Was erwartet uns in der Kindersprechstunde?

bearbeitet 28. 07. 2008, 18:42 in Kinderwunsch
Hallo zusammen,
mein Mann und ich haben nun 3 Jahre lang entspannt versucht schwanger zu werden. Nun denken wir, dass wir doch Hilfe in Anspruch nehmen wollen. Erste Untersuchungen beim Frauenarzt bzw. Urologen ergaben bei mir nichts auffälliges, bei meinem Mann Probleme mit den Spermien. Nun möchten wir aber die weiteren Untersuchungen lieber in einer spezialisierten Kinderwunschsprechstunde angehen.

Und hierzu suche ich nun etwas Infromationen/Erfahrungsaustausch und würde mich freuen, wenn der ein oder andere Lust und Zeit hätte zu antworten!

Mich interessiert z.B. was in der Regel alles untersucht wird bei Mann und Frau. Wie lange es dann etwa dauert, bis dann mit "irgendetwas" angefangen wird. Muss man oft häufig zu Terminen (z.B. wöchentlich)? Gibt es bestimmte Standartabläufe: also erstmal Eisprung kontrollieren und Sex auf Termin. Oder fängt man gleich mit Hormonen an?
Wenn es sich bestätigen würde, dass man bei mir keinen Grund findet - bekäme ich dann trotzdem Hormone? Habt ihr Erfahrungen mit Hormongabe und deren Auswirkungen bei Männern?
...

Ihr seht: wir sind noch sehr uninformiert und stehen ganz am Anfang! Daher ist auch noch sehr unklar in welche Richtung es gehen wird. Das macht es mir auch etwas schwer mich einzulesen, denn ich denke, dass z.B. eine künstliche Befruchtung noch nicht im Raum steht, oder?

Ich würde mich daher wirklich freuen, wenn mir Leute zurückschreiben. Gerne auch mit Hinweisen, wo es in unserer Situation Sinn macht mit dem Einlesen anzufangen.

Da wir in Südbaden wohnen überlegen wir uns zur Kindersprechstunde nach Basel zu gehen. Hat jemand Erfahrung mit Basel oder Freiburg? Ich stelle gerade fest, dass das mit den Kosten in der Schweiz dann auch nicht ganz unkompliziert ist.
Und ab wann muss man sich eigentlich bei einer Behandlung in Deutschland finanziell beteiligen?

Ganz herzlichen Dank schon jetzt - ich freue mich auf eure Antworten!!
Sandra

Kommentare

  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    allo

    Ich versuch es mal deine viiielen Fragen zu beantworten.

    Also als erstes in Freiburg gibt es an der Uniklinik eine hevorragende Kinderwunschabteilung (habe dort schon gearbeitet..).

    Zu den Kosten: Wenn man Verheiratet ist beteiligt sich in Deutschland die gesetzliche KK zu 50% an den Behandlungen für maximal 3 Versuche. Dabei hat man 3 Inseminationen die zur Hälfte bezahlt werden und 3 "künstliche Befruchtungen.

    So jetzt dazu was euch dort erwartet:

    Also am besten wäre es wenn ihr in die KIWU Praxis soviele Vorbefunde wie möglich mitbringen könnt damit man nicht bei 0 anfängt. Heißt bei dir alles was der FA untersucht und rausgefunden hat und bei deinem Mann alles vom Urologen.

    Bei einem ersten Termin in der KIWU Praxis werden dann diese Ergebnisse mit euch durchgegangen und man schaut ob man damit schon "arbeiten" kann oder noch irgendwas abgeklärt werden kann.

    Je nachdem was bei den Befunden rauskommt und was ihr auch wollt ( der Kostenpunkt spielt da sicher auch eine Rolle) wird man euch verschiedene Möglichkeiten aufzeigen und mit euch besprechen ob ihr das versuchen wollt.


    Ob du Hormone brauchst oder nicht wieviele Termine ihr braucht ect das hängt alles davon ab was geplant ist.

    So jetzt darfst du wieder fragen. ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Anja,
    ganz herzlichen Dank für deine Antwort!

    Das ist ja lustig, dass du selbst in Freiburg gearbeitet hast!

    Vielleicht bin ich etwas verunsichert, weil mir 2 "entferntere Bekannte" empfohlen haben, lieber nach Basel zu gehen. Die Chancen, dass es dort klappt seien "höher". Wenn du im Bereich Kinderwunsch arbeitest/gearbeitet hast, kannst du mir vielleicht sagen:
    Werden in der Schweiz andere/zusätzliche medizinische Verfahren angewendet als in Deutschland?

    Gibt es südlich von Freiburg sonst noch andere spezialisierte Ansprechpartner?

    Bezogen auf die Kostenerstattung nehme ich an, dass nach den 6 Versuchen "Schluss" ist, und man danach alles selbst zahlen muss, oder?

    Was kostet denn eine Insemination bzw. eine künstliche Befruchtung?

    Und ist das so der "Anfang", oder werden vorher noch andere Dinge ausprobiert?

    Ich habe gerade gelesen, dass zur Insemination auch Hormone gegeben werden: Bekommen beide Partner Hormone? Wie lange nimmt man diese ein, bis man einen ersten Versuch startet? Wie muss ich mir Nebenwirkungen vorstellen?

    Ich bin sehr verunsichert, wie wir weitermachen sollen. Wenn also noch jemand antworten mag und mir von seinen Erfahrungen berichten möchte: ich würde mich sehr darüber freuen!

    Herzlichen Dank und liebe Grüße
    Sandra
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo

    Also fangen wir mit deinen Fragen vorne an.
    Behandlungen im Ausland werden oft empfohlen weil die Gesetzeslage dort Verfahren zuläßt die in Deutschland nicht erlaubt sind.

    Das sind zum einen die Eizellenspende und dsa einfrieren von 5 Tage "alten" befruchteten Eizellen. In Deutschland dürfen Eizellen nur im Vorkernstadium eingefrohren werden.

    Ob diese Verfahren allerdings in der Schweiz erlaubt sind weiß ich nicht. Eins ist sicher im Ausland werden keine Kosten von den deutschen KK übernommen.

    Ob es südlich von Freiburg noch gute KIWU Praxen gibt kann ich dir leider nicht sagen. Aber Freiburg hat einen hervorragenden Ruf. Du kannst ja mal deinen FA fragen ob er nochjemanden weiß.


    In einer Kinderwunschsprechstunde wird man mit euch und den Ergebnissen der Voruntersuchungen ein Gespräch führen und euch erklären welche Methoden bei euch sinnvoll sind. Je nach Ursache variiert das stark.

    Für eine Insemination z.B braucht es ein Spermiogramm mit einigermaßen fitten Spermien..sonst bringt das nix ect.
    Aber das wird man mit euch besprechen.

    Die Insemination ist neben Geschlechtsverkehr nach Plan die "unterste" Stufe der Kinderwunschbehandlung.

    Ob dazu eine hormonelle Stimulation nötig ist hängt auch wieder von persönlichen "Krankheitsbild" ab. Es gibt auch Inseminationen im Spontanzyklus also ohne Hormongabe.


    Wenn Hormone eingesetzt werden müssen..dann immer nur bei der Frau ( Außer beim Mann gibt es ein Hormonelles Problem..das würde man aber an einem Blutbild sehen).

    Bei einer IVF und IXCI sind dann auf jeden Fall Hormone nötig. Wieviele ect auch das ist individuell verschieden. Das betrifft auch die Nebenwirkungen. Die gehen von nicht vorhanden bis etwas so wie bei einer Pille.


    Aber all das wird mit euch im ersten Gespräch besprochen.


    Und davon hängen auch die Kosten ab.

    Eine Insemination kommt mit Medikamenten auf ca 200-500 Euro.

    Bei IVF und IXCI legt ihr dann trotz KK noch ca 1500-2500 Euro auf den Tisch. Hängt auch immer von den Medikamenten ect zusammen.

    An eurer Stelle würde ich sagen macht euch mal eine Termin zur Kinderwunschsprechstunde und hört euch an was man euch dort erzählt. Dann könnt ihr immer noch entscheiden was ihr macht.

    lg
    Anja
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