ZWEI-KLASSEN-MEDIZIN

HjördisHjördis

2,857

bearbeitet 28. 08. 2008, 16:11 in Plauderecke
Jetzt hat es Deutschland schriftlich. Kassenpatienten müssen laut einer neuen Studie im Schnitt dreimal länger auf einen Termin beim Facharzt warten als Privatversicherte. Politischer Streit entbrennt: Ist das ungerecht und gefährlich - oder in Zeiten knapper Kassen unvermeidbar?

Die Situation ist dramatisch, glaubt Karl Lauterbach: "Wir erleben gerade einen historischen Moment in der Geschichte der deutschen Krankenversicherung", sagt der Gesundheitsexperte der SPD. "Bald haben wir amerikanische Verhältnisse."

Gern wird Lauterbach von Kritikern als düsterer Prophet mit putziger Fliege dargestellt, dessen Zukunftsszenarien allzu schwarz sind. Doch diesmal wartet er mit Zahlen auf, die eindeutig zu belegen scheinen, was Lauterbach schon lange verkündet: Deutschland ist in Gesundheitsdingen auf dem Weg zum Zwei-Klassen-Staat.

Eine Untersuchung am Institut für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemologie - wo Lauterbach Direktor ist - hat gezeigt, dass Ärzte zumindest im Raum Köln/Bonn/Leverkusen Kassenpatienten im Schnitt dreimal so lang auf bestimmte Behandlungen warten lassen wie Privatpatienten.

189 Fachärzte wurden nach genauem Gesprächsleitfaden kontaktiert und um Termine für verschiedene nicht akute Untersuchungen gebeten - für einen Allergie- oder Hörtest oder eine Magenspiegelung. Bei allen Behandlungen mussten sich Kassenpatienten länger gedulden, bei der Magenspiegelung sogar im Schnitt 24,8 Tage mehr.

Und bei der untersuchten Region handle es sich sogar noch um ein "überversorgtes Gebiet", sagt Lauterbach. Das heißt: Dort gebe es genug Ärzte für alle Belange. In Ostdeutschland zum Beispiel oder auf dem Lande, wo der Mangel an Medizinern schon seit Jahren alarmierend ist, sei die Ungerechtigkeit sicher noch sehr viel dramatischer. [..]
Quelle: Spiegel.de

Wie oft werdet ihr gefragt, wo ihr versichert seid? Ich selbst lege bei dieser Frage mit einem "Danke" den Hörer wieder auf... Und vor allem: Wie lange wartet ihr auf Termine?

Wir gehen ja mit Frederick zu einem HNO, der vorrangig Privat-Patienten nimmt. Durch seine gute Praxisorganisation sind aber kaum Wartezeiten da, obwohl Privatpatienten vorrangig behandelt werden, allerdings auch nie an ganz erster Stelle stehen. Wenn wir eher da waren, waren wir auch eher dran.
Bei nem anderen HNO (wo ich das erste Mal nach Kassenzugehörigkeit gefragt wurde), hätten die nem 2-jährigen durchaus 2Stunden Wartezeit und mehr zugemutet, weil wir nur Kassenpatienten sind. Andere Ärzte (z.B. Augenärzte) nehmen grundsätzlich keine Kassenpatienten mehr an, da gibts einmal in der Woche ne offene Sprechstunde, wo man sich dann in ner Reihe mit 80 Leuten anstellt und dann im Schnelldurchlauf behandelt wird.
Ich sehs ja ein, dass man ohne Termin einfach mal länger zu warten hat, aber in meinen Augen hat das dann einfach mal für alle zu gelten! Jeder gutverdienende Kassenpatient tut nämlich mit sienem Kassenbeitrag, der je nach Verdienst schon bei 600€ liegen kann) auch etwas für die Gemeinschaft - er unterstützt Geringverdiener und trägt mit dazu bei, dass die ärztliche Versorgung in Deutschland weiterhin gewährleistet wird. Ein Privatpatient hingegen tut nur etwas für die eigene Gesundheitsvorsorge und unterstützt keineswegs die Solidargemeinschaft. Trotzdem werden diese bevorzugt behandelt. Ein klarer Schritt in Richtung Ellenbogengesellschaft, oder nicht? Jeder ist sich selbst am nächsten???

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe dazu gestern einen Bericht gesehen. Von daher will ich ergänzen, dass die Ärzte sagen. Privatpatienten würden die Praxen finanzieren. Und wenn das Budget im Quartal aufgebraucht ist müssen die Kassenleute eben warten.
  • NiennaNienna

    7,124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es auch gar nicht um die Wartezeiten in der Praxis, sondern darum wie lange man überhaupt auf den Termin warten muss, was ich allerdings auch nicht gut finde.

    Andererseits haben Privatpatienten auch manchmal Nachteile. Ich habe das im KH erlebt. Wenn ein Privatpatient Chef/Oberarztbehandlung hatte, dann durfte ein Assistenzarzt da nichts machen/entscheiden; z.B. auch nicht, ob der Privatpatient ein Schmerzmittel haben durfte. Da musste der PP eben warten bis Chef/Oberarzt verfügbar waren... das konnte dann auch schon mal 18 Uhr werden, je nachdem wie lange die Herren im OP standen. Und wenn man morgens um 9 wegen Schmerzen klingelt und erst abends um 18 Uhr etwas bekommen kann.... dann möchte ich lieber Kassenpatient sein und länger auf einen Termin warten.
    Dabei geht es ja auch "nur" um Untersuchungen bei Fachärzten mit geringerer Dringlichkeit, also keine Akutbehandlungen. Das wäre auch mit dem hippokratischen Eid nicht vereinbar.
  • tinattinat

    11,944

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich war gestern bei meiner Frauenärztin zum Rezeptabholen - die gibt die nächsten Termine im NOVEMBER raus... was für mich bedeutet, dass ich statt zweimal jährlich zur Vorsorge jetzt nur noch einmal gehen kann. Ich war ja erst letzten November, jetzt haben wir April, ich hatte nicht vor im Januar schon nachzufragen wegen dem nächsten Termin. Nun ja, das heißt auch, dass ein ganzes Jahr vergeht zwischen meinen Besuchen. Gestern habe ich mir dazu noch nicht so viel gedacht, bis dann dieser Bericht kam. Ich dachte auch zunächst, sie hat einfach ein schlechtes Praxismanagement, aber vielleicht kommt man wirklich schneller vorwärts, wenn man Privatpatient ist. Sicher, ich kann meine Brustkrebsvorsorge auch halbwegs selbst machen (ich bin mütterlich vorbelastet), aber irgendwie bleibt mir da trotzdem ein komischer Geschmack im Mund, muss ich sagen. Zumal sie die einzige Frauenärztin weit und breit ist. Zahnärzte gibts hier genug...
  • supisupi

    8,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ganz ehrlich ahbe ich den zitierten Artikel nicht gelesen, sondern nur die Antworten überflogen :oops: :oops: , aber m.M.n. gibt es schon lange eine Zwei-Klassen-Medizin. Das sit schon während meiner ASusbildung zur Krankenschwester (1997-2000) teilweise Gang und Gebe gewesen und war ein bekanntes "Geheimnis".
    Und ich bin inzwischen selbst privat versichert und erlebe von beiden Seiten etwas: Manchmal werden Unterschiede gemacht, manchmal nicht. Es ist aber durchaus so, dass ich über manche Annehmlichkeuten froh bin und sie gerne annehme. Schließlich bezahle ich auch ein Heidengeld. Anedereseits frage ich manchmal auch nach, z.B. wenn mir irgendwo ein "Aufnahmestopp" gesagt wird, dann sage ich schon, dass ich privatversichert bin und dann geht's manchmal doch. :oops: :cool:
    Manchmal ärgere ich mich auch, wenn der Privatstatus nicht unbedingt ausreicht um "Vorzüge" zu bekommen. So muss ich also bei meiner Frauenärztin also durchaus auch 3 Monate auf einen Termin warten, es sei denn, es ist etwas dringendes, oder bei Nadines Gastro-Arzt sind es auch mehrere Wochen in der normalen Sprechstunde. Das finde ich persönlich nicht super, aber grundsätzlich ist das schon richtig, dass die dahingehend keine Unterschiede machen.

    Allerdings gibt es auch Dinge, die bei mir (ich aknn hier nur für mich sprechen/schreiben) "schlechter" sind als bei einer Gesetzlichen Kasse. Z.B. wird bei mir eine Prophylaxe vom Zahnarzt angeboten, die nicht bezahlt wird aber sauteuer ist. Die bezahlen erst die Folgeschäden. Oder unser Besuch im Sozialpädiatrischen Zentrum, das wird von den gesetzlichen bezahlt, bei der Privaten sind wir noch am rumdiskutieren - und das sind mehrere hundert Euro um die es geht....

    Was ich extrem praktisch finde, ist, dass auf meinen Rechnungen immer die iagnosen stehen; ich fühle mich dadurch sehr gut informiert, auch, wenne s natürlich Gespräche usw. gibt. Ich kann aber auch mit einer klaren Diagnose oft mehr anfangen als mit so "Laienverständlichem Geschwätz" in das die Ärzte leicht mal verfallen...
  • ed24ed24

    1,208

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei meinem alten Gyn msste ich als Kassenpat. max. 10 minuten warten... Die hatten ein sehr sehr gutes Praxismanagement...

    Es gibt sogar schon eine 3! Klassengesellschaft in Krankenhäusern!!!
    1. Klasse - voll Privatversicherte
    2. Klasse - Kassenpatienten mit Zusatzversicherung
    3. Klasse - Kassenpatienten

    Letztens habe ich erlebt, in der ambulanten Sprechstunde, dass die Privatpat. sehr sehr viel länger warten mussten, als die Kassenpat. weil der Chefarzt soooo langsam gearbeitet hat :grin:

    Ich habe als Kassenpat. eigentlich keine Probleme regelmäßig und zügig einen Termin beim Arzt zu bekommen.

    Gruß ed24
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    In meinem letzten Job - Fachklinik mit angeschlossener Ambulanz - hatten wir das Problem auch extrem. Wir haben von der Kassenärztlichen Vereinigung eine Berechtigung, 300 Überweisungsscheine, also Kassenpatienten pro Quartal abzurechnen. Wenn die 300 Patienten dagewesen sind, hat die Ambulanz quasi umsonst gearbeitet. Wir Sekretärinnen mussten genau aufpassen, dass wir nicht mehr als 300 Kassentermine vergeben sollten, sonst gabs Ärger von den Docs. Resultat war, dass wir auch Wartezeiten bis zu einem dreiviertel Jahr hatten. Wir hätten tagsüber schon Kapazität für Patienten gehabt, aber wie behandeln, wenn nix abgerechnet werden kann. Ich fand das total schlimm, denn die Leute, die dringend einen Termin gebraucht hätten, und teilweise auch schlimme Schmerzen hatten, denen abzusagen war schon hart.

    Privatpatienten dagegen haben sofort einen Termin bekommen, weil die ja nicht im Budget waren.
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn uns Leute aus aller Herren Länder erzählen, dass es Medizin (Arztbesuch, Medikamente etc.) nur gegen Bestechung gibt, schütteln wir den Kopf und meinen, das wäre ungerecht.

    Wenn bei uns Bestechungsgelder über den Weg der Zusatzversicherungen denselben Zweck dienen sollten (Zitat von oben: ich zahl ja schliesslich ein Heidengeld für die Zusatzversicherung) ist das okay so.

    Wir haben uns gegen eine solche Zusatzversicherung entschieden (und das nicht nur, weils ein Heidengeld kostet).

    Wir finden das System so nicht in Ordnung. Ärztliche Versorgung ist eine Leistung der Allgemeinheit. Fortschritte in medizinischen Fachbereichen werden nicht mit den Beiträgen der Zusatzversicherungen gemacht. Im Gegenteil, die Allgemeinheit erbringt Leistungen (Krankenhäuser, medizinische Geräte, Ausbildung etc.) die es den Ärzten ermöglicht, zusätzlich Geld über Privatpatienten zu erhalten. Die Honorare der Zusatzversicherungen dienen beinahe dem einzigen Zweck, viel Geld in die private Hosentaschen der Ärzte zu spülen.

    Noch etwas, die ausführlichen Diagnosen, säuberlich und für jeden Mitarbeiter der Kassen einsehbar, sind für uns ein weiterer Grund gegen die Zusatzversicherungen gewesen. Was geht die Mitarbeiterin der Versicherung meine Diagnosen an? Wo bleibt da die ärztliche Schweigepflicht?
  • stephuniestephunie

    880

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke das es leider viel mit dem was Doro geschrieben hat zu tun hat. Ich habe vier Jahre bei einem Gefäßchirurgen gearbeitet. Leider waren wir meist schon mitten im Quartal fertig mit der Arbeit die wir bezahlt bekommen haben. D.h. wir haben Untersuchungen die aufschiebbar waren ins neue Quartal geschoben - Wartezeit etwa 6-8 Wochen, und Sachen die wichtig waren, Behandlung der offenen Beine, Patienten mit Venenentzündungen oder V.a. Thrombose wurden weiter behandelt obwohl wir praktisch umsonst gearbeitet haben. Privatpatienten fallen ja nicht in dieses Budget und sind somit auch bei nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen "behandelbar".

    Im Radio hat heute ein Fachmann gesagt das er am Telefon dann schonmal sagen würde er wäre privat anstatt Kassenversichert, bei der Annahme würde er dann sagen das er es ein Versehen war. Tja, dann sind wieder die Arzthelferinnen die dummen, die sich auch noch heftiges von ihrem Chef anhören können.

    Mittlerweile, durch meinen Berufswechsel, bin ich selbst privatversichert. Ich werde sehr selten am Telefon gefragt wie ich versichert bin aber wenn die Frage kommt kann ich mir halt schon vorstellen warum. vielleicht bekomme ich schneller einen Termin, vielleicht auch nicht. Man hat als Privatpatient aber nicht nur Vorteile. Ich weiß jetzt schon genau das bei der Geburt unseres Babys in jedem Fall der Chefarzt dabei sein wird. Da is nix mit Hebamme allein mit uns gemütlich im Kreissaal :confuded: Da hab ich dann auch kein Mitspracherecht. Auch wenn ich - wie jetzt leider schon ein paar Mal - wg. Blutungen oder sonstigem ungeplant ins KH musste, musste ich direkt sagen das ich privat versichert bin, beim ersten Mal hab ichs nicht gemacht und nen Anschiss kassiert, der Chefarzt musste angerufen werden ob er mich behandeln möchte oder jemand anderes "darf". Somit halt unnötige Wartezeit. Etwas OT aber somit überlege ich mir jetzt vorher ob ich Sex haben möchte, weil ich ja weiß das es danach bluten könnte, ich ins Krankenhaus fahren muss, die Woche durch geht es schneller bis der Arzt mich untersuchen kann und ist außerdem noch billiger wie am Wochenende. ;-)

    Praktisch ist allerdings das ich im KH ein 2-Bett-Zimmer haben kann und da meistens alleine liege. Die meisten privaten nehmen das Einzelzimmer und bleiben meistens auf etwa 50,-€ am Tag Mehrkosten sitzen. Ich liege für die Hälfte günstiger alleine im Zimmer, hab halt nicht so viel Platz.

    Dafür bezahl ich auch viel Geld im Monat. Das wird mir jetzt jeden Monat bewusst da ich nicht wie die gesetztlich versicherten Mütter im Erziehungsurlaub keine Versicherungsbeiträge zu zahlen habe. Hat halt alles seine Vor- und Nachteile.

    Es ist immer schön zu hören was die Krankenkassen für tolle Gewinne gemacht haben. Leider kommen diese Gewinne auch anteilmäßig nicht da an wo sie sollten, halt beim Patienten egal in welcher Form ob als Beitragssenkung oder mehr Leistungen. Irgendwo ist in diesem System eine Fehler der behoben werden sollte.
  • HjördisHjördis

    2,857

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    stephunie schrieb:
    Dafür bezahl ich auch viel Geld im Monat.
    Ja, aber eben auch NUR für Dich. Du gibts keinen einzigen Cent an die Soli-gemeinschaft ab. Du bezahlst dafür dem Chefarzt die Mitgliedschaft im Golfclub...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ganz so ist das nicht.
    Der Chef muss natürlich dem KH auch etwas bezahlen und in der Regel bekommen die Oberärzte, die ihn vertreten eine Zulage von ihm.
    Hat er Sprechstundenräume zahlt er eine Miete an das Haus...also alles einstecken kann er nicht.
  • HjördisHjördis

    2,857

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Marlies
    Diese Ausgaben hat doch eine Praxis, die Kassenpatienten nimmt genauso wie eine Praxis die nur Privatpatienten behandelt genauso - das ist für mich kein Argument!

    Am wohlhabenden Privatpatienten verdient der Arzt.
    Am wohlhabenden Kassenpatienten die Gemeinschaft!
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na ja, an wohlhabenden Kassenpatienten verdient auch in erster Linie der Arzt. Davon werden natürlich auch die Unkosten gedeckt, aber der Großteil geht an ihn. Und von Kassenpatienten profitieren auch andere. Wie Marlies schon sagt. In einer Ambulanz im KH geht ein Teil der Privateinnahmen auch an die Klinik und eigentlich auch ans Personal teilweise.

    Und natürlich stimmt es, dass ein Privatpatient nur für sich Geld investiert und nicht in die Soli-Gemeinschaft, aber er nimmt ja in dem Fall auch nix von der Soli-Gemeinschaft, also der gesetzlichen Krankenkasse.
  • HjördisHjördis

    2,857

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich denke, ohne Kassenpatienten sähe die medizinische Versorgung noch schlechter aus. Also profitieren schon die Privaten von den Gesetzlichen!

    Ich hab hier Freunde, die sich beschwerten, dass sie in der Kinderklinik so lange waren müssen und deswegen dort nicht mehr hinfahren. Warum müssen die, als Privatpatienten so lange warten? Tja, ganz einfach: Die Kinderklinik behandelt Kinder unter 2 Jahren mit Vorrang, da spielt Kasse oder Privat einfach mal keine Rolle. SEHR zum Ärger der Privaten, die selbst dort auf bessere Versorgung pochen :roll:

    @ähhh... Shit - seh beim Edit Deinen Namen nich... nun dann: Mama von Paola :oops:
    Inwieweit verdient denn ein Arzt am wohlhabenden Kassenpatienten? Die Sätze sind bei Kassenpatienten alle gleich, nur was der Patient der Kasse zahlt, ist eben ein anderer Betrag. Und Unkosten hat einfach mal jeder...
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Anke, ich meine damit, dass der Arzt das Geld von Kassenpatienten bekommt. Da bekommt er natürlich immer den gleichen Satz, aber das ganze Geld, was er von den ambulanten Patienten einstreicht, bekommt ja der Arzt.

    Also ich wollte damit sagen, dass der Nutzniesser der Patienten immer der Arzt ist, der ja auch die Leistung erbringt für die Patienten, egal ob Privat oder nicht.
  • stephuniestephunie

    880

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich finde schon das ein Kassenpatient auch vom privaten provitiert. Durch die Privatabrechnung hat der Arzt eine Einnahmequelle die normalerweise nicht versiegt. Bei der Kassenabrechnung kann man erst etwa in der Mitte des Abrechnungszeitraumes abschätzen was man verdient. Die Kassenärztlichen Vereinigungen setzen fest wieviel der Arzt für eine Leistung tatsächlich erhält, das kann von Quartal zu Quartal erheblich variieren. Was von allen Einnahmen die der Arzt hat nun in seine eigene (Golf- ;-) ) Tasche geht, ich denke da haben Marlies und Doro schon genug zu geschrieben.
  • July78July78

    1,031

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei Ärzten hab ich das noch nie so gemerkt und wurde auch noch nie nach meiner Krankenversicherung gefragt.

    Aber im Krankenhaus, da kommt der Unterschied immer sehr deutlich zutage!!! In dem KH in dem ich entbunden habe und bald wieder werde, gibt es auf der Entbindungsstation zwei 2-Bett-Zimmer und drei 3-Bett-Zimmer. Ein 2-Bett-Zimmer wird IMMER, egal wann man da kommt und fragt, IMMER frei gehalten "für eine Privatpatientin" wobei ich mich immer frage, ob sie schon wissen dass eine kommt oder ob sie vorsorglich freihalten, falls eine kommt. Und wir anderen werden dann zu dritt in ein Zimmer gesperrt obwohl ein 2-Bett-Zimmer leer steht, das regt mich auch immer echt auf. Vor allem finde ich sowieso dass bei ner Entbindung 3 Frauen + Babys im Zimmer zu viel ist...
  • stephuniestephunie

    880

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei uns im KH gibt es auf der Entbindungsstation generell nur noch 2-Bett-Zimmer. Egal wie versichert. Und ich muss sagen da ist es schon zu zweit mit Baby recht heftig. Je nachdem was dann noch an Besuch dazu kommt :shock: aber zu dritt ist noch unangenehmer!
  • HjördisHjördis

    2,857

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also bei Tristan lag ich zuerst auch in nem 3-Bett-Zimmer. Und eine der Patientinnen hatte auch noch Besuch von nem Fernsehteam :shock: Könnt euch ja vorstellen, was dann los war.
    Wollte dann schnell Heim, musste allerdings nochmal zum Arzt. Dort bin ich dann wegen der starken Kopfschmerzen (PDA falsch gesetzt) abgeklappt. Hab mich geweigert, aufs Zimmer zurückgebracht zu werden, da es dort zu stickig, zu laut und einfach nur bäh war.
    Bin dann auf ne andere Station in ein 2-Bett-Zimmer gekommen.

    WEnn die unbedingt ein Einzelzimmer für ne Privatpatientin einrichten wollen, sollen se doch das Büro vom Chef nehmen...
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also, ich muss ehrlich sagen, ich habe noch nie bei Ärzten einen Unterschied bemerkt.
    Bis zu meiner Hochzeit (2005) war ich normal versichert, seitdem privat - ich warte genauso lange, wie alle anderen auch, sowohl auf einen Termin (gut, ich musste noch nie zu irgendwelchen exotischen Ärzten mit langen Wartezeiten), wo ich noch nie nach meiner Versicherung gefragt wurde (allerdings bin ich auch nicht der Typ "Ich bin übrigens privat versichert"), als auch im Wartezimmer.

    Der einzige Vorteil, den ich bisher hatte, ist unser Kinderarzt, da der ein Privatarzt ist. Ich finde ihn halt sehr gut, und er vertritt zu 100% meine Meinung (also in etwa die gängige Forenmeinung hier), was Ernährung, Impfen und Krankheiten angeht. Aber wenn ich gesetzlich versichert wäre, hätte ich vermutlich auch einen anderen guten Kinderarzt gefunden!

    Nach der Entbindung mit Jannik lag ich übrigens zuerst einen halben Tag auf einem 4-Bett-Zimmer, bis ein Bett in einem 2-Bett-Zimmer frei wurde, und ich verlegt wurde ... und die Nacht hatte ich im Kreißsaal verbracht (Jannik wurde um 23.30 Uhr geboren), weil nix frei war ... allerdings ist es im Bensberger Krankenhaus so geregelt, dass nur die Väter (und Geschwisterkinder) aufs Zimmer dürfen - alle anderen Besucher muss man im Besucherraum empfangen, was ich sehr sinnvoll und angenehm finde!!!
  • stephuniestephunie

    880

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Snoopy82 schrieb:
    ... allerdings ist es im Bensberger Krankenhaus so geregelt, dass nur die Väter (und Geschwisterkinder) aufs Zimmer dürfen - alle anderen Besucher muss man im Besucherraum empfangen, was ich sehr sinnvoll und angenehm finde!!!

    Das ist ja mal wirklich eine sinnvolle Regelung. Ich hab mach mir jetzt schon nen Kopf wegen der Stillerei wenn meine Bettnachbarin Besuch haben sollte. In unserm Krankenhaus gibt es zwar extra eine Mutter-Kind-Cafeteria aber irgendwie sitzt da nie jemand drin.
  • ed24ed24

    1,208

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    das passt jetzt nicht mehr ganz zum Anfangsthema, aber wenn euch die Bettensituation im KH stört, dann gibt es ja immer noch die Möglichkeit Ambulant zu Entbinden. Und außer einem Kaiserschnitt gibt es eigentlich kaum einen Grund nicht sofort nach Hause zu gehen.
    Ich werde nach der Geburt vom KRS aus nach Hause gehen.

    Gruß ed24
  • July78July78

    1,031

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ed24: Naja, ich fühle mich schon sicherer wenn ich noch 2-3 Tage im KH bleiben kann nach der Geburt. Dass es keinen Grund dafür gibt, sehe ich nicht so... Aber das ist Ansichtssache.

    @all: In unserem KH wird man gebeten, wenn man stillen möchte den Besuch der anderen Frauen höflich hinaus zu bitten... :confuded: Damals bei Melina lag mit mir noch eine Ausländerin, da kamen jeden Tag etliche Cousins, Cousinen und überhaupt die ganze Verwandschaft...

    Außerdem finde ich, wenn genug Zimmer/Betten frei sind, warum müssen dann unbedingt 3 Frauen in einem Zimmer liegen und andere Zimmer stehen leer. Kann ich nicht nachvollziehen, und ich wäre auch sauer wenn jemand zu mir sagen würde, dann soll ich doch nach Hause gehen...
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    stehen die Zimmer denn wirklich für Privatpatienten frei oder für frische Kaiserschnitte? Bei uns waren zwei Zimmer extra für Kaiserschnitte freigehalten, direkt am Schwesternzimmer. Die haben dann die ersten beiden Tage auch öfter mal nach einem geschaut. Aber ansonsten haben die meisten wirklich nach höchstens einer Nacht die Klinik verlassen.
  • MephMeph

    1,248

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi,
    ich kann dazu nur sagen das mit dem "Heidengeld" das ein Privatpatient so bezahlt stimmt so nicht. Wenn ich meinen Beitrag bei einer Privaten Krankenversicherung (ohne Selbstbeteiligung) ausrechne (eine Freundin arbeitet dort) dann bezahle ich in der Gesetzlichen Krankenversicherung eindeutig mehr (und da habe ich eine "Selbstbeteiligung" von 2 % meines Einkommens).
    Mit Gerechtigkeit und Solidarität hat das also alles meiner Meinung nach nicht mehr zu tun. Nur die "Reichen" dürfen sich aus dem Solidarprinzip ausgliedern und können dann auch noch einen geringeren Betrag bezahlen ... und dann sagen das man ein Heidengeld bezahlt und somit ein "anrecht" auf "bevorzugung" hat finde ich "sorry" Unverschämt!!!
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @meph: Solange man jung und gesund ist mag das mit der privaten Kasse stimmen.

    Aber spätestens wenn man Alt wird oder vielleicht auch noch chronisch krank zahlt man sich dumm und dämlich bei den privaten.
    Und die Versorgung mit Hilfsmitteln, Medikamenten ect ist dann einfach nicht mehr gewährleistet weil die Kassen vieles nicht im Programm haben oder erstmal ablehnen.
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    so, bin ja nicht so der Experte was die verschiedenen Versicherungsarten angeht und unser Krankenkassensystem bedarf mit Sicherheit der Reform, doch muss ich schon immer mal wieder feststellen, dass wir auf hohem Niveau jammern. Als Kassenpatient habe ich in D noch immer die freie Arztwahl, ich kann mir soviele Meinungen einholen wie ich möchte, dringend anstehende Untersuchungen werden in der Regel ohne lange Wartezeiten durchgeführt und wenn - in der eigenen Region - doch mal kein Termin beim Experten zu kriegen ist, findet man bestimmt in der nächsten Großstadt Hilfe.
    Z.B. in den Niederlanden gibts ein Polykliniksystem, d.h. es gibt Hausärzte und alle Fachärzte sind über solche Zentren organisiert. Frauen haben nicht 'ihren' Arzt, sondern gehen auch zur normalen Vorsorge in diese Zentren. Bei Verdachtsdiagnosen entscheidet der behandelde Arzt, welche Untersuchungen nötig und wie dringend sind und man bekommt einen neuen Termin. Auf ein radiologische Untersuchung 6 Wochen zu warten ist da völlig normal. Die haben nicht die Möglichkeit, sich selber einen Facharzt zu suchen.
    Das hat zwar nicht nur Nachteile aber wir würden uns trotzdem ganz schon umschauen. Da sind wir schon ein wenig verwöhnt. Meine Schwester ist in London in der Frühschwangerschaft zum Arzt gegangen, 8. Woche glaub ich, der hat geschaut wie ein Auto und wollte sie wieder heimschicken, vor der 12. Woche gilt man da noch nicht mal als 'richtig' schwanger :shock: . Sie hat ihm dann erklärt, was sie gerne hätte (was sie hier halt so mit der ersten Versorgung gemacht hätte) und dass sie das privat bezahlt. Er war verwundert, hat dann aber brav ihre List abgearbeitet ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So ist das in Spanien auch. Die Leute sind aber auch nicht kranker als bei Euch, in den SSen gibt es nicht mehr Probleme usw.

    Es dauert, aber man gewöhnt sich daran wenn man mal endlich den Durchblick hat.
    Wobei man in den Ambulanzen schon auch den Hausarzt wechseln kann. Meist sind dort zwei oder drei. Dazu kommt noch, dass für bestimmte Wohngebiete auch bestimmte Zentren zuständig sind. Dort bekommt man sehr schnell Termine und muss auch selten länger warten.
    Von dort aus werden auch Hausbesuche, Pflege und diverse soziale Belange organisiert.
    Viele haben eine private Zusatzversicherung, damit die Untersuchungen schneller ablaufen können.
    Ist man schwer krank kommt man so oder so in eines der staatlichen Krankenhäuser weil dort qualifiziertere Ärzte sind und oft auch die technische Ausstattung besser als in Privatklinken.
    Alle Leute sind in der einzigen Krankenkasse, das ist Pflicht.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    stephunie schrieb:
    Snoopy82 schrieb:
    ... allerdings ist es im Bensberger Krankenhaus so geregelt, dass nur die Väter (und Geschwisterkinder) aufs Zimmer dürfen - alle anderen Besucher muss man im Besucherraum empfangen, was ich sehr sinnvoll und angenehm finde!!!

    Das ist ja mal wirklich eine sinnvolle Regelung. Ich hab mach mir jetzt schon nen Kopf wegen der Stillerei wenn meine Bettnachbarin Besuch haben sollte. In unserm Krankenhaus gibt es zwar extra eine Mutter-Kind-Cafeteria aber irgendwie sitzt da nie jemand drin.

    hier in potsdam gibt es auf der station etxrastillzimmer, in den auch kein besuch darf.
  • maxi37maxi37

    5,192

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei uns in der Uni gabs auch Stillzimmer. Ich lag auch in nem 2 Bettzimmer, was mich ja nicht mal stört im Normalfall, da ich eh froh bin nicht allein zuliegen, aber ich hatte auch eine mit drin liegen, der tat das stillen weh und da gabs eben nix fürs Kind, das schrie dann ewig und die saß mit ihrem Mann da und aß genüßlich ihr Abendbrot am besten 32 mal durchkauen :flaming01: , da bin ich dann auch bald geplatzt und die hat auch nix verstanden da es keine Deutsche war. Da bin ich dann zu der Schwester gerannt und da haben die dann versucht zu stillen, ich war aber froh, wo die heimkonnte. Weil Tim ja aus Solitarität gleich mit gebrüllt hat.
  • sopie74sopie74

    2,615

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So ist das in Spanien auch. Die Leute sind aber auch nicht kranker als bei Euch, in den SSen gibt es nicht mehr Probleme usw.

    da geb ich dir absolut recht, ich finde auch dass unser System, so bequem es erscheinen mag erhebliche Nachteile birgt, die für den Patienten nicht transparent sind: Die Qualität eines niedergelassenen Facharzt kann ich als Patient überhaupt nicht beurteilen, vielleicht ist er super nett und sehr sensibel, aber möglicheweise kocht er sein eigenens Süppchen seit er seine Praxis hat, ist nicht mehr auf dem neusten Stand, hat veraltete Diagnosegeräte oder kann sie nicht bedienen :shock: Ein schönes Beispiel sind hier die Mamographien die von viel Gyn. selbstverständlich angeboten werden. Die Qualität ist höchstumstritten, da vielen Ärzten hier schlicht die Routine in der Beurteilung der Befunde fehlt, kann man also gleich lassen. Der Patient weiß auf jeden Fall nicht, was die Aussage seines Arztes nun wert ist.
    Wenn die Fachärzte sich in Kompetenzzentren zusammenschließen und somit schlicht auch eine größere Zahl solcher Untersuchungen machen und auswerten steigt die Qualität und das ist wünschenswert.

    Und das gerade in der SS weniger oft mehr bzw. eine gute Hebamme tausendmal mehr wert ist als 20 Ultraschalls ist ja eh klar :biggrin:
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meph schrieb:
    Nur die "Reichen" dürfen sich aus dem Solidarprinzip ausgliedern und können dann auch noch einen geringeren Betrag bezahlen ... und dann sagen das man ein Heidengeld bezahlt und somit ein "anrecht" auf "bevorzugung" hat finde ich "sorry" Unverschämt!!!

    Naja, Deine Aussage finde ich auch weder nett noch passend!!

    Wir sind privat versichert, weil mein Mann Beamter ist - da ist das so, weil die Beihilfe einen Teil der Kosten übernimmt ... trotzdem zahlen wir die Beiträge der privaten Krankenkasse für ALLE Familienmitglieder - also auch für beide Kinder!
    Ich glaube nicht, dass wir da billiger wegkommen, als jemand in der gesetzlichen Krankenversicherung, wo Ehefrauen (sofern sie nicht arbeiten) und Kinder kostenlos mitversichert sind!
    "Reich" sind wir übrigens auch nicht ;-) - mein Mann verdient nicht mehr als ein normaler Arbeitnehmer, er ist halt nur Beamter.

    Ich halte auch nichts davon, auf eine "Bevorzugung" zu pochen - ich erwähne beim Arzt auch erst, dass ich privat versichert bin, wenn nach der Karte gefragt wird - aber wenn ich für Leistungen extra bezahle (z.B. Zweibettzimmer ist ein Aufschlag, den ich jeden Monat bezahle), dann muss ich diese Leistung doch auch bekommen ... wenn das nicht so wäre, würde ich schließlich nicht den Extra-Aufschlag bezahlen!
  • MephMeph

    1,248

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Klar ist das wir hier in Deutschland prinzipiell eine gute medizinische Versorgung haben, das zweifelt auch keiner an (zumindest NOCH!). Doch das wird sich laut Ärzte auch immer mehr ändern. Auch hier werden immer mehr Polykliniken kommen und kleine Praxen zu machen, wenn ich die Prognosen so anschaue. Was ja auch generell nicht schlecht ist, denn wenn man ein spezielles Problem hat wird da dann fachübergreifend gearbeitet!!!

    Zu dem Thema "die Reichen dürfen sich ausgliedern": Natürlich ist es wie bei allem es gibt ausnahmen!!! Beamten MÜSSEN sich Privat versichern - das weiss ich auch. Dennoch ist der Preis in den Privaten dann genauso hoch oder etwas geringer. UND es wird eben nicht solidarisch eingezahlt - auch wenn manch einer das gerne würde aber eben sich nicht gesetztlich versichern darf. Fair ist das auch nicht!

    Ich zahle bald selbst wieder Beiträge sobald meine kleine in die Kita kann (vorher kann ich ja nicht arbeiten - bei uns gibt es 8 Kita Plätze für Kinder unter 3 bei 12000 Einwohnern) und bin nur in der Zeit meines Erziehungsurlaubs befreit (aber auch nicht bei meinem Mann versichert). Und wenn ich dann mal rechne was da an Krankenkassengebühren zusammenkommt dann ist das eine ganze Menge mehr.

    @ Marlies: Nur wenn ich die ersten 30 Jahre jeden Monat 100-200 € zur Seite legen kann die ich bei einer Privaten spare dann kann ich im Alter auch ein wenig mehr bezahlen. Ich habe dann allerdings all die Jahre einen besseren "Service" !!!
  • MephMeph

    1,248

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Da ich leider nicht "bearbeiten" kann muss ich noch mal Posten - es sei mir verziehen ;)

    Was ich im Grunde damit meine ist, das sich viele "gut Situierte Menschen" mit der privaten Versicherung aus dem Solidaritätsprinzip ausgliedern und die die mittelständisch Verdienen das nicht können. Oder wieder andere werden ausgegliedert, ob sie wollen oder nicht.

    Nur mal ein beispiel: Ein gesunder Mann mit 30 Jahre zahlt 150 € bei einer privaten Krankenversicherung (das gleiche dann noch mal der Arbeitgeber).
    Wir zahlen mit den Gesetzlichen 360 € das gleiche noch mal der Arbeitgeber.
    Klar das Familien mit Kindern bei der Gesetzlichen besser gestellt sind. Deshalb sollte man dieses Modell auch fördern und das sollten alle. Meiner Meinung nach sollte es keine Privaten geben, sondern alle sollten Solidarisch in einen Topf zahlen, wer will und kann kann sich noch Zusatzversichern. Dagegen sagt keiner was, nur ist es ungerecht das der eine bei höherer Bezahlung weniger Leistung bekommt als der andere nur weil er ein geringeres Gehalt hat und nicht in eine Private wechseln darf. Genauso ungerecht ist, das die Private auswählen kann wen sie versichert und wen nicht (das ändert sich ja nun geringfügig mit den "Basistarifen" bei der die Private auch "Kranke" ohne Gesundheitsprüfung versichern muss).

    Aber im Großen und Ganzen ist das einfach nicht fair was da läuft. Wie vieles zur Zeit nicht fair ist ...

    Im übrigen zahle auch ich für meine Kinder zumindest in eine Zusatzversicherung ein die mir ein Einzelzimmer und Chefarztbehandlung zusichert. Weiterhin sind da noch ein paar mehr Leistungen enthalten. Und klar das ich da auch auf mein "Recht" ein Einzelzimmer zu bekommen poche!
    In den privaten Versicherungen ist nur meistens ein Einbettzimmer für den Preis von o.g. 150 € enthalten und ein gesetzlich Versicherter zahlt mehr und bekommt das nicht ... seltsam!
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Meph: dann hoffe ich das du in der Privaten Versicherung im Alter niemals auf Hilfsmittel angewießen bist..

    dann siehst du wirklich alt aus..da zahlen die nämlich nicht. Und zicken auch noch bei den teuren Medikamenten ect.

    Sollte dein Kind behindert /chronisch krank sein..dann hat man das Problem von Anfang an..also die Hilfsmittelversorgung. Zusatzversicherung kannst du dir mit solchen Kindern abschminken die nehmen sie gar nicht erst auf... :confuded:


    Also die Privaten sind auch mit Vorsicht zu genießen.
  • stephuniestephunie

    880

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Zu dem "solidarisch einzahlen" möchte ich jetzt mal was sagen. Ich bin auch Beamtin. Bundesbeamtin. Ich zahle die 10 €, die die gesetzlich Versicherten als Praxisgebühr bezahlen, quartalsweise in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Davon sehe ich später gar nix wieder. Natürlich weiß ich das das "nur" 10€ jeweils sind, aber das läppert sich auch.
  • MephMeph

    1,248

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Stephunie: Denkst du das man als GKV Versicherter die 10 € im Quartal irgendwann mal wiedersieht? Nein man muss sogar dann auch noch die 10 € beim Zahnarzt und ärztlichen Notdienst lassen. Dann kommen noch die Zuzahlungen zu den Medikamenten hinzu (welche man je nach Tarif bei den Privaten auch nicht hat).

    Und bei der privaten Krankenkasse meiner Freundin werden im übrigen u.a. auch Hilfsmittel übernommen.
    Ich hatte niemals bei der Zusatzersicherung probleme mit der Bezahlung irgendwelcher Leistungen!

    Klar ist das ein behindertes/chronisch Krankes Kind nicht aufgenommen wird, das ist es ja auch was mich ärgert, das die sich auswählen dürfen wen die nehmen und wen nicht! Die haben nur die "gesunden" und die "kranken" muss dann die "Gemeinschaft" bezahlen. Das hat für mich nichts mit einer Solidaritätsgemeinschaft zu tun. Und damit will ich auch keinen Beamten oder so angreifen denn das ist alleine Sache der Politik dort eine faire Linie reinzubringen.

    Im übrigen auch mein Kind ist chronisch Krank und bei der Zusatzversicherung hatte ich nur Glück das ich sie mit 6 Monaten schon versichert habe und nicht erst später als dann mit knapp 4 festgestellt wurde das sie Asthma hat.

    Ach ja und zu dem Thema "wir jammern auf hohem Niveau": Klar ist das es auf der Welt Menschen gibt die wissen noch nicht mal was eine ärztliche Versorgung ist. Dennoch sollte man nicht aufhören das System hier zu verbessern zu versuchen. Soll ich denn sagen, dass hier alles Fair läuft, nur weil es anderen noch schlechter geht auf der Welt. Wenn ich in der Beziehung etwas verändern will, dann Spende ich etwas, übernehme ein Patenschaft, arbeite Ehrenamtlich, aber ich kann doch trotzdem sagen das es hier in dem Land nicht wirklich alles Sozial abläuft.
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Meph dann hat deine Freundin verdammtes Glück...und ich weiß ja nicht was sie an Hilfsmitteln braucht. Aber durch Felix weiß ich was alles so gebraucht werden kann..und ich kenne genügend privatversicherte die dann im Regen stehen..
  • MephMeph

    1,248

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke mal man muss sich in dem "Dschungel" echt gut Informieren. Gerade bei der privaten Krankenversicherung!

    Aber ich muss dennoch sagen das man auch bei der GKV seine Probleme hat an Hilfsmittel zu kommen. Denn die Ärzte schreiben sie einfach nicht gerne auf (wegen dem Budget).

    Und auch in anderen Bereichen mangelt es bei der GKV z.B. bei der Physiotherapie:
    Als ich noch gestillt habe, habe ich mir dummerweise einen Halswirbel ausgerenkt. Ich konnte damals nur mit schmerzmittel gequaddelt werden, da man während der Stillzeit dieses Muskelentspannungsmittel nicht nehmen durfte. Meine Ärztin meinte wenn ich abstille dann kann sie mir das geben (das stand aber nicht zur Debatte bei mir). Also blieb eben nur das Schmerzmittel. Die Schmerzen waren höllisch ich konnte mein Arm kaum bewegen. Als ich nach ein paar Tagen gequaddel ohne erfolg nach einer Physiotherapie gefragt habe, wurde ich lediglich zum Orthopäden überwiesen (der war sicher auch nicht billig für die GKV). Der Orthopäde hat dann meinen Wirbel zwei mal einrenken müssen (nach einer Woche noch mal). Als ich eine weitläufige Bekannte (die Arbeitet in einer Physiotherapiepraxis) gefragt habe meinte die das das einrenken nicht so "gesund" ist und sie das mit "strecken" und weiteren Therapiemaßnahmen auch hinbekommen hätte (ohne einrenken). Aber das ist ja das dumme bei der GKV, ist das Budget erst mal voll dann geht nix mehr. Sowas wird kaum noch verschrieben obwohl es notwendig ist und "gesünder" als das einrenken - in meinem Fall.

    Sowas ist einfach enttäuschend wenn man schaut das man doch einen beachtlichen Betrag für seine Krankenversicherung bezahlt. Und ich weiss in anderen Ländern ist die versorgung noch schlechter ;-) Dennoch ist es nicht meine Sichtweise auf das schlechtere zu schauen sondern auf das Bessere :roll:
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ meph: chronisch kranke und behinderte laufen außerhalb des Regelfalls und gehen nicht auf das Buget der KK.
    Bisher hatten wir keine Probleme mit der Hilfsmittelverordnung...hoffe auch das bleibt in Zukunft so.
  • MephMeph

    1,248

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Anscheinend sehen das manche Ärzte anders, denn man muss erst mal einen Arzt dazu bringen bestimmte Hilfsmittel (gerade für Erwachsene - bei Kindern gehts ohne Probleme) zu verschreiben.

    Bei den Privaten ist das dem Arzt egal er bekommt es ja bezahlt und hat keine Probleme damit (wenn hat eben nur der Patient Probleme je nach Privater Kasse).

    Ich persönlich finde das einfach ungerecht und solche generellen Sätze wie "ich zahle ja auch dafür, also will ich auch die bessere Behandlung" finde ich einfach mal daneben denn wie schon mehrfach beschrieben zahlen auch die in der GKV einen sehr großen/größeren/gleichen Anteil und bekommen zum Teil schlechtere "Leistung". Aber ändern können wir nichts wir müssen uns sowieso dem "Beugen" was die "da oben" beschließen oder selbst in die Politik gehen ... und dann werden wir womöglich genauso wie die^^
  • MäusleMäusle

    7,471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    auf der Seite welt.de ist momentan ein ganz interessantes Interview mit dem Verbandschef der privaten KK. Vielleicht interessierts den einen oder anderen, Titel des Artikels ist, "Geschäft der privaten Krankenkassen bricht ein"
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Du kannst die Link einstellen.
  • sweetasweeta

    178

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich muss hier auch noch was dazu schreiben.
    Meine Tochter sah in letzter Zeit schlecht und mein Mann rief bei unserem Augenarzt an bei dem wir alle Patienten sind,also 5 Mann insgesamt.
    Das war im Juni.Er legte auf und meinte also wir haben einen Termin am 16. Oktober.
    Ich konnte das nicht glauben hatte ich kurz zuvor einen Bericht im TV gesehen wo genau diese Problematik behandelt wurde.

    Ich rief bei der Praxis an und fragte nach.Nein sie hätten erst wieder Termine im Oktober.
    Daraufhin sagte ich ihr das sie just in diesem Moment 5 Patienten verloren hätten und legte auf.

    Was ich nicht verstehe, bei meinem FA und auch den anderen Ärzten wie HNO usw. bekomme ich immer einen Termin ohne Wartezeit.
    Bei meinem FA in der Klinik er ist da Belegarzt, hatte ich jedesmal eine eigene Schwester die sich um mich kümmerte.
    Ich habe zusätzlich bei meinem FA jetzt eine Hebamme die mich und die anderen Schwangeren extra betreut.
    Ich musste bei meinen 3 Kindern keine Extra Zahlungen in der SS leisten und hatte bei jedem Termin das volle Programm wie Ultraschall, Blutuntersuchungen etc.

    Meiner Meinung nach liegt es nicht am Budget der Ärzte sondern an manchen Ärzten selbst das sie Kassenpatienten benachteiligen aus welchen Gründen auch immer.
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hm bei Augenärzten haben wir hier auch lange Wartezeiten 3 Monate ist normal. Und mein Mann bekommt da auch nicht schneller einen Termin obwohl er Privat-Versichert ist. Wenn ein Notfal ist, kann man natürlich ohne Termin kommen und warten oder eben in die Ambulanz vom KH gehen. :confuded:
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