Erziehung oder Erpressung?

bearbeitet 26. 06. 2008, 20:46 in Kleinkinder
Hallo ihr,

wir hatten vor ein paar Tagen folgende Situation:

Erik und ich waren in der Küche. Während ich gekocht und abgespült habe hat Erik die komplette Tupper-Schublade ausgeräumt. Irgendwann lagen dann alle (!) Dosen, Deckel etc. auf dem Fußboden und Erik fing an, mit etwas anderem zu spielen. Ich habe ihn mehrfach freundlich gebeten, die Dosen wieder einzuräumen, und ein paar hat er auch wieder in die Schublade gelegt, aber irgendwann hat er mich einfach ignoriert, obwohl (oder grade weil...) ich dann im Ton auch etwas pampig wurde.

Irgendwann hat es mich so genervt, dass ich gesagt habe, gleich gibts nix zu essen, wenn du nicht aufräumst. Hat ihn zunächst nicht sonderlich beeindruckt, aber als ich dann tatsächlich erstmal nur Essen auf meinen Teller getan habe kam er angerannt "Essen!" und ich habe gesagt, er hat ja nicht aufgeräumt, also gibt es für ihn nix. Da waren die Dosen und Deckel aber seeeeeehr schnell alle komplett wieder in der Schublade.... ;-)

Erst nachher fiel mir ein, dass ich mal irgendwo gelesen habe, Erpressung hat in der Erziehung nix zu suchen. Aber wo hört konsequente Erziehung auf und wo fängt Erpressung an? Wenn ich sage "wenn du dies und jenes nicht machst gibts nachher keine Schokolade", am besten noch wenn vorher von Schokolade überhaupt keine Rede war, dann ist das bestimmt Erpressung. Aber was ist mit dem Beispiel oben, zählt das auch schon dazu?

*etwasratlosbin*

Übrigens hätte ich das natürlich nicht bis zum Ende durchgezogen, wenn Erik nicht so schnell kapiert hätte, worum es geht. Ich hätte ihm dann geholfen beim Einräumen oder so. Also nicht denken ich würde mein Kind verhungern lassen nur um des Aufräumens willen...

Viele Grüße

Steffi

Kommentare

  • MiaofeliMiaofeli

    3,647

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke es gibt ein schmale gradwanderung zwischen Erpressung und Konsequenz.


    Erpressung ist es in meinen Augen dann, wenn kein Zusammenhang besteht. z.B. Wenn Du jetzt nicht aufräumst bekommst Du kein Essen. Da fehlt der Zusammenhang. Wenn Du jetzt nicht aufräumst kann ich kein Essen machen, weil ich nicht in der Küche arbeiten kann in dem Chaos, hätte einen zusammenhang.


    Gruß Feli
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es ist auch immer eine Frage wie man das ganze formuliert. Ich würde in so einer Situation vermutlich schon auch die Konsequenz "wir können erst essen, wenn die Schublade wieder eingeräumt ist" anwenden. Aber bei einem 20 Monate alten Kind würde ich vermutlich auch noch mithelfen einzuräumen. Und ich würde auch nicht anfangen alleine zu essen.
  • MiaofeliMiaofeli

    3,647

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ach gott ich habe das Alter gar nicht gesehn... ICh bin jetzt von einm 2-3 Jährigen ausgegangen....

    Ich räume immer zusammen mit Tom auf und mache ein Spiel daraus. Das er das allein tut erwarte ich noch lange nicht von ihm....


    Gruß Feli
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Was hat das Essen mit Aufräumen zu tun? Essen als Strafe finde ich genauso bedenklich wie Ins-Bett schicken. Das geht irgendwie gar nicht!
    In dem Alter räumt noch kein Kind alleine auf! Jolina macht das jetzt mit 4 Jahren nur selten alleine! Und wenn es mich zu sehr nervt, dann gibt es schon mal solche Konsequenzen, dass sie in Zukunft nicht mehr im Wohnzimmer spielen kann oder ich die Sachen wegräume für ein paar Tage. Aber das kommt selten vor, weil ich weniger Stress habe, wenn ich einfach mit anpacke!
    Ich finde es also wichtig, dass die Konsequenz irgendwas mit dem "Vergehen" zu tun hat. Sonst ist es für das Kind nicht logisch nachzuvollziehen. Wobei das in dem Alter ja eh alles noch nicht so verständlich für das Kind ist.
  • bratenbraten

    2,538

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich finde, die "strafe" sollte generell was mit dem "vergehen" zu tun haben. wenn also z.b. das essen runtergeschmissen wird, würde ich (nach verwarnung) das essen wegnehmen und meinem kind sagen, dass es wohl offensichtlich keinen hunger mehr hat. oder wenn andere kinder gehauen werden würde ich das "täterkind" aus der situation nehmen und ihm erklären, dass es nicht mitspielen kann wenn es den anderen wehtut. ich denke, so kommt es für das kind besser rüber dass bestimmte handlungen konsequenzen nach sich ziehen.

    bei solchen aufräum-sachen hat es sich bei uns am besten bewährt, ein gutes beispiel zu sein: "komm, wir räumen das schnell weg - nimm du doch die rote dose, ich nehm die blaue" etc.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na aber dass man sich erst zum Essen an den Tisch setzt nachdem man das Chaos in der Küche beseitigt hat finde ich schon passend. Das wüde ich wirklich nicht als Strafe bewerten. Meine Kinder dürfen auch gerne die Tupper-Schublade ausräumen. Ich bin froh wenn sie sich beschäftigen während ich koche. Aber bevor wir essen muss das eben auch wieder eingeräumt werden. Mirco ist alt genug das alleine zu machen. Jolanda räumt einzelne Teile alleine wieder in die Schränke, nur wenn es viel ist muss ich ihr natürlich noch helfen.
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aber hier ging es ja nicht darum, dass sich alle nicht an den Tisch setzen bevor das Chaos beseitigt ist, sondern darum, dass nur der Kleine nichts bekommen sollte. Und Essen als Strafe einzusetzen finde ich nicht gut. Wir sind doch alle immer so froh, wenn die Kinder nach ihrem Instinkt essen und Spass dabei haben. Genauso ist es, wenn es ums Schlafen geht. Das soll Spass machen und nicht als Strafe eingesetzt werden.
    Ausserdem hat er ja schon ein paar Dosen eingeräumt. Wie schon gesagt, Jolina hat es auch nicht so mit dem Aufräumen und viele Kinder in ihrem Alter sind genauso. So lange es im KiGa klappt, bin ich hier halt viel lockerer. Und so ein paar Tupperdosen auf dem Boden sind doch wirklich harmlos! :biggrin: Jolina schafft es bei ihren Rollenspielen (Mama + 5 Kinder, die alle in unterschiedliche Klassen (Zimmer) müssen) das komplette Haus mit ihrem Spielkram zu verwüsten. DAS ist Unordnung! Und DAS regt mich auch auf, vor allem, wenn sie mal wieder jammert, sie wäre zu müde, um es aufzuräumen. :flaming01:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wie gesagt, wenn Erik es nicht so schnell kapiert hätte, hätte ich ihm auf jeden Fall geholfen. Aber er hat dann ruckzuck alles wieder weggeräumt. Und Aufräumen kennt er sehr gut; bei der Tagesmutter räumen die Kinder immer alle zusammen auf, da hat er sich das abgeguckt. Normalerweise macht er das auch hier zu Hause, wenn ich ihn darum bitte. Zumindest wenn es sowas Einfaches ist wie alles was er ausgeräumt hat irgendwie wieder in die Schublade zurück zu schmeißen. Nur wollte er es an dem Tag irgendwie nicht, keine Ahnung.

    Und wie ich geschrieben habe, ich hätte ihm ja auf keinen Fall nix zu essen gegeben.

    Ich fand es interessant zu sehen wie er reagiert. Und dass er es so schnell umsetzt hätte ich eigentlich nicht gedacht, in seinem Alter.

    @Huetchen: Hm, klingt plausibel, dass man das mit dem Essen nicht als Strafe einsetzen sollte. Nur hat es mich in dem Moment halt echt genervt; das waren ja nicht nur drei Dosen die da auf dem Boden lagen, sondern man konnte echt nicht mehr treten ohne über irgendwas zu stolpern.

    Vielleicht wäre hier wieder mal ein Mittelweg angebracht gewesen, also gleich mit ihm zusammen einräumen.
  • MiaofeliMiaofeli

    3,647

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Rainbird77 schrieb:

    Und wie ich geschrieben habe, ich hätte ihm ja auf keinen Fall nix zu essen gegeben.


    Kleiner Tip für die Zukunft ;-)

    Nie etwas "androhen" was Du nicht durchziehen willst oder kannst. Leere Drohungen zeigen dem Kind, das es sie nicht ernst nehmen braucht. Denn es wird ( bald denke ich ) der Zeitpunkt kommen wo er Grenzen austestet und es darauf ankommen lässt. Und wenn er dann sieht das er doch "gewinnt" wird es schwieriger für Euch beide. ;-)

    Gruß Feli
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Rainbird
    Es ist ja nicht so, dass ich noch keine doofen Androhungen ausgesprochen hätte. :roll: Gerade das Alter zwischen 4 und 5 reizt mich täglich dazu, blödsinnige Konsequenzen anzudrohen, weil ich manchmal einfach nicht mehr weiter weiss. Aber Essen und Schlafen schliesse ich aus so etwas aus, es sei denn, es geht um Rumgematsche bei Tisch, da drohe ich durchaus an, dass das Essen gleich beendet ist oder sie an einen Einzeltisch muss. Einmal habe ich sogar schon Fernsehverbot angedroht, das überhaupt nichts mit der Sache an sich zu tun hatte. :oops: Aber es hat gewirkt! :biggrin: Allerdings auch nur zu der Zeit, wo sie eine Lieblingsserie hatte. Heute würde sie zu mir sagen:"Na und? Ist mir doch egal!"
    Es kommt halt auch auf die eigenen Grenzen an. Wenn dir wichtig ist, dass er das aufräumt, würde ich ihm einfach noch helfen. Aber ich kenne kaum ein Kind, das in dem Alter schon alles alleine weggeräumt hätte.
  • kabanykabany

    476

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,
    sehr tolles thema! denn die frage "was hört erziehung auf und wann fängt erpressung an?" hab ich mir auch schon oft gestellt. ganz klar ist für uns: der entzug von existenziellen sachen wie essen, schlafen und liebe wird nie angedroht, egal was jakob anstellt. wenn ich merke, dass er satt ist und er nur noch rumblödelt, sage ich ihm schon, dass das essen beendet ist, weil ich den eindruck habe, dass nichts mehr in seinen bauch reinpasst. auch die drohung, dass, wenn er etwas bestimmtes tut oder nicht tut, er in sein zimmer gehen muss, ist tabu. sein zimmer soll kein ort sein, an dem er "eine strafe verbüßt", wovor er also angst hat. momentan muss er in sein zimmer, wenn er worte wie "scheiße", "dumm" und "blöd" sagen möchte. wir haben ihm erklärt, dass wir das nicht hören wollen, wenn er es aber unbedingt sagen möchte, soll er dies in seinem zimmer tun. das klappt ziemlich gut!

    ansonsten bin ich sehr konsequent. wenn ich etwas verbiete (und das drücke ich deutlich und klar aus), dann sage ich es einmal, dann nochmal mit der androhung der "strafe" und dann wird diese ausgeführt.
    "strafen" sind zum beispiel: während des sandmanns wird rumgedaudelt, dann sage ich, dass wir den fernseher ausmachen können, wenn er sich nicht konzentrieren kann. oder, wenn er mit der blumenspritze statt der pflanzen unsere möbel besprüht, dann muss er die blumenspritze hinstellen. und ihr könnt glauben, dass ist eine höchststrafe!

    natürlich gibts bei uns auch grenzwertige dinge, die schneller ausgesprochen sind, als mir lieb ist, aber ich denke, mit so einer regelung, wie ich sie anfangs beschrieben habe, sollte es um einiges entspannter zugehen.

    liebe grüße
    katja
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, Konsequenz ist echt wichtig, das habe ich bei Freunden von uns gesehen, die ihrem 5 jährigen Sohn ständig alles Mögliche androhen, davon aber nichts durchführen - der Kleine tanzt ihnen echt auf der Nase rum und ich finde ihn dadurch extrem anstrengend, ganz anders als andere Kinder in dem Alter die ich bisher kennengelernt habe.

    Ich habe Erik ein paarmal in sein Zimmer gebracht und das Schutzgitter zugemacht, wenn er mich beim Kochen und Putzen immer davon abgehalten hat, weiterzumachen, indem er nur noch an Dinge ranging, von denen er genau weiß, dass sie tabu sind. Aber eigentlich möchte ich "in sein Zimmer gehen" auch nicht unbedingt als Strafe einsetzen. Oder ist das dann nur eine Frage, wie man da argumentiert? Also z. B. nicht sagen "Zur Strafe musst du in dein Zimmer" (was ich aber eh nicht sagen würde) sondern eher "am besten spielst du jetzt erstmal in deinem Zimmer bis ich fertig bin"?

    Puh, das ist echt ein schwieriges Thema, finde ich.
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Alleine ins Zimmer stecken würde ich in dem Alter nicht machen. Ich machs ja sogar jetzt nur, um die Situation zu deeskalieren! Also, wenn ich merke, ich habe mich nicht mehr unter Kontrolle, dann schick ich Jolina lieber ins Zimmer oder verlasse selbst den Raum. 1. Sollte das Zimmer etwas Positives sein und nicht als Strafe genutzt werden. 2. Setze ich so was gleich mit Liebesentzug, denn in dem Alter ist das ja eine regelrechte Trennung von der Mutter! Jolina hat ja jetzt sogar oft noch Angst alleine im Zimmer zu spielen, mit 1 1/2 Jahren wäre das ein Trauma für sie gewesen.
    Habt ihr keinen Hochstuhl, wo du ihn reinsetzt? Oder ein Laufställchen in der Küche? So ist er aus dem Weg, aber immer noch bei dir. Besser ist es ja sowieso, sie mit in die Arbeit einzubinden nach dem Motto "Zeit verlieren, um Zeit zu gewinnen!"
  • MiaofeliMiaofeli

    3,647

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich mache abstriche in der Gründlichkeit (Tomfüße auf den gewischten Boden ) und beziehe ihn mit ein wenns geht. Wenns nicht geht mache ich die Sachen ( Badputzen ist unmöglich mit Tom ohne das wir dabei schwimmen... Das Waschbecken ist einfach zu toll... und dieser tolle Wasserhahn erst... Wenn man da direkt die Hand drunterdrückt... wasn Spass...) wenn er Mittags schläft.

    Hochstuhl ist für Tom nix. Wir haben zu Toms sicherheit den Triptrap schon entbabyt ( Das "Geländer" für vor den Bauch ab ) so das er auf und absteigen kann. Vorher versuchte er es mit "Von der Sitzfläche springen " .
    Laufstall *gg* der ging flöten als Tom zu laufen begann. Er hat ihn sooo sehr gehasst.

    Wenn ich schnell was machen muss, gucke ich das ich das mache wenn Tom grade beschäftigt ist oder ich mache ihm Musik an und drück ihm ein Buch in die Hand das er nur in solchen Fällen haben darf ( wir haben davon 3 ) damit es was besonderes bleibt.


    Bestrafen für Sachen ausräumen... Naja damit bekommt er ja was er will... Aufmerksamkeit. Denn er tut es ja weil Du es einfach wagst etwas ohne ihn zu tun und er nicht Deine Aufmerksamkeit hat. Es funktioniert also ;-) Zumindest für den Moment aber das reicht um es immer wieder zu tun...


    Gruß Feli
  • kabanykabany

    476

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    oh, das kenne ich auch noch: immer wenn ich kochstreß hatte, brauchte jakob gaaaaaanz viel aufmerksamkeit. gelöst habe ich das problem, indem er seinen eigenen herd (ein hocker) und sein kochgeschirr bekam uuuuuund seine eigenen nudeln (natürlich echte!) in die töpfe bekam. wichtig war dabei immer die mischung aus spielzeug (töpfe) und "meinen" utensilien (rührlöffel). mittlerweile schiebt er sich einen stuhl ran (also an die spüle neben dem herd) und darf schonmal in einer schüssel oder so rumrühren. im übrigen zieht da der spruch: räum noch schnell das und das weg, sonst kannst du nicht mitkochen...dabei gehts nicht um ein gründliches "allespielsachenwegräumen", sondern um den erzieherischen effekt, wenn er ein paar kleine dinge in die dafür vorgesehene kiste legt. funktioniert! und ist auch eine klitzekleine erpressung :biggrin: - und siehe da, so richtig läßts sich nicht voneinander abgrenzen...

    liebe grüße
    katja
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Feli: Halt, nein, er wurde ja nicht fürs generelle Ausräumen "bestraft". Ich bin ja froh, wenn er sich während des Kochens friedlich mit irgendwas beschäftigt. Nur hat er an dem Tag halt echt das totale Chaos verbreitet. Töpfe zum Spielen usw. findet er auch toll, aber es gibt einfach Tage, wo ihn echt der Teufel reitet wie man so schön sagt, dann geht er wirklich nur noch an Dinge oder Schubladen/Schränke, die tabu sind. Absichtlich wahrscheinlich, keine Ahnung.

    Spieltöpfe auf einem Hocker als Herd sind aber noch eine tolle Idee, die ich noch nicht ausprobiert habe.

    Er möchte oft schon allein in seinem Zimmer bleiben. Es kommt echt häufig vor, dass wir da eine Weile zusammen spielen, dann muss ich kochen oder irgendwas anderes erledigen, frage ihn ob er mitkommen oder in seinem Zimmer bleiben will und er sagt dann "Zimmer" und spielt auch ganz friedlich alleine weiter.

    Aber vielleicht sollte ich wenn ich ihn aus der Küche in sein Zimmer raufbringe, das Gitter zum Flur offenlassen, damit er wie sonst auch entscheiden kann ob er wieder runterkommen möchte (er stellt sich dann oben an die Treppe und ruft mich, damit ich ihm beim Treppensteigen die Hand geben kann). Was haltet ihr davon?
  • kabanykabany

    476

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    das finde ich eine gute idee. ich glaube, wenn die mäuse das gefühl haben, jederzeit auf uns "zurückgreifen" zu können, gibt das denen ein gutes gefühl. wenn ich jakob in seinem zimmer allein lassen muss, sage ich auch immer, dass er mich jederzeit rufen kann, wenn er mich braucht. wichtig ist dabei, denke ich, dann auch wirklich hinzugehen und ihn nicht zu vertrösten, wenn er ruft. das schaffe ich auch meistens.
    versuch das mal mit dem hocker, das macht echt spaß, den kleinen beim "kochen" zuzuschauen!

    liebe grüße
    katja
  • TinaLunaTinaLuna

    3,602

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hat jemand von euch nen tipp für ne mama mit lausbub, der kein interesse mehr am mitkochen hat? eigener herd ist doof, mitkochen auch - wenn ihm langweilig ist, fängt er auch an, mir die küche auszuräumen und wenn ich ihm sage:"die springform bleibt in der küche!" lacht er mich an und rennt damit weg (oder der küchenreibe oder oder oder). ich gehe ihm immer hinterher, nehme ihm das utensil, sofern gefährlich, wieder ab, sage ihm nochmal, dass es mir gehört und in der küche bleibt oder so ähnlich. da macht er sich ein spiel draus, mama spielt ja regelrecht fangen mit ihm. und nu?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @rainbird: Und wenn du das nächste Mal dann versuchst in möglichst normalem Ton zu sagen, dass es ja jetzt leider kein Essen geben kann, weil der Weg zum Esstisch ja leider zugestellt ist mit den Schüsseln und ihm dann noch sagst, dass ihr halt jetzt auch in der Küche bleiben müsst, weil man nicht über die vielen Schüsseln laufen kann (ohne hinzufallen und sich böse weh zu tun)? So in der Art: Was machen wir denn da? Was meinst du, wer hat als erster mehr Schüsseln im Schrank?...?

    LG!
  • kabanykabany

    476

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    also bei uns waren sowieso von anfang an sämtliche schränke zum ausräumen tabu. nur ein fach ist seins, mit seinen tellern, bechern usw.. da darf er jederzeit ran. und: ich motiviere ihn mit zum tischdecken oder mir helfen. dann darf er auch in alle anderen fächer. sollte dein lausbub wieder einmal zum großen ausräumen ansetzen, bezieh ihn doch mit ein. nach dem motto: ausräumen ist nicht, helfen schon! wenn du dann in regelmäßigen abständen jauchzt und ihn lobst, bestärkt ihn das bestimmt. klar dass tinalunas lausbub es lustig findet, wenn sie ihm hinterherhechtet. da würde ich auch permanent sachen aus dem schrank klauen, denn so habe ich ja mamas aufmerksamkeit! probiers mal mit ignorieren. zieh dein kochprogramm bis zum schluss durch, lass alles liegen. aufräumen kannst du dann, wenn er schläft bzw. könntest du das ohne einen kommentar später tun. was meinst du, wie schnell er das lassen wird - so machts ja dann keinen sinn.

    liebe grüße
    katja
  • BibileinBibilein

    4,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    kabany schrieb:
    oh, das kenne ich auch noch: immer wenn ich kochstreß hatte, brauchte jakob gaaaaaanz viel aufmerksamkeit. gelöst habe ich das problem, indem er seinen eigenen herd (ein hocker) und sein kochgeschirr bekam uuuuuund seine eigenen nudeln (natürlich echte!) in die töpfe bekam. wichtig war dabei immer die mischung aus spielzeug (töpfe) und "meinen" utensilien (rührlöffel). mittlerweile schiebt er sich einen stuhl ran (also an die spüle neben dem herd) und darf schonmal in einer schüssel oder so rumrühren. im übrigen zieht da der spruch: räum noch schnell das und das weg, sonst kannst du nicht mitkochen...dabei gehts nicht um ein gründliches "allespielsachenwegräumen", sondern um den erzieherischen effekt, wenn er ein paar kleine dinge in die dafür vorgesehene kiste legt. funktioniert! und ist auch eine klitzekleine erpressung :biggrin: - und siehe da, so richtig läßts sich nicht voneinander abgrenzen...

    liebe grüße
    katja

    du könntest von uns schreiben. Das ist das Gleiche in Grün. So mach ich das auch. Mitkochen, Spülmaschine zusammen einschalten, Waschmaschine gemeinsam ein- und ausräumen, Wäsche gem. aufhängen (gut, seine Teile müssen dann nochmal berichtigt werden). Aber so kommen wir ganz gut durch den Tag.
    Es gibt aber "schlechte" Tage, wo er wirklich - scheinbar - nur auf Konfrontation aus ist, da fällt es mir (abhängig von meiner eigenen Verfassung) brutal schwer, "locker" zu bleiben, aber ich versuche mich dann zusammen zu reißen. Es kam auch schonmal vor, dass er dann während ich gekocht habe - Mika in sein Gitterbett zusammen mit einem Buch oder einem Spiel verfrachtet hab, bis ich gekocht habe. Solange er nicht weint dabei, hält sich mein schlechtes Gewissen in Grenzen, wenn ich auch weiß, dass dies nicht die Optimallösung ist, aber wir sprechen von Einzelfällen.

    Zum Alter: also bis Mika so 1 1/2 war, hab ich gar nicht großartig von ihm verlangt etwas aufzuräumen. ich habe es ihm gezeigt und wir haben quasi "zusammen" aufgeräumt.

    Was das Androhen von Strafen angeht: Es ist SEHR schwer, es nicht zu tun. Was ich aber - wie hier scon geschrieben - als "nogo" bezeichne sind eben auch Liebes- Essens oder Schlafentzug, genausowenig sollte man etwas androhen, was man sowieso nicht halten kann.
    Was den Zusammenhang angeht, naja, wenn Mika abends am Fernseher rumspielt, obwohl papa Fußball sehen will, kann er ihm schlecht Fernsehverbot erteilen, weil er mit seinen 2 Jahren noch nicht Fern sieht. Also was will man da machen?
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