Hallo, ich komme gerade von der Rückbildungsgymnastik und brauche mal Eure Meinung: Wir haben darüber gesprochen, wie oft die Kinder gestillt werden, und ich sagte, dass ich nach Bedarf stille. Das kann im Schub (wie im Moment --> 12 Wochen :???: ) oder bei Schnupfen etc. schon mal jede Stunde sein, oder?
Es ging bei 3 (drei!) Damen ein Aufschrei durch die Menge: "Waaas?! Das machst Du seit drei Monaten mit? Ne, das hat meiner auch versucht, und da hab ich angefangen zuzufüttern, ich bin doch keine Milchkuh!! Da würde ich nen Koller kriegen!"
Zum Glück war meine Super-Hebamme greifbar, aber ich kam mir trotzdem vor wie ein Alien. Es kam mir nämlich so vor, als sei ich plötzlich in deren Augen keine unabhängige moderne Frau mehr, sondern nur noch eine Milchkuh, die daran auch noch selber Schuld ist.
Kennt Ihr sowas? Was sagt Ihr dazu?
Kommentare
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dann... du bist keine Milchkuh sondern höchstens eine Milchmami und ich kann nicht erkennen was daran schlecht sein soll.
Auch wenn ich selber nicht lange gestillt habe...
Ich glaube, das ist bei den anderen Mamis auch ein bissel der Neid, weil sie das nicht durchgehalten haben ;-) - das ist ja auch ok, aber deswegen müssen sie ja nicht gleich auf dir rumhacken...
:roll:
Lass Dich nicht verunsichern, so wie du das machst ist das für Niklas schon das Beste!
Liebe Grüße
Mandy
3,117
3,009
ich bin auch so eine milchkuh ;-) und das ist es ja nicht alleine. du bist ernährer und mama gleichzeitig, ohne daß irgendein nahrungsmittel in diese einheit eingreifen muß. ist das nicht faszinierend?
ich höre mir von meinen eltern, wenn auch jedesmal abgeschwächter, auch immer an, ich würde mich von meinem kind abhängig machen. ist quatsch. es ist aber manchmal auch nicht leicht, immer nähe zuzulassen. und manchmal bin ich auch ein bißchen wütend - aber die brust habe nun mal nur ich und deshalb muß ich ran ).
schick dir mal viel kraft.
liebe grüße - anja
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Mein lieber Freund und Kindsvater war gestern bei seiner Mutter und fragte mich dann gleich, was wir denn tun sollten, wenn nun der Hunger meiner Tochter (4 Monate) langsam größer und die Milch weniger würde.
Ich frage "Warum sollte das passieren?" und er erinnerte mich an ein Ereignis ein paar Nächte zuvor, wo die Kleine noch trinken wollte, die Brust aber leer war.
Ich erklärte also (wieder), daß ich kein Supermarkt wäre und Angebot und Nachfrage sich erst einpendeln müßten... :roll:
Wenn ich's mir recht überlege, sollte man mit niemandem über's Stillen sprechen... :mad:
Eugenie
6,272
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass sich Flaschenmuttis immer für alles und jedes rechtfertigen müssen, egal ob man sie frägt, oder nicht. Stillende verbindet eine Grundeinstellung und die können selbstbewusst schweigen.
3,009
ich brauch mich ja auch nicht zu verteidigen. was soll ich bei so unbelehrbaren kritikern meine argumente bringen? das ist für die katz.
330
Und wenn ich mal nicht zur Verfügung stehe gibts immer noch Tiefkühlkost
Und auf die Frage ob sie schon durchschläft sag ich immer, dass ich das nicht weiß. Ich weiß ich es ja wirklich nicht, weil ich oft gar nicht mehr mitbekomme, wenn ich ihr nachts die Brust gebe. Das soll mir doch mal ne Flaschenmama nachmachen :razz:
Bitte jetzt nichts falsch verstehen, ich habe nichts gegen Mütter die ihren Kindern die Flasche geben, nur gegen die, die einem einreden wollen, das es so viel einfacher wäre und besser für sie und das Kind und alle.
338
Dieses Alien-Gefühl haben glaub ich alle mal ... das gehört wohl irgendwie dazu . Mit den Frauen (und Kindern) aus der Rückbildung haben wir uns auch nach dem Kurs noch weiter regelmäßig getroffen, und ich hab laufend dumme Kommentare geerntet. Zwar haben in unserer Gruppe viele 6 Monate voll gestillt, aber dann ging der große Abstillwahn gleich richtig los.
Interessanterweise ist Wiebke mit 18 Monaten nicht nur (und schon lange) die Einzige aus der Gruppe, die noch nach Bedarf stillen darf (und das auch gerne tut :cool: ), ich bin auch die Einzige aus der Gruppe, die gesagt hat, ich fühl mich ehrlich nur zuhause nicht wohl und jetzt wieder vollzeit arbeitet (und nebenbei ein bischen Karriere macht :shock: ). Und siehe da, es klappt ganz prima.
Was ist modern und unabhängig daran, sich das Leben mit Kind unnötig kompliziert zu machen, wenn es eigentlich viel einfacher und unproblematischer geht wenn man die Dinge einfach so nimmt wie sie kommen? :cool:
742
Da können wir (ich arbeite ja auch Vollzeit) ja demnächst sagen:
"Tut mir leid, ich arbeite, da ist es mir zu stressig, abzustillen!"
Eugenie
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Gruß
Anja
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:cool: Den Spruch hab ich tatsächlich schon das eine oder andere Mal genutzt. Wenn ich Wiebke morgens wecke, dann stillen wir erst mal in Ruhe, und das "richtige" Frühstück ißt sie dann bei der Tagesmutter. So fängt der Tag für sie ganz behutsam an, und ich muß nicht noch eine extra halbe Stunde fürs Frühstück einplanen (Wiebke will immer selbst essen, und da das mit dem Löffel noch nicht so gut klappt muß immer einer von uns mithelfen und kommt so selbst nicht zum Essen).
Soweit ich es verstanden habe geht es darum, daß die zusätzlichen Kohlehydrate die unreife Verdauung teilweise so stark belasten, daß die Kinder eben länger als "normal" schlafen um das alles zu verdauen. Viele Mütter geben wohl ihren Kindern schon früh Folgemilch oder sogar Brei am Abend "weil die Kinder dann besser schlafen" :???: .
Wenn Du solche Kohlehydratbomben außen vor läßt hängt es wohl wirklich nur vom Kind, nicht von der Ernährung ab, wie es schläft. Wiebke hat (vollgestillt) mit 2 Tagen 6 Stunden, mit 10 Tagen 8 Stunden und mit knapp 5 Monaten auch 12-13 Stunden am Stück geschlafen. Ändern tut sich das auch heute (sie wird in knapp zwei Wochen 18 Monate alt) von jetzt auf hier, in den letzten vier Wochen zum Beispiel hatten wir alles von einer Woche Durchschlafen (von 8 bis 7) bis zu 2-3 Stunden max über mehrere Tage.
Ein anderer Punkt ist wohl auch noch, daß viele Babys, die häufig wach sind, auch bei den Eltern im Bett schlafen und die Eltern deshalb auch schneller mitbekommen, wenn das Kind unruhig wird. Ich merk es bei mir selbst, Wiebke mag nicht in unserem Bett schlafen und schläft deshalb nebenan im Kinderzimmer, und so manches mal wacht nur einer von uns auf, oder wir sind so träge daß wir uns erst nach ein paar Sekunden aufraffen wenn sie schon wieder ruhig ist ... soll heißen, der Unterschied zwischen Durchschlafen und nicht Durchschlafen liegt auch im Auge des Betrachters, und da Stillkinder häufiger im elterlichen Bett schlafen (ist eben praktischer) merken die Eltern auch häufiger, daß sie aufwachen. Dafür stört es dann auch erheblich weniger, als wenn man erst mal raus muß ins Kinderzimmer.
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Ja, ja - meine Mutter erzählt dazu immer wieder gern die Geschichte von meinem Bruder, der mit 6 Wochen abends schon Brei bekommen hat... :roll:
Aber selbst der ist groß geworden! ;-)
Eugenie
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Wenn Du darunter verstehst,d ass das Kind sechs Stunden am Stück (oder mehr) schläft ohne zu trinken, dann ist es nicht zu vereinbaren, da die Milch nach 2 Stunden den Magen passiert hat und das Kind i.d.R. nach 4-5 Stunden spätestens Nachschub fordert. Es gibt zwar wohl Kinder, die länger mit leerem Magen schlafen, aber die sind wohl eher die Ausnahme.
Wenn Du unter durchschlafen verstehst, dass das Kind ausschließlich zum trinken wach wird (und nicht die Nacht zum Tag macht, weil's hellwach ist), dann können Kinder recht bald durchschlafen. Max schläft mit wenigen Ausnahmen seit bestimmt vier Wochen durch - er wird nachts dreimal wach, wird im Liegen gestillt und schläft darüber wieder ein. Für mich jeweils eine Unterbrechung von etwa 15 Minuten, die ich auch weiterdöse.
@ alle: Ich werde auch immer wieder groß angeguckt, wenn ich sage, dass ich nach bedarf stille (und bei uns ist das z.T. alle 45 Minuten). Wenn ich nicht da bin gibt's aufgetaute Milch, ansonsten ist es echt klasse, dass ich mein Kind in der Kindergruppe oder wenn wir zu Besuch sind nahezu immer beruhigen kann durch Brust und Nähe. Flaschenmütter sagen dann in der Gruppe immer "was soll ich denn machen - sie hat schon die Flasche bekommen und ich kann ihr ja nicht schon wieder etwas geben" - auf die Diskussion, dass man Pre auch nach Bedarf füttern könnte, hab ich mich aber noch nicht eingelassen - die Kinder schlafen ja alle schon durch (wen wundert's wenn ich hier über 1er oder 2er Nahrung lese und dann noch höre, dass die eine bereits Karotten püriert und dazugibt :shock: )
Nicht verrückt machen lassen!!!
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Anja, die Themen Stillen und Durchschlafen haben noch etwas gemeinsam: Es sind die Lieblingsthemen junger Super-Mütter, an denen sie sich gegenseitig messen müssen. Welches Kind hält es langer aus ohne zu trinken (--> ohne die Mutter zu stören) und welches Kind lässt die Eltern nachts am längsten schlafen?
Ich habe mind. 10 Wochen lang auch nachts mind. alle zwei Stunden gestillt, und meine einzige Antwort auf die entsetzten Kommentare war immer: "Der braucht das eben, ich bin sicher das pendelt sich noch ein." Und siehe da: Die Abstände werden größer, mein Gewissen ist rein und mein Kind rund und gesund. Ohne dass ich mich mit irgendjemandem messen musste.