Mütter!

bearbeitet 4. 07. 2008, 17:31 in Kummerkasten
So, heut muss ich mal meckern. Ich bin ja seit Mitte Dezember selber Mutter eines Sohnes.
Aber meine Mama sieht mich nur als ihre Tochter und nicht als eigenständige Person und Mutter.
Ich habe eigentlich ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern.
Allerdings ist meine Mutter eine von denen, die sich für einen Tag zu viel vornimmt und dann abends schlecht zufrieden ist, weil sie nicht alles geschafft hat. Außerdem ist sie immer eingeschnappt, wenn man nicht so springt, wie sie es geplant hat. Ich hab mein Pferd bei meinen Eltern stehen.
Ich wohne im Nachbarort und meine Eltern haben ein großes Grundstück mit 3 Pferdeställen und großer Wiese. Dort steht nun mein Pferd seit 15 Jahren und die Pferde meiner Schwester und meiner Ma.
Somit muss ich jeden Tag dorthin, damit ich mein Pferd bewegen und den Stall machen kann.
Meine Ma und ich fahren auch viel zusammen Kutsche. Meist fahr ich nun morgens hin und dann richtie ich mich danach, wie Mama am besten Zeit hat. Ich bin ja eh zu Hause und habe Zeit... scheint Mamas Meinung zu sein.
Wenn ich aber mal so hin fahre, weil wir nachmittags noch nen Termin habe und dann sage, dass wir uns etwas beeilen müssen, bzw. direkt fahren müssen, weil es mir sonst zu stressig wird, dann muss ich mir von ihr sagen lassen, dass ich sie nicht stressen soll und dass sie so schon mal keine Lust hat. Das kommt dann aber auch in einem sehr eingeschnappten Ton.
Wenn unser eins aber morgens um 8 Uhr am Wochenende von ihr telefonisch aus dem Bett geschmissen wird, weil sie möglichst sofort Kutsche fahren will, müssen wir sofort spurten, sonst sind wir wieder die Bösen.
Mein Pferd da weg holen will ich ungern. Dort zahl ich nur einen kleinen Betrag, und müsste woanders mehr zahlen.

Da ich fast jeden Tag da bin, sieht meine Ma auch den Kleinen quasi jeden Tag. Sie kann ihn dann auf den Arm nehmen und mit ihm rum hampeln. Nur alleine lass ich die beiden nicht. Dafür is mie meine Ma zu hektisch und stressig. Ich hab ja noch nen kleinen Pflegebruder, der zwar schon 10 ist, aber wie ein 5 jähriger ist. Meine Ma ist außerdem ständig unterwegs und kommt selten zur Ruhe. Das nervt schon sehr.
Wenn ich dann da bin, und wirklich nur den Stall und das Pferd machen will, versucht sie mich dazu zu kriegen, doch noch länger zu bleiben, damit sie mit dem Kleinen Zeit verbringen kann. Lehne ich ab, ist sie quasi wieder eingeschnappt.
Sieht sie ihn mal einen Tag nicht, muss ich mir anhören, dass sie den Kleinen ja auch so lange nicht gesehen hat.
Spreche ich sie darauf an, ist sie wieder eingeschnappt.
Das geht aber bei allem so, was ich anders wie sie mache.

So eine Situation hatten wir heute auch wieder. Ich kam bei meinen Eltern an. Da fragte Mama, ob ich mit ihr, meinem Bruder und den Hunden, also ihrem und meinem spazieren gehe. Ich hab zu gestimmt, da mein Hund eh noch ne Runde brauchte und ich den Kinderwagen eh immer dabei habe.
Meine Eltern wohnen außerhalb, so dass man da sehr gut laufen kann und die Hunde auch nicht an die Leine müssen.
Mein Bruder wollte aber unbedingt mit seinem Kettcar mitfahren und er wollte Richting Dorf laufen, weil dort kein Schnee mehr liegt, der an seinem Kettcar hängen bleiben würde.
Ich war zwar nicht gerade begeistert, weil der Hund dort an der Leine bleiben muss und mein Schäferhund lieber frei läuft und die Bewegung auch braucht.
Trotzdem bin ich mit Richtung Dorf gelaufen.
Dann wollte meine Ma den Kinderwagen schieben. Ich schiebe den selber gerne und so mit hab ich gemeint, dass sie doch auch ihren Hund mit hat und ich dann lieber schieben würde. (Sie hat nen Durchgeknallten Dalmatiner) Ich hab sie dann aber doch schieben lassen.
Wir sind dann einen kleinen Seitenweg gegangen, damit wir nicht direkt an der Straße lang müssen.
Wir kamen dann wieder zu einer Straße, an der rechts und links Bürgersteige sind.
Was macht sie? Bleibt mit dem Kinderwagen mitten auf der Straße stehen und quatscht mit Elias. Ich habe sie dann mehrfach gebeten, den Bürgersteig zu nehmen. Sie hat mich erst mal ignoriert. Die Straße ist zwar nicht sehr befahren, aber ich kann es hassen, wenn Leute auf der Straße stehen, wenn Bürgersteige vorhanden sind. Außerdem ist das nicht gerade ein tolles Vorbild für meinen kleinen Bruder. Auch finde ich es grundsätzlich nicht gut, wenn man Sicherheitsgebilde ignoriert und somit Leute/ Kinder in Gefahr bringt.
Nach mehrmaligem Ansprechen wurde meine Ma grantig und meinte, sie hätte ein gutes Gehör und könnte dann immer noch an die Seite gehen, wenn ein Auto kommt.
Sie machte mich richtig an. Ich hab mir dann mein Kind und Kinderwagen geschnappt und bin umgedreht. Hab ihr gesagt, dass ich auf sowas keine Lust hab und bin mit meinem Hund die Runde gegangen, wo mein Hund laufen kann.
Als ich wieder zurück war, musste ich mir von meiner Mutter wieder anhören, was ich ja alles falsch gemacht habe. Dass ich ja schon schlecht zufrieden war, weil wir die andere Runde gehen sollten, dass ich meine Ma den Kinderwagen nicht schieben lassen habe und dass ich dann auch noch meiner Mutter vorschreiben will, wo sie zu laufen hat. Ich würde ihr damit so weh tun und sie würde sich jetz zurück nehmen und nie wieder fragen, ob sie den Kinderwagen schieben darf.
Ich hab ihr gesagt, dass ich ihr sicher nicht weh tun will, dass ich doch trotzdem mitgegangen bin, auch wenn es nicht meine gewünschte Runde war, dass sie doch schieben durfte und dass ich es einfach niht mag, wenn man mitten auf der Straße stehen bleibt.
Ich hab dann meinen Stall gemacht, mein Pferd stand draußen und bin dann gefahren.

Das sind zwar nur Kleinigkeiten und ich hab vielleicht auch etwas überreagiert, aber so was passiert ständig und langsam läuft das Fass über. Wenn ich nicht nen unbefristeten Arbeitsvertrag hätte, würde ich jedem Versetzungsgesuch meines Mannes zustimmen.
Er ist Berufssoldat und könnte sich auf bessere Stellen in andere Orte versetzen zu lassen. Ich würde mitgehen, damit ich den nötigen Abstand kriege.
Die höheren Unterstellkosten fürs Pferd würde ich dann wohl oder übel auf mich nehmen müssen.
Aber wenn ich den Abstand hätte, wäre mir das egal.
Hier im Nachbarort kann ich machen, was ich will, den Abstand würde ich nicht kriegen.
Für Mama bleibe ich immer die Tochter, die immer erreichbar bleibt.

Ist zwar alles ganz schön konfus, aber so ist es nun mal und das kotzt mich total an. Ich musste es mir mal von der Seele schreiben.

Ich hab hier nämlich nur meinen Mann zum Reden, sonst keinen.
Alle anderen wohnen weiter weg, oder aber der Kontakt ist recht eingeschlafen.

Gruß Steffi

Gruß Steffi

Kommentare

  • mruebmrueb

    135

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Steffi,

    ich kann gut verstehen, dass dich das nervt - würde mir sicher genauso gehen.
    Allerdings hätte ich nicht die Geduld, mich für so etwas immer wieder zu entschuldigen. Ich würde deiner Mutter einfach nur sagen, dass du dein Leben so lebst, wie du es möchtest und Punkt. Sie darf gerne teilhaben, aber es ist dein Leben und das deines Kindes. Für euch hat sie sich nach euch zu richten. Sag ihr, dass du ihr nicht weh tun möchtest, dass du sie gern hast und dich freust, Zeit mit ihr zu verbringen. Sag ihr aber auch, dass du erwachsen bist und eben dein eigenes Leben leben möchtest. Wenn sie einschnappt, dann sag ihr vielleicht auch mal, dass du das nicht eben erwachsen findest. Vielleicht hilft das ja. So, wie du es beschreibst, würde ich es nicht auf sich ruhen lassen (ich würde wahrscheinlich ausfallend werden, aber das ist sicher nicht der richtige Weg...).
  • littlejakelittlejake

    3,185

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Steffi!
    Ich kann wirklich gut verstehen, dass dich das in der Summe nervt. Wenn immer lauter Kleinigkeiten zusammenkommen, dann reicht eben manchmal ein bißchen schon aus um vollends genervt zu sein.
    Andererseits kann ich deine Mutter auch ein bißchen verstehen. Sie ist bestimmt wahnsinnig gerne Oma und will möglichst viel Zeit mit ihrem Enkel verbringen.
    Als Hannah noch kleiner war, hat es mich auch irgendwie gestört, wenn andere Menschen sie zu lange auf dem Arm hatten oder sie bei ihnen auf dem Arm am Ende noch eingeschlafen ist.
    Aber für Omas oder Uromas ist es scheinbar das Größte das Enkelkind oder Urenkelkind im Kinderwagen stolz vor sich her zu schieben.
    Dass sie was das zeitliche Management eures Tages betrifft so unflexibel ist, kann ich jetzt auch nicht so ganz verstehen.
    Aber das Problem ist nicht alleine, dass unsere Mütter akzepieren müssen uns wie Mütter zu behandeln, sondern dass wir uns auch so verhalten müssen.
    Wir müssen auch unsere Grenzen klar abstecken, was uns im Umgang mit unseren Kindern wichtig ist und was wir nicht akzeptieren können.
    Ich will mich da gar nicht davon ausnehmen und behaupten, dass das ganz einfach wäre. Manchmal muss man auch in Kauf nehmen etwas anzuecken oder vielleicht mal nicht die immer liebe Tochter zu sein.
    Ich denke nicht, dass du deine Pferde deswegen gleich in einen anderen Stall stellen solltest, aber dass du von deinem Tagesplan nicht einfach so abweichst und auch akzeptieren musst, wenn deine Mutter dann eben nicht mit dir zusammen reiten oder eine Runde in der Kutsche drehen kann oder mag.
    Sie muss sich sicherlich auch erst daran gewöhnen, dass du nicht mehr alleine Tochter, sondern jetzt auch Mutter bist.
    Kopf hoch, das wird schon... Erklär ihr einfach immer wieder warum du das, oder jenes nicht möchtest und erwarte aber zugleich nicht ihren Segen dafür. Das ist dein Kind und alleine du (und dein Mann) könnt entscheiden was ihr für richtig oder schlecht erachtet.
    Ganz liebe Grüße
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!

    Danke erst mal für eure netten Worte.

    Aber der Faden reißt nicht ab...
    Wir haben ja die Pferde bei meinen Eltern stehen. Unsere Pferde stehen auf Sägemehl und wir misten jeden Tag aus. Der Mist kommt auf einen 750kg Anhänger und wenn der voll ist, bringen wir ihn zu einem Bauern. Dort müssen wir mit der Forke, bzw. Schaufel den Mist runter auf den Misthaufen packen.

    Meine Mutter ist am Montag am Knie operiert worden und kann deswegen zur Zeit nicht viel machen. Meine Schwester studiert im letzten Semester, wohnt aber noch zu Hause.
    Sie hat auch ein Pferd dort stehen.
    Montag hat jemand die Ställe ausgemistet, bevor ich da war.
    Von Dienstag bis heute morgen habe ich alle 3 Ställe ausgemistet. So wie fast täglich. Gestern konnte ich schon sehen, dass der Mistanhänger voll ist und heute weggebracht werden muss.
    Den letzten Anhänger hat Mama leer gemacht und die letzten 3 davor hab ich weggebracht und davor ist mein Mann losgewesen. Meine Schwester hält sich da dezent zurück, obwohl ihr Pferd da auch steht. Sie hat Mittwochs und Donnerstags lange Studientage, so bis 20 Uhr. Montags und Freitags hat sie so gut wie nix und Dienstags hat sie eine Vorlesung.

    Als ich heute zu den Pferden fuhr, war ich später als sonst und die erste Frage meiner Mutter war, warum ich so spät bin. Hab ihr gesagt, dass ich etwas länger geschlafen habe und anschließend den Haushalt geschmissen habe.
    Dann wollte sie wissen, ob ich bei ihnen esse. Da hab ich abgelehnt, da ich ausmisten muss, den Mistanhänger dann leeren und anschließend zu Hause mit meinem Mann esse, also noch einkaufen und kochen muss.
    Ich erwähnte dann, dass ich dachte, dass mein Schwesterchen den Anhänger wohl schon weggebracht hätte.
    Aber nein... Die war mit dem Hund meiner Eltern nach Münster zum Einkaufen gefahren, weil sie für heute Abend noch ein Geburtstagsgeschenk bräuchte.
    Ich meinte dann, dass sie ja wohl mal dran gewesen wäre. Was bekomm ich als Antwort von meiner Ma???
    Meine Schweser würde zu Hause so viel tun und andauernd meinen kleinen Bruder aufpassen.
    Da wär mir bald der Kragen geplatzt. Meine Schwester studiert und kocht nun ab und zu, da meine Ma nach der OP noch nicht gut länger stehen kann/darf.
    Den Stall ihres Pferdes misten zu 98% mein Mann oder ich aus.
    Wenn sie meinen Bruder aufpasst, dann sieht das so aus, dass sie ihn mit zur Reithalle nimmt, wenn sie dort die Pferde einer Bekannten reitet. Mein Bruder ist 10 und beschäftigt sich dort selbst.
    Also nicht viel Arbeit.
    Mein Mann und ich haben meinen Bruder auch ab und zu, wenn meine Ma nicht kann. Ab und zu schläft er dann auch hier. Nebenbei hab ich ne eigene Familie und unser Sohn wird nächste Woche gerade mal 4 Monate. Außerdem hab ich hier auch noch nen Hund, der versorgt und bewegt werden muss.
    Aber scheinbar ist das alles nichts und vor allem wohl keine Arbeit, wenn man meine Ma so reden hört. Ich bin ja zu Hause und hab sonst nichts zu tun, scheint die Meinung meiner Ma zu sein.

    Ein Dankeschön kommt von meiner Schwester eh nicht und wenn ich mal sagen würde, dass ich nicht die Ställe ausmiste (wenn ich mal wirklich nicht kann, macht meine Ma das zwar, aber die kann ja im Augenblick nicht) und den Mist meine Schwester wegbringen soll, dann muss ich mir noch anhören, dass ich mich mal nicht so anstellen soll und meine Schwester doch schon so viel macht.
    Da krieg ich jedes Mal die Krätze und könnte mich tierisch aufregen. Deswegen sage ich schon gar nichts mehr, damit ich nicht noch riesen Stress mit Ma kriege.

    Mittlerweile bin ich schon so weit, dass ich meinen Mann gebeten habe, sich an einen anderen Standort versetzten zu lassen (Berufssoldat), damit ich von hier wegkomme. Ist halt nur die Frage, was ich dann mache, ich habe hier einen unbefristeten Vertrag.
    Kommunikativ kann man mit meiner Ma nichts klären und meine Schwester hält sich eh für was besseres, schließlich studiert sie.
    Da hat selbst mein Mann die Hoffnung aufgegeben, dass da was zu retten ist. Dabei ist er derjenige, der eigentlich ganz gut mit meiner Ma reden kann.

    Aber ich bin eben eh nur die Tochter, die immer springt, wenn man sie ruft und die ja eh zu Hause ist (mache ein Jahr Elternzeit) und so ein Kind macht doch keine Arbeit.
    Meine Mann, Sohn und ich sind doch keine Familie, die einen eigenen Haushalt haben und die auch gemeinsam was unternehemen wollen.
    Ich mach das ja alles gerne und will auch nichts missen, aber von meiner Ma muss doch irgendwann mal eingesehen werden, dass ich mein eigenes Leben führe und ich meine eigene Zeiteinteilung habe.

    Wenn meine Ma hört, dass ich am Wochenende mit unserem Kleinen ins Schwimmbad will, krieg ich womöglich noch meinen kleinen Bruder aufs Auge gedrückt. UNd wenn ich ablehne krieg ich wieder ein drüber. Schließlich soll ich mich nicht anstellen.
    Das hat sie nämlich letzte Woche schon angemerkt. Als sie hörte, dass ich Mittwoch schwimmen war, da kam direkt, dass ich das nächste Mal ja etwas später fahren kann. Dann könnte ich meinen Bruder von der Schule holen und ihn mitnehmen. Sie würde ihn dann am Schwimmbad abholen.
    Das würde mir gerade noch fehlen. Mein Bruder hat ADHS und mich um ihn und den Kleinen im Schwimmbad kümmern, das wäre mir nun wirklich noch etwas zu stressig. Außerdem bleibe ich mit dem Kleinen ja nicht ewig. Und nur ne halbe Stunde ist für meinen Bruder zu wenig. Da kann der sich ja nicht mal warmrutschen.

    Mich kotzt dieses immer wieder eingeteilt werden echt an und ich habe das Gefühl, bei meiner Ma für nicht voll genommen zu werden. Meine Arbeit, also Kind und Familie scheint bei ihr nicht zu zählen. Und dass ich jeden Tag dort hin fahre (ein Weg 20km), um auszumisten, und ihr nun auch noch zu helfen, weil sie nicht kann, wird nicht angerechnet. Macht meine Schwester die Arbeit und sie wohnt wie gesagt noch dort, wird alles angerechnet.

    Wenn wir wirklich weg ziehen würden, würde meine Ma sich echt umgucken. Dann fehlt ihr nämlich ne billige Arbeitskraft. Außerdem würde sie mir dann noch vorwerfen, dass ich ihr den Enkel entziehe. Derzeit sieht sie ihn ja quasi täglich.

    Das Eingeteilt werden hatten wir letzten Freitag noch. Ich war zum Frühstücken von einem Kollegen eingeladen, da er nun in Vorruhestand ist. Also bin ich zum Präsidium gefahren. Um 12 Uhr klingelt mein Handy. Muttern dran. Wo bist Du??? Wann kommst Du??? Wir müssen Sägemehl holen und dies und jenes muss auch noch gemacht werden. So sehen typische Anrufe meiner Ma bei uns aus. Das kann auch schon mal Sonntag morgens um 8 Uhr passieren.
    Das ist doch nicht normal. Sagen wir mal nein, ist sie eingeschnappt und sauer.

    Was wäre ich froh, wenn ich weiter weg wohnen würde, dann wäre ich nicht mehr abrufbar.

    Danke fürs Zulesen. Das tut gut, sich hier mal alles von der Seele zu schreiben.

    Hab ja außer meinem Mann nicht wirklich jemanden zum Reden.

    Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!

    Lieben Gruß Steffi
  • karin83karin83

    2,299

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    also bevor du wegziehst würd ichs ihr einfach mal sagen wie du das ganze siehst - und wenn das nicht klappt schreib ihr doch einfach einen brief?! wenn alles nix nutzt und dir das wirklich auf die nerven geht würd ich gehen - das hält ja keiner aus.....
    kannst du nicht auch wo anders arbeiten??

    lg
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!

    Also mit ihr reden hilft nicht wirklich. Wenn ich ihr sage, dass meine Schwester auch mal ausmisten, oder Mist wegbringen kann, weil ihr Pferd da schließlich auch steht, dann krieg ich nur zu hören, dass meine Schwester schon so viel macht.

    Ich bin gelernte IT-System-Elektronikerin bei der Polizei und habe dort einen unbefristeten Vertrag. Ich bin aber in dem Job nicht gut genug, um in der Freien Wirtschaft einen Job zu machen, da es wirklich nur Arbeit und kein Hobby ist. Da ich nur Angestellte bin, kann ich mich auch nicht versetzen lassen und ich hab in den letzten Jahren nur Schulungen in polizeispezifischen Programmen gegeben und eben auch nur in den Programmen Fehlerbehebung gemacht. Administration kam bei mir nur in der Benutzerverwaltung vor. Damit komm ich in der Freien Wirtschaft nicht weit. Ich würde ja auch was anderes machen, wenn wir wirklich wegziehen würden. Aber ob ich dann wieder nen unbefristeten Vertrag kriegen würde???

    Aber die Situation hier mit meiner Ma geht mir und meinem Mann tierisch auf die Nerven. Mein Mann vermittelt schon oft zqischen mir und Ma, aber bei dem Thema hat selbst er keine Hoffnung auf Besserung.
    Ich hab mal irgendwann mit meiner Ma darüber gesprochen, als ich noch schwanger war. Da kam von ihr nur: "Dann hättest Du nicht meine Tochter werden dürfen!"
    Als ob ich mir die Eltern ausgesucht hätte....
    Ich komm sonst gut mit ihr klar, aber was das angeht hab ich einfach verloren.

    Gruß Steffi
  • karin83karin83

    2,299

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    das versteh ich schon aber du kannst dich ja auf ein anderes polizeipräsidium versetzen lassen...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich muss mich mal einmischen.
    Zu so etwas gehören immer zwei. Wenn Du ihr keine deutlichen Grenzen setzt, wird sich das nie ändern. Sie ist Deine Mutter, aber das gibt ihr nicht solche Rechte.
    Es sei denn Du lässt sie ihr.
    Natürlich schleichen sich solche Muster über Jahre hinweg ein, und es ist sehr schwer, sie zu durchbrechen.
    Ich hätte ein paar Vorschläge.
    Zuerst würde ich auf einem Plan bestehen der irgendwo hängt und auf dem steht wer was wann macht.
    Mach Du einfach einen und stelle sie vor vollendete Tatsachen. Sage was Du willst und geh weg. Dann hörst du das zetern nicht.
    Mach für Dich zuerst eine wirklich objektive Liste, wie jetzt die Aufgaben verteilt sind. Dann siehst Du auch, ob Dein Gefühl stimmt.
    Wird nicht nach Deinem Plan ausgemistet, nimmst Du Deine Pferde uns stellst sie woanders unter. Auch wenn es Geld kostet, hast Du einen kleineren Preis zu zahlen als jetzt.
    Ich würde nicht wegziehen, denn das verändert ihre Haltung nicht. Nur wenn Du es schaffst Dich zu distanzieren, wird sie gucken müssen, was sie damit macht.


    Viele Mütter sind gut darin ihren erwachsenen Kindern Schuldgefühle einzureden. Warum sagst Du denn nicht, dass Du Deinen Bruder nicht mitnehmen willst? Dass jetzt zuerst Deine Familie kommt und dann sie?
    Klar und deutlich, denn ihre Sprüche muss man so parieren denke ich. Nicht wenn ich sagen würde....sondern sag es, oder schreibe es noch besser auf.
  • HjördisHjördis

    2,857

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also zu Deiner Schwester muss ich mal was sagen:
    Klar ist es blöd, wenn man ein Pferd hat und sich damit 'vergnügt', die Pflichten aber außen vorlässt. ABER: Mein Bruder studiert auch, der ist grad mitten im Lernstress und muss eigentlich nur noch sporadisch zur Uni. Trotzdem würde ich niemals auf die Idee kommen zu sagen, dass er so wenig zu tun hat, dass er dieses und jenes noch nebenbei machen kann. Kann er nicht, weil er die freie Zeit damit verbringt, zu entspannen, aus dem Lernstress rauszukommen, mal frische Luft zu schnappen.
    Blöderweise sieht man das als Außenstehender nicht, aber auch das sollte man respektieren.
  • mruebmrueb

    135

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Anke121
    Ich habe auch studiert, und ich muss ehrlich sagen: Um den Kopf von der geistigen Arbeit des Lernens frei zu bekommen, ist körperliche Arbeit das Beste, was Einem passieren kann. Ich habe in meinem Leben schon manchen Stall ausgemistet und war auch viel mit Hunden unterwegs und es war Klasse. Ich habe damit nur "ausgesetzt", wenn am nächsten Tag eine wichtige Prüfung anstand.

    @Steffi
    Ansonsten kann ich Marlies nur zustimmen. Ich weiß, wie schwer es ist, Grenzen zu setzen. Aber es ist wichtig für dich und deine Familie. Ich würde auch nicht weg ziehen. Wenn du es schaffst, diese Grenzen durchzusetzen, werdet ihr letztlich beide (du und deine Mutter) zufriedener sein als wenn du weg ziehst.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also, was meine Schwester angeht...
    Sie hat ihr Pferd genauso gut da stehen, wie ich. Ich zahl für mein Pferd und mach die Arbeit. Meine Schwester reitet mehmals die Woche mehrere Pferde eoner Bekannten, dafür hat sie Zeit.... Aber die paar Minuten fürs Ausmisten, hat sie nicht??? Und den Mist wegbringen macht man auch in 30 Minuten. Wenn sie selber ein Pferd hat, muss sie sich auch drum kümmern.
    Und jeden Freitag und Samstag ist Party angesagt.

    Was meine Ma angeht, so habe ich es aufgeben, ihr Grenzen zu setzen. Jedesmal krieg ich einen drüber. Ständig ändert sie im Minutentakt ihren Plan und wenn mein Mann und ich mal Nein sagen, sind wir die Bösen und wieder gibt es Stress. Ich hab nicht gerne Stress und Ärger, schon gar nicht mit Mama. Also bleibt mir nichts anderes über, als nach ihr zu tanzen.
    Das geht leider schon so weit, dass meine Ma Mitte des Jahres eine Kreuzfahrt macht und sie meine Schwester mitnimmt. Mama zahlt wohlgemerkt alles. Mein kleiner Bruder ist dann im Ferienlager. Da hieß es dann nur..Du kannst dann schön hier einziehen für die Zeit. Du kannst dann die Tiere (Pferde, Katzen; Hund) versorgen. Dein Mann ist eh nicht da, weil auf Lehrgang.
    Nein, ich bin nicht gefragt worden. Das wird einfach vorausgesetzt.
    Ich hab selber noch nen Hund, den ich auch versorgen muss. Und dort einziehen heißt für mich wieder Stress. Denn ich hab ja selber meinen Sohn, der dann etwa 8 Monate alt sein wird. Dort habe ich keinen Babybalkon, geschweige denn ein Babybett, welches ich an meines ranschieben kann, damit ich nachts bequem stillen kann. Ein Wickeltisch ist dort auch nicht vorhanden. Ich müsste mich also ziemlich behelfen und nen großen Koffer mitnehmen. Denn für so ein Kind brauch man schon einiges.

    Außerdem wohnen noch mein Bruder (24) und mein Dad dort. Mein Bruder hat noch nicht viel von Rücksicht gehört. Dafpr hört er liebend gern laut Musik. Sicher keine tolle Schlafumgebung. Leise wird es nur kurzfristig, wenn man die Sicherung rausdreht. Aber nur so lange, bis mein Bruder motzt, dass die Sicherung wieder rein kommt. Mein Dad sagt eh nichts dazu. Er kriegt genau wie ständig einen von Ma drüber.

    Am Wochenende hieß es dann sogar, dass mein Mann im Sommer den Rasen bei meinen Eltern regelmäßig mähen soll. Mein Mann lehnte sofort ab und meinte, dass Rasenmähen nicht gut ist, wenn der ganze Rasen voll Hundekot liegt. Der Hund meiner Eltern kackt da ständig drauf. Unser weiß, dass er das nicht darf und macht erst beim Spaziergang.
    Mutterns Kommenar: Dann muss Elias wohl im Sommer durch hohes Gras und Hundesch.. krabbeln.

    Ich hab genug Geschwister, die Aufgaben übernehmen können. Ich hab meine eigene Familie und meinen eigenen Haushalt. Da muss ich mich wohl kaum von Mama zu Aufgaben in deren Haushalt einteilen lassen.

    Mittlerweile hab ich schon so oft einen drüber bekommen, dass ich streckenweise schon richtig Angst vor Mama habe. Freie Meinungsäußerung ist eh tabu.

    Meine Ma ist Erzieherin und nimmt ab und zu Pflegekinder auf. Bei dem Zweiten haben wir alle zugestimmt. Leider haben wir damit ganz miserable Erfahrungen gemacht und ich musste viel zurückstecken.
    Als er dann auf die 18 zu ging, sprach Ma an, dass sie wieder ein Pflegekind haben will und fragte, was wir davon halten. Ich sprach mich dagegen aus und meinte, dass könne sie dann machen, wenn ich ausgezogen bin. Da ist Ma völlig ausgetickt. Sie meinte, ich würde sie in ihrer beruflichen Ausübung einschränken und ich wolle schließlich nicht ihre Rente zahlen.
    Dann hätte sie mich nicht fragen dürfen, wenn ich nicht ehrlich antworten darf.

    Das Thema "meine Mutter" ist sehr komplex, ich weiß, und wirklich helfen kann mir da keiner.
    Nur so weitermachen kann ich nicht. Daran gehe ich kaputt.
    Und irgendwann muss ich mal an mich denken.

    Weglaufen ist zwar eigentlich keine Lösung, aber in dem Fall vermutlich das einfachste.

    Gruß Steffi
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Steffi!

    Ich hab das bis jetzt nur mitgelesen - ich hab nämlich auch Probleme mit meiner Mama, und hier auch schon gepostet. Aber eins hab ich in den letzten Wochen gelernt: NEIN sagen!
    Normalerweise finde ich, dass sowas wie bei dir eine Entscheidung ist, in die sich keiner einmischen sollte, weil jeder (auch du) selber wissen muss, inwieweit man eine Situation toleriert. Aber Ehrlich gesagt - so wie du es beschreibst hab ich eine klare Meinung was du tun müsstest und was nicht.
    Ich hab nicht gerne Stress und Ärger, schon gar nicht mit Mama. Also bleibt mir nichts anderes über, als nach ihr zu tanzen.

    Sorry, nimms mir nicht übel, aber über so einen Satz werd ich sauer! Ich hab auch nicht gerne Stress und Ärger. Ich suche nach Möglichkeiten den abzustellen, aber ganz sicher würde ich nicht nach ihrer Pfeife tanzen! Du bist erwachsen, du hast eine Familie und einen Mann, und du wirst wohl langsam in der Lage sein, dich von Mamas Rockzipfel zu trennen. Und wenn sie das nicht kapiert, ist das IHR Problem, nicht deines. Setze Grenzen und halte sie ein. Stress und Ärger löst man nicht durch weglaufen. Und man kann sich vor allem im Leben nicht um Ärger drücken! Man muss Lösungen finden!

    Ein Umzug kostet Geld und Zeit - dann such dir lieber einen anderen Stall für dein Pferd, das wird das kleinere Übel sein. Und deiner Mutter würde ich an deiner Stelle einen Brief schreiben mit all deinen Gedanken und Gründen. So wie du´s hier auch beschrieben hast. Was du unfair findest, was dich belastet usw. Da hast du die Möglichkeit, nicht unterbrochen zu werden von ihr.

    Ich weiß nicht, welcher Typ Mensch du bist - vileleicht lässt du dich einfach gerne von ihr niederreden? Ehrlich gesagt, sollte die Kommunikation mit ihr nicht funktionieren, würde ich den Kontakt einschränken. ist das nicht möglich, dein Pferd zu versorgen, ohne dich um alles andere zu kümmern? Sollten die Telefonanrufe stören - leg dir einen AB zu, stell alles ab, was eine Einmischung in DEIN Leben bedeutet. Lass deinen Alltag nicht von anderen verplanen, spring nicht immer, wenn sie das will. Kostet dich sicher Überwindung und viel konsequenz, aber es geht nicht anders.

    LG
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Naja so ähnlich habe ich ja auch gepostet.
    Wenn Du das nicht willst, musst Du halt den Rest Deines Lebens so weitermachen. Ich frage mich nur, wie lange Dein Mann das toleriert. Ich würde meinem so etwas niemals zumuten, und meinem Kind auch nicht. Er wird ja auch älter.Wobei mein Mann sowas gar nicht akzeptieren würde. Von daher stellt sich das Problem bei uns nicht.
    Weglaufen schafft das grundsätzliche Problem nicht aus der Welt.
    Wenn Du alleine nicht in der Lage bist ihr Deine Grenzen zu zeigen, nicht einmal indem Du einen Plan erstellst, die Pferde woanders unterbringst usw. finde ich das sehr bedenklich. Nur Herumjammern ändert nichts. Du musst Dich ändern. Zur Not nimm Hilfe dazu in Anspruch. Wenn Du diese Spielchen mitmachst, gibt es für kein Familienmitglied einen Grund mit diesen dämlichen Machtspielchen aufzuhören. Warum sollten sie auch? Du funktionierst doch prima. Sie müssen nur bestimmte Knöpfe drücken und Du läufst.
    Ich musste es auch lernen, aber es ist viel besser das Schwarze Schaf zu sein, als sich wegen solchem Kinderkram aufzureiben.
  • PerlePerle

    1,284

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ganz genau, Marlies, so sehe ich das auch.
    Ich habe auch eine sehr dominante Mutter, ähnlich wie deine Steffi.

    Sie musste auch erst lernen mich nicht mehr wie ein kleines Kind zu behandeln. Ich musste ihr das "beibringen" indem ich Grenzen konsequent durchgezogen habe. (Das musste ich ebenso lernen, was auch nicht von heute auf morgen ging und ich lerne noch.) Da gab´s durchaus auch mal 2-3 Wochen Sendepause nach Streits zwischen uns, was mir wahrlich nicht leicht fiel.
    Führ dir einfach mal vor Augen, dass du ihre Tochter bist und sie früher oder später wieder mit dir reden wird, weil sie dich liebt so wie du bist.

    Fang doch einfach damit an, ihr einen Tag vorher zu sagen, was du am nächsten Tag machen wirst, dass du um diese oder diese Uhrzeit kommst und dann und dann auch wieder weg bist, weil du dies oder jenes zu tun hast. Das machst du dann auch so, du kommst pünktlich und gehst pünktlich.
    Deiner Schwester kannst du ebenfalls einen Tag vorher sagen, dass du ihren Pferdestall nicht mit ausmistest (aber ohne Vorwurf). - Ich bin ebenfalls Studentin und muss auch einen Haushalt schmeißen, Haustiere füttern, Blumen gießen, einkaufen gehen, ... - auch wenn man viel zu lernen hat, findet man auch als Studentin mal ne halbe Stunde Zeit. Es ist ja ihr Pferd.
    Damit deine Mutter nicht das Argument bringt, dass du ihr das Enkelchen entziehst, sagst du ihr auch gleich wann in der Woche du gern länger bleiben kannst, damit sie sich ausgiebig ihrem Enkel zuwenden kann.

    Also beiß ruhig mal in den sauren Apfel und fang Schritt für Schritt an dich durchzusetzen.
    Du kannst wirklich nur dich selbst ändern. Deine Mutter wird sich nur ändern, weil ihr nichts anderes übrig bleiben wird dann.
    Das es eine Weile nicht gut laufen wird zwischen euch wirst du überleben. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass das Verhältnis zu meiner Mutter sich dadurch deutlich verbessert hat. Sie geht viel respektvoller mit mir um.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So, hab mittlerweile gung von dem Stress mit Mama. Ich habe ihr nun mehrfach mal NEIN gesagt, wenn sie wieder mal geplant hat, ohne uns zu fragen.
    Mein Mann kennt die Probleme mit meiner Ma. Er sagt ihr auch immer die Meinung, denn ihm ist ihre Reaktion egal. Trotzdem ändert sich Mama nicht. Er weiß, wie es mir mit Mama geht, denn ihm geht es genau so. Er weiß auch, dass Mama sich wohl nie ändern wird.

    Wenn ich mal NEIN sage, dann sagen Mamas Blicke alles. Wenn dann gerade Leute drum rum stehen, dann würde ich nicht mehr leben, wenn Blicke töten könnten.

    Davon aber nun mal ab.

    Mama fragt ja nun ständig nach, wann Elias endlich Brei bekommt. Wir hatten das ja schon mal probiert, aber er mag nun mal noch keinen Brei, also stille ich weiter.

    Heute war ich, wie ja fast täglich, bei Mama. Sie fing an zu kochen. Es sollte Spinat, Kartoffeln und Spiegelei geben. Da meinte sie, dass Elias ja schon mitessen könnte, wenn er denn wollte. Ich meinte dann, dass er noch keinen Spinat und Co bekommt. Darauf kam von ihr nur, dass ich keine Angst haben bräuchte, dass sie ihm was zu essen gibt, ohne dass ich das ausdrücklich erlaube. Da könnte ich ihr vertrauen, weil sie zu viel Angst vor mir hätte.
    Ich hab da nichts weiter zu gesagt.
    Mir wäre es nur lieber, wenn ich ihr da vertrauen könnte, weil sie meine Erziehungs- und Ernährungswünsche respektiert.
    Ihre Angst rührt wohl daher, dass sie von mir kontra bekommt, wenn sie mir mit ihren veralteten Ernährungsansichten kommt. Sie hat für uns das Essen gewürzt, weil sie selber den Brei auch ungewürzt nicht gemocht hätte und Zwieback und Co wurden direkt mit Apfewl und Co gemixt. Da war nix mit ein Lebensmittel nach dem anderen einführen und testen.
    Außerdem hat sie schon mal das ein oder andere für Elias mitgebracht. Bisher zum Glück nur selten und meist auch gute Sachen. Zu Anfang war da allerdings ne Jacke bei, die zwar schön war, aber einen Reißverschluss hatte, der Elias immer das Gesicht total zerkratzte. Deswegen haben wir sie ihm nicht mehr angezogen. Ich hab ihr das erklärt und seit dem meint sie, dass ich alles schlecht mache, was sie besorgt und lässt es nun.
    Sie nimmt alles sofort persönlich.

    Nun steht im Raum, dass mein Mann versetzt wird. Da meinte sie nur, dass sie das nicht haben könnte, wenn ihr Enkel wo anders, also weiter weg, aufwächst und sie ihn dsnn seltener sehen würde. Dann knnte sie ihn ja gar nicht aufwachsen sehen. Das kann ich zwar einerseits verstehen, aber ich wurde mit keinem Wort erwähnt. Ich glaube, ich könnte sonst wo hin ziehen, und es wäre ihr egal, nur meinen Sohn sollte ich dann am besten da lassen. Sie sieht den kleinen fast täglich und hat schon ein Problem damit, wenn sie ihn mal einen Tag nicht sieht. Meine Schwiegereltern sehen den Kleinen höchstens 2 Mal in 8 Wochen. Und ich glaube, dass längst nicht jede Oma ihren Enkel so oft sieht, wie sie ihren. Aber das versteht sie nicht.

    So, nun geht es mir besser. Hin und wieder muss ich mir mal Luft machen.

    Gruß Steffi
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    och je :troest: ich kenn das. Einerseits versteht man die Mutter ein bisschen, andererseits so gar nicht :sad: anstatt dass sie einfach das was man sagt als Anregung nehmen, bekommt man noch eins aufs Dach, weil man alles nur schlecht macht.

    vielleicht täte euch ein Umzug ganz gut. Nur hoffe ich dass du sie dann nicht täglich am Telefon hast!
  • mudmud

    580

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Steffi6281 schrieb:
    Trotzdem ändert sich Mama nicht.
    Steffi6281 schrieb:
    Er weiß auch, dass Mama sich wohl nie ändern wird.

    Ich kann Dich sehr gut verstehen, weil ich ganz ähnliche Probleme mit meiner SchwiMu habe/hatte (wohnt ganz in der Nähe, ist sehr fordernd, ist uneinsichtig etc.). Das ist wirklich eine belastende Situation! Aaaaber (in Anlehnung an das, was Marlies schon schrieb): Du kannst meiner Meinung nach nicht den Anspruch äußern, Menschen ändern zu wollen! Erstens schafft man das nicht und zweitens ist es nicht Dein Recht, darüber zu urteilen, wie jmd. sein sollte (Sorry, hört sich gerade ein bisschen streng an, aber ich weiß gerade nicht, wie ich es anders ausdrücken soll. Nicht böse gemeint! Ich weiß ungefähr, wie Du Dich wahrscheinlich fühlst.). Der Punkt ist ein anderer: Du solltest Dir überlegen, was Du willst. Scheinbar ist Dein Mann ja Deiner Meinung (glaub mir, das macht die Sache einfacher). Dann überlegst Du Dir, wie Du Dir das Leben mit Deiner "alten" Familie vorstellst und teilst ihnen das (mit Begründung versehen) mit. Stellst also Regeln auf. Wenn es dann nicht läuft - Pferde wegstellen, Dich ein bisschen distanzieren, auch mal nicht ans Telefon gehen, wenn Deine Mutter anruft, Dein (Euer) eigenes Leben leben, Dich lösen. Das ist nicht einfach, aber notwendig. Deine Mutter hat Dich deshalb nicht weniger lieb (Du hättest Deinen Sohn ja auch nicht weniger lieb in so einem Fall), aber würde Dich mal in einer anderen Rolle wahrnehmen. Du musst da aus dieser Kinderrolle raus. Du brauchst Dich auch nicht rechtfertigen, wenn Du nicht willst, dass der KiWa auf der Straße steht, wenn Dein Sohn noch keinen Brei soll, wenn dies, wenn das! Du sagst, was Sache ist - Punkt! Ich würde mich auch auf keine ellenlangen Diskussionen einlassen, wer wann wie oft den Mist weggebracht hat. Jeder sollte das ja gerechterweise ungefähr gleich häufig tun. Egal ob er studiert, berufstätig ist, Mutter ist oder sonstwas. Und wenn Du es 10x hintereinander gemacht hast (vielleicht kann man da auch einen Plan aufstellen), dann machst Du es eben einfach kein 11. Mal! Falls Du mit Misten dran bist, kommt der Mist eben auf einen Haufen neben dem Anhänger. Ist doch nicht Dein Problem. Zieh Dir doch nicht die Probleme so zu!
    Ihr seid da in einer ziemlich festgefahrenen Spirale, wie mir scheint. Raus da! Du stehst einfach für gewisse Dinge nicht mehr zur Verfügung! In der Psychologie gibt es den begriff des "Problembesitzes": Man hat erst dann ein Problem, wenn man es zu seinem Problem macht, wenn man es also als ein eigenes Problem akzeptiert. Du stehst für manche Dinge ab jetzt einfach nicht mehr zur Verfügung. Nicht für Diskussionen, nicht für Rechtfertigungen, für nichts, was Du nicht willst.
    Du kannst nicht verlangen, dass Deine Mutter sich ändert und plötzlich Dich zu einer erwachsenen Tochter macht und entsprechend behandelt. Du musst diese erwachsene Tochter SEIN, dann wirst Du automatisch so behandelt.

    Wir haben mit meiner SchwiMu folgende Regelungen (die sie hasst und wegen derer sie ständig über mich herzieht. Ist mir aber egal. Ich mache das einfach nicht zu meinem Problem und stehe für Grübeleien darüber nicht zur Vefügung): Sie kommt nicht unangemeldet. Sie akzeptiert, wenn wir keine Zeit oder Lust auf einen Besuch haben. Sie darf nicht allein auf das Kind aufpassen. Wenn sie unaufgefordert etwas für das Kind gekauft hat und wir es aus irgendeinem Grund nicht haben wollen, ist das zu akzeptieren.
    Das funktioniert wunderbar.

    Setz bei Dir an, nicht bei Deiner Mutter!

    VIEL GLÜCK!
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    WOW! Da steckt viel gutes drin.

    Ich glaube aber nicht, dass es darum geht jemand zu ändern (auch wenn man das so sagt). Ich z.b. würde einfach nur wollen, dass meine Meinung respektiert wird und nicht immer persönlich genommen oder durch den Kakao gezogen. Aber das mach ich meiner Mutter auch nicht mehr klar.

    Ansonsten steckt viel weisheit in deinen Zeilen. Werd das wohl auch noch ein paar mal lesen müssen, bis ich alle Sätze verinnerliche. Aber Steffi, ich gebe Mudelmey recht, ich hab schon auch das Gefühl als wolltest du deiner Mutter immer erklären und dich rechtfertigen und bist wohl auch recht gutmütig (eigentlich beschreibe ich gerade mich :oops: bin nämlich genauso). Daher schaff wirklich klare Fronten. Das hat mir in letzter Zeit auch sehr geholfen. Probleme schon im Voraus abwürgen hilft Wunder!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das sind wohl wahre Worte. Nur vieles sagt sich leichter, als dass es sich umsetzen lässt.
    Ihr habt sicher recht.
    Die Situation ist schon recht festgefahren.
    Wenn ich Mama klare Fronten setze, will sie auch sofort ne Begründung, warum ich dieses oder jenes nicht will. Wenn ich sage, dass es nun mal so ist, reicht ihr das nicht und meine Meinung wird nicht akzeptiert.
    Meine Mutter ist sehr bestimmend und ich hab ein echtes Problem damit, mich ihr gegenüber durchzusetzen. Sie ist die härtere von uns beiden und ich knicke meist ein, wenn mal wieder was zu tun ist. Da geh ich dem Stress mit ihr mittlerweile lieber aus dem Weg, wenn es irgendwie geht.

    In Sachen Elias lass ich mir von ihr nicht rein reden.
    Da bleibe ich hart. Das weiß sie mittlerweile zwar auch, trotzdem versucht sie oft hintenrum was zu ändern.
    Das geht sogar so weit, dass sie meinem Mann, als sie mal mit ihm alleine war, erzählte, dass ich Elias verziehe. Wenn ich ihn anders erziehen würde, dann würde er jetzt schon durchschlafen.
    Da war Elias wohlgemerkt gerade 3 Monate alt.
    Da hat mein Mann ihr aber mal den Marsch geblasen und ihr gesagt, dass ich alles richtig mache und wenn sie meint, dass ich das falsch mache, würde er ihr wohl das Gegenteil beweisen.

    Naja, nur weil ich mein Kind nicht von klein an von anderen betreuen lasse, meinen selbstgekochten Brei nicht mit Butter und Salz versehe, mein Kind immer dann an die Brust lasse, wann es will und ich eben keine D-Flouretten gebe, ich einen Heizstrahler über der wickelkommode haben wollte und und und... mache ich Mamas Meinung nach eben vieles falsch.
    Nur irgendwann wird sie einsehen müssen, dass auch ich das beste für unseren Kleinen will.

    Mein mann und ich reden oft über die Situation und wir sind beide der Meinung, dass das wohl erst besser wird, wenn wir irgendwann umziehen, ich mein Pferd da weg hole und wir dann Abstand zu ihr bekommen.

    Gruß Steffi
  • mudmud

    580

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Steffi6281 schrieb:
    Nur vieles sagt sich leichter, als dass es sich umsetzen lässt.

    Klar, weiß ich :biggrin: .
    Steffi6281 schrieb:
    Wenn ich Mama klare Fronten setze, will sie auch sofort ne Begründung, warum ich dieses oder jenes nicht will. Wenn ich sage, dass es nun mal so ist, reicht ihr das nicht und meine Meinung wird nicht akzeptiert

    Ist doch nicht Dein Problem, dass ihr das nicht reicht. Ist doch ihr Problem. Du hast Deine Meinung geäußert und damit ist die Sache erledigt und vom Tisch. Lass Dich da doch auf keine Diskussionen ein. Einfach (Ich weiß, einfach ist das nicht) nicht drauf eingehen, nicht antworten, Dich nicht rechtfertigen, nicht diskutieren, zur Not Dein Kind unter den Arm klemmen und nach Hause fahren. Das machst Du ein paar Mal so konsequent und dann lässt sie`s. Garantiert.
    Steffi6281 schrieb:
    Da hat mein Mann ihr aber mal den Marsch geblasen

    Find ich toll von Deinem Mann, dass er so zu Dir steht. Das gibt Dir doch noch zusätzliche Sicherheit, oder?
    Steffi6281 schrieb:
    Nur irgendwann wird sie einsehen müssen, dass auch ich das beste für unseren Kleinen will.

    Ich kann mich nur wiederholen: Wieso ist das überhaupt sooo wichtig für Dich, dass sie das einsieht? DU weißt doch, dass Du alles richtig und nach bestem Gewissen machst. Ist doch relativ wurscht, was andere darüber denken. Auch was die eigene Mutter darüber denkt, ist relativ wurscht. Hat doch mit Deinem Leben nix zu tun, ob SIE irgendwas einsieht oder nicht einsieht.
    Steffi6281 schrieb:
    dass das wohl erst besser wird, wenn wir irgendwann umziehen, ich mein Pferd da weg hole und wir dann Abstand zu ihr bekommen.

    Zur Not würde ich erstmal mit dem Pferde wegstellen anfangen. Das ist ja im Vergleich zu einem Umzug erstmal der kleinere Schritt. Vielleicht hilft das schon. Aber deutliche Zeichen zu setzen wäre wahrscheinlich schon gut :grin: .
    Und denk dran, Du bist nicht für das Lebensglück oder Seelenheil Deiner Mutter verantwortlich! Bloß kein schlechtes Gewissen!
    (Ich fühl mich gerade wie der Oberprdiger einer dubiosen Sekte :biggrin: :biggrin: )
    Viel Glück weiterhin!
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