Seit ca. 6 Wochen bin ich nun hier und so nach und nach habe ich - mit nun zwei Kindern - in den Alltag zurück gefunden. Es war gar nicht so einfach. Nach einem Ortswechsel/Umzug überhaupt schon wieder einen Rhytmus zu finden ist eine Sache, aber dann noch mit dem neuen Familienzuwachs... ist schwieriger als ich dachte. Aber das allein ist ja nur eine Frage der Zeit und vielleicht der Willenskraft und nicht das Problem.
Mein Problem sind diese FRANKEN - Hilfe! Wie kann ein Volk nur so zurückgezogen und subtil sein? So nach dem Motto: "lass mich in Ruhe, dann tu ich dir auch nichts"
Ich bin ja nun auch nicht so deeeeeeeeeeeeer Mensch, der offenen Herzens auf jeden zugeht, aber ich gebe mir - gerade, weil ich das weiß - wirklich ALLE Mühe, aber es kommt so wenig zurück. Ich behaupte jetzt mal, dass ich ein ganz netter, umgänglicher Mensch bin, der über ein gewisses Maß an Humor und Bildung verfügt und - obendrauf auch ein großes Mitteilungsbedürfnis hat :biggrin: : kurzum: man kann mir mir - so denke ich - ganz viel Spaß haben und eigentlich wirds nie langweilig, weil ich immer irgendwas zu erzählen hab. Damit kam in meiner alten Wahlheimat (Stuttgart) eigentlich PRIMA klar. Sofort hat man jemanden zum Quatschen gefunden und superschnell habe ich immer Kontakte geknüpft. Nicht so HIER. Hier haben die Leute - so scheint es - regelrecht Angst vor mir (und ich bekomme langsam Angst vor denen).
Heute habe ich endlich (!) die Zeit gefunden mit Mika zum Kinderturnen im Gemeindehaus um die Ecke zu gehen. Es war SUPER besucht, wirklich. Bestimmt 20 Mütter mit Kindern in Mikas Alter. Mika hatte totalen Spaß. Er ist auch ein offener Typ, überhaupt nicht so der Mamatyp. Er kam da rein und fühlte sich sichtlich sofort wohl und hatte eine Riesenfreude beim Spielen. Da schauten manche Muttis schon so richtig komisch. So nach dem Motto: Wie führt der sich denn auf. Gut, klar, für ihn war es nach Längerem mal wieder etwas Besonderes mit so vielen Kindern und er war wirklich... naja manche Leute würden "aufgedreht" sagen, aber ich fand es einfach toll, mit welcher Leichtigkeit er sich dort eingefunden hat. Ganz unbefangen und wirklich.... ich fand es rührend und war superstolz auf ihn.
Ich hatte ja nun Vincent noch im Tragetuch und konnte nicht alle Tänze etc. so richtig mitmachen (also rennen und hüpfen ist halt schwer). Wurde ich eh schon blöd angeschaut. Aber es kam auch wirklich keiner her und sagte mal: Hey, schön, dass du mitmachst, ich bin XY, wie gefällt es dir hier.
Es gab auch kein Vorstellen oder so, dass jeder weiß: hier ist jemand neu. Nein, gar nichts. So kenne ich das auch meinen alten Krabbelgruppen einfach nicht. Jemand Neues wurde immer warm und herzlich empfangen und mit Fragen aller Art gelöchert. Und am Ende einer Stunde war man sich schon richtig warm. Versteht ihr?!
Dann bin ich direkt danach (weil auch Mittwochs) in das Stillcafe gehechtet. Gleiches Spiel. Eine Hebamme war da und drei Mädels, die eigentlich echt sympatisch waren, aber keine hat sich wirklich richtig um mich bemüht. Immer wieder war ich es, die sich "einfach so" mit eingebracht hat, was dann auch o.k. war, aber keiner fragte mich irgendwas. Ich kam mir total überflüssig vor.
Warum bitteschön sind die franken so ein seltsames Völkchen, das ist ja schrecklich! Wie konnte ich hier 18 Jahre leben und dennoch zu einem "normalen" Menschen heranreifen?
Sorry, ich musste mir den Frust mal von der seele schreiben. Hab Heimweh :sad: :sad: :sad: :sad:
Aber eins noch: ich lass mich nicht von denen unterkriegen. Ich werde jetzt schön brav jeden Mittwoch da mitmachen und nicht locker lassen, allein schon der Kinder wegen. *jawohl*
Kommentare
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Liebe Bibi!
Ich vermute mal, sie sind ähnlich aufgeschlossen wie die Badener :biggrin: , da hilft wirklich nur stur dran bleiben...eine Einheimische werde ich hier trotzdem nie werden und immer eine "Neigschmeckte" bleiben :roll: . Da ich ja gleich wieder voll arbeiten ging nach Natalies Geburt/Mutterschutz bin ich eh nicht in die Krabbelgruppenkreise usw. gekommen. Nun habe ich mal beim letzten ortsansässigen Kinderflohmarkt mitverkauft...mal gucken. Ansonsten hoffe ich dann auf die Kindergartenzeit ab nächsten Sommer...da sollte sich dann auch das eine oder andere ergeben.
Meine Kollegin, mit einer Tochter drei Monate jünger als unsere, zieht ab Mai nach Hof/Bayern...sie hat einen neuen Job :shock: ...hat sie mir gestern erzählt. Zwar war der Kontakt nun nicht soooo eng, aber wir hatten uns eigentlich auf die gemeinsame Kindergartenzeit unserer Mädels eingestellt.
LG und Kopf hoch!
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@astrid: das kann ich gut verstehen. Eine gute Freundin von mir in Esslingen kenne ich eigentlich auch noch nicht lange und ich war soooooo froh, sie kennengelernt zu haben. Wir kannten uns erst knapp 2 Jahre, aber haben uns super verstanden. Sie selbst kam aus Berlin und hatte auch noch nicht sooo viele Bekannte, für sie muss es auch blöd gewesen sein und selbstverständlich vermisse ich sie auch.
Ich weiß nicht, ich bin hier geboren und aufgewachsen. Ich habe 18 Jahre hier gelebt, bin zur Schule gegangen, habe meine Ausbildung gemacht. Mit 18 bin ich nach Stuttgart gezogen. Habe dort "nur" 8 Jahre gelebt. Trotzdem bezeichne ich Stuttgart/Esslingen als meine Heimat, nicht Nürnberg/Zirndorf. Hier komme ich mir vor wie eine Fremde, wie von einem anderen Stern. Schon allein die Tatsache, dass ich nicht (mehr) "fränkel" scheint viele zu stören. Wie kann man sich von seiner eigentlichen Heimat nur so dermaßen entfremden? Und es liegt - denke ich - nicht mal so an mir. Alex findet sich auch nur sehr schwer ein in seiner neuen Firma. Er sagt, in seiner alten Firma war so ein übler Zusammenhalt. Alle haben sich gut miteinander verstanden, man hat viel gemeinsam unternommen und er wurde sofort mit offenen Armen empfangen. Dort wo er jetzt ist, sind alle so ... ja subtil und keiner kommt so richtig aus sich heraus. Er empfindet das genauso wie ich.
Ich will nicht (wieder????) so werden wie die Leute hier, ich finde das schrecklich. Hoffentlich bleibt es nur bei einem ersten Eindruck und die Zeit zeigt mir, dass es auch andere Leute gibt und man nur Geduld haben muss...... :sad:
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da komm ich doch supergern mal drauf zurück und was das errrrrrrrr angeht: ich bin hier geboren und aufgewachsen, unter "Gleichgesinnten" vergess ich mich (bzw. mein Hochdeutsch) mitunter auch mal :oops: :biggrin:
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Als ich nach Schwaben kam, wurde ich vorgewarnt, dass die SChwaben sehr eigen seien. Ich war gespannt, aber die vielen Jahre mit den Franken hat mich wohl abgebrüht :biggrin: Ich finde die SChwaben durch die Bank nett.
Von daher kann ich sehr gut nachvollziehen, was du da schreibst. Ich hätte nur erwartet, dass sich die Lage mit Kind/Kindern ändert, dass andere Mütter doch etwas aufgeschlossener sind. Oh man, das ist ja kein schöner Start in die neue/alte Heimat. Nur gut, dass du noch Kontakte von früher hast.
Ich wünsche dir Durchhaltevermögen für Kinderturnen, Stillgruppe und sonstige Aktivitäten.
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Nun ja, so ist das eben - man gewöhnt sich ein bisschen an die Leute, die einen so tagtäglich umgeben und trotz der Freude, wieder in die Heimat zurückzuziehen, muss man sich eben erstmal auch wieder zurückgewöhnen.
Ihr schafft das schon! :troest:
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Tja, da werden die Kölner wohl gedacht haben, du seist Düsseldorferin, was? HAHA (Ja, kleiner Insider...)
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Meine meisten Freunde in Esslingen waren - wenn ich es mir richtig überlege - auch keine "echten" Schwaben. Kroaten, Berliner, Schweizer, alles dabei, aber gut, wir hatten auch SEHR gute Freunde, die eben Schwaben waren und die einfach ... offener waren, keine Ahnung.
Ich halt mich hier einfach auch an die "Ausländer" (mia misset ja zamm'halde) :biggrin:
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Mhhh ich kann das gar nicht bestätigen. Habe 10 Jahre im Bergischen gewohnt und Kontaktaufnahme war nie schwer... Man braucht etwas um sich an den Dialekt zu gewöhnen, aber dann gehts. Nur Mut, das wird schon.
Gruß ed24