Ich weiß nicht, ob das hierher gehört oder ins Stillforum.
Das Baby einer Bekannten (etwa 12 Wochen alt) wird ausschließlich gestillt und soll laut Arzt Sodbrennen haben. Nur mal interessehalber. Woher weiß ein Arzt das? Wie macht sich das bemerkbar? ich habe das bislang immer nur im Zusammenhang mit Kindern gehört, die viel Spucken (Reflux) und sich das für die anfühlt wie starkes Sodbrennen. Welche Symptome braucht der Arzt da um so eine Diagnose zu stellen? Ich meine, ein Kind kann das doch nicht beschreiben, man sieht und hört es nicht.
ich wüsste jetzt nicht, dass das Kind viel schreit oder so. Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, war sie ganz ruhig, hatte teilweise auch tags 7 stündige (!) Trinkabstände, war ganz friedlich.
Sie wollte jetzt wissen, was man dagegen macht, aber ich frage mich in aller erster Linie, woher WEISS man überhaupt, dass ein Kind Sodbrennen hat?
Kommentare
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Also sie spuckt nicht oder so, aber sie quengelt recht stark beim Trinken. ICH schließe das eher auf die Stillhütchen, ohne die sie nicht stillen kann (obwohl ich finde, dass sie gute Brustwarzen hat, Schlupfwarzen habe ich anders in Erinnerung). ich habe ihr jetzt meine alten Brustwarzenformer mal zurechtgelegt und hoffe, dass es damit besser wird. Denn die Kleine trinkt bis zu einer Stunde und ICH denke, dass die einfach tierisch gefrustet ist, weil sie das vielleicht anstrengt. Könnte ich da richtig liegen?
Der arzt hat ihr jetzt wohl Johannesbrotkernmehl verschrieben?! Ich glaube nicht, dass das SO toll ist... er meinte, damit die Milch unten bleibt, aber sie sagte, dass sie ja gar nicht spuckt. Also irgendwie weiß ich auch nicht. Jetzt pumpt sie auch schon ab und dich denke, das könnte der Anfang vom Ende sein... hoffentlich gibt sie nicht auf.
Wie beurteilt ihr denn das? könnte das Verhalten der Kleinen (Schreien an der Brust) nicht eher von Hütchen kommen?
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Ein Reflux muss nicht zwangsläufig zum Spucken führen. Es reicht, wenn die Nahrung halt etwas in die Speiseröhre zurückläuft, die muss nicht bis hoch kommen. Aber das kann man ganz sicher nicht von außen per Blickdiagnose feststellen.
Das Andicken der Nahrung halte ich für nicht sinnvoll. Nicht nur, dass Johannesbrotkernmehl in einem kleinen Baby eigentlich nichts verloren hat, auch muss man sich natürlich vorstellen, dass es dann ggf. auch hinten wieder angedickt rauskommt und damit eine Verstopfung usw. riskiert werden kann.
Ich sage mal so: Selbst uns - und Nadine hat durchaus 50x/Tag gespuckt!- ist vom Andicken der Nahrung bzw. sogar von AR-Nahrung durch die Kinder-Gastroenterologen abgeraten worden....
Und ansonsten gebe ich Dir vollkommen recht - es gibt andere Gründe, warum das Kind beim Trinken schreien oder sich unwohl fühlen kann. Deine Idee mit den Stillhütchen finde ich gar nicht so abwegig.
Hat Deine Bekannte es denn mal ohne versucht?
Und wie verhält sich die Kleine jetzt, wenn sie die MuMi per Flasche bekommt?
Und zu guter letzt: Wie lange geht das denn schon so?
12-Wochen-Schub?
Bzw. hat Deine Freundin vielleicht einen starken MSR oder einen schwachen? Hat sie schon verschiedene Stillpositionen und "Umgebungsfaktoren" (laufen, abgedunkelt, vorsingen, wiegen des Kidnes beim Stillen usw.) ausprobiert?
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MSR war auch eine meiner Fragen. Sie wusste gar nicht was das ist und als ich versucht habe es ihr zu beschreiben, meinte sie, das hätte sie nicht. (gut, kann ja bei jedem anders ausgeprägt sein)
Also sie stillt noch voll. Mom. pumpt sie aber auch mal ab und füttert ihr dann das abgepumpte, weil ihr eine Stunde zu lang ist (kann ich irgendwie verstehen). Ich hab ihr jetzt die Brustwarzenformer per Post geschickt, weil wir uns die Woche nicht mehr sehen und hoffe, dass sie ihr so helfen wir mir. Ich habe auch immer wieder betont, wie wichtig ich es finde, von den Hütchen weg zu kommen. Ich hab ihr geraten, sich min. mal 2 tage NICHTS vorzunehmen, sich mit der Kleinen ins Bett zu legen, viel zu trinken und zu essen und stillen, stillen, stillen. ich hab ihr gesagt, dass die Kleine jetzt zu Beginn durchaus mal sehr verwirrt sein kann, OHNE Hütchen zu trinken, wenn aber der MSR einsetzt, dann kann es sein, dass sie sehr schnell Gefallen daran findet und ganz normal trinkt. Ich sagte ihr, dass dies aber eben etwas Zeit braucht, sie war jetzt die Hütchen gewöhnt und wird erst mal irritiert sein, vielleicht auch weinen. Deswegen mein Rat mit dem Bett, dass sie eben ruhig bleibt und sich wirklich nur aufs Stillen konzentriert. Ich sagte ihr, dass es sein kann, dass sie vielleicht nur kurz trinkt, aber dafür alle Stunde, sie sich aber dadurch nicht aus der Ruhe bringen lassen soll, das sei nur vorrübergehend.
Meine einzige Sorge ist: Milch hat sie genug. Riskiert sie dadurch evtl. einen Milchstau?
Achso, ich hab ihr geraten, vor dem Stillen schön zu wärmen, die brust etwas zu masieren, ihr Kind intensiv anschaut etc. um vielleicht den MSR zu "beschleunigen".
Wegen dem Johannesbrotkernmehl noch: sie soll es mit Wasser andicken und nach dem Stillen geben. Also ich weiß nicht. Nur aus einer Vermutung des Arztes raus (der vom Stillen keine Ahnung hat) würde ich persönlich sowas einfach nicht machen. Leider ist sie auch vor Kurzem hierher gezogen und hat hier keine vernünftige Hebamme gefunden :confuded:
Ich hab ihr jetzt die AFS, LLL als Ansprechpartner genannt und natürlich auch das Forum angeboten.
Ich hoffe, ich hab alles richtig gemacht und ihr keinen Kram erzählt :oops:
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Vom Gefühl her würd ich ja sagen, dass in einem so kleinen Baby außer Milch und evtl mal Fencheltee kein anderes Nahrungsmittel was zu suchen hat... Aber das is nur mein Gefühl.
Zu den Hütchen kann ich nur sagen, dass Lea auch manchmal quengelt, jetzt ohne Hütchen.. Das ist ja auch anstrengender. Vllt lässt sie sie erst mit Hütchen ansaugen, bis die Warze "draußen" ist und nimmt das Hütchen weg... Dann sollte ja der MSR schon eongesetzt haben, die Warze müsste gut zu packen sein und es ist am anfang eine gute Übergangslösung...
Hoffe, dass war verständlich ;-)
Liebe Grüße
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Ich denke, das sind eigentlich 2 Themen. Einmal "Hat das Kind Sodbrennen oder nicht" (was sich aus der Ferne einfach nicht beurteilen lässt) und "Wie kann man die Stillbeziehung verbessern." (und da hast Du ihr ja schon gute Tips gegeben).
Also wir haben dieses Johanniskernmehl angewendet und es hat eine deutliche Besserung gebracht. Sobald wir es weggelassen haben, ist auch der Reflux wieder stärker geworden. Allerdings ist uns im Krankenhaus auch geraten worden, Johann jeweils nach dem Essen eine ganze Zeitlang herumzutragen (hatte ihn eh meistens im Marsupi - von daher kein Problem), damit sich die Milch setzen kann. Vielleicht sollte sie sich einfach noch eine zweite Meinung einholen? Ich denke einfach, dass es Deine Freundin vielleicht auch etwas durcheinander bringt, wenn der Arzt das Eine sagt und Du das Andere. Ich wüsste in diesem Fall dann einfach nicht mehr, auf wen ich jetzt hören soll.
Stillhütchen ist wirklich ein Quark. Hab ich anfangs auch benutzt und das ist ja einfach super-unpraktisch, wenn man da immer so rumnesteln muss, während das Kind vor Hunger schreit.
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Das Problem bzw. Symptom scheint das Trinkverhalten zu sein. Der Arzt schließt daraus auf Sodbrennen. Was er aber m.M.n. nur aufgrund dessen und v.a. ohne "hineinzuschauen" nicht sagen kann.
Also kann man ja auch andere Ursachen für das Trinkverhalten suchen und da kommt man doch ziemlich schnell auf's Stillen; damit gibt es gerade in der Anfangszeit oft Probleme.
Sicher ist es etwas verwirrend, wenn amn von unterschiedlicher Seite unterschiedliche Sachen hört; so wie mikasmama screibt, gehe ich aber jetzt mal davon aus, dass die Mutter der Diagnose des Arztes auch eher skeptisch gegenübersteht (oder?).
Ich finde auch die 7-stündigen Trinkabstände z.B. nicht unbedingt üblich für Sodbrennen/Speiseröhrenschmerzen oder Reflux. Die Kinder sind doch eher bestrebt, den Angriff ducrh die Säure und die damit verbundenen Schmerzen zu bekämpfen - und trinken dann eher sehr häufig und sehr kurz
Sicher ist es müßig zu spekulieren...
Aber, mikasmama - wie trinkt die Kleine aus der Flasche? Gibt's da auch Geschrei (oder ahbe ich das jetzt überlesen)? Je nachdem könnte man da ja Rückschlüsse ziehen, ob es sich ums Trinken selbst handelt oder eben nur um die Art und Weise des Trinkens (Brust/Stillhütchen vs. Flasche). WObei das anfänglich u.u. auch schwer zu differenzieren ist.
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Ich finde aber überhaupt die Diagnose "Sodbrennen" bei einem so kleinen Kind, dass voll gestillt wird erstaunlich.
Nun ja, es mag "atypische" Refluxkinder geben, sie sind aber bestimmt die große Ausnahme. Auch in Anbetracht dessen, was die z.B. bei der Studie an der wir teilgenommen haben für Fragen hinsichtlich Betreuung, Symptomatik etc. hatten.
Und zudem glaube ich, dass "Reflux" so eine leichet "Modediagnose" ist, gerne mal gestellt wird. Und das zudem die "normalen Speikinder" auch als Refluxkinder gelten oder so bezeichnet werden. Was natürlich keinesfalls sein sollte.
Aber da sist müßig - und hier geht es ja um "Sodbrennen", nicht um Reflux (wobei ich mir Sodbrennen in dem Alter nicht wirklich anders erklären kann, aber ich bin ja auch kein Mediziner... ;-) :roll: )
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