Wir stillen nachts ab - dringender Rat notwendig

bearbeitet 17. 06. 2008, 23:55 in Langzeitstillen
Hallo Ihr Lieben,

Noah ist am 29. Mai 2008 zwei Jahre alt geworden. Er hat bisher noch relativ viel gestillt, vor allem nachts.

Ich bin in der 32. Woche schwanger und habe mir lange hin und her überlegt, ob ich das Abstillen in Angriff nehmen soll oder nicht, da es mir einerseits vor allem nachts erheblich gegen den Strich geht und ich später nachts nicht Tandemstillen will, ich Noah aber andererseits auch nichts wegnehmen will, was er noch unbedingt braucht.

Nach langem Hin und Her habe ich dann gemeinsam mit meinem Mann beschlossen, den Versuch zu starten, nachts abzustillen. In der Nacht von Freitag auf Samstag haben wir also dann damit begonnen. Bisher haben wir nun schon 4 Nächte hinter uns.

Ein "kurzer" Bericht:
Nacht 1: Ich habe ihm schon am Tag erklärt, dass er nachts keine Brust mehr bekommt, da mir die Brust wehtut. Dann habe ich ihn vor dem Zubettgehen auf dem Sofa gestillt und sein Vater hat ihn ins Bett gebracht. Er hat etwas geweint, da er meist stillenderweise an meiner Brust im Bett einschläft. Hat sich dann aber bald beruhigt und ist auf Papas Bauch eingeschlafen. Die Nacht verlief überraschend ruhig, er hat nur kurz geweint wenn er aufgewacht ist und hat sich nach einer kurzen Ansage (Keine Brust, da aua) schnell beruhigen lassen, indem ich ihn an meine Seite gelegt habe, ihn in den Arm genommen, gestreichelt und ihm leise vorgesungen habe. Er ließ sich dann auch ohne Probleme nach einiger Zeit wieder in sein Bett legen (steht direkt an meinem, eine Seite offen). Am nächsten Tag war er sehr anhänglich und weinerlich, aber hat trotzdem auch ganz munter gespielt und sich gut ablenken lassen. Er hat kaum nach der Brust gefragt. Sein Vater hat ihn mittags wieder zum Einschlafen gebracht. Abends habe ich ihn dann wieder auf dem Sofa gestillt. Da hat er sich total gefreut. Anschließend konnte ich ihn relativ problemlos mit Streicheln und Singen im Bett zum Einschlafen bringen.
Nacht 2: Lief ähnlich wie die erste Nacht relativ problemlos. Er hat sich schnell beruhigt und auch kaum noch geweint, nur leicht gewimmert. Wollte aber immer ganz nah bei mir liegen (Gesicht an Gesicht) und ließ sich nicht mehr so leicht in sein Bett zurücklegen. Er hat also die meiste Zeit dicht neben mir im Bett geschlafen. Tagsüber war er wieder sehr anhänglich und weinerlich und hat auch öfters nach der Brust gefragt. Ließ sich aber auch ablenken.
Nacht 3+4: Die letzten beiden Nächte waren nicht mehr so toll. Er hat sich kaum von mir zum Einschlafen bewegen lassen. Hat geweint und wollte unbedingt auf meinem Bauch einschlafen, was ja nicht geht. Also habe ich ihn in meiner Not auf meine Seite gelegt (also quasi auf die Hüfte). Mein Mann hat Spätschicht und kann mir nicht helfen. Dann erst ist er eingeschlafen. Er ist dann zigmal nachts wach geworden und hat auch öfters geweint. Hat sich nur beruhigt, wenn er ganz nah bei mir liegen bleiben konnte, was mich dann am Weiterschlafen gehindert hat, da er sehr unruhig geschlafen hat. Heute nacht wollte er dann plötzlich wieder auf meinen Bauch liegen, da er nicht zur Ruhe kam. Sein Vater hat ihn dann auf den Bauch genommen und dort ist er wieder eingeschlafen. Es war also sehr anstrengend und nicht sehr ermutigend. Tagsüber war er gestern dann auch extrem anhänglich, hat gefremdelt und man hat ihm schon angemerkt, dass ihm etwas fehlt.

Nun meine Fragen:
-Ist sein Verhalten so zu deuten, dass es für ihn zu schnell geht? Wenn ja, was sollte ich Eurer Meinung nach anders machen?
-Sollte ich ihm zum Mittagschlaf das Einschlafstillen noch lassen? Bis jetzt haben wir es weggelassen, um ihm das Stillen im Bett abzugewöhnen.
-Sollte ich das Stillen tagsüber wieder öfter zulassen? Ich befürchte eben, dass er es dann nicht verstehen kann, warum er nachts nicht darf.

Bin total ratlos und habe hier niemanden, der mir weiterhelfen könnte.

Heike

Kommentare

  • bratenbraten

    2,538

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    willst du denn generell weniger stillen oder wäre es dir lieber, er würde tagsüber ab und zu ein schlückchen nehmen? wenn er sich tagsüber mit kurzem stillen gut beruhigen lässt und du nichts dagegen hast würde ich es ausprobieren. ist bei uns im moment auch wieder sehr gefragt. aber im bett würde ich persönlich nicht wieder stillen, weil ich denke dass es ihn vielleicht verwirren würde.
  • mudmud

    580

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Kenne mich da zwar nicht sonderlich aus, aber mir kam eben der Gedanke, dass es - so schwierig es für ihn auch ist - wahrscheinlich besser ist, ihn jetzt abzustillen (egal ob insgesamt oder nachts) als es zu machen, wenn das neue Baby da ist. Denn dann fühlt er sich ja sicher zurückgesetzt, wenn er sieht, dass das Kleine an die Brust darf und er nicht. Und da zieht dann ja auch dein "Brust-tut-weh-Argument" nicht mehr.

    Nur mal so´n Gedanke.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    braten schrieb:
    willst du denn generell weniger stillen oder wäre es dir lieber, er würde tagsüber ab und zu ein schlückchen nehmen? wenn er sich tagsüber mit kurzem stillen gut beruhigen lässt und du nichts dagegen hast würde ich es ausprobieren. ist bei uns im moment auch wieder sehr gefragt. aber im bett würde ich persönlich nicht wieder stillen, weil ich denke dass es ihn vielleicht verwirren würde.

    Ich will erstmal nur nachts komplett abstillen. Tagsüber wollte ich ihm das noch lassen, allerdings auch nicht stündlich, sondern vor dem Mittagschlaf auf dem Sofa, eventuell wenn er ganz dringend will nachmittags und dann halt abends vor dem Zubettgehen auf dem Sofa. Das könnte ich dann auch vllt.- ganz gut im Tandem organisieren. Nachts will ich aber nur ein Kind mit Brust versorgen müssen. Noah soll eben auch lernen, dass er auch mal von seinem Vater beruhigt werden kann oder evtl. mal von der Oma. Bisher war das alles immer nur mein Job und das wird mir zuviel mit Baby.

    Was meinst Du denn zu seinem Verhalten?

    Heike
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Heike,
    dass du nachts nicht Tandem stillen willst findet ich völlig verständlich und auch sinnvoll. Insgesamt war ich persönlich froh nachts nicht für Mirco, der auch immer noch mehrfach die Nacht wach wurde, zuständig zu sein, als Jolanda geboren wurde. Da hat sich mein Mann dann nachts komplett um Mirco gekümmert.

    Dass es nach den ersten Nächten, in denen es ziemlich gut gelaufen ist, jetzt etwas schwieriger war, finde ich ganz normal. Ich glaube es läuft bei solchen Veränderungen oft so, dass es zunächste leichter geht als erwartet, und dann gibt es die ersten Rückschläge. Z.B. an den ersten Tagen ohne Windel gibt es kaum Unfälle, und dann wird es wieder schwieriger. Das ist für mich aber nicht unbedingt ein Zeichen, dass das Tempo direkt zu schnell war.

    Ich habe schon vor längerem aufgehört Jolanda abends in den Schlaf zu stillen, tue es mittags aber immer noch. Für sie ist dieser Wechsel kein Problem, daher denke ich, dass die Kleinen sowas durchaus unterscheiden können. Und auch der Wechsel zwischen "nachts gibt es keine Mamamilch" und "tagsüber darfst du ruhig öfter stillen" sollte meiner Erfahrung nach kein Problem darstellen.

    Hast du irgendwas, was er vielleicht nachts ganz toll fände. Mamas Kopfkissen, ein T-Shirt von Mama als Schlafanzug, ein Kuscheltier extra für Kinder die nachts nicht mehr stillen...... irgendwas was ihr als Ritual einführen könntet?

    Ich denke ihr seid auf einem guten Weg!

    viele Grüße

    Eowyn
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hast du irgendwas, was er vielleicht nachts ganz toll fände. Mamas Kopfkissen, ein T-Shirt von Mama als Schlafanzug, ein Kuscheltier extra für Kinder die nachts nicht mehr stillen...... irgendwas was ihr als Ritual einführen könntet?

    Er hat zwei Kuscheltiere im Bett, die interessieren ihn aber nicht die Bohne. Mein Kopfkissen findet er toll, da will er ja momentan auch immer drauf schlafen, am besten direkt neben meinem Gesicht, die Arme um meinen Hals geschlungen. So kann ICH aber nicht schlafen. Vielleicht lege ich ihm mein Kopfkissen in sein Bett? Denke allerdings, dass ihn das auch nicht so sehr befriedigen wird. Mal sehen, ob ich da was finde.

    Jedenfalls beruhigt mich Deine Einschätzung schon etwas.

    Heike
  • lulumölulumö

    185

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke auch, dass das Verhalten von deinem kleinen Mann völlig normal ist. Die Sicherheit, dass Mama da ist, hat er sonst immer durchs Stillen erfahren. Nun sucht er deine extreme Nähe, um sich deiner noch sicher zu sein. Ich vermute, das ist so nun eine Phase, der du evtl. wirklich durch häufigereres stillen über Tag entgegen wirken kannst. Ansonsten wird es mit der Zeit bestimmt wieder besser und er wird sich an die neue Situation gewöhnen, wissen und fühlen, dass du trotzdem sein sicherer "Hafen" bist, auch ohne nächtliches Stillen und alles wird sich wieder beruhigen!
    Da müßt ihr jetzt wohl erstmal durch, viel Kraft dafür!!!! :troest:
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