Kein schöner Anfang ...

kleinedani

Hallo zusammen,

naja die Geburt war leider nicht so schön. Aber von vorn: Ich war morgens noch bei der Hebamme zur Vorsorge. Sie meinte schon, dass ich ja wohl bereits ordentliche Wehen hätte. Da ich aber noch nichts spürte, gingen wir davon aus, dass es sich nur um Übungswehen handeln konnte. Ich war dann noch einkaufen, bin nach hause und habe erstmal was gegessen. Da ich die letzte Nacht nicht so gut geschlafen hatte, wollte ich mich erst noch ein wenig hinlegen und dann die Küche machen, putzen, duschen, ... Als ich es mir gerade auf dem Sofa bequem gemacht hatte, spürte ich etwas in meiner Hose. Ich dachte es sei wieder der vermehrte Ausfluß und bin nach oben zur Toilette. Das sah aber irgendwie komisch aus. Ich wollte meine Hebamme anrufen, um nachzufragen. Dann lief es mir aber schon schwallarig die Beine entlang und dann war klar, die Fruchtblase war geplatzt. Es sollte also losgehen. Dabei war ich noch gar nicht richtig darauf eingestellt. Ich wollte doch noch so viel machen und auch die Tasche war noch nicht abschließend gepackt. Ich legte mich aufs Laminat (ich wollte vermeiden, dass die Nabelschnur vorrutscht) und habe meinen Mann angerufen. Der war zum essen und hatte ausgerechnet an dem Tag sein Handy nicht mit. Ich sagte dann erstmal alle Termine für die nächsten drei Tage ab und informierte meine Eltern. Dann rief mein Mann endlich an. Er kam natürlich so schnell wie möglich, aber mir kam es vor wie Stunden. Ich spürte plötzlich Panik in mir aufsteigen. Als mein Mann da war, wurde ich wieder ruhig (da war er dann das aufgescheuchte Huhn). Er zog sich um, packte meine restlichen Sachen, ich wusch mir nochmal die Beine und den Rücken, zog mich um und dann brachte er mich ins Krankenhaus. Dort spürte ich dann die ersten Wehen, schon in relativ kurzen Abständen. Das Fruchtwasser war schon grün, als die Blase gesprungen ist, d.h. es mußte schnell los gehen. Nach all den Untersuchungen, bekam ich eine Tablette, um die Wehen zu fördern. Die hat promt angeschlagen und ich bekam einen nicht enden wollenden Wehensturm. Ich hätte die Wände hochgehen können. Daraufhin wurde mir eine PDA gesetzt. Dann ging alles ziemlich schnell. Die Kleine wollte unbedingt raus, kam aber nicht um die letzte Kurve. So musste sie mit Schnitten und Saugglocke geholt werden. Da der Kopf der Kleinen sich nicht richtig durchs Becken gedreht hatte, war die Stirn vorn und der Arzt mußte mit der Saugglocke ziemlich weit rein, um an den Hinterkopf zu kommen. Das waren Höllenschmerzen. Und zu meinem Unglück wirkte die PDA nicht mehr. Doch es blieb keine Zeit zum nachspritzen. Ich hatte irgendwann keine Kraft mehr und hab nur noch geschriehen (die armen Ärzte und Hebammen) als sie das kleine Wesen aus mir heraus zerrten. Die Nabelschnur war viel zu kurz. Es blieben gerade mal 5 cm zum abnabeln. Dann wurde die Kleine zum Kinderarzt gebracht, da man bei ihr die Lunge absaugen musste. Ich blutete und blutete immer mehr (da die Plazenta bei der Zerrerei teilweise abgerissen wurde) und die Plazenta wollte einfach nicht kommen. Da half kein Spray, keine Akupunktur, kein nichts. Mein Körper hat einfach gestreigt. Um nicht zu verbluten, mußte ich eine Not-OP kriegen, in der die Plazenta entfernt wurde. Es ging alles so wahnsinnig schnell und ich habe sämtliche Aufklärungsbögen erst hinterher unterschrieben. Da nicht mehr genug Zeit war, mußte ich eine Vollnarkose kriegen. Dementsprechend lückenhaft ist meine Erinnerung an die nächsten Stunden. Die nächsten Tage waren auch eher "matschig", trotz diverser Tropfs. Da ich so viel Blut verloren hatte, konnte ich noch nicht aufstehen, naja ich hab es mal versucht, bin aber schon nach zwei Metern umgekippt. Dann mussten immer zwei Hebammen mit mir zur Toilette gehen. Ich war am ganzen Körper geschwollen - hab richtig einen Schreck bekommen, als ich mich im Spiegel gesehen hab. Hinzu kommen einige geplatzte Adern in den Augen. Ich bin ja froh, dass die Kleine noch nicht so gut gucken konnte, sonst hätte sie gedacht ihre Mama ist ein Alien .
Aber wir haben alles gut überstanden und das wichtigste ist, der Kleinen geht es gut.

Bei einer Routineuntersuchung (5 Monate später) sah meine Ärztin dann beim Ultraschall, dass noch Reste der Plazenta in meiner Gebärmutter waren. So mußte ich also nochmal ins Krankenhaus zur Spiegelung und Entfernung. Als ich dann noch hörte, was hätte da noch passieren können - von einer Entzündung bis hin zu keine Kinder mehr kriegen - war ich ziemlich fertig.
Aber jetzt ist alles gut ....

Dani

InaMaus

:shock: oje..

ich hoffe es geht euch beiden jetzt gut ?

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute !!

najo

Puh, beim Lesen mußte ich ganz schön schlucken. Da wünsche ich Dir ganz fest, daß Ihr jetzt eine richtig schöne Zeit habt!!

Naseweis

Da muss man schwer schlucken, wenn man so mitbekommt, was eigentlih alles passieren kann...

:troest: ich hoffe ihr habt euch wieder einigermassen erholt...

Julchie

Alles Gute auch von mir und erhol dich gut von dem geburtsshock,... braucht eine weile,... aber die zeit läßt verblassen,... und die nächste Geburt wird bestimmt besser,... und laß dich ordentlich verwöhnen.

liebe Grüße

Nuka

Oioioi, das braucht man wirklich nicht! :shock:

Ich wünsche Euch für die Zukunft alles Gute!
Und natürlich nachträglich herzlichen Glückwunsch zur Tochter!

Caro2310

Oh man, das war ja wirklich alles andere als ein guter Start :sad: Ich hoffe aber euch geht es inzwischen gut und du konntest die Geburt inzwischen verarbeiten :troest:

kleinedani

Vielen Dank für Eure lieben Worte!
Uns geht es inzwischen gutund ich dachte ich hätte das alles gut weggesteckt. Aber letzte Woche hat eine Freundin von mir ihr Kind bekommen und sie hatte eine echte Bilderbuchgeburt. Es dauerte zwar einige Stunden, aber ganz ohne Komplikationen und sie konnte den Kleinen von der ersten Minute an genießen. Da kam dann alles nochmal hoch. Auch all die Zweifel und Vorwürfe. Warum konnte ich nicht mit meiner Kleinen auf dem Bauch kuscheln? Warum kann ich mich an so vieles nicht erinnern? Warum konnte ich mich in den ersten zwei Tagen nicht richtig um sie kümmern? Wo war das Glücksgefühl? ... Mein Mann hat mich dann wieder daran erinnert, dass ich nichts hätte besser machen können, nichts hätte verhindern können, dass ich um mein Leben kämpfte und doch froh sein soll, dass alles gut gegangen ist und ich mich jetzt um die Kleine kümmern kann ... Ich weiß das ja alles, aber irgendwie kommt es immer mal wieder hoch ... Ich hoffe, ich kriege das noch weiter verarbeitet, denn wir wollen gerne noch ein zweites Kind - so in 2 Jahren vielleicht ...

Liebe Grüße
Dani

CrazyMum

na da hast du ja auch einiges hinter dir! Kenne das auch, war bei mir auch so...bzw. ähnlich...ich hatte zwar eine Bilderbuchgeburt...aber das hinter her lief genauso ab wie bei dir...
Wenn es dich tröstet...lass dir die Lücken die dir fehlen von deinem Mann erzählen oder von der Hebamme die dabei gewesen ist.
Ich hatte auch einige Lücken und wusste zb nicht das ich Plutplasma bekommen habe!

Alles Gute für dich und deine Kleine!

kleinedani

Ich habe schon ein paar mal mit meinem Mann gesprochen. So weit er es mitbekommen hat oder sich selbst noch erinnern konnte. hat er mir erzählt. Ich habe mich dann noch mal mit einer Hebamme aus dem Krankenhaus getroffen, die auf solche "besonderen" Geburten spezialisiert ist. Mit ihr bin ich den Geburtsbericht durchgegangen und sie konnte mir dann erklären, warum einige Dinge so gelaufen sind und warum so entschieden wurde. Das hat mir schon sehr geholfen.

Liebe Grüße
Dani

CrazyMum

na das ist doch schon mal was!
Das hätte ich vielleicht auch mal machen sollen....dann wäre jetzt um einiges schlauer...aber das meiste weiss ich ja gott sei dank noch