Ich wende mich hiermit mal an alle Mütter, deren Kinder auch zu denen zählen, die andere gerne mal schubsen - so im vorbei gehen, etc. Natürlich auch an alle anderen, die einen Rat für mich haben :-)
Mein Kleiner ist jetzt knapp 18 Monate alt und seit ein paar Wochen fällt er im Krabbelkreis immer wieder "unangenehm" auf, da er die anderen Kinder schubst oder "zart haut". Ich kann leider nicht genau sagen, warum er das machen könnte. Ihm gefällt es dort sehr gut, er freut sich immer wenn wir reinkommen, steht wenn alle singen mitten im Kreis und tanzt und klatscht, er spielt, etc. Aber immer mal wieder kommt er nicht drum herum die anderen Kinder mal so eben im vorbei gehen zu schubsen. Er macht das nicht mit voller Wucht, aber dadurch, dass er bei seinen Altersgenossen der größte und kräftigste ist, braucht es nicht viel, damit die anderen Kinder dann umfallen. Dann seh ich ihm manchmal an den Äuglein an, dass ihn das irgendwie zu belustigen scheint. Ich schimpfe dann mit ihm, bzw. erkläre ihm, dass man das nicht darf, dass das den Kindern weh tut und irgendwann niemand mehr mit ihm spielen will. Das versteht er natürlich noch nicht. Es sind immer die gleichen Kinder, die von Natur aus auch eher zarter besaitet sind. Kinder, die ihm "das Wasser reichen können", lässt er in Ruhe. Das größte Problem sind (für mich) die anderen Mütter. Bzw. hauptsächlich eine Mutter, deren Tochter immer dabei ist, wenns ums schubsen geht. Die dreht mittlerweile fast durch, wird hysterisch (nicht laut, aber hektisch) und hat jetzt anscheinend beschlossen mein Kind mit Nichtachtung zu strafen - was ich sehr albern finde, aber gut.
Meine Frage nun: Hat jemand ähnliches mit seinem Kind erlebt und vielleicht einen Tip wie wir damit umgehen können?
Ich hatte mir schon mal überlegt die leiterin des Krabbelkreises mal darauf anzusprechen, dass die das "Problem" evtl. mal thematisiert. Ich bin nämlich der Meinung, umso mehr Beachtung Manoel dafür bekommt umso mehr macht er es. Ich fahre daheim am besten, wenn ich Fehlverhalten ignoriere. Dann macht es keinen Spaß mehr und wird uninteressant und er lässt es. Ich gehe auch stark davon aus, dass er das schubsen lassen würde, wenn er kein Feedback dafür bekommt... nur stelle ich mir das sehr schwierig vor im Hinblick auf die anderen Mütter. Ich kann ja auch verstehen, dass man ärgerlich wird, wenn das eigene Kind ständig von anderen geschubst wird - ginge mir wahrscheinlich nicht anders. Aber so wie es im Moment ist, ist es echt ne Belastung für mich, ich gehe schon mit nem schlechten Gefühl dort hin und traue mich kaum ihn mal ne Sekunde aus den Augen zu lassen. Und das ist er auch gar nicht gewöhnt. Er hat ansonsten sehr viel Freiraum - ich renne ihm nicht ständig hinterher, es sei denn er begibt sich in ne gefährliche Situation.
Würde mich echt freuen, wenn jemand einen Rat hätte.
Kommentare
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Danke für Deine Antwort.
Das hatte ich mir auch schon überlegt und hab es im privaten Kreis auch oft schon gemacht und muss sagen, das funktioniert ganz gut. Er guckt dann etwas verblüfft, wenn man nicht mit ihm "schimpft", aber er lässt es dann auch...
Allerdings ist das im Krabbelkreis so gut wie nicht machbar, weil jede Mutter meint ihren Senf dazugeben zu müssen und schon hat er wieder die Aufmerksamkeit. Werde es beim nächsten mal ansprechen und bin gespannt......
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Ich steh nämlich auf der anderen Seite: Mein Kind wird von seiner Tagesschwester sehr oft heftig gekniffen oder geschubst etc.
Da kommen bei mir auch immer Mutter-Beschützerin-Löwinnen-Instinkte hoch und ich bekomme immer richtig aggressive Gefühle, der Tagesschwester gegenüber. Dabei bin ich überhaupt nicht zimperlich und lass meinen Sohn auch schon mal Dinge austesten, wo ich weiß, er könnte sich eine Beule holen. Aber sobald ein anderes Kind beteiligt ist, und vor allem so oft und wiederholt...
Ich denke, dass es absolut notwendig ist, in der Krabbelgruppe darüber zu reden. Die Leiterin muss solche Sachen mit Euch allen gemeinsam klären. Da hilft alles nix. Ihr müsst Euch auf einen Umgang damit einigen.
Das ist m.E. der richtige Umgang damit.
aaaber eine Tücke gibt es noch: Nämlich hatte die Tagesschwester es irgendwann lang raus: Sie haben sich um ein Teil gestritten. Sie kneift Adrian. Der heult. Er wird getröstet und diese Zeit nutzt sie dann um sich klammheimlich mit dem Teil aus dem Staub zu machen. :idea: :fingers: :biggrin:
Sehr intelligent, aaaaber nicht ganz gesellschaftsfähig solche Methoden... da muss man ein bisschen aufpassen!
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Ich habe das Thema im Krabbelkreis angesprochen. Die Mutter, die so überreagiert hat, war jetzt schon 2mal nicht da. Keine Ahnung ob wegen uns oder aus anderen Gründen. Die Mütter mit denen ich gesprochen habe, haben alle sehr verständnisvoll reagiert. Es wurde besprochen, dass jede mal ein Auge mit drauf hat. Allerdings funktioniert das mit dem ignorieren auch nicht mehr. Ich muss ihn jetzt schon ermahnen und ich werde wohl auch Konsequenzen androhen und auch durchführen das nächste mal. Er hat jetzt nämlich vor kurzem ein Baby gehauen und das geht gar nicht. Trotzdem denke ich, dass es bei ihm so ein "Aufmerksamkeitsding" ist. Er hat gerne mal die ganze Aufmerksamkeit für sich und tut sich sehr schwer zu lernen, dass auch ich Bedürfnisse habe und dass ich mich mal mit anderen unterhalte, etc. Sowas hat ja immer irgendwo nen Ursprung. Ich gehe stark davon aus, dass es teilweise an mir liegt, weil ich anfangs ein enormes Problem damit hatte mich auch mal abzugrenzen.
Trotz allem habe ich die Hoffnung, dass auch diese Phase vorbei geht. Wie gesagt, bei Manoel reicht es wohl doch nicht, wenn er einfach ignoriert wird in seinem (Schubs-)Verhalten.