Hallo!
Ich trage seit Monaten die Gedanken an ein zweites Kind mit mir herum. Ich weiß, dass mein Mann gerne ein zweites haben möchte. Weil ich eigentlich nicht bereit dafür bin habe ich unsere bisherigen Pläne mit sachlichen Argumenten noch ein Jahr verschoben. Dieses Jahr ist aber nun beinahe um. Ich habe schon mit meinem Mann gesprochen und ihm gesagt, dass mein Bauchgefühl sagt, dass ich auch jetzt eigentlich noch kein zweites Kind möchte. Er hat es sich zwar nicht anmerken lassen, aber er war trotzdem enttäuscht. Das macht mir ein shclechtes Gewissen. Zudem wäre es für Lars auch sehr wichtig ein Geschwisterchen zu bekommen. Er ist in der gnazen Familie das einzige Kind und ich möchte nicht, dass er weiterhin zu sehr der "Prinz" ist. Ich habe schon Angst ihn zu verziehen. Zudem denke ich, dass es als Erwachsener später auch schön ist, wenn man Geschwister hat zu denen man gehört, mit denen man verbunden ist. Und eigentlich möchte ich grundsätzlich ja schon ein zweites Kind haben.
Es gibt aber meinerseits Dinge, die gegen ein zweites Kind sprechen, manche momentan, andere grundsätzlich. Ein wichtiger Grund ist, dass ich mich selbst gerade in einer ziemlich schwierigen Phase befinde, gerade versuche diverse Ängste abzubauen, die sich von Kindheit an bei mir entwickelt haben. Ich bin einfach mit mir slebst noch nicht im Reinen. Der zweite Grund ist die Angst vor der Geburt. Die Geburt meines Sohnes war nicht einfach und hat mich schon ziemlich mitgenommen. Dazu kommt, dass ich mich momentan ziemlich eingeschränkt vorkomme. Er ist ja jetzt fast drei Jahre alt, fängt gerade an seinen eigenen Willen auszutesten, braucht sehr viel Aufmerksamkeit, fängt an weniger zu schlafen als bisher... das geht schon an meine Substanz und lässt mich eben auch extrem daran zweifeln ob ich einem zweiten Kind wirklich gewachsen wäre. Der dritte Grund ist, dass ich unheimlich gerne arbeiten gehe. Ich habe nach Lars Geburt gelich weiter gearbeitet, Teilzeit, zwei Tage die Woche. In der Zeit war Lars bei meinen Eltern. Meine Eltern haben auch für ein zweites Kind Unterstützung zugesichert. Aber ich würde wieder nur noch 10 Stunden arbeiten gehen können. Das würde mir schwerfallen, nachdem ich jetzt endlich wieder wenigstens 3/4-Zeit arbeiten kann, weil LArs jetzt im Kindergarten ist. Das so schnell wieder hergeben zu müssen, das würde mich sehr belasten. Mein Beruf ist eigentlich der wichtigste Kontakt zur "Außenwelt". Ich habe schon immer große Schwierigkeiten mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Mein Beruf bringt diese Kontakte automatisch mit. Diese zwischenmenshclichen Kontakte sind mir unheimlich wichtig, aber ich weiß genau, dass sie einschlafen würden, wenn ich dort nicht mehr arbeite, oder sich auf ein Minimum beschränken würden. Mit 10 Stunden geht es irgendwie noch. Aber meine Angst ist unheimlich groß Zwillinge zu bekommen (in unseren Familien gab es schon mehrfach Zwillingsgeburten). Denn bei Zwillingen könnte ich gar nicht mehr arbeiten gehen. Ich weiß schon, dass es müßig ist sich darüber Gedanken zu machen. Aber das belastet mich einfach. Mein Mann kann leider nicht in Elternzeit gehen. Er hat einen Beruf in dem man noch mehr am Ball bleiben muss wie bei meinem und arbeitet zudem in einer sehr kleinen Firma, die seine Stelle auf jeden Fall neu besetzen müsste. Das ist bei mir nicht der Fall. Ich könnte problemlos aussteigen und würde auch wieder eine Stelle bekommen. Deshalb steht es nicht zur Debatte, dass ich weiter arbeite. Ich weiß einfach nicht was ich tun soll.
Kommentare
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Deine Gründe für ein Kind sind absolut dürftig. Wenn Du ein Kind bekommst dann solltest Du das für Dich tun und nicht für Dein Kind oder Deinen Mann. Du willst nicht also lass es. Du tust weder den 2 Kindern noch Deinem Mann wenn Du das Kind machst und dann nicht glücklich sein kannst. Daran kann eine Familie kaputt gehen.
Gruß Feli
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Für mich hört es sich aber bei dir tatsächlich so raus, als wärst du noch nicht bereit. Ich weiss nicht, wie alt du bist, aber warum gibst du dir nicht noch ein wenig Zeit. Ein Kind sollte man bekommen, weil man es selbst möchte, nicht dem Mann zu liebe und auch nicht allein aus dem Grund, dass das vorhandene Kind ein Geschwisterchen bekommen soll.
Warum allerdings dein Mann nicht Elternzeit nehmen kann, ist mir ein Rätsel! Er hat ein Anrecht darauf und kann dadurch nicht gekündigt werden. Bei den Müttern fragt doch auch keiner danach, ob sie anschliessend wieder in den alten Job zurückkönnen oder in eine andere Abteilung müssen!
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Unter Druck setzen in dem Sinn tut er eigentlich nicht. Aber er sagt eben das sei meine Entscheidung, er kann mir nicht sagen wie ich das mit dem Beruf und so auf die Reihe bekomme und er will auch jetzt noch nicht drüber nachdenken was dann im Herbst ist. Ich bin mir nicht so ganz sicher ob ich sauer sein soll, dass er mich mit meinen Gedanken so alleine sitzen lässt und womöglich ganz bewusst auf mein schlechtes Gewissen spekuliert, oder ob ich es als Freibrief sehen soll vorerst kein Kind zu bekommen und er es wirklich mir überlassen will zu entscheiden ob wir ein weiteres Kind haben werden oder nicht.
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Gruß Feli