Hallo!
Jetzt muss ich mich auch mal in dieses Forum hier einklinken ;-)
Letzte Woche war ich mit Sarah bei der U7 und der Arzt meinte, wir sollten ihre Sprachentwicklung auf jeden Fall im Auge behalten. Sie ist zwar noch nicht ganz 2 Jahre alt (erst am 7.10.), aber von 50 Wörtern und Zweiwortsätzen sind wir noch meilenweit entfernt :sad: (Wobei sie letzte Woche einmal "Ioio aus" gesagt hat; sie wollte, dass ich das Radio ausmache - war allerdings eine einmalige Angelegenheit...). Der Arzt meinte, wir sollten ihr vielleicht noch bis Dezember Zeit geben, dann müsste sie wirklich deutlich mehr sprechen und auch 2-Wort-Sätze bilden.
In diesem Zusammenhang würde mich nun interessieren, ob auch mit 2 Jahren Lautmalereien immer noch zu den Wörtern gezählt werden dürfen bzw. wie lange grundsätzlich die Lautmalereien als Wort zählen.
Wenn ich die diversen Lautmalereien mitzähle, kommen wir zur Zeit auf gut 30 Wörter, ohne Lautmalereien wäre es nur knapp über 20 (und davon besteht ein Großteil nur aus Doppelsilben wie z.B. "Ioio" für Radio oder "Nunu" für Nudeln); dazu kommen noch ca. 10 verschiedene Gesten für Essen, Trinken, tschüß usw.
Ist es denn realistisch, dass sie in einem Monat noch bis auf 50 Wörter aufholen kann? Ich kann mir das mit dieser Wortschatzexplosion irgendwie so gar nicht vorstellen ;-) V.a. weil sie mit ihrer Zeichensprache wirklich super durchkommt...manchmal habe ich den Eindruck, sie sieht überhaupt keinen Grund, sich mit dem Sprechen abzumühen weil sie auch so alles bekommt, was sie will :confuded:
(Das Verstehen ist übrigens gar kein Problem, sie versteht wirklich alles, was wir sagen und befolgt z.B. auch ganz leise gesprochende Anweisungen korrekt.).
Schon mal vielen Dank vorab für Antworten!
Kommentare
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Manchmal kombiniert sie ein Wort mit einer Geste. Sie sagt z.B. "Hui" (= Schaukel bzw. Rutsche) und deutet dann auf sich selber und auf die Personen, die mit zur Schaukel gehen sollen und anschließend zeigt sie mit dem Finger in Richtung der Terassen-Türe (da geht's raus zu den Spielgeräten). Manchmal sagt sie z.B. auch "Baby" und legt dann ihre Hand flach vor den Mund, damit will sie sagen, dass sie ihrer Babypuppe etwas zu Trinken geben will. Meinst Du so etwas?
Da kann ich mich auch gleich mit dranhängen - bei uns ist ein langgezogendes "Sch" die Schildkröte (die macht tatsächlich ein ähnliches Geräusch, wenn sie ihren Kopf in den Panzer zieht) und mit der Zunge schnalzen bedeutet Fisch (weil die Goldfische im Gartenteich auch so schnalzende Geräusche machen, wenn Sarah sie füttert) ;-)
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Was mir dabei gerade noch einfällt, Sarah hat x unterschiedliche Gesten, die jeweils für ein bestimmtes Lied stehen. Wenn ich das evtl. noch als Wort-Vorläufer mitrechne, stehen wir vielleicht wirklich gar nicht sooo schlecht da, wie ich befürchtet hab.
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Hmmm...so spontan fällt mir keine solche Gesten-Kombination ein. Aber ich werd die nächsten Tage mal drauf achten. Heute hat sie übrigens wieder "Ioio aus!" (also "Radio aus") gesagt
Bei meiner obigen Rechnung habe ich die Gesten auch nicht berücksichtigt, das passt dann schon. Ich habe eben nur die Hoffnung, dass wir bei einigen Gesten quasi kurz vor'm Durchbruch stehen und bald wirklich noch ein paar neue Wörter in unsere Liste aufnehmen können ;-)
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Sarah hat in den letzten Wochen wirklich ein paar neue Wörter dazugelernt, so dass wir inzwischen tatsächlich auf ca. 50 Wörter kommen. Sie kombiniert die Wörter mittlerweile auch häufig zu Zweiwortsätzen
So eine richtige Wortschatz-Explosion kann ich aber trotzdem noch nicht feststellen. Sie verwendet auch weiterhin noch sehr viele Lautmalereien und spricht auch nur wenige "richtige" Wörter; bei vielen Wörtern fehlen Silben bzw. sie verwendet komplett eigene Begriffe. Eine Maus ist z.B. immer eine "Mimmi", keine Ahnung, woher sie das hat ;-)
Sind wir jetzt trotzdem erst mal aus dem Schneider, weil sie auf die mit 2 Jahren "notwendigen" ca. 50 Wörter und Zweiwortsätze kommt oder sollten wir trotzdem weiterhin für Dezember/Januar mal eine weitere Abklärung ins Auge fassen, falls bis dahin nicht wirklich eine deutliche Wortschatz-Explosion stattfindet?
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Inzwischen ist Sarah 2 1/4 und plappert eigentlich fast den ganzen Tag, meistens Zweiwortsätze und manchmal auch Dreiwortsätze. Eine richtige Wortschatzexplosion konne ich zwar nicht erkennen, aber der Wortschatz erweitert sich trotzdem langsam aber sicher.
Allerdings ist mir aufgefallen, dass sie eigentlich überhaupt keine Verben verwendet - ist das normal??? Die Sätze sehen dann oft so aus: "Baby Popo ich" -> Ich will den Popo der Babypuppe selbst abwischen (sie liebt es im Moment, ihre Puppe zu wickeln ;-) )
Außerdem bevorzugt sie eindeutig kurze Wörter mit maximal 2 Silben; dabei lässt sie weiterhin oft auch einzelne Wortteile / Buchstaben weg und es sind eher wenig Wörter, die sie wirklich korrekt ausspricht.
Dummerweise zickt mein PC und ich kann meine Wortschatzliste nicht mehr aufrufen, das wäre ja vielleicht noch hilfreich. Aber vielleicht kannst Du mir ja trotzdem eine kurze Einschätzung geben. Danke schonmal!
Ach ja, ich hätte noch eine kurze allgemeine Frage: Wir sprechen hier allesamt breitestes fränkisch :oops: - ist so ein stark ausgeprägter Dialekt eigentlich problematisch bei der Sprachentwicklung? Ich frag mich das nur, weil wir ja z.B. beim Vorlesen oder Singen natürlich hochdeutsch sprechen und sich das ja oft komplett anders anhört...fast wie eine Fremdsprache ;-)
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Johann wächst ja auch schweizerdeutsch - hochdeutsch (übrigens in fränkischer Färbung, ich komme ursprünglich aus Bayreuth ;-)) auf und eigentlich hatte ich immer damit gerechnet, dass er langsamer in der Sprachentwicklung ist als seine Altersgenossen. Ist er nicht ;-) Er sagt einfach manche Dinge auf hochdeutsch, manche in Dialekt und bei manchen Wörtern kennt er auch beide Formen und wendet beide an. Ich glaube, die Kleinen haben da weniger Probleme als wir Grossen ;-)
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@franziska: Danke!!! Da hab ich mir mal wieder ganz umsonst nen Kopf gemacht :oops: So Vorläufer-Verben sagt sie ein paar, eben z.B. auf(machen) oder auch aus- und ein(machen), das sollte dann also passen. Heute hat sie übrigens plötzlich "Käseb(r)ot" gesagt - so ein "langes" Wort kam glaub ich vorher noch nie über ihre Lippen :shock: Sie hat sich dann selber auch ganz doll gefreut und es sofort gefühlte 300x wiederholt :biggrin:
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Franziska, Du hattest ja geschrieben, dass die Sprachentwicklung bei einigen Kindern eher langsam, aber kontinuierlich erfolgt und keine deutliche Wortschatzexplosion stattfindet; aufgrund der bisherigen Entwicklung bei uns war ich eigentlich davon ausgegangen, dass dieses graduelle Wachstum dann bei Sarah eben der Fall ist.
Seit ca. 2-3 Wochen habe ich jetzt aber plötzlich den Eindruck, dass sie doch "explodiert" ;-) Sie versucht plötzlich, unheimlich viel nachzusprechen (was ihr mal mehr und mal weniger gut gelingt) und hat auch jede Menge neue Wörter in Ihren Wortschatz mit aufgenommen.
Ist es denn bedenklich, dass jetzt doch eine Wortschatzexplosion erfolgt, aber eben erst mit knapp 2 1/2? Ich hoffe, Du verstehst worauf ich hinaus will: ich bin natürlich froh, dass sie jetzt endlich mehr spricht, aber hätte die Explosion nicht eben schon vor einigen Monaten sein müssen?
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Vielen Dank für Deine Info! :knutsch01: Ohne das Forum hier und Deine Hilfe würde ich mich wahrscheinlich total verrückt machen... :oops: :roll: ;-)
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ich finde es toll, dass du die sprachentwicklung so intensiv verfolgst, dir frühzeitig gedanken gemacht und dich informiert hast ;-)
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Ich mache mir im Moment mal wieder Gedanken über Sarah's Sprachentwicklung :roll:
In den letzten Monaten hat sie gottseidank ganz ganz viel dazugelernt - sie plappert eigentlich den ganzen Tag vor sich hin (auch lange Sätze) und der Wortschatz an sich ist von der Menge her denke ich auch ok ;-)
Allerdings gibt es trotzdem ein paar "Baustellen", die mich wieder nachdenklich machen...
1. Sie spricht immer noch kein "r". Wir sprechen hier ja alle ein sehr ausgeprägtes rollendes fränkisches "r", ich weiß nicht, ob das vielleicht eine Rolle spielt. Jedenfalls habe ich bis jetzt von Sarah auch nicht mal ansatzweise einen solchen Laut gehört :sad: Ich hab schon ein wenig in den anderen "r"-Threads quergelesen und so wie ich das verstanden habe, sollte sie das eigentlich inzwischen können, oder (sie ist ja inzwischen 3)? Sie ersetzt das "r" aber (z.B. in ihrem Namen oder in "Regen") durch einen Laut, der sich so ein bischen nach "j" anhört, ich kann das gar nicht richtig beschreiben.
2. Der Satzbau ist auch noch sehr verwurschtelt, die Verben kommen erst am Satzende und sie macht auch noch keine Anstalten, das zu ändern.
3. Sie bildet fast alle Verneinungen mit "naa" (also dem fränkischen "Nein" ;-) ) - so Worte wie "nicht", "kein" usw. kommen ihr in diesem Zusammenhang nicht über die Lippen. Sie sagt dann z.B. Sätze wie "Ich naa kann" (Ich kann das nicht)...
4. Bei ihr sind fast alle Gegenstände "weiblich", d.h. sie setzt als Artikel "die" davor. Nur ganz vereinzelt verwendet sie mal "der" oder "das". Ist das (noch) ok?
Wie Du vielleicht am Verlauf dieses Threads hier sehen kannst (deswegen habe ich hier weitergeschrieben und nicht extra einen neuen begonnen) war Sarah ja eigentlich in ihrer gesamten Sprachentwicklung immer etwas hinterher bzw. eben gerade noch so grenzwertig im Rahmen. Meinst Du, ich kann ihr auch im Zusammenhang mit den o.g. Problemen noch etwas Zeit geben weil es bei den bisherigen Schwierigkeiten dann ja auch irgendwann plötzlich doch von selbst ging oder sollte man doch lieber gleich tätig werden?
(Ich mache mir im Moment einfach wieder etwas mehr Sorgen weil ich befürchte, sie könnte unter ihrer etwas verzögerten Sprachentwicklung leiden...sie ist z.B. neulich nachts weinend aufgewacht und hat gejammert, dass sie nicht richtig sprechen kann (ich vermute, ein bestimmter Junge im KiGA hat sie am Tag vorher deswegen gehänselt :flaming01: ) und manchmal sagt sie auch selbst, dass sie bestimmte Begriffe nicht richtig aussprechen kann.)
Ich danke Dir vorab schonmal ganz herzlich für eine kurze Einschätzung!!!
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das klingt doch schon mal gut ;-) .
okay, ich fasse dann mal ein wenig zusammen:
1) ja, das /r/ sollte sie bereits beherrschen. typisch wäre eine ersetzung durch /h/ (Roller -> Holler). eine ersetzung durch /j/ ist eher ungewöhnlich und sollte beobachtet werden.
2) das die verben an der richtigen position im hauptsatz stehen, ist üblicherweise mit 3 jahren abgeschlossen. haben die verben die richtige endung oder sagt sie sie immer im infinitiv ?
3) die verneinungen kommen üblicherweise auch im 3. lebensjahr.
4) das grammatische geschlecht der artikel ist noch nicht problematisch.
ich würde ihr maximal noch 6 monate geben, um die entwicklungsschritte zu leisten. danach würde ich mich um einen verordnung für logopädie bemühen. hat der KIA bei der U7a eigentlich was dazu gesagt ?
das sarah das ganze mitbekommt und dafür auch ein bewusstsein hat, ist durchaus möglich. die gefahr besteht durchaus, dass kinder, die sprachliche probleme haben, sich beginnen zurückziehen und ihr selbstbewusstsein darunter leidet. daher ist es wichtig, bei kinder mit einer sprachstörung zeitnah eine behandlung zu beginnen, damit sie ihre entwicklungsschritte auch in einem überschaubarem zeitfenster nachholen können. warte jetzt noch ab, bis sie 3;6 ist und gib dann nochmal bescheid, wie der stand ihrer entwicklung ist.
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Kurz zu Deinen Fragen:
Bei den Verben ist es unterschiedlich...teilweise kommen schon die korrekten Formen, aber teilweise eben auch oft der Infinitiv. Ich vermute, sie ist da vielleicht gerade in so einer Übergangsphase ;-)
Bei der U7a habe ich unseren KiA auf ihre Sprachentwicklung angesprochen, aber er hat da (noch) keinen konkreten Handlungsbedarf gesehen. Er ist allerdings eh immer recht "entspannt" - wenn es um so Dinge wie Antibiotika geht bin ich da ja eigentlich ganz froh drum, aber was eben Sarah's Sprachentwicklung angeht weiß ich nicht, ob er da nicht grundsätzlich etwas genauer gucken sollte...er meinte letztendlich nur, dass alles noch im Rahmen ist und wir noch abwarten sollen, was der KiGa-Start so mit sich bringt.
Ich werde jetzt auch tatsächlich einfach nochmal abwarten, so wie Du empfohlen hast. Wenn in den nächsten Monaten nichts vorwärts geht bzw. sobald ich das Gefühl bekomme, dass sie wirklich anfängt darunter zu leiden, werde ich um eine Überweisung zum Logopäden bitten. Schaden wird ihr das letztendlich ja nicht ;-) Dazu hätte ich aber auch noch eine kurze Frage: Sollte man eigentlich vorab einen Hörtest machen? Sarah hatte nämlich noch nie einen (auch nicht dieses Screening nach der Geburt)...
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was die verben betrifft, scheint das noch okay zu sein. kinderärzte wissen häufig nicht so gut beschied, was die sprachentwicklung angeht und raten eher zum abwarten. ich würde da dann an deiner stelle dran bleiben und dann in einem halben jahr auf der veordnung bestehen, wenn sich vergleichsweise wenig getan hat. um eine veordnung zu bekommen, wirst du ohnehin einen hörtest beim HNO machen lassen müssen, da auf der verordnung ein tonaudiogramm eingezeichnet werden muss. eher fängt die logopädin auch nicht anzu arbeiten, denn wenn nicht klar ist, ob und was gehört wird, kann sie keine therapie machen. gat sarah denn häufiger mal mittelohrentzündungen gehabt ?
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Bisher hatte Sarah gottseidank nur eine einzige MOE, das war kurz nach ihrem 1. Geburtstag. Wir waren damals deswegen beim KiA und es ging ihr nach 1 Tag auch schon wieder deutlich besser (ohne Antibiotika). Nach ein paar Tagen war sie dann plötzlich nochmal etwas quengelig und ich bin dann vorsichtshalber mit ihr direkt zum HNO (KiA hatte dann Praxisurlaub). Der hat mich dann erst mal zur Schnecke gemacht weil wir die MOE ohne AB behandelt haben :roll: und meinte dann aber nach der Untersuchung, dass alles gut aussieht; er hat auch keine weitere Behandlung veranlasst.
Naja...mal abwarten, was die nächsten Wochen so bringen. Ich werd wegen unserem kleinen Wutz demnächst eh wieder öfter beim KiA sein weil ja am Anfang so viele U-Untersuchungen sind, da kann ich den Arzt bei Gelegenheit sicher auch nochmal auf Sarah ansprechen.
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