Hallo,
Dawn brauchst Du noch (Negativ-) Bücher o.ä. für Deine Diplomarbeit?
Ich habe hier ein ganz besonders "hübsches" Exemplar einer Diplom-Psychologin, die zu allem Übel auch noch hier in Stuttgart in einer Kinderklinik gearbeitet hat. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das leider in der SChreiambulanz gewesen sein muss, in der wir mit Nadine sind/waren...
Aber das führt zu weit ab.
Kennt jemand anders dieses Buch?
Ich bringe hier mal nur 2 bzw. 3 Zitate, eigentlich muss ich wohl kaum mehr dazu schreiben und bin schon jetzt auf Eure Meinungen/Postings gespannt:
Es geht hier um Einschlafstillen bzw. v.a. auch das Stillen während der Nacht:
Wenn durch die überpsychologisierte Kindererziehung das Symbol der Oralität auf die Nahrungsaufnahme reduziert wird, geschieht ein Unheil. Die Opfer dieser Welle sind Trinker, Fresssüchtige und Bulimiker. Die Abhängigkeit geschieht nach einer sehr einfachen Formel: Wenn sich das Kind daran gewöhnt hat, die kleinste Unzufriedenheit mit einem Getränk runterzuspülen, dann prägt sich diese Verbindung ein Leben lang ein. Später zahlt die nachgiebige Mama auch noch die Weinflasche oder die Drogen, wenn sich ihre abhängige Tochter in ihrem Unglück betäuben muss.
Damit sie einem solchen Unheil rechtzeitig vorbeugen können, wollen wir die Gefährlichkeit der Mischung von Schlafen und Trinken näher anschauen. Es gibt nämlich noch weitere krankmachende Auswirkungen, die sich nicht nur in seelischen Störungen, sondern auch körperlich auswirken können.
(o.g. Buch, S. 128-129)
Es folgt dem ein Kapitel mit der Überschrift "Verknüpfen Sie niemals das Trinken mit dem Schlaf!" indem ein Interview mit einem Kinderarzt angedruckt ist, in dem es darum geht, wie schädlich das Einschlafstillen und überhaupt das nächtliche Stillen für das Kind ist und welche gravierenden Störungen es selbstverständlich davonträgt. (Das Schlimme ist, die Argumentation ist zuweilen fast einleuchtend! :sad: )
Dazu dann noch entsprechende Beikostempfehlungen, spätestens mit 5 oder 6 Monaten abends Brei zu geben und
"auf keinen fall nochmals anzulegen oder die Flasche zu reichen".
(o.g. Buch, S. 139)
Das zweite Zitat entstammt der Zusammenfassung: "Fassen wir nocheinmal zusammen, wie Sie den ruhigen Schlaf ihres Kindes bewirken können":
[...]
- Und wenn das Kind trotzdem schreit? Dann lassen Sie es schreien. Das können Sie mit bestem Gewissen tun -vorausgesetzt, dass das Kind nicht krank ist-, denn Sie haben ihrem Kind alles gegeben, was es braucht: Es hat gut getrunken, ist trocken gewickelt, hat Rhythmus und befindet sich in Ihrer unmittelbaren Nähe. Reagieren Sie auf ihr Kind nicht mehr. Es wird sich früher oder später selbst beruhigen.
(o.g. Buch, S. 143)
O.K., die Autorin ist wohl bekannt für ihre Thesen zur "Festhaltetherapie", aber das letzte Zitat ist m.E. so formuliert, dass man es auch anders sehen könnte.
Es gibt aber wohl und das möchte ich dazu sagen auch einige "ganz nette" Ansätze in dem Buch; mir ist nur die Lust, diese auch wirklich zu lesen komplett vergangen, nachdem ich die Kapitel zu den o.g. Zitaten gelesen habe.
@Dawn:
Wenn Du magst und brauchst, kannst Du das Buch zu "Studienzwecken" gerne ausgeliehen haben. Dann gib' mir einfach Bescheid.
Kommentare
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Wenn ich doch noch nen guten Fund machen sollte, gebe ich aber natürlich Bescheid... ;-)
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Zeitschrift "Mit Kindern wachsen", Ausgabe Oktober 2007
Artikel von Naomi Aldort
"Zen in der Kunst des zu Bett-Gehens oder: Die Mär vom Zu-Bett-Gehen"
Artikel von Andrea Günthör-Schumann
"Erfahrungen, Gedanken und Hintergründe zum Familienschlafzimmer"
Bin mir nicht ganz sicher, ob ich dir diese Quelle schon mal genannt habe.
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ich kann dir noch Steve Biddulph empfehlen, vielleicht kennst du den Autor ja schon. Ich habe zwar erst ein Buch von ihm gelesen ("Jungen! Wie sie glücklich heranwachsen"- und dieses in meiner ZULA verwendet vor einigen Jahren, da ging es allerdings um geschlechterspezifische Erziehung) habe aber eben gesehen dass er noch einige Bücher mehr geschrieben hat. Das Buch ist so geschrieben dass es jeder Lesen kann, man muss nicht Pädagogik o.ä. studiert haben, aber gerade das fand ich ziemlich gut da es sehr "alltagstauglich" und nicht so hochtrabend wissenschaftlich geschrieben ist, aber durchaus fundiertes Wissen enthält. Meine Professorin hatte ihn mir damals empfohlen. Vielleicht kannst du aus seinen Büchern ja auch noch was brauchen- wenn nicht, das Lesen macht irre Spass, ich war die meiste Zeit nur am schmunzeln, sogar mein Mann hatte es gelesen, obwohl er sich zu der Zeit nicht mit Kindererziehung beschäftigt hat.
LG und ein schönes WE
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Supi, solche Aussagen wie die von Dir zitierten machen mich echt wütend. Unglaublich, das klingt ja härter als Kast-Zahn ...
Dawn, in puncto Schlafen ganz erfreulich dand ich das "Papa-Handbuch" von GU sowie "Babys schlafen anders" von Cordelia Koppitz von der LLL (kann ich Dir bei Bedarf auch kopieren/schicken).
Liebe Grüße
zaubermonster
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