Hallo,
ich bin ja damals kurz nachdem Luca auf der Welt war, hier hoch in den Norden gezogen. Wir hatten das damals so entschieden weil Markus ja nen guten Job hat, und ich sowieso erst mal zu Hause war.
Mit der Geburt von Nino und der anschließenden Elternzeit sind jetzt insgesamt fast 5 Jahre daraus geworden.
Ich habe mich schon frühzeitig ans Arbeitsamt gewandt (letztes Jahr November), um mich bestmöglichst darauf vorzubereiten wieder ins Arbeitsleben einzusteigen. Die Damen dort haben mir nicht wirklich weitergeholfen, aber zumindest habe ich auf eigene Initiative die Bewilligung bekommen eine Weiterbildung als Webentwicklerin (PHP) zu absolvieren. Ach ja, vorher war ich seit 20 Jahren als Software-Entwicklerin tätig.
Nun bin ich seit 6. Oktober also arbeitslos. Als Arbeitslosengeld bekomme ich satte 28% meines letzten Nettoeinkommens, da die Einstufung nicht nach Gehalt sondern fiktiv erfolgt, weil ich die letzten Jahre zwar angestellt war aber ja nix verdient habe.
Auf alle meine Bewerbungen habe ich bisher eine Absage und ansonsten nicht mal eine Reaktion der Firmen bekommen, vermutlich bin ich einfach zu alt um in dieser Branche noch mal einen Fuß auf den Boden zu bekommen.
Aber die Jobs liegen hier auch nicht auf der Straße, von den 17 Teilnehmern hier im Kurs sind gerade mal 2 unter einem Jahr arbeitslos.
Keine gute Situation also.
Meine Alternative: Ich arbeite seit 2 Jahren auf 400€-Basis in einem bekannten Pommesladen, hab dort also ab Mitte Oktober einen unbefristeten Vertrag. Der Chef dort würde mich mit Kusshand auch Teil- oder Vollzeit nehmen.
Ich überlege nun ob ich das machen soll.
Vorteil ist, daß ich aus den Fängen des Arbeitsamtes raus wäre und mir nicht mehr vorschreiben lassen muß wann und wo ich mich zu bewerben habe (z.B. auf Stellen mit 42 Wochenstunden, obwohl ich nur für 30 gemeldet bin)
Nachteile wären:
- das ist natürlich ziemlich schlecht bezahlt
- ich weiß nicht ob sich das gut in meinem Lebenslauf machen würde ?
- ich hätte auch viel Mühe die Zeiten dort Kinderbetreuungstechnisch abzudecken und müsste auch am Wochenende und nachts arbeiten.
Irgendwie weiß ich momentan gar nicht wie das weitergehen soll, was denkt ihr da drüber ?
Kommentare
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Ich bin zum Glück immer in meinem Beruf geblieben,nach der Geburt meiner Zwillinge,habe ich ein halbes Jahr ausgesetzt,und bin dann als Aushilfskraft gleich wieder eingestiegen.
Es gibt was deine Branche betrifft einige Probleme,erstens gibt es einfach zu viele Leute die genau das machen,oder machen möchten. Zweitens ist dein Wohnort warscheinlich nicht gerade eine gute Plattform,drittens bist du schon eine Weile aus dem Beruf raus,und gerade in diesem Bereich,läuft die Zeit dreimal schneller,daß heißt viele Arbeitgeber schreckt es ab,daß du schon etwas länger raus bist.
Dann hast du noch Familie,leider ist auch das immernoch ein Ablehnungsgrund,wegen fehlender Flexibilität. *leider*
Ganz wichtig!
Du musst deinen Berufswunsch nicht einfach abakter legen.
Mache erstmal etwas anderes,auch wenn es die Pommesbude ist,es macht einen besseren Eindruck das du etwas machst,und beeindruckt auch oft,wenn man etwas macht,was von Anderen abgelehnt werden würde. ;-) Es macht sich im Lebenslauf besser,und zeigt auch,daß du trotz Kinder einsetzbar bist,und belastbar.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen,daß du nicht lange in der Pommesbude arbeiten musst,und schnell etwas findest,was deinen Wünschen entspricht.
:troest:
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Gerade in dem neuen Bereich gäbe es da ja Möglichkeiten, aber eben dort habe ich so gar keine Erfahrungen. Ich kann Programmieren, seit dem Kurs eben auch in PHP, Javascript, HTML und ein bissschen CSS. Aber ich glaube nicht daß das ausreicht um sich damit selbständig zu machen.
Vorher habe ich jahrelang in Großrechner-Assembler entwickelt, danach noch ein bisschen in C(++), und wir hatten, wie das so in großen Firmen oft ist, viele intern entwickelte Sachen auf Basic-Basis, damit kann man bei Bewerbungen nicht glänzen weil das sonst niemand hat.
Ich habe Versionserstellung und -verwaltung gemacht, viel Qualitätssicherung, programmiertechnische Beratung unserer BWL-Leute.
Bei XING bin ich noch nicht angemeldet, sollte ich das tun ? Was ist das / bringt das konkret ?
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Wie hast Du Dich denn beworben? Nur auf Anzeigen oder auch gezielt Firmen rausgesucht und Dich dort initiativ beworben? Die Pommesbude bringt zwar Geld, ist aber arg weit weg von Deinem Beruf, ist die Frage wie sehr Du auf das Geld angewiesen bist oder stattdessen Dich lieber intensiv um einen Job/Aushilfsjob/Praktikum? bei einem Arbeitgeber bemühst, der dir beruflich eher zusagt. Manchmalergebn sich auch Möglichkeiten, die man gar nicht erwartet.Ich drück Dir die Daumen!
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Heißt ich kann Seiten mit CSS umsetzen, allerdings bin ich halt Entwickler nicht Designer. Was meinst du konkret mit "ohne dynamische Elemente" ? CMS haben wir ein kleines entwickelt. Und das Projekt das ich momentan bearbeite ist auch ein CMS.
Klar würde ich gerne das hier im Kurs erlernte umsetzen, ich würde aber auch wieder in die nicht-Web-Programmierung gehen. Ich habe diesen Kurs hauptsächlich besucht um wieder in die gesamte Thematik reinzukommen nach 5 Jahren Haushalt und Kinder, und hab dann halt einen Kurs gewählt bei dem ich gleich noch eine Zusatzqualifikation habe.
Bei XING werde ich mich auf jeden Fall am Wochenende mal umschauen.
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Naja, das Geld ist das Eine, also ich würde nach 3 Jahren schon auch gerne mal wieder in den Urlaub fahren oder mir mal außer der Reihe was zum Anziehen kaufen. Das Andere ist aber auch daß ich keine Lust mehr hab auf "nur" Haushalt und Kinder. Ich werd kirre wenn ich den ganzen Tag zu Hause sitze und Dreck wegmache oder mit den Kindern spiele. Ich muß raus und was für den Kopf tun.
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Jetzt muß ich aber mal mein Projekt hier bearbeiten, das ist von einer kleinen Firma, da gibt es auch noch die theoretische Möglichkeit eines Praktikums / einer Anstellung hinterher.
Ich versuche schon ganz viel, aber ich hätte mir das halt nie so schwierig vorgestellt, deswegen bin ich zwischendrin einfach immer mal ganz verzweifelt und frustriert.
Und ich verzweifle auch immer mehr an den Menschen, dadurch daß dir jeder das Blaue vom Himmel runter verspricht um dann das Gegenteil zu tun, kann ich bald niemandem mehr etwas glauben. Und das finde ich ganz besonders schade.
Egal, die Frust-Tage vergehen auch, und eigentlich bin ich ja ein ganz positives Kerlchen, und werde bestimmt einen Job finden der mich ausfüllt und der auch ein bisschen lukrativ ist.
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Du schreibst, dass du keine Reaktion von den Unternehmen bekommen hast, warum rufst du nicht an? Ich hab damit wirklich gute Erfahrungen gemacht, ein telefonischer Kontakt wertet deine Bewerbung total auf, sprich die Ute auf Papier hat auf einmal eine Stimme und wird 'menschlich'. Ich hab sogar schon oft den entsprechenen Ansprechpartner angerufen bevor ich die Bewerbung geschickt habe. Natürlich brauchst du einen Aufhänger, als bspw dass du nachdem du einige Wochen nichts gehört hast einfach mal nachfragen wolltest, ob es schon eine Entscheidung gibt, ob sie vielleicht noch zusätzliche Informationen von dir benötigen... Und im Falle einer Absage kann man auch mal versuchen, der Sache auf den Grund zu gehen, also konkret zu fragen, worans lag - klar, da werden viele abwiegeln aber zumindest hast du die Chance auf wichtige Hinweise.
Hast du deinen Bewerbung(smappe) schon mal von jemandem anschauen lassen, der sich wirklich mit so was auskennt? Damit meine ich nicht die freundlichen Herrschaften der Agentur ;-) Könnte ja sein, dass es da noch Optimierungspotenzial gibt?
Wäre es denkbar, dass du ein Praktikum in einem 'Wunsch'betrieb machst? Das wird ja auch vom AA geförder.
Dann gibts ja noch die Möglichkeit für einen potenziellen Arbeitgeber sich deine Einarbeitungzeit vom AA fördern bzw. finanzieren zu lassen. Ich glaub das geht erst nach zwei Monaten Arbeitslosigkeit, doch vielleicht lässt du dich da mal beraten?
Ich wünsch dir auf jeden Fall, dass es gaaaaanz schnell klappt!
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Vielleicht kriegst Du durch das Projekt einen Fuß in die Tür der kleinen Firma? Das wäre doch sicher eine gute Chance, die ich der Pommesbude vorziehen würde, wenn sich da was längerfristiges entwickeln könnte hättet Du sicher mehr davon. *Daumen drück*
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Hier in der Schule gibt es ja ganz viele Kurse und Programme für Arbeitslose, und es sitzt auch eine Frau hier die sich mit Bewerbungsmappen und Gesprächen gut auskennt (sagt sie). Mit ihr zusammen hab ich meine Unterlagen erstellt, und ich hoffe daß das dann auch so in Ordnung ist.
in der Firma, für die 3 Leute von hier ein Projekt machen, gibt es auch die Möglichkeit das hinterher in einem Praktikum zu vertiefen, und die haben dann wie gesagt auch 1-2 Stellen zu vergeben.
Grundsätzlich hab ich aber noch so meine Schwierigkeiten mit dem Gedanken daß ich mit 20 Jahren Berufserfahrung plötzlich anfangen muß irgendwo unbezahlte Praktika zu absolvieren. Ich finde das auch ganz schönes Ausnutzen der Firmen, die dich dann ein Praktikum machen lassen und eh nie vorhatten dich zu übernehmen.
Das hat der Cheffe von der Schule vorgestern vorgestellt, das gilt aber nur für ALG2-Empfänger (Begründung: die sind ja wesentlich "integrationsferner", soll ich das als Wort des Jahres vorschlagen ? :biggrin: ), und ich bin ja jetzt gerade mal 3 Tage ALG1.
Dienstag haben wir Projektvorstellung in der Firma, bis dahin werde ich noch mal ordentlich ranklotzen daß das auch wirklich gut wird, und dann mal schauen...
UND: Danke für euer Mutmachen :fun52:
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Verstehe ich zwar, aber du solltest da nicht so rangehen. Ich hab auch nach zehn Jahren im Beruf ein Studium begonnen und musste dann ein Praxissemester ablegen. Bin dort auch gefragt worden, ob es für mich kein Problem wäre, ich sei ja schließlich deutlich älter als gewöhnliche Praktikanten und müsse halt auch mal Kaffee kochen und so. Klar, im ersten Moment mag das komisch sein. Aber es ist ja ein neuer Job! Ein ganz anderes Aufgabenfeld. Es geht ja ums Erfahrung sammeln. Im Webbereich stellt jeder Schüler, der schon mal SelfHtml gelesen hat, eine Konkurrenz für Selbständige dar. Es gibt einfach zu viele davon, und die Kunden wissen das häufig ganz genau Bei Festanstellungen wirst du dich daher nur über Erfahrung profilieren können - es wird halt einfach auch erwartet, dass man viel kann. Von daher, mach das Praktikum mit der Einstellung, dass du da was lernen kannst und willst. Immerhin musst DU ja nicht Kaffee kochen, nehme ich an
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aber ich werde duchaus z.B. auch mit der Projektfirma über Praktikum oder nicht / wie lange / vielleicht mit ein bisschen Bezahlung reden. Die kaufen ja schließlich auch nicht die Katze im Sack, sondern haben auch schon eine Arbeitsprobe von mir.
Ich finde es hat auch ein bisschen mit Selbstwert zu tun. Wenn ich mich überall gleich als unbezahlte Arbeitskraft anbiete kann es ja mit meinen Kenntnissen und Fähigkeiten nicht so weit her sein. Ich bin durchaus bereit mit einem kleinen Praktikum fehlende Kenntnisse aufzuarbeiten, aber meine bisherige Erfahrung ist ja auch nicht völlig Branchenfern. Heißt ich kann ja programmieren, ich habe einen guten Stil, arbeite strukturiert, objektorientiert und schnell. Und nur weil mir Erfahrungen in Teilbereichen fehlen rechtfertigt das nicht mich für was weiß ich wie lange kostenlos arbeiten zu lassen.