Hallo...
Ich muss jetzt mal fragen, wie und was Eure gut Dreijährigen so spielen. Jonah hat seit geraumer Zeit recht wenig Interesse an seinen Spielsachen. Das heißt, er spielt schon ab und zu einfach "Autobahn" mit seinen Autos, oder baut die Schienen auf und spielt damit.
Aber in der Regel sind 98% der Spiele hochkomplex gestaltet. Das heißt, wenn er Holzschienen aufbaut, dann muss ich eine Wartungshalle dazubauen, wo der Zug gewaschen und repariert wird. Und dann muss das sehr detailgetreu sein. Es ist fast unmöglich, ihn davon zu überzeugen, dass ich in die Wartungshalle keine richtigen Düsen einbauen kann, wo Wasser und Seife herauskommt. Genauso ist es bei den anderen Sachen auch. Heute abend kam der Sandmann im Fernsehen mit einer Straßenkehrmaschine bzw. einem Fahrzeug, wo vorne Düsen dran sind. Da kam Wasser raus. Tja, nun hatten wir eben etwa 20 Minuten Drama pur, Jonah weinte und war ganz verzweifelt, weil er möchte, dass wir ihm so ein Fahrzeug bauen. Natürlich reicht es nicht, dass wir aus Klopaierrollen und Alufolie und sonstwas Düsen nachbilden (was meine Kreativität schon genug fordert ;-) ). Da müsste im Grunde richtiges Wasser rauskommen. :confuded: Oder er möchte Fahrkartenautomaten bauen, wo Fahrkarten rauskommen. Natürlich automatisch, wenn ich da nachhelfe beim "Rauskommen" der Fahrkarte --> Drama. Oder es muss ein Getränkespender sein, wie er z.B. beim schwedischen Möbelanbieter steht. Auch hier sollen echte Getränke rein, nicht mal der Kompromiss mit gefärbtem Wasser (Wasserfarben) in selbst gebastelten Gefäßen, das in ein Lego-Kunstwerk integriert wird, zieht.
"Am Anfang" fand ich es noch toll, dass er so kreativ ist und habe gerne mit ihm ein wenig "getüftelt". Inzwischen aber bekomme ich schon "Angst", wenn Jonah wieder irgendwo was sieht und seinen "Mama, das können wir doch auch so spielen" - Satz loslässt. Im Grunde sehe ich ja auch nichts Falsches drin, ihn in der Umsetzung seiner Ideen zu unterstützen. Aber es sind einfach oft unrealistische Sachen, wo er kaum mit sich reden lässt.
Meine Eltern "lästern" schon, ich sei selbst so gewesen, bei mir musste auch alles bis ins Detail stimmen. Hilft mir jetzt auch nichts. :confuded:
Ist das "normal" in dem Alter? Wie gehe ich damit um? Ich gebe zu, ich bin einfach oft genervt von seinem Perfektionismus und fange oft schon gar nicht mehr, irgendwas mit ihm zu bauen. :oops:
Kommentare
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Ich kann Dir leider keinen guten Rat geben, ist hier leider im Prinzip genauso. Bauen lässt er zwar schon noch im normalen Rahmen, aber dafür ist er auf anderem Gebiet ähnlich unrealistisch perfektionistisch.
Scheint eine normale (Selbst-)Überschätzung in dem Alter zu sein. Ich versuche die Dramen gelassen hinzunehmen, was mir selten wirklich gelingt (siehe mein letzter Thread über Wutanfälle)
Kopf hoch, bald kommt die nächste Macke und wir lachen über diese! :troest: :troest:
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Ist das nicht die Lektion, die sie jetzt lernen müssen unsere kleinen Grossen?? Dass eben nicht alles geht?
Bei uns ist es jedenfalls so, dass der nächste (unmögliche) Wunsch ziemlich bald in den Startlöchern steht, sobald der eine erfüllt wurde. Und wenn etwas gefordert wird und ich buckel mich krumm um es irgendwie möglich zu machen, dann werden so lange Unmöglichkeiten gefordert, bis es irgendwann WIRKLICH nicht geht und dann muss der Zornanfall her. Und danach ist dann alles gut .... für eine Weile.
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