht viele direkte Verbote, also kann man sich an die wenigen ja wohl halten.
Was soll ich tun?
Kommentare
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Als dann ausführlichere Tests von unserer Seite aus gemacht wurden, kam heraus, dass er es eben nicht hat. Aber halt trotzdem leichte Konzentrationsschwierigkeiten. Und wenig Selbstbewusstsein.
Wie gesagt, das ist alles etwas besser geworden. Aber manchmal werd ich richtig ärgerlich und agressiv, wenn ich bei strahlendem Sonnenschein erst so spät raus kann, wei ich warten muss, bis er mit allem fertig ist.
Und ja, mit dem Feuer hat ers GANZ arg :roll: Sobald auch nur ne Kerze brennt, muss man daran rumspielen. Er kennt zwar die Gefahren, denkt aber anscheinend immer, dass wohl schon nichts passieren wird.
Auch seine Selbstständigkeit ist schon besser geworden - vor allem bei Sachen, die ihn interessieren und die ER will. Nur wenn ich/wir was von ihm wollen....
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Wir haben hier einen festen Wochenplan auf dem sie die Punkte die erledigt sind abhaken muß.(Am Anfang fing das wirklich mit Zähneputzen und anziehen an.) Schulsachen und Hausaufgaben werden scharf kontrolliert. Im Wochenplan ist der Stundenplan integriert.
Also es steht nicht einfach da Hausaufgaben machen, sondern es sind die Fächer von dem Tag einzeln aufgeführt . Der Plan war wie gesagt am Anfang sehr lang weil wirklich alles vom Essen über Bett machen bis zum Schlafengehen drauf stand. Auch hatten wir am Anfang ein Belohnungssystem. Für jeden Tag wo sie es sebständig geschafft hatte gab es einen Stern und für ein paar Sterne eine kleine Belohnung (Kino z.b.) Also ein ganz fester Tagesablauf, der ihr Sicherheit gegeben hat.
Inzwischen steht nicht mehr so viel drauf weil einige Sachen auch für sie selbstverständlich geworden sind. Vieleicht wäre ein Plan ja auch etwas für Euch? Ehrlich gesagt hätte ich auch keine Lust wegen einem 14 jährigen ans Haus gefesselt zu sein. Das gibt ihm ja auch keine Selbständigkeit. Wenn er seine Sachen nicht pünktlich erledigt kann er eben nicht zum Sport.
Wegen dem zündeln, vieleicht hilft es ja ihm Bilder von Brandopfern zu zeigen?
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Nur die alltäglichen Dinge nicht. Im Bad hängt auch ne Liste, weil er sonst das Waschen vergisst :roll: Aber ich kann doch nicht IMMER hinter ihm her kontrollieren..... Und genau DAS ist es, was mich so ans Haus fesselt. Er schafft es eben mitlerweile, dass er in ganz normalen Zeitrahmen seine Hausaufgaben erledigt und auch pünktlich für alles andere fertig wird. Nur, sobald er allein zu Hause ist, fängt der Zündelschmarrn an.
Er ist auch immer total schokiert, wenn im Radio wieder berichtet wird, wie ein Zündelunfall ausgegangen ist. Aber hält ihn anscheinend nicht ab :flaming01:
Vor allem kann ich ihm Jocy nicht allein zu Hause lassen. Er spielt zwar superlieb mit ihr, aber ich vertrau ihm kein Stückchen, dass er dann das Zündeln lässt. Hab ich einfach viel zu viel Angst.
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Und ehrlich: Wenn er sich nicht wäscht, ist das doch sein persönliches Problem. Da werden in der Schule schon genug Kommentare kommen...
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Leider sind wir nicht mehr bei der guten Frau. Und als wir noch bei ihr waren, hab ich ihn noch nie allein gelassen. Deswegen hab ich das Zündelproblem auch nicht angesprochen, weil ich nicht wusste, dass es so schlimm ist.
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Und rechtfertigen oder so macht er nicht. Er ist dann erst mal wütend. Auf sich, auf mich...keine Ahnung. Oder darauf, dass ers gemacht hat. Oder weil er sich hat erwischen lassen.
Jedenfalls, wenns zur Sprache kommt, starrt er nur noch vor sich hin und schweigt :roll:
Er macht das übrigens nicht nur zu Hause. Bei meiner Schwägerin war er am Nachmittag und hat deren Feuerzeug mit aufs Klo genommen und dort das Toilettepapier verbrannt. Als sies rausgefunden hat, hat sie ihm die Finger verhaun.
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Ich sehe das auch so. So langsam kommt mir das auch spanisch vor. Wenn ich überleg, mit 14 ... da hatte ich weiß Gott andere Interessen.... (Jungs zum Beispiel :biggrin: )
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1. Ernst gemeint: Ihr seid hoffentlich gut brandschutzversichert?! Ihr müsst der Versicherung ja nicht sagen, dass Euer Sohn solche Anwandlungen hat.
2. Das die Schwägerin ihm die Finger verhaut, geht gar nicht. Gewalt ist keine Lösung, erst recht nicht bei einem pubertierenden 14jährigen ohne Ego.
3. Wäre es vielleicht eine Idee, ihn bei der Freiwilligen Feuerwehr anzumelden? Da kann er mit Feuer umgehen, lernt die Konsequenzen von Zündelaktionenkennen und kann vielleicht durch die verantwortungsvolle Tätigkeit auch ein bisschen Selbstvertrauen aufbauen?
Ich wünsch Euch alle Gute.
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Zu der Dame, bei der wir waren können wir nicht einfach so wieder. 1. Geht das momentan finanziell überhaupt nicht. 2. Ist das ne ganze Ecke von hier entfernt.
Müssten also jemand anders suchen. Aber ich weiß nicht, ob es davon besser wird :confuded: Wie gesagt, die Selbstständigkeit ist ja schon besser geworden und es wird wohl auch so weiter gehen.
Brandschutzversicherung haben wir ne ganz normale.
Das mit der Freiwilligen Feuerwehr hab ich mir auch schon oft überlegt, aber da zieht er nicht so richtig. Muss ich mich mal nochmal schlau machen. Er soll ja rumprobieren dürfen, aber bitte nicht in unserem Haus! :fingers:
Das mit meiner Schwägerin find ich auch nicht richtig, aber nachdem das Ausnahmen sind, hab ich nichts dazu gesagt.
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Feuerwehr: Vielleicht gibt es ja mal einen Tag der offenen Tür, wo er ein bisschen angefixt würde.
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Und wenn er eines weiß, und darauf bin ich stolz, dann ist das eben, dass er sich auf mich verlassen kann - auch wenn ich nicht seine Mutter bin.
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ich kann nicht so ganz folgen, ist er dein Stiefkind? Oder in welchem Verhältnis steht ihr zueinander?
So wie ich das rauslesen kann glaube ich das er ganz grosse Verlustsängste hat und das er mit dem Spiel mit dem Feuer aufmerksam auf sich lenken möchte scheint auch klar zu sein.
Irgendwo muss es da doch noch mehr Hilfe von aussen geben...glaube nicht das man das Problem innerhalb der Familie lösen kann. Und soweit ich weiss gibt es da auch bewilligungen von der Krankenkasse...so zumindest bekam ich mal für meine Tochter unterstüzung. Auch gibt es Hilfen wo ehrenamtlich sind...
und ich denke schon das es besser werden kann, aber das brauch auch eine menge Zeit. Ich weiss ja nicht was in seinem kopf so vorsich geht aber anscheinend eine ganze menge, denn von alleine wird ein Kind sicher nicht so, dass er mit 14 noch an die Hand genommen werden möchte wie ein 3 jähriges Kind (jetzt nicht falsch verstehen!)
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Ok, das ist dann tatsächlich eine andere Situation. Und wenn er weiß, dass er auf Dich zählen kann, dann hast Du schon viel erreicht. Super. Aber zu Eurem Problem fällt nmir jetzt auch nicht mehr ein.
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Die Idee, das mal dem Kia zu erzählen finde ich auch nicht schlecht. Allerdings bezweifel ich, dass das so einfach geht. In der heutigen Zeit, in denen Kinder einfach nicht mehr mit ihren Eigenarten in die Gesellschaft passen und durch Ritalin fügig gemacht werden, wählt die Krankenkasse auch den günstigeren Weg, fürchte ich (nicht, dass ich das befürworte). Will damit sagen: dann "bräuchte" jede zweite Familie eine Überweisung dorthin, wenn du verstehst :roll:
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Die ersten 5 Sitzungen sind (zumindest bei Erwachsenen) sowieso erstmal zum Beschnuppern und um das Problem anzusprechen, da kann man dann auch klären, ob eine Therapie sinnvoll ist. Ich würde auch entweder mit dem Kinderarzt über die Sache sprechen (vielleicht kennt der einen Psychologen, manchmal kommt man dann besser an einen Platz) oder mich ans Telefon hängen und mal abtelefonieren. Da kann man das Problem auch schon mal ansprechen.
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nein, vielleicht hab ich mich blöd ausgedrückt. Ich meine nur, dass heutzutage viele Familien "Problemkinder" haben, teilweise schaffen die Familien die Probleme sicher selbst. Wenn ALL diese Familien zum Arzt gehen und sich eine Überweisung für den Psychiologen geben ließen, dann käme dies unser Gesundheitssystem teuer zu stehen. Leider leiden dann Familien, die ECHTEN Bedarf haben, denn diese gehen dann leer aus. Viele Ärzte greifen dann vorschnell zu Ritalin um die Familien ruhig zu stellen.
Daher denke ich, dass evtl. das Jugendamt erst mal eine bessere Anlaufstelle ist.
Als mein Bruder seine schlimme Zeit hatte, hat man ihm auch einen Jugendarbeiter "zur Verfügung gestellt" mit dem auch mehrere Gespräche die Woche anstanden. Teilweise mit ihm alleine, teilweise mit meiner Mutter und ihm und manchmal war ich auch dabei.
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