Wir waren vor kurzem mit 3 Familien zusammen für eine Woche auf dem Bauernhof. Alle Familien hatten Kinder im Alter unserer Tochter bzw. 4-jährige ältere Geschwisterkinder.
Uns viel auf, dass es auch in diesem Alter schon recht unterschiedliche Ansichten zum Thema Regeln und Erziehung gibt. Also: Was ist den jeweiligen Familien z.B. an Tischsitten wichtig, bzw. welche "Benimm-Regeln" werden jetzt schon eingeübt.
Ich habe den Eindruck, wir sind da viel zu locker. Mich würde jetzt von Euch interessieren, worauf Ihr schon konsequent achtet:
Müssen Eure Kinder sitzehn bleiben, bis sie fertig gegessen haben, bzw. ist das Essen beendet, wenn sie aufstehen?
Müssen Eure Kinder fragen, ob sie vom Tisch aufstehen dürfen?
Müssen Eure Kinder auch im Alter von 2,5 bereits guten Morgen sagen? usw usw.
Was haltet Ihr für sehr wichtig?
Kommentare
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Die Sache mit dem Sitzenbleiben am Tisch gibt es bei uns zum Beispiel nicht. Manchmal bestehe ich darauf, dass Jonah noch sitzen bleibt, wenn er nur am Rumhampeln ist und deswegen wenig ißt, obwohl er eigentlich Hunger hat. Dann unterstütze ich ihn aber quasi nur darin, dass er selber merkt, dass es gut sein kann, mehr als 2 Bissen zu essen und dann eben nicht eine Viertelstunde danach wieder Hunger zu haben. ;-) Alles an "künstlich" aufgestellten Regeln finde ich daneben, grade bei jüngeren Kindern. Ich fange nur langsam an, Jonah den Unterschied zu erklären, z.B. dass es Sinn macht, wenn im Kindergarten alle Kinder sitzenbleiben, bis fertig gegessen wurde. Weil das sonst ein zu großes Durcheinander gibt. Das leuchtet ihm auch völlig ein, es kamen noch nie Beschwerden von Seiten des Kindergartens.
Regeln sollten zur Familie passen und auch zur Situation und dem Alter. Ich denke, man kann Kindern ja vermitteln, das bestimmte Regeln in einem bestimmten Umfeld Sinn machen. Aber auf starre Regeln in jeder Situation zu bestehen, davon halte ich nichts. Und meiner Meinung lernen die Kinder auch nichts dabei. Nur als Beispiel: Ich habe Jonah erklärt, dass ich abends nicht mehr möchte, dass er ewig lang mit dem Bobbycar durch die Wohnung saust, weil mir das zu laut ist. Das weiß er und er hält sich dran, ohne jede Diskussion. Ihm ist klar: Mama will das nicht. Dagegen wurde ihm im Kindergarten erklärt, dass "man" beim Essen keine lauten Geräusche macht, schmatzt usw. Was macht mein Kind? Im Kindergarten schmatzt er nicht, aber zuhause wird mit provozierendem Blick das Essen mit einem lauten "Haaaam!!" verzehrt. Er hat nicht verstanden, um was es denen im Kindergarten geht. Er kann mit der Regel nichts anfangen, weil es keine persönliche Botschaft ist, es ist ein "man tut das nicht". Und das leuchtet ihm nicht ein... Da mich ein lautes "Ham!!!" bei jedem Bissen im Grunde nicht stört, habe ich nie was dazu gesagt, insofern hat sich das Thema auch wieder erledigt. :cool:
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wir hatten neulich besuch von einer familie, da wurde das kind bestraft weil es manchmal "blöde mama" sagt, die eltern benutzen das wort "blöd" aber ganz selbstverständlich...
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Ich erwarte nicht von ihm, dass er sitzen bleibt bis die Erwachsenen fertig sind, wir haben einfach ein anderes Tempo. Ich möchte aber schon, dass er sitzen bleibt bis seine Schwester fertig ist und umgekehrt (wenn sie denn mal richtig mitisst), weil sonst das eine Kind meint es müsse auch aufstehen und spielen - man könnte ja was verpassen- obwohl es vielleicht noch gar nicht satt ist.
Guten Morgen sage ich und wenn ich keine Antwort bekomme dann ist es auch gut.Manchmal frage ich vielleicht ob er muffelig ist aber sonst nichts.
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Hört sich irgendwie streng an :oops: Mir würden bestimmt noch mehr Sachen einfallen. Ich glaube aber, dass sich die meisten Regeln unbemerkt einschleichen und man sie deswegen gar nicht unbedingt wahrnimmt. Sie ergeben sich eben aus der Situation. Und ich glaube, dass die Anzahl der Regeln auch damit zusammenhängt, wie viel das Kind darf und wie selbständig es ist. Hört sich widersinnig an, ich kenne aber z.B. wenig Kinder die schon so früh wie Johan am Tisch mit einem Messer hantieren durften und aus dem Umgang mit dem MEsser ergeben sich eben zwangsläufig Regeln, die auch streng eingehalten werden müssen. Dass Johan mit dem Messer vom Stuhl gefallen ist, ist uns garantiert nur einmal passiert! Er hat also die Wahl: Messer und Regeln oder kein Messer. Wir zwingen ihn ja nicht dazu, ein Messer zu benutzen.
Die meisten Sachen haben sich bei uns auch einfach so etabliert, deswegen finde ich es völlig in Ordnung. Wir müssen um diese Sachen nicht kämpfen.
Wenn für einen Tag Besuch da ist oder wir ein paar Tage bei Oma und Opa sind, dulde ich, dass diese Regeln für die Dauer aufgeweicht werden. Bei einem längeren Urlaub mit anderen Familien würde ich mich aber absprechen.
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ich halte schon viel von guten formen und finde das leben einfach schwieriger, wenn man dauernd bewusst oder unbewusst aneckt. ich gebe meinem kind soviel wie möglich gleich von anfang an mit, damit es für ihn selbstverständlich wird (z. b. mit geschlossenem mund zu essen). wow, das hört sich echt streng an - ist aber wirklich ganz normal im alltag eingepackt, ohne zwang. :razz:
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Jetzt habe ich noch eine Frage an Euch:
Wie sieht es bei Euch mit den gemeinsamen Mahlzeiten aus? Mein Mann mag kein Frühstück, trinkt höchstens mal einen Kaffee und den am liebsten morgens vor dem Computer, unter der Woche geht er ohne Essen oder Kaffee aus dem Haus. Auch ein gemeinsames Abendessen gestaltet sich schwierig, da er am liebsten sehr spät abends ißt, zu spät für Greta oder mich. Er hat eigentlich keine Lust sich trotzdem zu uns anden gemeinsamen Eßtisch zu setzen und ist am glücklichsten, wenn ich mit Greta allein esse. Mich nervt das total. Nach vielen endlosen Diskussionen über den Wert eines gemeinsamen Essens, bemüht er sich, sich zu uns zu setzen - mit mehr oder weniger Lust. Er ist schon einsichtig, aber es fällt ihm nicht leicht.
Wie hartnäckig wärt Ihr an meiner Stelle? Oder ist der Wert eines gemeinsamen regelmäßigen Essens einfach überschätzt? Ist das wirklich so wichtig?
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zum thema regeln, da gibts für uns auch schon ein paar. für den grossen sowieso, der hat ja adhs, und ohne regeln gehts gar nicht und für den kleinen auch ein paar, die wir für wichtig halten. zb beim essen wird nich rumgekaspert, nich gekippelt mit dem stuhl. aufstehen, wenn man fertig ist, wer zwischendrin aufsteht, bekommt nichts mehr. es sind so kleine regeln über den alltag verteilt. ich seh es aber nicht als streng, sondern als erleichternd für das miteinander an.
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Ich bin da ziemlich hartnäckig, denn ich will nicht, dass Johan später auch so anfängt und jeder isst, was, wann und wo es ihm gefällt. In Ausnahmefällen, wenn mein Mann wirklich müde ist, lasse ich ihn morgens mal länger schlafen und frühstücke mit den Kindern alleine und wenn Johan z.B. am Abend im Auto eingeschlafen ist und wir sowieso alleine essen, kann es auch mal eine Ausnahme geben, aber nicht, solange er wach ist. Dann wird gemeinsam gegessen oder zumindest am Tisch gesessen.
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Nö! Wenn sie satt ist, sagt sie das und steht auf. Sie muss auch nicht warten bis wir fertig sind!
Was haltet Ihr für sehr wichtig?[/quote]
Müssen muss sie gar nichts. Ich lebe gute Manieren vor und sie schaut sich das ab. Manchmal halte ich sie jetzt mit 4 Jahren schon dazu an Danke zu sagen oder Hallo und Tschüss, aber einfordern würde ich das nicht.