Hallo,
ich glaube schon, dass das ein heißes Thema ist, deshalb hier. Für die Plauderecke fand ich's nicht geeignet.
Ich habe jetzt kürzlich etwas über Fetozid gelesen.
Das lässt mich nicht los.
Dabei wird einem Kind, das jenseits der 12. SSW ist, eher noch ein ganzes Stück später, in die Nabelschnur injiziert, so dass es zum fetalen Tod kommt. Anschließend wird das Kind still geboren.
Wie krass ist das denn?
Sollte man da nicht lieber die Geburt einleiten versuchen? Oder ist es tatsächlich "günstiger" (für Mutter oder Kind), das Kind erst zu töten?
Das hört sich total schlimm und haarsträubend an, wenn ich das hier so schreibe... sorry.
Wie seht ihr sowas?
Habt ihr so etwas schon erlebt (also im Bekanntenkreis o.ä.)?
Wie ist die "Fachmeinung" zu so etwas?
Ist das umstritten? Vermutlich, oder?
Oder geht das sogar schon in Richtung Verbot/Strafbarkeit?
Mich beschäftigt das jetzt echt immens gerade.
Alleine die Vorstellung.....
Kommentare
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Da steht u.a.: :shock: :shock: Echt jetzt? Immer? Zwangsläufig? Das kann und will ich nicht glauben.
Eine entfernte Bekannte hat ein nicht lebensfähiges Kind zur Welt gebracht in der 28. SSW. Da hieß es, es sei eben unter der Geburt bereits verstorben. Die genaueren Umstände sind mir ehrlich gesagt nicht bekannt, also ob da was injiziert wurde oder so.
Und: Warum soll eine Lebendgeburt verhindertw erden? Damit das Kind nicht anschleißend getötet werden muss?
Macht das so einen Unterschied für denjenigen der "es" durchführt?
Wie ist das psychisch verkraftbar für eine Mutter, das Kind im Bauch töten zu lassen und dann still zu gebären????
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8,312
Ja, Susanne, aus der Sicht verstehe ich das schon auch irgendwie. Nein, ich verstehe es eigentlich nicht, ich kann das aber in Grundzügen nachvollziehen. Allerdings finde ich das schon krass - ein Kind im Mutterleib zu töten oder eben hinterher nicht zu versorgen bis es stirbt ist irgendwie bis auf den Umstand der vollzogenen Geburt nicht viel was anderes. Und ich stelle mir auch die Frage, wie ein Arzt das verkraftet/verarbeitet, dass er einem (zwar ungeborenen) Mensch das Leben vorsätzlich aushaucht. Da ist die Differenz zu hinterher nicht allzu groß, finde ich.
Ich dachte dennoch immer, dass auch Spätabtreibungen aus medizinischer Hinsicht o.ö. eben gemacht werden, indem die Kinder halt zur Welt kommen udn aufgrund er Behinderungen/Defekte/frühen Geburt/was auch immer die Geburt an sich nicht ünberleben oder eben murz darauf versterben.
Eigentlich traurig, dass man in dem Zusammenhang von einem "Risiko" eines lebend geborenem Kindes sprechen muss, oder?! :sad:
4,797
Aber egal, wie man über Abtreibung denkt, es gibt sicherlich Situationen im Leben, wo Frauen so verzweifelt sind, diesen Schritt gehen zu wollen. Ich habe mich gerade mal gefragt, wie es für mich wäre, wenn man mir sagte, dass mein Kind nicht lebensfähig sein würde. Wie ich dann reagieren würde? Ich vermute mal, dass ich das Kind austragen würde, um eine gemeinsame Zeit mit ihm zu haben und dann zusammen mit meinem Mann Abschied nehmen und es begraben zu können. Oft ist es ja sogar ein Problem mit der Beerdigung, erst b einem bestimmten Gewicht oder Alter dürfen die Kinder richtig begraben werden und werden nicht einfach nur entsorgt. :flaming01: Aber schaffen das alle Frauen, können Frauen es ertragen ihr Kind auszutragen, wissend, dass sie es nicht nach Hause holen werden?
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Mein Kommentar, dass ich das traurig finde, zielt nicht darauf ab, ob und dass Du das geschrieben hast, sondern, dass die Situation an sich eben einfach traurig ist. Es sollte keineswegs Deine persönliche Meinung betreffen, sondern war eher allgemein gemeint.
Egal, wie man zu Abtreibungen an sich steht, es geht hier ja nicht unbedingt um "einfach so abtreiben". Und mich reißt es halt hin und her, weil ich einerseits es irgendwie schlimm finde, einem Kind die Chance auf ein Leben, wie auch immer es sein mag, von vorneherein zu nehmen, auch, wenn es als "nicht lebensfähig" gilt. Andererseits denke ich, ist das eine ganz ganz krasse Entscheidung die die (werdende) Mutter/Eltern da zu treffen und zu tragen hat. Überhaupt so eine Entscheidung treffen zu müssen oder auch zu können (ich bezweifle, dass ich im Stande wäre da auch nur einen klaren Gedanken zu treffen oder gar eine so weitreichende Entscheidung zu treffen). Damit umzugehen und leben zu können/zu lernen ist auch eine Art Hochleistung.
38,644
Diese Praxis ist schon lange Alltag in den Krankenhäusern, und wird oft auch bei Mehrlingsschwangerschaften angewendet.
Also z.B. bei künstlichen Befruchtung (sorry Susanne) Wenn ,sagen wir mal sechs Kinder entstehen, und die ganze SS durch diese vielen Kinder gefährdet wird, "reduziert" man sie auf drei oder vier. Allerdings ist die "Auswahl" sehr willkürlich oder sagen wir Zufall.
Nun ist jedes Kind rechtlich ein Abbruch und muss natürlich begründet sein. Dem Arzt sind nur durch den 218 Beschränkungen auferlegt. Es gibt keine Gerichtsurteile und auch keine Konsequenzen für ihn.
Natürlich wird da nie alleine entschieden, sondern im Team und mit den Eltern.
Manchmal wird sogar die ganze SS abgebrochen, weil die Eltern nicht mit dieser illkürlichen Entscheidung, wer leben darf und wer nicht, leben können.
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Das war mir auch neu. Da müsste ich ja fast froh sein, dass ich so träge Eierstöcke habe. Sechslinge krieg ich bestimmt nicht mehr hin, wäre ja schon glücklich über eins. Aber Spass beiseite, das ganze ist eine supertragische Geschichte, aber wenn solche Entscheidung getroffen werden müssen, dann müssen die auch irgendwie umgesetzt werden. So ein Kind schaltet sich nicht auf Zuruf selbst ab, und das das für Eltern ganz schwierig ist, ist auch kjlar.
Wenn ich mir vorstelle, dass mir die Ärzte bei meiner Vorgeschichte erzählen würden, schön, sie sind schwanger, leider zu sehr. So geht das nicht., da müssen wir noch mal ran... Gruselig
38,644
Aber es ist wirklich ein heftiges Thema.
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Die haben dort auch "angeboten" die Mehrlinge zu "reduzieren".... also genau der Fall, von dem Marlies ja oben schon schrieb. Das Eltzernpaar hat sich aber dagegen entschieden, sie wollten allen die gleichen Chancen geben und nicht selektieren; v.a. mit dem Risiko, dass hinterher keines die schwierige Schwangerschaft überlebt.
Die 4 sind dann in der 29. oder 30. SSW geholt worden, weil eines der Kinder sich nciht weiter entwickelte und haben allesamt gesund überlebt. Das war wohl ein kleines medizinische "Wunder" bzw. etwas, womit man nicht rechnete.
Ich weiß nicht, wie alt die inzwischen sind, das ist wohl alles schon eine Weile her und es gab zum Schluss nur ein Standbild, auf dem sie alle drauf waren, ich schätze so mit 2-3 Jahren.
1,208
ich glaub das hier ist ein ganz heikles Thema insgesamt...
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ärzte "einfach so" ein Kind töten. Da muss 1. ein genetischer Grund beim Kind vorliegen und 2. bestimmt mindestens 2 unabhängige Gutachten von einem Genberater und einem Arzt vorliegen. Und wie weiter oben schon gesagt - Ärzte sind verpflichtet ein Kind (egal wie nicht-oder-lebensfähig eingeschätzt) zu reanimieren wenn es nur einen kleinen hinweiß auf ein Lebenszeichen gibt. Und wenn ein Elternpaar sich dazu durchgerungen hat, das eigene Kind sterben zu lassen(schon im Mutterleib), weil sie möglicherweise mit den Gendefekten dieses Kindes nicht leben können und das wird dann doch reanimiert, weil es vielleicht nicht unter der Geburt verstirbt - ist doch für die Eltern richtig schlimm. (Bandwurmsatz :oops: )
Und ein Kind zu gebären und es dann in Ruhe beim sterben zu begleiten, ist in einer Klinik fast nicht möglich. Es gibt da einen erschütternden und auch schönen Film über genau dieses Thema. Er heißt "Mein kleines Kind". Da lässt sich eine werdende Mutter (Hebamme) begleiten, die genau voe dieser Entscheidung steht - Fetozid oder im sterben begleiten. Sie musste dann eine Hausgeburt machen (es ist sehr schön in dem Film gezeigt) und einen Arzt suchen, der die Ruhe und Würde hat dieses Kind sterben zu lassen.
Ich finde dieses Thema sehr schwierig. Nicht nur die eigene Einstellung zu Leben und Tot zu überdenken, sondern auch mich mit den Entscheidungen anderer Menschen auseinander zu setzen ohne sie zu verurteilen.
Gruß ed24
2,615
na ja, das wurde ja schon gesagt, es ist neben allem Konsequenzen, die für die Eltern entstehen vor allem ein rechtliches Problem: mit Geburt ist das Kind ein eigenständiger Mensch und muss medizinisch versorgt werden, vorher ist es 'einfach' (entschuldigung, das klingt wirklich zynisch :confuded: ) ein 'Unterbrechung der Schwangerschaft'. Und wenn die Versorgung dann da wäre, ist es ja auch denkbar, dass das Kind nicht unmittelbar nach der Geburt stirbt...
Das zeigt unter anderm sehr deutlich, wie schmal der Grat bei solchen 'Eingriffen' ist. Häufig kann wohl die genetische Manifestation einer Behinderung erkannt werden, der Grad der Behinderung und ob das Kind damit lebensfähig ist oder nicht ist, aber kaum zu beantworten. Und häufig werden ja SS-Abbrüche auch bei Behinderungen vorgenommen, die nicht oder zumindest nicht zwingend die Lebensfähigkeit einschränken.
Ich finde es daher unschätzbar wichtig, dass über diese Praxis berichtet wird. Denn ich vermute, dass der viel zu leichtfertige Umgang mit den Instrumentarien der Pränataldiagnostik ursächlich damit zusammenhängt, dass irgendwie der Eindruck entstanden ist, man könne so eine Schwangerschaft einfach wieder 'loswerden'. Wenn werdende Mütter wüßten, welche unmenschlichen Entscheidungen und Erlebnisse ihnen bevorstünden, würden sie sich glaub ich viel intensiver überlegen, welche Diagnostik für sie richtig und sinnvoll ist, statt immer das 'volle Programm' zu verlangen...
Bitte nicht falsch verstehen - jeder entscheidet für sich. Ich will deswegen niemanden angehen, nur die Sorglosigkeit mir der da Nackenfaltenmessungen, Tripletest und sogar Fruchtwasseruntersuchungen etc. durchgeführt werden, finde ich erschrecken.
Grüße, Sophie
38,644
Ich fürchte aber, wenn man nicht ausgerechnet Hebamme ist, wird so ein Weg noch schwerer, weil ein Paar im Schockzustand evtl.
1. gar nicht auf so eine Idee kommt.
2. keiner einem so etwas vorschlägt
3. auch nicht die Kontakte einer Hebamme hat.
Allerdings gibt es schon auch Krankenhäuser, die es akzeptieren, die SS so lange sie dauert zu begleiten und dann auch normal zu entbinden.
Oft wird dieser Weg aber gar nicht aufgezeigt. Das hat viele Gründe, die in Fachkreisen heiß diskutiert werden. Und ganz sicher hat es auch mit dem angeblich "alles Machbarem" zu tun.
Ich habe auf der Homepage versucht, einige Grenzen der Diagnostik klar zu machen.....
Viele Frauen die spät unterbrechen, wissen nicht einmal, dass sie nicht ausgeschabt oder abgesaugt werden.
Vielleicht sollte ich mir auch noch etwas dazu überlegen und einstellen.
Bei vielen Kindern im Bauch handelt es sich aber in aller Regel um gesunde Kinder die "zufällig ausgesucht" werden. Das ist nochmal eine ganz andere Situation.
8,312
Da wurden zufällig eigentlich mehrere erhebliche "Defekte" am Kind festgestellt und sie musste es in der 28. SSW bekommen.
Ich weiß, dass sie vollkommen aufgelöst (mitten in einer Vorlesung) bei meiner Freundin angerufen hat damals und bereits im KH war und auf die Geburt wartete.
Könnte also durchaus sein, dass da auch was injiziert wurde.
Ich muss mal fragen.
Wobei ich bezweifle, dass das meine Freundin weiß und es ist sicher auch nicht immer so ganz unmissverständlich, was die entsprechenden Frauen in solchen Situationen gesagt bekommen.
Ich bezweifle, dass jeder Arzt sagt: "Wir töten das Kind jetzt ab und dann bringen sie es zur Welt". Das wird wohl eher etwas sanfter/durch die Blume versucht und ob man in so einer Ausnahmesituation da eh den Kopf hat, genau hinzuhören, ist fraglich.
68
Das Thema Abtreibung ist so abartig, ich könnt da nur heulen, was den armen Babys da für Qualen angetan werden. Dagegen erscheinen doch viele Gründe der Mütter wie Hartz 4, keine Ausbildung, Freund weggelaufen, schon ein paar Kinder vorhanden, passt grad nicht in die Lebensplanung usw. geradezu lächerlich.
Ich glaube, die meisten Frauen wissen gar nicht, was bei ner Abtreibung mit dem Kind passiert, was es für Schmerzen leidet, sonst würden viele das sicher nicht machen. Ist das Kind erstmal auf der Welt, würde es niemandem in den Sinn kommen, es so grausam zu töten, egal, wie behindert es ist, oder wie arm man ist. Aber im Bauch sieht und hört man nix und dann ist es weg und man redet sich ein, so wärs besser fürs Kind... :flaming01:
8,312
Ich finde Fetozid gehört auch und v.a. in eine etwas andere Kategorie, da ja schlichtweg die Schwangerschaft schon über eine gewisse Grenze hinweg ausgetragen wurde und so ein Fetozid eher anders begründet wird als so die "landläufigen" Abtreibungsgründe wie von poulaki genannt.
Und ich glaube, sie Seele einer Faru/Familie leidet darunter anders, als unter einem Schwangerschaftsabbruch innerhalb der ersten 12 Wochen.
2,615
... mit Urteilen dieser Art wäre ich sehr sehr vorsichtig. Solche Entscheidung muß jeder für sich treffen und ich bin wirklich überzeugt, dass die allerwenigsten das leichtfertig tun. Solche Urteile sind sehr diskriminierend...
Grüße, Sophie
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Mein Beitrag bezieht sich nicht nur auf die ersten 3 Monate, auch Spätabtreibungen sind grausam genug.
Ja, es mag diskriminierend sein, wie ich es schreibe. Es ist für mich auch kriminell, was da mit Billigung eines Großteil der Bevölkerung passiert. Es wird vorsätzlich, d.h. mit vorheriger Planung, jemand getötet, und das ist nach dem Gesetz Mord!
Und ich bezweifle, dass es die Seele einer Mutter / Familie weniger belastet, das eigene Kind umgebracht zu haben oder z.B. ein Kind mit Down-Syndrom großzuziehen. Viele sind sich dessen offenbar nicht bewußt, was da seelisch auf sie zukommt.
Für mich jedenfalls wäre es undenkbar, mein Kind zu töten, nur weil es krank ist.
Wenn es bereits auf der Welt ist und krank oder behindert wird, z.B. durch Sauerstoffmangel oder Unfall, käme ja schließlich auch niemand auf die Idee, es deswegen zu töten. Und es geht ja auch niemand ins Behindertenheim und bringt die armen Menschen dort um, weils besser für sie und die Familie ist. Aber im Mutterleib kann man das wohl machen, hm? Es ist auch dort schon ein Mensch und fühlt Schmerzen so wie wir und hat ein Recht auf Leben. Nur ist da die Fruchtblase, die Gebärmutter und die Bauchdecke dazwischen. Und dieser Umstand macht aus einem Verbrechen einen allseits akzeptierten und zigtausendfach stattfindenden Vorgang.
Die Entscheidung, ob ich mein Kind töte oder es leben lasse? Und wenn ich es töte, hm, ich hab ja wichtige Gründe...
Aber wehe, das Kind ist schon geboren, und man findet es dann in der Tiefkühltruhe. Dann gibts einen weltweiten Aufschrei! Da kann die Mutter wichtige Gründe ohne Ende gehabt haben, sie kommt in den Knast und in die geschlossene Klapse. Verrückte Welt!
Sorry, aber dies Forum heißt "heiße Themen", und Abtreibung ist nun mal ein sehr heißes Thema, wo die Emotionen leicht hochkochen, da muss man auf provokative Beiträge gefasst sein. Und das, was ich geschrieben habe, ging mir halt durch den Kopf, als ich den Anfangsbeitrag gelesen habe.
LG
38,644
Hier geht es um Fetozid, nicht um Abtreibungen im eigentlichen Sinn.
Supi hat ganz recht. Es ist ein völlig anderes Thema.
Grundsätzlich achten wir in diesem Forum darauf, die Grundfragen nicht aus den Augen zu verlieren. Auch bei so einer kann man nicht Äpfel mit Birnen vermischen.
Bisher war es eine sehr nachdenkliche Diskussion, aber leider hast Du wohl nicht alles richtig gelesen. Deine Meinung hast Du zweimal ausführlich kundgetan, wir sagen das ist ein anderer Ansatz, und so dreht sich das im Kreis.
68
Es wird auch auf den § 218 verwiesen, der wie ich finde, oft sehr großzügig ausgelegt wird. Man muss nur sagen, dass man kein behindertes Kind will und schon "darf" man es wegmachen. Sicher, viele Frauen tun sich nicht leicht mit der Entscheidung, und bei vielen ist es medizinisch wirklich notwendig und es ist schlimm für die Mütter, aber ich kenne auch einige, die einfach gesagt haben: Was? vielleicht (!) behindert? Down-Syndrom, Wasserkopf?? IIhh, nee schnell weg damit.
"Diese Indikation stellt einen so genannten Rechtfertigungsgrund dar, der die prinzipielle Rechtswidrigkeit (und damit Strafbarkeit) des Schwangerschaftsabbruchs beseitigt"
Und auch in diesem Thread geht es durchaus nicht nur darum, sondern es werden auch Dinge angesprochen, die jenseits von Mehrlingen und nicht lebensfähig rangieren.
Es wird z.B. auch dieses Kind erwähnt, das seine Abtreibung überlebt hat. Es hat Trisomie 21, lebt jetzt bei Pflegeeltern und ihm geht es gut, außer dass es entwicklungsverzögert ist und einige körperliche Probleme hat durch die fehlende Versorgung nach der Geburt und natürlich durch den Chromosomenschaden an sich.
Es wurde eine Frage gestellt, warum die Babys im Mutterleib getötet werden und nicht gewartet wird, dass sie nach der Geburt sterben. Da hab ich halt geschrieben, was ich dazu weiß.
Deshalb hab ich mich hier eingeklinkt, das Thema beschäftigt mich einfach sehr.
Tut mir leid, wenn ich nicht das geschrieben habe, was ihr hören wolltet.
Ich klinke mich dann mal wieder aus.
2,615
Höchst problematisch sind aber trotzdem Aussagen wie:
Das ist nicht nachprüfbar (vor Gericht hieße das 'Hörensagen' und wäre als Beweis nicht zugelassen) und ganz ehrlich - ich kenne solche Menschen nicht. Die Frau die freudestrahlend das Kind in ihrem Bauch töten lässt ohne mit der Wimper zu zucken ist mir noch nicht begegnet. Die Entscheidung über den späten Abbruch einer Schwangerschaft (die aus meiner ganz persönlichen Erfahrung immer mit großen Emotionen verbunden ist) trifft niemand einfach so. Ein totes Kind zu gebären ist in jedem Fall traumatisch, daher strören mich solche Aussagen einfach gewaltig.
Viele Grüße
Sophie
1,208
Es ist ein schwieriges Thema. Und jeder hat seine eigene Meinung, Weltanschauung, Erziehung, Glaube dazu, deshalb finde ich es ganz ganz heikel Frauen zu verurteilen (wenn auch nur indirekt) die sich zu diesem Schritt durchgerungen haben. Sicher gibt es Frauen für die, sei es aus Glaubensgründen, ein Fetocid niemals in frage käme, aber es gibt auch Frauen, die niemals mit einem behinderten Kind zurecht kämen.
Die Gesellschaft toleriert zwar das Wissen um die Möglichkeit eines Fetocid aber wenn Frau erwähnt einen durchgeführt haben zu lassen, egal aus welchen Gründen, ist sie gesellschaftlich gesehen "unten durch". Das finde ich viel viel dramatischer und bei der Entscheidung ein sehr großer belastender Faktor für die Familie.
ed24
1,184
Huhu,
daaaa muss ich aber widersprechen - genau das ist nämlich leider leider nicht der Fall oder sagen wir mal eher selten!
Die mangelnde Aufklärung oder teils auch falsche Aufklärung ist ein großes Problem, nicht nur bei Abtreibungen, sondern auch beim Fetozid. Hier ist es dann die mangelnde Aufklärung über das zu "erwartende" Krankheitsbild, über die mehr oder weniger sicher diagnostizierte Behinderung. Nicht selten liest man sogar Erfahrungsberichte von Frauen, deren Ärzte regelrecht dazu gedrängt haben und Unverständnis zeigten, wenn sich die Frau für das behinderte Kind entschied. ("Wollen Sie sich und ihrem Kind das wirklich antun?")
Sehr interessant fand ich zu diesem Thema das Buch "Lysander - Grenzerfahrung einer Mutter".