Hallo,
normalerweise bin ich immer nur stille Leserin und dankbar für die vielen wertvollen Informationen. Doch zu meinem Thema habe ich diesmal nichts passendes gefunden, deshalb eröffne ich ein neues Thema:
Mein große Tochter ist 4 Jahre alt, ihr kleiner Bruder fast 2 (geb. im Mai 2006). Die beiden mögen sich echt gerne und können auch gut zusammen spielen. Doch der Kleine ist ein echter Draufgänger und testet zur Zeit ganz schön seine Grenzen aus, was leider oft auf Kosten der älteren Schwester passiert.
Ein Beispiel: Die beiden spielen mit Duplo-Steinen und bauen einen Turm. Die Große beteiligt den Kleinen ganz toll und sagt ihm, wo er Steine drauf machen soll und so weiter. Wenn der Turm fertig ist, darf der Kleine ihn kaputt machen und sie bauen einen neuen. Doch nach kurzer Zeit hält der Kleine sich leider nicht mehr an die Regeln, sondern zerstört immer wieder viel zu früh den Turm, schmeißt Klötze und ärgert nur noch, indem er Klötze wegnimmt etc. So geht es bei fast allen Beschäftigungen: ihm reicht es nie, was er machen darf, er kann nie länger friedlich mitspielen, sondern reißt Sachen weg und ärgert beim Spielen. Ich versuche eigentlich immer, ihn zu integrieren, aber er macht wirklich viel Blödsinn. Beim gemeinsamen Malen muss er grundsätzlich immer wieder mal auf das Blatt der Schwester kritzeln und nimmt die ganzen Stifte weg, anstatt selbst zu malen. Ihm scheint es richtig ums Ärgern zu gehen, er hat am Malen selber kaum Interesse. Filzstifte kann man ihmm schon gar nicht geben, weil er auch öfter mal Tische, Stühle etc. anmalt und das geht natürlich auf Kosten der Großen, die ja eigentlich auch mal gerne mit Filzstiften malen würde oder mit Fingerfarben.
Wie kann ich der Großen gerecht werden? Bei ganz vielen Sachen muss ich leider sagen: das können wir nicht machen (weil der Kleine sonst wieder alles kaputt macht oder die ganze Zeit stört). Das betrifft z.B. Brettspiele spielen (da wird der Würfel geklaut und der Spielplan umgekippt, obwohl er auf meinem Schoß sitzen darf und für mich würfeln und setzen darf - es reicht ihm einfach nicht, er muss ärgern), Puzzle machen, Kneten, mit Wasserfarben malen, sogar vorlesen (er hört noch nicht richtig zu und anstatt dann etwas alleine zu spielen, klettert er auf mir herum und versucht, das Buch wegzureißen). Es ist zum Verzweifeln und mir tut meine ältere Tochter so leid, weil sie so oft zurückstecken muss.
Wie schaffe ich es, dem Kleinen ein besseres Benehmen beizubringen? Soll ich ihn aus dem Zimmer schicken, wenn er ärgert? Gegen normales (und auch heftiges) Schimpfen scheint er jedenfalls immun zu sein. Ich habe auch oft den Eindruck, er lernt nicht aus den konsequenzen. Zum Beispiel hatte er schon öfter Malverbot für den Rest des Tages, wenn er an die Wand gemalt hatte. Und trotzdem macht er es wieder. So etwas hatte ich mit der Großen nicht, die hat ziemlich schnell begriffen, was sie nicht darf.
Ich hoffe auf einige Anregungen und Tipps. Wie macht ihr das mit zwei Kindern in dem Alter?
Bibsi
inzwischen auch mit Joshua *13.05.2006
Kommentare
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Also entweder beschäftigst Du deinen Kleinen, damit die Schwester ungestört ist oder du verschaffst ihr einen freien Raum. Zum Beispiel das Kinderzimmer, das ihr mit einem Treppenschutzgitter 'absichert'.
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Zeit für Brettspiele kannstdu einrichten indem du eine Stunde oder halbe Stunde nur für sie einrichtest! am einfachsten wenn der Kleine schläft oder dann sollte dein Mann mit ihm etwas unternehmen...spazieren oder sowas in der Art. Weiss nicht inwieweit das täglich umsetzbar wäre...aber so eine festen Tag in der Woche evtl.
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Die Große ist bis 13 Uhr im Kindergarten, ein bis zwei Vormittage in der Woche kommt eine Tagesmutter und passt auf den Kleinen auf, während ich arbeite. Insofern hat der Kleine natürlich wesentlich mehr exklusive Zeit mit mir, obwohl wir natürlich auch Hausarbeit zusammen erledigen müssen. Doch da kann man ihn eigentlich gut integrieren oder er spielt nebenher. Mittags schläft er, wenn die Große aus dem Kindergarten kommt. Meistens schläft er so bis 14 Uhr und die Zeit bis dahin verfliegt immer rasend schnell (zumal wir auch noch Mittag essen müssen). Dann werde ich es wohl mal mehr forcieren, dass ich und mein Mann mehr getrennt etwas mit jeweils einem Kind alleine machen. Die Idee mit dem Schutzraum Kinderzimmer hatten wir auch schon, doch fühlt sich unsere Tochter dann eher ausgeschlossen. Sie möchte halt auch lieber bei uns sein und nichts "verpassen". Deshalb lehnt sie den Vorschlag, bestimmte Sachen in ihrem Zimmer zu machen, damit sie sie überhaupt machen kann, meistens ab.
Gruß,
Birthe
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