Hallöchen an alle!!
Hab mal ne wichtige Frage...
Hat jemand erfahrungen mit Waldorf Kitas? Eigentlich wllten wir Aleandro ja nicht in ein Waldorf Kindergarten bringen da wir nicht so gutes gehört haben, nun hab ich aber ein angebot bekommen das aleayndro evtl ab Januar in ein Waldorf Kindergarten gehen kann. hbs mir heut mal kurz angesehen und fand es recht gemütlich
Nun würden mich trotzdem mal Eure Meinungen brennend interessieren!
Liebe Grüße!!
Kommentare
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http://www.hebamme4u.net/kleinkinder/kinderbetreuung/kindergarten/waldorfpdagogik.html
und hier
http://www.hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?f=6&t=45471&p=591933&hilit=Waldorf#p591933
bis sich noch jmd. meldet ;-)
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Meine Meinung dazu: ich halte nicht viel von der Waldorf-Pädagogik, und würde daher auch meine Kinder nicht in einen Waldorf-Kindergarten schicken ... aber das ist nur meine persönliche Meinung - es gibt viele Leute, die von dieser Pädagogik voll überzeugt sind ;-)
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Andererseits würde ich ihn jederzeit und gern in einen solchen Kindergarten schicken. Was besseres (finde ich), kann einem kleinen Kind nicht passieren - außer natürlich in einen Montessori-Kindergarten zu gehen oder in einen freien Kindergarten. Hier haben die Kinder noch ihre Freiheit und können selbst, nach ihrem eigenen Tempo die Welt erkunden und erforschen - und so wie es ihnen Spaß macht.
Ich hatte letztens eine Bekannte hier, deren Kind seit seinem ersten Lebensjahr in einen "normalen" Kindergarten geht und der kleine - im selben Altern wie Franzi - konnte bereits bis 12 zählen (natürlich auswendig gelernt). Das ist in diesem Fall noch eine Einrichtung, angelehnt an die ehemaligen DDR-Kindergärten. Ich finde sowas gruselig und mir erschließt sich hier der Sinn auch nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein zweijähriges Kind jeden Tag zählen möchte - und das natürlich auch noch in der ganzen Gruppe.
Trotzdem kann man natürlich die Kindergärten nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt ausgezeichnete herkömmliche Kindergärten, genauso wie es sau schlechte alternative Kindergärten gibt.
Wenn Du jedoch schreibst, dass Du ein gutes Gefühl dabei hast bzw. es dort sehr gemütlich findest, dann passt es doch! Ich würde ihn dort hinschicken...
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Ich habe allerdings den Eindruck, dass es auch bei Waldorfkindergärten solche und solche gibt. Hab schon oft gehört, dass relativ "normale" Eltern dann die totalen Außenseiter sind. Bei uns ist der Dauergag die Geschichte, wie Bekannte einen Kuchen fürs Kindergartenfest backen sollten und der aber ausschließlich mit Demeter-Produkten gebacken werden musste wegen der Mondphasen :roll: Da könnte ich einfach nicht mehr ich selbst sein und hätte auch Sorge, dass meine Kinder ausgeschlossen werden. Ich kann Pastellfarben nicht leiden, meine Kinder dürfen auch mal Süßigkeiten essen und ich glaube nun mal nicht an die Existenz von Feen und Elfen, sorry.
Aber dann gibt es auch wieder Waldorfkindergärten, die nicht so extrem und ganz bodenständig sind (zumindest das, was ich für bodenständig halte ;-)). Ich würde mich da gut umschauen.
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Meine schon ;-) Und das ohne Zwang o.Ä. ;-)
Joelle interessierte sich von sich aus immer schon für Zahlen, wollte wissen, wie viele Dinge auf einem Bild sind und solche Sachen ... sie konnte früh bis 10 zählen und zählt mittlerweile sicher und fehlerfrei bis 20 und mit Holpern bis 30. Sie zählt eigentlich ständig, mehrmals täglich, ohne dass das von uns aus ausginge ;-)
Sie hat scheinbar einfach mein Zahlengen geerbt ;-)
Daran würde ich also nicht die Güte eines Kindergartens ausmachen! ;-)
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Ja, ich glaube schon, dass Joelle sich dafür interessiert. Sie lernt es ja auch aus eigenem Antrieb. Ich glaube aber nicht, dass 10 andere Kinder, die zufällig mit Joelle in einer Gruppe sind, jeden Tag Lust haben, zu zählen. Nie und nimmer! Und das macht für mich u. a. einen guten Kindergarten aus. Dass die Kinder eben nicht wie kleine Roboter jeden Tag um dieselbe Zeit zählen und ne halbe Stunde alle zur gleichen Zeit singen und dann zur gleichen Zeit ein Buch anschauen. Das ist so in diesem Kindergarten, ich weiß das. Die haben sicherlich auch freie Zeit zur freien Verfügung, aber der größte Teil des Tages ist verplant.
Ich bin bei dem Thema sicher etwas DDR-geschädigt und daher auch etwas empfindlich, aber Franzi wird in solch einen Kindergarten nie und nimmer gehen! Ich glaube, dass Kinder ein individuelles Lerntempo haben und dass man viel an Kreativität und Phantasie kaputt macht, wenn man kleine Kinder schon solchen Programmen und Strukturen aussetzt.
@Julla
Also dass die Waldörfler an Feen und Elfen glauben, hab ich auch noch nie gehört :biggrin:
Aber wie gesagt - Du hast da vollkommen recht - es gibt solche und solche Kindergärten. Am besten ist, wenn man sich selbst ein Bild macht. Der eigene Bauch sagt einem schon, ob sich das Kind dort wohlfühlt oder nicht.
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Hmmm, ich weiß nicht, ob das "offizielle" Linie ist, aber bei Waldörflern wird doch ständig Wolle gezupft und dann basteln die so Püppchen usw. Und eine Mitstudentin war (begeisterte) Waldorfschülerin, aber die hat auch erzählt, dass einige Lehrer tatsächlich ernsthaft an solches Kleinvolk geglaubt hat.
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Man lernt nie aus :biggrin:
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Aber ich will gar nicht so viel lästern, ich bin ja eigentlich auch ein bekennender Möchtegern-Öko. Ich glaub auch wirklich, dass man einen Waldorfkindergarten finden kann, in dem man sich auch als Möchtegern-Öko wohl und aufgenommen fühlen kann, ehrlich! Muss man sich halt genau anschauen.
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Aber ich gewöhne mich schon mehr und mehr an den Gedanken, Franzi in einer Montessori-Schule anzumelden. Das Konzept überzeugt mich einfach! Und das von mir, die früher der Meinung war, teure Internate und so ein Zeug wären das Non-Plus-Ultra :roll:
Aber je mehr ich mich mit dem Thema auseinandersetze, umso mehr ändert sich meine Einstellung. Sowas kommt vom Kinder kriegen :biggrin:
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Ich meine nur, bei der Diskussion von Vor- und Nachteilen bestimmter Kindergärten/Schulen sollte man vielleicht auch im Auge behalten, dass nicht alles für alle Kinder gleich gut passt..!
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das unterschreibe ich sofort. Hast du denn die Möglichkeit einen Probetag in der iTa zu machen? Dann könntest du besser einschätzen ob das für euch etwas wäre.
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Da geb ich Dir insofern recht, wenn man an Schulkinder denkt. Ich war auch so ein Kind, welches strenge Lehrer gebraucht hat, die mir immer sagen mussten (am besten ganz genau), was ich zu tun und zu lassen hatte und da war ich dann auch richtig gut. Dies kommt aber daher (und da sprech ich natürlich nur für mich, ist klar), dass ich bereits im Kleinkindalter diese Art zu Lernen beigebracht bekommen habe. Ich hab von Anfang an genau so eine Erziehung durchlaufen, wie ich sie jetzt für Franzi nicht haben möchte. Wenn man bereits den Kleinkindern ihr eigenes Tempo lässt und ihre Neugierde auf die Welt nicht durch "pädagogische"Lernprogramme kaputt macht, dann hat man im schulpflichtigen Alter Kinder, die allein und aus freiem Antrieb lernen möchten und denen man nicht sagen muss: "Jetzt schlagen wir alle die Seite 5 auf und schreiben alle 10 Zeilen Mimi geht ins Haus!" Man muss es denen nicht sagen, weil sie noch die gottgegebene oder natürliche Neugierde haben, unbedingt und aus freien Stücken lernen zu wollen. Ganz von allein.
Schwierig hätten es dann Kinder im Schulalter, wenn sie von einem "normalen Regelkindergarten" (ich gebrauche mal diesen Ausdruck, unter diesen gibt es aber auch wirklich sehr gute!) in eine alternative Schule wechseln würden. Die stehen dann erstmal da und machen nichts, weil sie - wie ich damals auch - darauf warten, dass ein Erwachsener kommt und angiebt, was sie tun müssen.
Von daher halte ich es mit dem Spruch (ich weiß nicht von wem der ist und ich gebe ihn hier ziemlich frei wieder): Mit der Montessori-Erziehung kommt jedes Kind zurecht, nur nicht jede Eltern.
Wobei ich jetzt das Montessori eher einsetzen würde für alle Arten von freier Erziehung, also auch die Waldorf-Pädagogik, ich bin da mal so frei ;-)
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Hmm, ich war nicht im Kindergarten, bin in Wald und Wiesen rumgestreunt bis ich in die Schule kam, habe auch daheim keine Lernprogramme gehabt, sondern konnte mir aussuchen, was ich machen will und was nicht und TROTZDEM waren mir die strengen Lehrer lieber ;-) Ich denke, so einfach kann man da nicht von A auf B schliessen..! Genau deshalb bin ich auch der Meinung, dass nicht bestimmte Richtungen für jedes Kind geeignet sind. Auch ein alternatives Konzept kann mehr schaden als nutzen, wenn es nicht passt!
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Klar, dass jeder einen anderen Hintergrund hat, deswegen hatte ich auch explizit darauf hingewiesen, dass es bei mir so war . Ich war übrigens auch nicht im Kindergarten (gar nicht DDR-typisch), wurde aber von meinen Großeltern/Eltern trotzdem auf Lernen getrimmt.
Und dass die Kinder bei den alternativen Einrichtungen machen können, was sie wollen, dem ist ja nun auch nicht so. Das würde ich auch nicht begrüßen. Einer bestimmten Reglementierung bedarf es schon! Ich kann jetzt nur für den Monte-Kindergarten sprechen, in den Franz geht, da wird schon der Rahmen vorgegeben, auch wie die Kinder miteinander umgehen etc. Die Kinder werden nie sich selbst überlassen! In Franzis Gruppe sind aktuell 7 Kinder mit 2 Erzieherinnen. Da wird schon ganz genau beobachtet etc.
Es geht nur darum, den Kindern ihr eigenes Tempo zu lassen und ihnen ihre eigenen Zeitfenster zuzugestehen, in denen sie bereit sind, dies und das zu machen und damit auch zu lernen. Es ergibt für mich wie gesagt keinen Sinn, wenn allen Kleinkindern einer Gruppe die Zahlen beigebracht werden und die einen damit gar nichts am Hut haben und viel lieber basteln oder malen würden. Das meinte ich damit.
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Aber das ist hier in den normalen städtischen doch auch nicht mehr so. Hier können die Kinder doch auch frei wählen ob sie lieber ins Musik, Bastel, Ruhe oder Lernzimmer gehen.
Nur die Vorschulsarbeit im letzten KiTa-Jahr ist dann Pflicht.
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Dass das in diesem Kindergarten, von dem Du schreibst, so gemacht wird, spricht nicht gerade für diesen Kindergarten - aber Du solltest nicht davon ausgehen, dass jeder "normale" Kindergarten das so macht ;-)
Joelle ist z.B. in einem ganz normalen katholischen Kindergarten, und dort werden die Kinder individuell gefördert ... wenn alle rausgehen, und eins nicht mit raus will, bleibt es eben drinnen - die örtlichen Gegebenheiten sind so, dass die Erzieherinnen immer alle im Blick haben .... wenn basteln angeboten wird, können die Kinder an den Basteltisch kommen, im Laufe des Vormittags - oder auch nicht ... gefrühstückt wird am Frühstücksbuffet, jeder wann er Lust und Hunger hat - oder auch nciht .... der einzige "Zwang" ist der Kreis am Mittag, wo dann gemeinsam ein Lied gesungen wird oder es läuft ruhige Musik oder sie machen Spiele etc. ... das sehe ich aber nicht als Zwang, sondern als gemeinsames Miteinander, was ich persönlich genauso wichtig finde wie Individualität!
Ich kenne auch keinen Kindergarten, bei dem das nicht so läuft ...
Es gibt also sehr gute normale Kindergärten!! ;-)
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Mit antiautoritärer Erziehung haben die jetzigen alternativen Bildungskonzepte gar nichts am Hut. Das wäre dann in jedem Fall auch nicht mein Ding! Eine antiautoritäre Erziehung ist genauso schlimm wie eine Erziehung mit Gewalt. Da sehe ich echt keinen Unterschied. Das Kind verwahrlost, weil es einem anscheinend völlig egal ist, welche Bedürfnisse es hat. Antiautoritär bedeutet ja auch einfach nur, dass man sich um das Kind nicht mehr kümmert, keine Grenzen zeigt - noch nicht einmal die natürlichen Grenzen - also wann tu ich jemanden anderen weh, wann nehme ich jemanden was weg oder mache seinen Besitz kaputt etc.
Ich kann jetzt nur für die Montessori-Pädagogik sprechen, weil ich mich etwas damit beschäftigt habe. Bedenke aber bitte, dass ich keine diesbezügliche Ausbildung habe, deswegen kann ich das auch nicht besonders professionell erklären
Die Montessori-Pädagogik geht davon aus, dass jedes Kind bestimmte sensible Phasen durchläuft, in dem es ein besonderes Interesse an bestimmten Themen zeigt - sei es Farben, Zahlen, Lesen, egal was. Wir selbst konnten das bisher ja auch an unseren Zwergen selbst beobachten, es kam die bestimmte Phase an dem sie Türme gebaut und umgestoßen haben, es gab bzw. gibt die Phase, in der sie besonders oft mit Kochen wollen oder anfangen zu bohren und zu hämmern oder auch zu Lesen ;-) Das Konzept von Montessori richtet sich jetzt nur darauf aus, eine ensprechende geordnete Umgebung dem Kind zur Verfügung zu stellen (die Einrichtungen sind penibel sauber - wenn ein Kind mit einem anderen Spielzeug spielen möchte, muss es das andere weggestellen) sowie das Kind tagtäglich zu beoachten, um so zu sehen, welche Angebote man dem Kind geben muss, damit es sich, entsprechend seinem Entwicklungsstand optimal entwickeln kann. Das ganze passiert ohne Zwang, nur aus der freien Entscheidung des Kindes heraus. Und so ist es z. B. nicht ungewöhnlich, dass 4jährige Kinder bereits Lesen können. Das sind Kinder, die bereit waren, Lesen zu lernen. In diesem Konzept gibt es kein Lob und keine Strafe und es wird nicht korrigiert. Wenn das Kind Fehler macht, dann braucht es diese Fehler, um sich weiter zu entwickeln. Es wird dem Kind nicht gezeigt, schau mal - so musst Du das machen! Und gerade bei letzteren sehe ich einen großen Unterschied zur herkömmlichen Pädagogik. Trotzdem werden die Kinder auch erzogen - zur Sauberkeit, zu sozialem Verhalten etc. Deswegen gibt es da - wie gesagt - einen himmelweiten Unterschied zur antiautoritären Erziehung.
Das ist jetzt ä bissel lang geworden, sorry :shock:
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Ich kenn leider einige Kindergärten, bei denen das anders läuft :sad:
Das kann aber sicherlich auch damit zusammenhängen, dass hier in dem Gebiet der ehemaligen DDR noch ziemlich viele "alte" Erzieherinnen am werkeln sind. Ich hab mir einige Kitas angeschaut, bevor ich Franz in einer angemeldet habe und dass, was ich dort gesehen habe, fand ich wirklich nicht toll. Da stand ein Junge in der stillen Ecke (keine Ahnung, was er "verbrochen" hatte), da herrschte ein rauer Ton, da war schon der Morgenkreis Pflicht für alle. Wie gesagt, alle diese Kitas hatten natürlich ihre freie Zeit, in denen die Kinder basteln, singen, was auch immer tun konnten - aber der Großteil der Zeit war echt verplant.
Und wenn ich hier manchmal im Kindergarten-Forum lese, was manche Mütter in den Kitas erleben, dann stellen sich mir auch die Haare auf. So selten kann das also nicht sein.
Trotzdem: Es gibt super tolle städtische Kindergärten, dass ist überhaupt keine Frage! Die gibt es auch hier bei uns. Und es werden immer mehr. Das ist toll
Ich würde mir nur bei einigen Müttern wünschen, dass sie sich die Kitas mal anschauen, in die sie ihre Kinder stecken (womit ich hier niemanden aus dem Forum meine, wir sind ja gerade deswegen hier, weil wir so genau hinschauen). Oft wird nur geguckt: ist die Kita nah am Wohnort, Arbeitsort oder ist gerade ein Platz frei. Und das wars.
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Ich war selbst erst in einem normalen städtischen Kindergarten und dann in einem sehr guten Waldorkindergarten. Rückblickend kann ich sagen, dass ich bis heute davon profitiere und von den positven und später negativen Erfahrungen aus meiner Waldorfzeit zehre. Obwohl ich dort kürzer war als in dem städtischen Kiga, kam mir die Zeit dort sehr lange vor, da man soviel gemeinsam machte und das Jahr so bewusst erlebt wurde. Anschließende war ich in der Waldorfschule, die ich jedoch auf eigenem Wunsch aufgrund eines schlechten Klassenlehrers verließ und ins Gymnasium wechselte. Ich kenne daher beide Systeme aus eigener Erfahrung. Generell hängt auch hier sehr viel an den Fähigkeiten und der Art der Erzieher/Lehrern. Trotz aller Marotten scheint mir die Erziehung zu einem mündigen freien Menschen, der interessiert und engagiert auf die Welt blickt in der Waldorfschule eher zu gelingen, vielleicht liegt es an der anderen Klientel die die Waldorfschule besucht? Vom hiesigen Waldorkiga bin ich leider auch nicht so sehr überzeugt, er scheint mir doch sehr fundamentalistisch zu sein und einige der dortigen Regeln widersprechen meinen Vorstellungen. Mein Sohn ist aktuell in einer normalen KiTa und wir ziehen eher den Besuch eines Waldkigas in Betracht. Vielleicht gibt es in eurem Waldorfkiga auch eine Spielgruppe für unterdreijährige zur Vorbereitung auf den Kiga, da lernst Du sicher einiges über den Kiga, die Waldorfpädagogik und die Werte kennen.
Ich denke auch nicht jede Pädagogik passt zu jedem Kind. Lerne die verschiedenen Möglichkeiten kennen und beobachte auch wie Dein Kind darauf reagiert. Dann hilft Dir sicher auch Dein Bauchgefühl bei der für Dein Kind richtigen Entscheidung, denn nur schwarz/weiß gibt es nicht.
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Aber auch das scheint mir überall mal so, mal so zu sein. Mein Mann erzählt, in seiner Klasse waren hauptsächlich "normale" Schüler, keiner besonders reich, keiner besonders arm, die ganze Klasse eher schwierig (davon sollen später gleich drei Eurythmie-Lehrer geworden sein... hihi). In anderen Klassen wären schon eher "harte" Waldorfanhänger gewesen. Ist halt überall anders. Meine Schwiegermutter beispielsweise hat sich auch nicht so engagiert, wie man es vielleicht erwarten würde. Genaugenommen hat sie wohl nie Kuchen gebacken, bei irgendwas ausgeholfen oder so. Und ganz sicher glaubt die nicht an Waldgeister
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ps. um die bedürfnisse des kindes kümmert man sich natürlich, nur sind die vielleicht manchmal anders als erwartet (z.b. mir ist kalt, mein kind will aber trotzdem keine hausschuhe anziehen. wessen bedürfnis soll ich also jetzt erfüllen ;-))
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Und ehrlich, ich bin froh, dass das nochmal aufkommt, weil ich eigentlich nicht einverstanden bin mit der Aussage, dass es eine logische Konsequenz aus einem vermeintlich antiautortären Elternhaus ist, dass man dann die Strenge favorisiert! Wäre es so, müsste man doch die Kinder in Einrichtungen geben, die im Gegensatz zur Erziehung im Elternhaus stehen, um eine Ausgewogenheit herzustellen. So ist es aber meiner Meinung nach nicht! Es liegt doch einfach viel am Charakter eines Kindes, was ihm im Kindergarten oder Schule am meisten anspricht!
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Ja, da geb ich Dir eigentlich auch uneingeschränkt Recht! Die antiautoritäre Erziehung an sich wurde nur schon ziemlich mißbraucht, die Kinder waren wirklich regelrecht seelisch verwahrlost, weil sie a) wirklich keine Grenzen aufgezeigt bekommen haben, noch b) sich irgendjemand um ihre Bedürfnisse gekümmert hätte. Wenn ich also von antiautoritärer Erziehung spreche, dann meine ich sowas, habe mich aber nicht deutlich genug ausgedrückt. Das was Du beschreibst, kommt mir im Herzen sehr nah, das würde ich aber eher als freie und natürliche Entfaltung des Kindes bezeichnen. Es gibt da neue Gruppen (auch im Internet) wie die vom Continium Concept oder von der unerzogen-Seite, die die Kinder selbstbestimmt und frei NICHTerziehen. Obwohl mir die Konzepte an sich sehr logisch und respektvoll gegenüber dem Kind erscheinen und ich mir auch schon einige Sachen abgeguckt habe, geht mir das letztendlich aber zu weit und ich hätte Angst, meinem Kind einen Schaden zuzufügen. Das hat sicherlich aber auch mit der eigenen Erziehung zu tun, es gibt Sachen, da kann man nicht aus seiner Haut.
Dein letztes Beispiel mit den Hausschuhen fand ich übrigens klasse!!! Der Mutter ist es kalt und das Kind muss sich deshalb warm anziehen ;-)
Wir hatten letztens hier auch so eine ähnliche Situation. Draußen waren 12 Grad, Mama ist der Meinung, dass eine Jacke angebracht wäre, Franz war anderer Meinung. Früher hätte ich ihm einfach mit Gewalt die Jacke angezogen, - natürlich nur weil es zu seinem Besten ist ;-) Heute lasse ich ihn ohne Jacke rausgehen, nehme sie aber mit, starte dann unterwegs nochmal einen Versuch, der hat übrigens auch nicht zu einem besseren Ergebnis geführt, also war Franzi ca. 2 Stunden bei 12 Grad ohne Jacke unterwegs. Seine Hände waren etwas kalt, ansonsten hat er sich superwohl gefühlt und krank geworden ist er auch nicht. Es passiert nicht immer gleich Schlimmes, nur weil man mal keine Jacke anhat oder sich mal die Zähne nicht putzt. Das hab ich mittlerweile jedenfalls gelernt
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Da hast Du völlig recht! Die Entwicklung eines Menschen ist so komplex, da spielen viele Faktoren eine Rolle, natürlich auch der Grundcharakter eines Kindes, da kann man nie voraussehen, wohin der Weg eines kleinen Menschen führt!
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ich will das mal wieder aufgreifen. Ich gehe mit Rico seit über einem Jahr in eine Waldorf- Mutter-Kindgruppe und würde ihn gerne im Herbst dort auch in den Kindergarten geben, weil ich sehe, daß er sich dort sehr wohl fühlt und mir das auch alles gefällt.
Allerdings ist der Kiga in einem anderen Landkreis, etwa 20 Minuten Fahrt von hier einfach.
Mein Lebenspartner ist allerdings strikt dagegen, Rico soll in den Kiga in der Nähe gehen, damit er dort Freunde findet und nicht so weit weg. Und außerdem würde er später niemanden kennen, wenn er hier in die Schule kommt, dann hätten sich schon Grüppchen gebildet, usw.
Ich bin nun ziemlich hin und her gerissen. Will Rico ja nicht einfach gegen des Vaters Willen in den Waldorf-Kiga geben, andererseits sagt mir mein Gefühl, daß er dort gut aufgehoben ist.
Wie wichtig sind denn die Bindungen, die im Kindergarten entstehen, auch in Bezug auf den späteren Schuleintritt? Hat da jemand Erfahrungen?
LG,
Anke
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Klar, wenn es um ein paar Minuten mehr oder weniger Fußweg geht, nehme ich das überzeugendere Konzept, aber bei so einer Entfernung - beim besten Willen nicht. Ich finde das Argument mit den Freunden schon wichtig ... im Kindergarten fangen Kinder ja an, dass sie sich auch nachmittags mal mit den Freunden treffen - Joelle ist jetzt seit Sommer im Kindergarten und hat einmal wöchentlich mindestens nachmittags eine Verabredung mit einem anderen Kind.
Ich denke nicht, dass ein Kind zum Außenseiter wird, wenn es vor Schulbeginn keinen aus seiner Klasse kennt - aber einfacher ist es sicher, wenn man zumindest 1 oder 2 Freunde hat, mit denen man gemeinsam in die Schule kommt! Das wäre jetzt allerdings für mich nicht das wichtigste Argument ... ich fände eher die ewige Fahrerei nicht so dolle ... stell Dir vor, morgens 20 Minuten hin, Mittags 20 Minuten zurück, nachmittags dann nochmal 20 Minuten zum besten Kumpel (der in Kiga-Nähe wohnt) und abends 20 Minuten zurück ... ist natürlich nicht täglich so, aber durchaus denkbar, dass es so kommen könnte!
Hast Du Dir die Kindergärten bei Euch denn schonmal angeguckt?
Ich bin zwar alles andere als ein Verfechter der Waldorf-Pädagogik und setze vielleicht andere Maßstäbe, aber unser Kiga z.B. (in katholischer Trägerschaft) ist total super, die Kinder fühlen sich total wohl, das Konzept stimmt, die Angebote dort sind super - ich bin echt froh, dass Joelle da ist (und es war sogar der nächste - 10 Minuten Fußweg, wenn Joelle dabei ist)! Ich weiß halt nicht, wie das bei Euch ist, aber bei uns hier gibt es ein deutliches Gefälle zwischen städtischen und kirchlichen Einrichtungen ... aber die kirchlichen sind sehr gut!
Was natürlich auch zu bedenken ist - in welche Schule soll er später mal? Wenn Du vom Waldorf-Konzept total überzeugt bist, und ihn auf jeden FAll in eine Waldorf-Schule schicken willst, sollte er dann wohl eher auch in einen Waldorf-Kiga gehen ... aber wenn eine Waldorf-Schule nicht in Frage kommt, würde ich mir die alternativen Kindergärten in Eurer Nähe angucken, ob die nicht doch gut wären!
Letzten Endes wird ein Kind vermutlich in (fast) jedem Kindergarten sich wohl fühlen und Freunde finden ...
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danke für Deine ausführlichen Gedanken dazu.
Ich muß dazu schreiben, daß ich hier sehr ländlich wohne und Fahrten von 20 Minuten und mehr hier alltäglich sind. Der nächste Ort mit Supermarkt, Apotheke oder Tankstelle ist z.B. 8 km weg, der nächste Kindergarten 5 km. Dieser Kindergarten umfaßt Kinder aus ca 40 Minidörfern, die alle zerstreut liegen, d.h. man ist auf ein Auto für alles angewiesen.
Nein, ich bin keine eingefleischte Waldorferin, finde aber die Pädagogik und das Umfeld dort wiederum auch angenehm und begrüßenswert.
Das einzige, was mich eben sorgt, ist der andere Landkreis, in dem der Waldorfkindergarten ist. Rico wird eben niemanden weiter kennen, wenn er hier in die "normale" Schule kommt. Ich weiß nicht, ob Kinder dann in kurzer Zeit einfach neue Freundschaften schließen, oder ob das schweirig sein wird.
Liebe Grüße,
Anke
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