Lispeln

patrschmpatrschm

331

bearbeitet 16. 11. 2008, 12:47 in Sprachentwicklung
Mein älterer Sohn Felix lispelt schon immer. Er ist jetzt mittlerweile 3 und es stellt sich die Frage: ab wann zum Logopäden? Da es der Arzt im KH empfohlen hat (wir waren da aus einem anderen Grund, es war nur eine Bemerkung nebenbei) und der KiA meint, das kann noch warten, bin ich doch etwas verunsichert.

Er nimmt die Zunge zwischen den Zähnen bei S, SCH, Z, TSCH
Ich habe diese Tage mit ihm die richtige Aussprache von SCH geübt und es hat auch geklappt. Allerdings nur wenn er die Wörter einzeln ausspricht. Wenn er redet, kann er sich noch nicht darauf konzentrieren.

Kommentare

  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Patricia, ich bin zwar keine Expertin auf dem Gebiet, aber ich würde doch gern fragen, warum Du das mit Deinem Kleinen übst? Meinst Du nicht, dass man damit erst richtig den Focus darauf lenkt? Ich hab als Kind auch gelispelt und je mehr man mich darauf aufmerksam gemacht hat, desto mehr hab ich gelispelt. Erst als ich aus dem Umfeld raus war, also in die Schule kam, und dort sprachlich gesehen mit Null angefangen habe, hat sich das Lispeln ganz eingestellt. Heute verfalle ich ab und an noch ins Lispeln, wenn mich z. B. mein Mann darauf aufmerksam gemacht hat und ich somit wieder daran erinnert werde :roll:
    In meinem direkten Umfeld gibt es aktuell 4 Kleinkinder, die lispeln (mein Franzi übrigens auch). Ist das denn in dem Alter nicht relativ normal? Schließlich ist es auch ziemlich schwierig, diese S-Laute auszusprechen ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hallo patrschm,

    du beschreibst zwei verschiedene dinge:

    1) ch, (t)sch -> zu einem interdentalen s
    2) z,s -> zu einem interdentalen s ("lispeln")

    bei der ersten variante werden das /ch/ und /sch/ durch ein /s/ ersetzt, welches wiederum mit der zunge zwischen den zähnen (interdental) gebildet wird. /ch/ und /sch/ werden aber erst zwischen 4;0 und 5;0 erworben. bei der zweiten varinate werden das stimmlose und das stimmhafte /s/ durch das interdentale /s/ ersetzt - das ist das eigentlich lispeln (sigmatismus interdentalis), was man kennt. das schließt sich bei dem ersten beispiel an die ersetzung von /ch/ und /sch/, da liegen sozusagen zwei "probleme" auf einmal vor. ABER zum jetzigen zeitpunkt ist das alles komplett unbedenklich ;-). die interdentale lautbildung von /s/ wird erst zwischen 5;0 und 6;0 überwunden, u.U. hält das ganze sogar noch bis in`s grundschulalter an. ein beüben dieser lautbildung ist nicht nötig.

    @gretchen:
    das direkte fokussieren auf den laut zum jetzigen zeitpunkt ist nicht nötig, richtig. zu einem späteren zeitpunkt im rahmen einer logopädischen therapie ist es aber notwendig, dem kind die lautfehlbildung bewusst zumachen, damit es seine selbstwahrnehmung stärkt und sich besser lernt zu korrigieren. dazu gehört es auch, dass die eltern zusätzlich zur therapeutin zu hause mit dem kind dirrekt üben. erst dann ist eine generaliserung der richtigen lautbildung in die spontansprache möglich und der artikulationsfehler gilt als überwunden.
    hast du mal eine logopädische therapie gemacht ?
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ...hast du mal eine logopädische therapie gemacht ?

    Eine logophädische Therapie hab ich noch nie gemacht. Wie gesagt, mit Eintritt in die Schule war das Lispeln eigentlich weg. Nur wenn man ganz genau hinhört, kann man es manchmal heute noch ein wenig zischeln hören -was mein Mann natürlich mit Vorliebe macht ;-)
    Ich hatte das im Nachhinein darauf geschoben, dass ich in der Schule nicht sofort auf das Lispeln angesprochen wurde und ich mich somit nicht mehr so darauf konzentriert habe. Weil es mir nämlich immer sehr auf den Zeiger ging, wenn die Leute das gemacht haben. Das hat mich dann jedesmal so verunsichert, dass ich dann natürlich ganz ordentlich sprechen wollte und erst dann wurde es ganz, ganz schlimm ;-)
    Aber wenn Du schreibst, dass sich das im Grundschulalter eh meistens verliert, dann hätte ich das Lispeln sozusagen eh überwunden und es hatte damit gar nichts mit meinem Umfeld zu tun. Interessant, dass mal von der wissenschaftlichen Seite zu hören!
    Danke für die super Erklärung!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    nein, zwangsläufig überwindet man das lispeln nicht. es gibt viele erwachsene, die heute noch lispeln, ohne es zu wissen. man sagt, dass kinder spätestens in der grundschule dann therapie bekommen sollten, da die bildungsweise doch von der standardl- bzw. hochlautung abweicht.
    ich würde vermutetn, dass dein gelegentliches zurückfallen in das "alter muster" anzeigt, dass die korrekte s-lautbildung eben nicht ganz in die spontansprache transferiert wurde. wenn du nicht gerade in einem sprecherberuf tätig bist, kann man das aber gut hinnehmen ;-).
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ich das nicht in meine Spontansprache übernommen habe, damit hast Du bestimmt recht! Ich muss mich nämlich regelrecht anstrengen, wenn ich Wörter aussprechen muss, die mit st enden. Mein Mädchenname war dafür immer das beste Beispiel. Deswegen hab ich auch geheiratet ;-)
    Und nein, ich bin in keinem Sprecherberuf tätig. Wenn ich mir allerdings bei RTL die eine Sprecherin anschaue (die mit der blonden Löwenmähne, ich weiß nicht, wie die heißt), die lispelt ja mal richtig! Dagegen spreche ich 1a :biggrin:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wenn du dich bewusst anstrengen musst, ist es nicht generalisiert. erst wenn es auch unbewusst richtig gbesprochen wird, ist die artikulationsstörung überwunden.
    du meinst katja burkhardt :biggrin:
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    du meinst katja burkhardt :biggrin:
    höhö...genau! Keine Ahnung, mit wem die schläft, damit sie den Job bekommen hat. Nett scheint sie ja zu sein, aber eine Fernseh-Sprecherin, die lispelt...allerliebst :biggrin:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    die ist mit einem der oberen rtl-bosse zusammen :biggrin:
  • GretchenGretchen

    3,369

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Achso! Hab ich doch keine Chance mit ner Bewerbung :biggrin:
  • EinhornEinhorn

    3,873

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Am Dienstag war ich mit Kaya bei der U7a.
    Die Kiä fragte mich, ob es Probleme mit Kaya gibt oä. Da meinte ich, Kaya hat die Zunge beim S sprechen immer zwischen den Zähnen. Ich hatte beführtet, sie würde sagen, Kaya müsse nun zum Logopäden. Aber nein, sie sagte, in dem Alter ist das noch normal. Da war ich beruhigt, konnte das aber trotzdem noch nicht so ganz glauben. Stimmt aber doch, oder?

    Ich war damals nicht lange in der Krippe und dann erst in der Vorschule. Dort mußte ich dann zum Logopäden.

    Ich weiß nicht genau, was eine interdentale Lautbildung ist. Von der hast du oben geschrieben.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Franziska ist nicht da, aber sie meldet sich sobald sie zurück ist.
  • EinhornEinhorn

    3,873

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Okay.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    "interdental" bedeutet, dass die zunge beim sprechen zwischen den zahnreihen liegt und das /s/ deswegen anders klingt als normalerweile. auffällig und behandlungsbedürftig ist das erst, wenn die kinder 5-6 jahre alt sind. bei kaya ist das alles also noch völlig normal und die KIÄ hatte demnach recht.
  • EinhornEinhorn

    3,873

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Fein.
    Das beruhigt mich sehr.
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