Schwangerschaftscholestase

tablamutablamu

86

bearbeitet 16. 07. 2008, 14:36 in Schwangerschaft
Hallo zusammen,
seit einer Woche habe ich (heute 39+0) einen ganz schrecklichen Juckreiz am ganzen Körper, vor allem an Fußsohlen und Händen, aber auch an Beinen, Rücken... eigentlich überall. Die Nächte sind teilweise der Horror, könnte mich totkratzen.... Mein Frauenarzt hat Laborwerte abgenommen und aufgrund der erhöhten Leberwerte, vor allem aber wegen der erhöhten Gallensäure (Wert war bei 30, sollte normalerweise 10 nicht übersteigen) eine Schwangerschaftscholestase diagnostiziert. Im Krankenhaus, wo ich daraufhin angerufen habe, wurde mir von einer Ärztin dazu geraten, engmaschig die Werte kontrollieren zu lassen und natürlich Doppler, CTG etc aller zwei Tage machen zu lassen, wogegen der Oberarzt eher dafür war, gleich einleiten zu lassen. Letzteres wollte ich eigentlich vermeiden, zumal ich beim ersten Kind einen Kaiserschnitt hatte, und man da mit dem Einleiten eh vorsichtig sein sollte. Ich wollte es eigentlich diesmal auf natürlichem Weg versuchen.
Bezüglich der Schwangerschaftscholestase sind sich alle drei Ärzte nicht einig, ob es ein Risiko fürs Kind gibt oder nicht. Wenn ich es wegen des Juckreizes nicht mehr aushielte, wolle man das Kind so schnell wie möglich holen, ansonsten könne man auch abwarten, wie gesagt bei engmaschigen Kontrollen.
Ich habe seit gestern auch ein Medikament (Urso 250) bekommen, das die Gallensäuren senken soll und somit auch den Juckreiz reduzieren soll. Bis jetzt hat sich da leider noch nichts gebessert....
Meine Frage ist nun, hat jemand Erfahrung mit der Schwangerschaftscholestase ? Kann es wirklich sein, dass eine Gefahr fürs Baby besteht ? Vielleicht kann mir eine der Fachfrauen hier im Forum weiterhelfen !
Tausend Dank !

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schwangerschaftscholestase tritt in der Regel erst während der letzten 3 Schwangerschaftsmonate auf.

    Da einzige mir bekannte "Risiko" ist, dass das Baby früher kommt. Nun wäre bei Dir eine Frühgeburt ja schon ausgeschlossen.
    Für Dich besteht noch ein geringfügig erhöhter Risiko einer etwas verstärkten Blutung bei der Geburt.
    Hast Du denn evtl. auch einen erhöhten Blutdruck?

    So ganz kann ich diese Verunsicherung der Ärzten sonst nicht nachvollziehen. Natürlich gibt es immer unterschiedliche Sichtweisen, Zahlen und Wahrscheinlichkeiten.
    Wichtig ist zunächst, dass Du behandelt wirst. Andere Komplikationen die man sie vermutet, gelten für unerkannte Cholestasen.
    So etwas kommt selten vor, ich meine bei ca. einer von 1000 Schwangeren.
  • tablamutablamu

    86

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke Marlies, für die wieder mal prompte Antwort. Das beruhigt mich wieder ein bisschen. Meine Nachsorgehebamme hat auch gesagt, dass es halt sehr unangenehm für die Mutter wäre, aber dem Kind nicht schaden würde. Ich hoffe mal, dass diese Ursodeoxycholsäure schnell anschlägt....
    Mein Blutdruck war während der ganzen Schwangeschaft immer normal. Sollte es doch wieder zu einem Kaiserschnitt kommen (beim ersten Kind Geburtstillstand in der Eröffnungsphase, Muttermund ging nicht auf), wäre das dann ein Problem mit diesem erhöhtem Blutungsrisiko ?
    Danke !
  • tablamutablamu

    86

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    P.S. Hatte mich übrigens vertan, bin heute 38+0, also 39. Woche. ET ist heute in zwei Wochen !
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Darauf sollte ein Krankenhaus eigentlich vorbereitet sein. Du kannst es ja mal ansprechen im Fall der Fälle.
  • tablamutablamu

    86

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wollte mal berichten, wie es bei mir weiterging, falls mal eine andere Forumsnutzerin von einer Schwangerschaftscholestase betroffen ist und über die Suche diesen Thread findet. Leider findet man nicht wirklich viel im Internet und auch die Frauenärzte wissen oft nicht Bescheid, das hat meiner so umunwunden zugegeben.
    Eine Schwangerschaftscholestase macht sich durch Jucken am ganzen Körper, am Anfang an Fußsohlen und Handflächen bemerkbar und tritt, wie Marlies schon sagte, in den letzten 3 Monaten auf.
    Es handelt sich um einen Gallenstau, eine Erhöhung der Gallensäuren im Blut, die sich unter der Haut ablagern und eben diesen Juckreiz verursachen.
    Das einzige Merkmal, eine Schwangerschaftscholestase nachzuweisen, ist eine Laboruntersuchung des Gallensäurewertes im Serum. Dieser sollte 10 nicht überschreiten, bei mehr als 50 sollte über eine Einleitung ab der 38. Woche nachgedacht werden (laut meinem FA). Bei mir war der Wert 30 und das Jucken war echt kaum auszuhalten. Es gibt ein Medikament dagegen: Ursodeoxycholsäure (UDC), z.B. Urso 250 Heumann oder UDC Hexal. Leider dauert es etwas, bis es wirkt (bei mir 5 Tage) aber dann hört das Jucken tatsächlich fast gänzlich auf ! Mittlerweile ist mein Gallensäurewert wieder bei 10 und ich bin ET+5 :grin:
    Bei einer Schwangerschaftscholestase sollte das Baby engmaschiger überwacht werden, weil anscheinend nicht wirklich bekannt ist, ob und welche Auswirkungen die Geschichte auf das Baby hat.
    Wenn man googelt findet man allerlei Horrorgeschichten über Früh- und Totgeburten.....

    Ich schreibe dies hier auf, weil ich mich anfangs sehr allein gelassen gefühlt hab und keiner das Jucken ernst genommen hat. Also, falls es gegen Ende der Schwangeschaft unerträglich juckt: Gallensäurewert überprüfen lassen !

    Liebe Grüße an alle !
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