-- MEIN BABY --

bearbeitet 3. 07. 2008, 21:38 in Geburtsberichte
So jetzt sind fast 4 Monate vergangen und ich denke ich versuche mal die Geburt in Worte zu fassen.

Ich möchte allerdings niemanden abschrecken.

Also in der SS hatte ich schon enorme Probleme. Ich war 14 Wochen krankgeschrieben, da ich ab der ca. 7 SSW enorme Übelkeit und Brechreiz hatte. Ich habe dann in der Zeit ca. 10kg abgenommen. Da war es schon nicht einfach für mich. Ständig war ich beim FA. Der wußte sich schon keinen Rat mehr, da es einfach nicht besser wurde. Dem Baby ging es immer super. Auch wenn mich der Satz zu der Zeit ganz schön genervt hat. Nicht dass ich es dem Baby nicht gegönnt hätte allerdings ging es mir so schlecht, dass ich nur wollte dass mir jemand hilft. Jedenfalls bin ich dann nochmal für 8 Wochen arbeiten gegangen, damit ich eine Ablenkung hatte, obwohl es mir nicht wirklich gut ging.

Dann war ich wieder zuHause, ab Weihnachten, wg. Resturlaub und Mutterschutz. Ich sag nicht gut aus und fühlte mich auch so. Und die Zeit ging einfach nicht rum. Ich selbst habe nicht mehr zugenommen nur das Baby. Und das hat man auch gesehen. Ich war irgendwie abgemagert und hatte aber einen riesigen Babybauch vorne raus.

Als ich dann Anfang Januar mit meinem Mann an die Einrichtung des Kinderzimmers und ans kaufen der Babyausstattung kam stellte sich auch endlich die lange ersehnte Vorfreude ein.

Nun zur Geburt:

Sonntag 02.03.08 (noch 5 Tage bis zum err. ET)

Ich wachte morgens mit wahnsinnigen Krämpfen auf und muste auch sofort auf die Toilette und hatte Durchfall. Da ich dies schon mal so ne Woche vorher hatte und auch den FA gefragt hatte, meinte er es könnte natürlich sein, dass der Darm nicht mehr soviel Platz hat und es deshalb vorher etwas drückt.

Nun gut ich habe mir dabei nichts gedacht. Da mein Mann etwas unruhig wurde, einigten wir uns darauf, dass wir Mittags einfach mal zur Kontrolle in KH fahren. Das haben wir dann auch getan.

Hier hatte die Hebi dienst die ich auch im Geburtsvorbereitungskurs hatte, dass war natürlich sehr angenehm, da man sich ja kannte. Sie hat mich untersucht und meinte, dass es Wehen waren und nichts anderes. Außerdem wäre der Mumu ca. 2-3cm geöffnet. Mit einem Finger käme sie super rein und der zweite würde zwar passen aber das wäre für mich noch zu schmerzhaft. CTG nix. Sie schickte uns wieder heim und meinte, dass sie von Mo auf Di dienst hätte und sich freuen würde, wenn wir dann entbinden würden.

Mo. 03.03.08
Morgens zwischen 5 bis 6 Uhr hatte ich alle 10 Minuten eine Wehe. Jetzt habe ich auch deutlich gespürt, dass es welche waren. Mein Mann ging noch schnell ein paar Dinge einkaufen, versorgte die Katzen und bügelte noch ein paar Sachen (ich dachte der spinnt aber ich konnte es nicht ändern.) So gegen 11 Uhr sind wir dann wieder ins KH. Da hier gerade eine Zwillingsgeburt per KS zu Gange war, waren 2 Hebis da die wir noch nicht kannten.
Die eine, ganz jung und super lieb, ging auch direkt mit mir ins U-Zimmer und machte CTG. Leichte Wehentätigkeit und auch bei der Untersuchung der selbe Befund wie Sonntags (auch sie sagte 1 Finger kein Problem der 2. läßt sie sein, dass würde weh tun.) Sie bot mir an heimfahren oder dableiben. Wir fuhren wieder heim.
Ich legte mich ins Bett und schlief ein paar Stunden. Dann wurde ich wieder wach und meine Wehen wurden heftiger. Ich mußte die schon richtig veratmen. Also wieder anziehen, wieder ins KH.
Jetzt kam eine Hebi die sich nicht mal vorstellte. Ans CTG etwas mehr Wehentätigkeit. Sie fühlte und obwohl sich am Mumu noch nichts verändert hatte schon sie den 2. Finger nach. Ich dachte ich müßte schreien. Ein wahnsinniger Schmerz. Dann dass selbe wie vormittags gehen oder bleiben?? Ich hoffte wenn ich bleiben würde, würden die irgendwann die Geburt einleiten. Ich wollte doch jetzt endlich mein Kind. Doch sie meinte, dass sie mich spät. Di morgen wieder heimschicken, wenn bis dahin nichts passiert. Außerdem musste ich dann bei ihr eine Tablette nehmen, da ich sagte ich hätte morgens schon 2 mit nach Hause bekommen diese aber nicht genommen.

So wieder zu Hause.

Gegen 22 Uhr lag ich im Bett und diese blöden Wehen wurden immer heftiger aber nicht in regelmäßigen Abständen und nicht öfter. Nach 1 Stunde bat ich meinen Mann er solle mich nochmal ins KH fahren. Er dachte ich wolle ihn verar..... Doch als ich eindringlicher wurde sind wir wieder gefahren.

Jetzt im KH wieder CTG: mehr Wehen. Mumu ca. 4cm. Die Hebi (wie gesagt die aus dem Geb.-Vor.-Kurs) war super lieb. Ich wurde dann aufgenommen. ENDLICH. Es ging los. Sie meinte sie hätte dienst bis 6 Uhr, dass könnten wir schaffen. So gegen 24.00 Uhr wurde ich dann auf ein Zimmer gelegt. Da ich eins für mich alleine hatte, konnte ich hier anstatt schon im Kreissaal liegen.

Di. 04.03.08

Um 3.00 Uhr wieder CTG: nochmehr Wehen. Sie meinte ich könnte nochmal 2-3 Stunden versuchen zu schlafen oder bei Ihr bleiben. Wir gingen nochmal aufs Zimmer. Um 5 Uhr wurden die Wehen schon sehr heftig. Wir gingen dann in den KS und ich bekam einen Tropf gegen die Schmerzen. Es war super ich hatte heftige Wehen und keine Schmerzen. Wir redeten und redeten. Zwischendurch holte sie mal ein Baby aus dem Säuglingszimmer, wenn eins am schreien war. Es war toll.

6.00 Uhr leider Schichtwechsel.
Sie meinte jetzt käme auch eine die ich schon kenne. Es war leider die vom Vorabend. Mein Mann und ich wir dachten in dem Moment das gleiche. SCH.....
Und dann war auch schon die Flasche leer und relativ schnell kamen die Schmerzen zurück. Es waren mittlerweile richtig heftige Wehen. So kurz nach sieben, ging mein Mann vor die Tür um seinen Chef anzurufen. In der Zeit muste ich im KS auf und ab laufen und durfte nicht mehr liegen. Auf meine Frage was sie meint wann es so weit wäre, meinte sie so sie schätzt dass es zwischen 11 und 12 Uhr käme. Ich dachte ich sterbe. Noch so lange. Nun gut es nützt ja nix. Als mein Mann zurück kam durfte ich mich auch endlich wieder auf das Kreisbett legen.
Um 7.30 Uhr sagte sie: So jetzt sprenge ich die Fruchtblase. Und schwups da kam ein riesieger Schwall. Doch dann ging es los. Die Wehen wurden unerträglich. Aber der Mumu war noch nicht ganz geöffnet. Sie legte mir noch irgendwas an den Mumu um ihn weich zu machen. Und die Wehen wurden immer schlimmer.
Rechts neben mir stand mein Mann. Links neben mir eine Hebammenschülerin. Beiden zerquetschte ich bei jeder Wehe die Hände. Dieses junge Mädchen tat mir so leid. So gegen 8.30 fragte ich ob ich endlich pressen durfte denn es tat so weh und ich hatte das Gefühl dass ich pressen mußte. Sie sagte NEIN. Aber ich schrie ich muß und sie sagte ok. Dann wurde der FA gerufen. Und der Stationsarzt waren anwesend. Dann gingen die Presswehen richtig los und ich konnte nur noch schreien. Ich hatte keine Kontrolle mehr über mich und hatte das Gefühl ich stehe nebenn mir. Ich hatte die Augen geschlossen und hatte trotzdem das Gefühl dass ich alles beobachte. Die Hebi schrie mich an, dass man hier nicht so schreit. Dann meinte sie immer pressen wenn eine Wehe kommt. Aber ich hatte gar kein Gefühl mehr wann eine Wehe da war und wann nicht. Ich hatt ein Bein gegen die Hebi gestemmt und ein Bein gegen den Stationsarzt. Ich presste und presste aber da ich nur noch schreien mußte, konnte ich die Luft nicht anhalten zum pressen. Mittendrin fragte ich, ob es zu spät wäre, jetzt nach Hause zu gehen und der FA sagte Ja, jetzt kommt ihr Baby.
Ständig sagte die Hebi nur noch einmal pressen aber es waren unendlich viele Male. Auf einmal sagte der FA und jetzt genau das machen was die Hebi sagt und sie schrie pressen und ich presste. Und dann der Schmerz. Ich merkte dass ich geschnitten wurde. Es waren Höllenqualen. Dann nach der nächsten Wehe meinte die Hebi die Haare wären schon geboren ich sollte mal fühlen. Ich schrie Nein. Und sie wollte dass mein Mann fühlt. Der sagte auch Nein und dann gings weiter. Der FA legte sich bei jeder Wehe mit seinem gesamten Gewicht auf meinen Bauch und drückte und die Hebi zog von unten. Ich dachte ich müßte jetzt sterben. Ich habe so entsetzlich geschrien, dass ich mich selber über mich erschrocken hatte.

Dann endlich war sie da. Die Hebi schnitt die Nabelschnur durch und legte mir das kleine Etwas auf den Bauch. Meine einigen Worte waren " MEIN BABY ". Dann fing ich furchbar an zu weinen und die Hebi schaute mich an und sagte jetzt braucht man nicht mehr weinen. Ich nahm eine Hand von der Kleinen und hab mir die genau angeschaut. Sie hatte so große Hände. Dann schaute ich auf die Füße und war überweltigt. Ich sagte zu meinem Mann "Hol sie". Er zögerte, doch da er sah wie fertig ich war, nahm er sie. Dann wurde sie versorgt. Auf einmal sagte die Hebi so jetzt drücken wir nochmal und ich sah wie sie an der Nabelschnur zog. Ich sagte Nein und sie lies von mir ab. Da hatte ich endlich mal so 5 Minuten meine Ruhe. Alle waren irgendwie mit aufräumen oder mit der kleinen Maus beschäftigt. Dann kam die Hebi wieder und sagte wieder drücken. Ich drückte sie zog an der Nabelschnur und die Nachgeburt war da.

Dann sollte die Hebischülerin mir die Hand halten, damit ich genäht werden konnte. Sofort als mein Mann das hörte stand er wieder an meiner Seite und hielt mir die Hand. Erst bekam ich vom Stationsarzt eine Spritze die schon höllig weh tat. Er meinte zur Betäubung. Dann fing er sofort an zu nähen und ich merkte wieder jeden einstich. Außerdem hatte er einen so langen Faden, er hätte mir den kompletten Bauch zunähen können und ich merkte immer wie der den ganzen Faden durch meine Haut gezogen hat. Da wurde ich ungeduldig und muß ihn wohl etwas ruppig angegangen sein. Das hat mir mein Mann später erzählt. Auch dass ich ihn wohl sehr böse angeschaut habe. Er meinte wenn Blicke töten könnten hätten die keinen Stationsarzt mehr gehabt.

Dann wurde ich von der Hebi noch gewaschen und angezogen. Jetzt wurden wir ins Kuschelzimmer gebracht und hatten dort so 2 Stunden unsere Ruhe. Mein Mann hatte die Kleine auf dem Arm und war überglücklich. Ich war einfach nur am Ende. Nach 2 Stunden kam die Hebi und meinte ich müßte jetzt zur Toilette. Die Säuglingsschwester nahm das Baby mit und mein Mann wartete vor der Tür. Doch als ich auf der Toilette saß, sagt mein Kreislauf ab und ich kippte um und war Bewustlos. Als ich wieder zu mir kam, stand die Hebi und die Säuglingsschwester über mir. Sie versuchten mich aufzurichten, doch ich sagte gleich wieder weg. Dann haben sie 2 Pfleger gerufen, die mich dann ins Bett gehievt haben. Dabei habe ich sehr viel Blut verloren, so sah das Bad dann auch aus. Dann kam ich aufs Zimmer.

Das war meine Geburt.

Ich möchte hiermit keinem Angst machen. Ich war wohl eine Ausnahme. Die Putzfrau am nächsten Tag fragte wann ich denn mein Kind bekommen hätte. Ich sagte gestern so kurz nach 9.00. Da meinte sie, ach sie waren dass. Also es macht nicht jeder so was schlimmes durch wie ich. Meine Zimmernachbarin die 2 Tage nach mir Entbunden hat, hatte dank der PDA eine Bilderbuchgeburt. Die kam nach 2 Stunden mit dem Essen auf dem Schoß ins Zimmer und war top fit.

So, jetzt habe ich genug geschrieben. Es fällt mir auch nach fast 4 Monaten noch nicht leicht davon zu berichten. Ich hoffe ich habe Euch jetzt nicht zugetextet.

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hier noch ein Bild:

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Und ein paar aktuelle Bilder:







    Das Datum auf den Bilder ist falsch, die Kamera spinnt manchmal. Teilweise sind die Bilder ganz frisch von gestern.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Süße Maus!

    Es tut mir leid, daß die Schwangerschaft und die Geburt für Dich so schlimm waren, ich kann mir gut vorstellen, daß es schwierig ist darüber zu reden. Ich :troest: dich einfach mal.
  • Caro2310Caro2310

    20,547

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na auch vier Monate nach der geburt kann man ja noch gratulieren :igual:
    Da hast du ja ganz schön was mitgemacht, bevor du dein Baby im Arm halten konntest :troest:
    Vieleicht hat dir ja das Aufschreiben etwas geholfen die Geburt zu verarbeiten. Auf jeden Fall hast eine ganz süße Maus. :grin:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke. Ja es hilft wirlich sich das mal von der Seele zu schreiben. Aber immer wenn die Süße einen anlacht, weiß man wofür man es durchgemacht hat.
  • lulumölulumö

    185

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh man, da fängt man ja beim Lesen schon selber fast an zu schwitzen und kneift die Beine zusammen.
    Schade, dass die Hebamme, die letztendlich bei der Geburt dabei war, anscheinend nicht die einfühlsamste war. Und das du diese Geburt noch nicht so ganz verarbeitet hast, kann ich gut verstehen!
    Aber du hast als Entschädigung für eine schwere SS und eine nicht gerade traumhafte Geburt eine wunderschöne Tochter zur Welt gebracht. Sie ist wirklich süß! Meinen herzlichen Glückwunsch auch nach vier Monaten!!!! Alles Liebe für eure kleine Familie!
  • Trixy11Trixy11

    182

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Herzlichen Glückwunsch!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    @Die Hebi schrie mich an, dass man hier nicht so schreit.

    Tut mir leid, aber ich musste gerade furchtbar lachen. Ich bin total geschockt und habe wirklich Wut beim Lesen deines Geburtsberichtes empfunden. Ehrlich gesagt, mir stehen noch immer die Tränen in den Augen. So etwas habe ich noch nicht gelesen. Du bist die erste Frau, von der ich höre, dass sie den Schnitt gespürt habe und auch das Nähen. Deine Hebammen sind, wenn du mich fragst, die reinste Zumutung gewesen

    @hier wird nicht geweint

    Bitte WAS? :flaming01: Ich kann es überhaupt nicht fassen. Du musst entsetzliches mitgemacht haben und ich hoffe für dich, dein Baby wird dich für alles entschädigen. Es ist ja auch ausgesprochen süß :hmmmm: .

    Viele Grüße, Trixy
  • MupfelMupfel

    917

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Dieser Bericht nimmt einen richtig mit. Da schämt man sich fast, wenn man eine leichte Geburt hatte.
    Ich hoffe, du kannst das Erlebnis irgendwann verarbeiten. :troest:
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